Gastautor/-in, 1. Juli 2009, 15:02 Uhr

Zur Geschichte von Agfacolor

filme_koshofer_miniUnsere kürzliche Top Story über die Geschichte der Agfacolor Negativpapiere von Gert Koshofer ist auf grosses Interesse gestossen. Vom gleichen Verfasser ist in der aktuellen Ausgabe der Vierteljahresschrift «Rundbrief Fotografie» Nr. 62 ein umfassender Artikel über das Agfacolor-Verfahren erschienen. Interessant ist die Abbildung historischer Filmpackungen auf der Titelseite.

Der Beitrag des Fotointern-Mitarbeiters Gert Koshofer in der neuen Ausgabe des «Rundbrief Fotografie», neue Folge Nr. 62, «Das Agfacolor-Verfahren in Fotografie und Kinofilm – Eine Pionierleistung und ihre internationale Anwendung» geht ausführlich auf die Geschichte des Agfacolor-Verfahrens ein. Koshofer zeigt zunächst die Vorgeschichte mit den Pionieren Rudolf Fischer und Wilhelm Schneider auf, erklärt, weshalb der Diafilm und der Kinofilm marktpolitisch wichtiger waren als das Papierbild, erläutert die verschiedenen Agfa- und Fremdfabrikate, die mit dem Agfacolor-Verfahren arbeiteten und gibt einen Überblick über die verschiedenen Produkte und Verpackungen, die in den letzten knapp 70 Jahren auf den Markt waren.

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Das Tableau auf dem Umschlag des «Rundbrief Fotografie», hier in Farbe zu sehen, zeigt Schachteln von Filmen, die nach dem Agfacolor-Verfahren arbeiteten. Es sind sowohl Original- als auch Hausmarkenfilme von Vertriebs- und Handelsfirmen, die Filme grosser Hersteller enthielten (siehe Klammer), [rechteckige Klammer = Bildbezugsnummer].

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Zur Gruppe der Vertriebs- und Handelsfirmen gehörten: Turachrome 21 [15] (Sakuracolor 100), Dynachrome 64 [36] (ferraniacolor DIA 28), Ikolor U 18 [9] (Gevacolor R5), Peruchrome C19 [50] (Agfacolor CT18), FK color RD15 [24] (ferraniacolor Diafilm), Kranz Color C18 [19] (Adox Color Diafilm), Ogachrome 15 DIN [13] (ferraniacolor) und Ogachrome 17 DIN [34] (ferraniacolor DIA 28).

Bei den Agfacolor-Filmen sind mit dem Karat-Film [12] und der Agfacolor Neu Patrone für Kunstlichtaufnahmen [53] zwei Schachteln aus der Zeit bis 1945 zu sehen. Die Filme Rapid [8], Umkehr-Film T [49], CT21 [23] und CT18 [51] sowie Professional [4], Negativfilm K [39], Agfacolor mit Lampensymbol (Kunstlicht-Diafilm) [6], Negativfilm Universal [20], Agfachrome 50S Professional [27] und Agfacolor CN 14 [14] stammen aus westdeutscher Nachkriegsfabrikation (Agfa bzw. Agfa-Gevaert Leverkusen). Die Agfacolor-Filme Umkehr-Ultra T [22], Negativfilm Typ B [18] (Bogenlicht = Tageslicht), Negativ-Ultra K [33] und Negativfilm K [52] für Kunstlicht wurden bis 1964 vom VEB Filmfabrik Agfa Wolfen (DDR) bzw. seinem Vorgänger Photoplenka (Ostzone bzw. DDR) fabriziert. Die Nachfolgematerialien aus Wolfen trugen die Bezeichnungen Orwocolor (NC 16 [29] = Negativfilm, UT 16 [48] = Diafilm) und Orwochrom (Diafilme UT 18 [17], UK 17 [5] und UT 21 [26]).

Aus der früheren CSSR stammen die Diafilme fomachrom D16 [1] und D20 [43] sowie der Negativfilm fomacolor [25], aus Italien ferraniacolor DIA 28 [2], N27 [32], Invertibile [46] (Diafilm) sowie 3M Color Slide [41] und Ferrania CR50 [7] (Diafilme), aus Japan Sakuracolor Negative [16] und Reversal [44] (Diafilme) sowie Fujicolor R 100 [55], aus der Schweiz Telcolor [30] und Telchrome [35], aus England Ilford Super Colorslide [37] (Diafilm) und pakolor [11] (Negativfilm), aus den USA die Diafilme Dynachrome 64 [36], Super Anscochrome [3], Ansco Color [45], New Anscochrome [40] und Anscochrome 500 [21], aus der früheren Sowjetunion und heutigen Ukraine Svema CO32D [10] (Diafilm), DS-4 [38] und CNL90 [47] (Negativfilme), aus dem ehemaligen Jugoslawien und heutigem Kroatien FK color RD15 [24] (Diafilm), aus Belgien Gevacolor [57], Gevacolor N5 [56] (Negativfilm) und Gevacolor R5 [42] (Diafilm). Die Adox Umkehr Color Filme [28] und Adox Color T [54] wurden von den Dr. Schleussner Fotowerken in Frankfurt/M produziert.

Vor allem Filme von Kodak, weitere von Fuji und Perutz Color C18 sind in der Abbildung nicht zu sehen, da sie nicht nach dem Agfacolor-Verfahren arbeiteten. Auch farbmaskierte Negativfilme wie zum Beispiel Agfacolor CNS und Orwocolor NC 17 sind nicht im Tableau enthalten. Alle abgebildeten Filme werden zumeist schon länger nicht mehr hergestellt.

Die Filmpackungen stammen aus der Sammlung von Gert Koshofer, D-51467 Bergisch Gladbach, die Aufnahme machten Klaus Hübner, DGPh, und Gert Koshofer, DGPh, die Bildlegende verfasste Gert Koshofer (G-I.Koshofer[at]t-online.de).

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Was ist sonst noch im «Rundbrief Fotografie»?
Ausser dem Artikel über Agfacolor enthält die aktuelle Ausgabe Nr. 62 einen Artikel von Douglas W. Nishimura über «ISO-Normen zum Umgang mit fotografischen Materialien», einen Beitrag von Regina Lesniewski «Das Bildarchiv des Landesmuseums für Technik und Arbeit in Mannheim», eine Abhandlung von Elisabeth Lindinger über die «Archäologie 3D – eine moderne Methode zur dreidimensionalen Dokumentation», sowie diverse aktuelle Meldungen und Berichte zu analogen und digitalen Bildmedien in Archiven und Sammlungen.

Das Heft ist zu bestellen bei: FotoText Verlag Wolfgang Jaworek, Liststrasse 7/B, D-70180 Stuttgart, Phone: +49-711-609021, Fax: +49-711-609024, E-Mail: w.jaworek[at]fototext.s.shuttle.de
Das Einzelheft kostet in Deutschland EUR 16,50 und im Ausland EUR 19,00 (inkl. Versand und MwSt). Die Lieferung erfolgt mit Rechnung, welche die Zahlungsmodalitäten ausweist. Alle Kosten gehen zu Lasten des (Schweizer) Einzahlers, die den sogenannten International Bank Account Number (IBAN) und Bank Identifier Code (BIC) anzugeben haben.

Mehr über den «Rundbrief Fotografie» erfahren Sie hier.

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