Urs Tillmanns, 14. August 2009, 12:28 Uhr

Die Leica S2 kommt Ende September

Die Leica S2, erstmals auf der photokina 2008 vorgestellt, wird ab Ende September 2009 aus Serie geliefert. Damit hält Leica das Versprechen, die S2 noch in diesem Sommer auf den Markt zu bringen. Jetzt sind auch alle Details des neuen Topmodells von Leica bekannt.
Die Leica S2 setzt auf die Kombination aus hoch auflösendem Bildsensor im eigens geschaffenen S-Format mit kompletter Ausstattung vom Autofokus bis zum schnellen Maestro-Bildprozessor, einer robusten Bauweise und einer für Profifotografen optimierten Grösse und Bedienung. So erreicht die S2 eine Synthese aus höchster Bildqualität und flexibler Handhabung. Das Leica S-System ist das einzige professionelle Kamerasystem, das sich von den bestehenden Kategorien wie «Kleinbild» oder «Mittelformat» löst und speziell für den digitalen Einsatz entwickelt wurde. Damit schafft die S2 ein eigenständiges, auf Handlichkeit und optimale Bildqualität ausgelegtes Format: das Leica S-Format.

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Speziell entwickelter Bildsensor
Der Bildsensor der Leica S2 wurde von Kodak eigens für das S-System entwickelt und bietet mit einer Auflösung von 37,5 Megapixeln ausreichend Leistungsreserven für praktisch alle Anwendungen. Die Sensorgrösse des S-Formats von 30 mal 45 Millimetern im Seitenverhältnis von 2 zu 3 nutzt die gegenüber dem Kleinbild fast 60 Prozent grössere Fläche. Auf einen die Schärfe vermindernden Tiefpassfilter wurde bewusst verzichtet. Stattdessen wird etwaiges Moiré von der internen Signalverarbeitung gezielt erkannt und entfernt. Eine spezielle Mikrolinsen-Anordnung, die am Rand schräg einfallende Lichtstrahlen vollständig erfassen kann, nutzt in Verbindung mit den darauf abgestimmten Objektiven das einfallende Licht optimal aus. Die hohe Empfindlichkeit des Sensors von bis zu ISO 1’250 ermöglicht auch bei wenig Licht noch rauscharme Aufnahmen.

Kompakte Bauform mit gewohnter Haptik
In der Formgebung lehnt sich die Leica S2 an klassische Kleinbild-Spiegelreflexkameras an. Die S2 ist kompakter als gängige Mittelformatkameras, was durch Integration der elektronischen Bauteile und modernste Designmethoden gelang. Die Anzahl der Bedienelemente wurde bewusst so gering wie möglich gehalten, ohne dabei den Funktionsreichtum der Kamera einzuschränken. Das Ergebnis ist eine sehr gut ausbalancierte Kamera, die angenehm in der Hand liegt und dem Fotografen eine spontane und flexible Arbeitsweise ermöglicht.
Da Grösse und Gewicht deutlich unter anderen Mittelformatsystemen liegen und trotz der sehr hohen Auflösung des Bildsensors eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit erzielt wird, eignet sich die Leica S2 nicht nur für den Einsatz im Studio, sondern auch «on location» und bei Aufnahmen aus freier Hand.

Hohe Geschwindigkeit für zügiges Arbeiten
Die S2 bietet mit dem speziell für sie entwickelten Maestro-Prozessor und einem zusätzlichen Kamera-Kontrollprozessor eine sehr hohe Rechenleistung. Die schnelle Signalverarbeitung durch den Maestro-Prozessor ermöglicht trotz der enormen Bildauflösung schnelle Bildfolgen mit bis zu 1,5 Bildern pro Sekunde. Dank hoher Rechenleistung kann die S2 ausserdem hochwertige JPEG-Dateien direkt in der Kamera erzeugen. Die Leica S2 besitzt Steckplätze für gleich zwei Speicherkartenformate, CompactFlash und SD, die auf Wunsch parallel Rohdaten im Adobe DNG-Format auf CompactFlash und JPEG auf der SD-Karte sichern. Eine Kontrolle am Set sowie eine optimale Weiterverarbeitung lassen sich so leicht verbinden. Die Verwendung des Adobe DNG-Formats für Bildrohdaten sichert dem Fotografen maximale Flexibilität, weil dieses frei verfügbare Datenformat von fast allen namhaften Bildbearbeitungsprogrammen und Workflowlösungen erkannt und umgewandelt werden kann. Leica liefert die universelle Workflowsoftware Adobe Lightroom mit. Über die ebenfalls mitgelieferte Leica Image Shuttle-Software können sämtliche Funktionen der S2 vom PC aus gesteuert werden. Bilddateien werden direkt auf die Festplatte geschrieben und lassen sich sofort weiter verarbeiten. Über eine HDMI-Schnittstelle können Bilder direkt auf Monitoren, Fernsehern und Projektoren präsentiert und kontrolliert werden.

Duales Verschlusssystem
Die Leica S2 lässt dem Fotografen die Wahl des richtigen Verschlusssystems für den jeweiligen Zweck. Die S2 selbst ist mit einem neu konstruierten Metall-Lamellen-Schlitzverschluss ausgestattet, der als kürzeste Verschlusszeit 1/4000 Sekunde und als Blitzsynchronzeit 1/125 Sekunde beherrscht. Die wichtigsten Brennweiten werden aber optional in einer Variante mit einem von den Leica Ingenieuren eigens entwickelten Zentralverschluss angeboten, den der Fotograf über den Hauptschalter der Kamera aktivieren kann. Der Zentralverschluss gestattet die Nutzung von Blitzgeräten bis hin zur kürzesten Verschlusszeit von 1/500 Sekunde und eröffnet dem Fotografen damit mehr Möglichkeiten, störendes Umgebungslicht zu unterdrücken und Bewegungen einzufrieren. Der mehrfach zum Patent angemeldete Leica Zentralverschluss weist einen elektronisch gesteuerten Antrieb auf, um bei möglichst geringem Energieverbrauch zuverlässig kurze Belichtungszeiten zu gewährleisten.

Präziser und schneller Autofokus
Der bei Leica entwickelte Autofokus der S2 setzt auf einen zentral angeordneten Kreuzsensor und erlaubt eine präzise Scharfstellung. Jedes S-Objektiv besitzt einen von Leica entwickelten Mikrocontroller, der den Autofokus und die Irisblende geschwindigkeitsoptimiert steuert. Der Fokussierantrieb ist im Objektiv untergebracht und basiert auf einem eigens entwickelten Antrieb mit äusserst geräuscharm arbeitendem Getriebe. Alle S-Objektive besitzen einen breiten Entfernungseinstellring, der einen angenehm dosierten Widerstand bietet und über den der Fotograf jederzeit manuell in die Fokussierung eingreifen kann.
Robustes, langlebiges Design
Das Gehäuse der Kamera besteht aus robustem Magnesium-Druckguss und weist eine griffgünstige Kunststoff-Belederung auf. Die S2 und sämtliche S-Objektive sind darüber hinaus aufwendig abgedichtet und widerstehen auch Umweltbelastungen wie Staub und Regen. Die Kabelanschlüsse für USB und Fernsteuerung sind mit einer robusten Bajonettverriegelung mit Zugentlastung versehen. Für den Einsatz in besonders rauen Umgebungen oder beispielsweise in der Vermietung ist die Kamera auch in der Variante Leica S2-P mit hoch kratzfestem Saphirglas als Displayabdeckung erhältlich.

Objektive der «Referenzklasse»
Bei der Entwicklung der Leica S-Objektive stand die konsequente Ausrichtung auf höchster Bildqualität im Vordergrund. Die aufwendigen Konstruktionen greifen auf spezielle Glassorten und die in diesen Baugrössen selten zu findenden, asphärischen Oberflächen zurück. Zudem sorgt eine von extrem engen Toleranzen geprägte Fertigung, bei der die einzelnen Linsen per Hand zentriert werden, für eine überlegene optische Leistung. Sämtliche Objektive können bereits bei voll geöffneter Blende sowohl bei grossen Entfernungen als auch im Nahbereich ihr volles Leistungspotenzial entfalten. Bildfehler wie Vignettierung, Verzeichnung oder chromatische Aberrationen konnten auf ein nicht mehr wahrnehmbares Mass reduziert werden. Deshalb sind qualitätsmindernde Bildkorrekturen verzichtbar und der Aufwand für die digitale Nachbearbeitung minimiert sich deutlich. Beim neu entwickelten S-Bajonett sorgt ein digitaler Austausch von Informationen und Befehlen zwischen Kamera und Objektiv für hohe Geschwindigkeit und Präzision.
Zum Start der S-Serie wird es zunächst vier Objektive mit den wichtigsten Brennweiten geben: Das Leica Summarit-S 1:2,5/70 mm ASPH als Normalobjektiv und das Leica APO- Tele-Elmar-S 1:3,5/180 mm für den Telebereich. Noch in 2009 folgen das Leica APO-Macro-Summarit-S 1:2,5/120 mm für Nahaufnahmen und Porträts sowie das Leica Summarit-S 1:2,5/35 mm ASPH für den Weitwinkelbereich. Für den Vergleich mit entsprechenden Kleinbild-Objektiven sind die genannten Brennweiten mit dem Faktor 0,8 zu multiplizieren. Eine Auswahl der genannten S-Objektive wird auch in einer CS-Variante mit Zentralverschluss erhältlich sein. Leica plant, das Sortiment der S-Objektive in der Folge zügig auszubauen.

Eigenständiger Vertrieb und Service
Die Leica S2 wird ausschliesslich über den speziell autorisierten Fachhandel vertrieben, der professionelle Beratung und Unterstützung bietet. Er ist in das erweiterte Servicekonzept für das S-System eingebunden. Das S-System wird von einem eigenen Team betreut und den Anwendern steht eine spezielle Service-Hotline zur Verfügung, die für eine besonders schnelle Bearbeitung aller Störungen und Fragen sorgt. Professionelle Fotografen, die auf höchste Verfügbarkeit ihres Kamerasystems angewiesen sind, können die umfangreichen Garantieleistungen über Servicepakete erweitern. Das Servicepaket «Platinum» bietet zusätzlich eine kostenlose Wartung sowie Leihgeräte im Störungsfall. Weitere Details können Sie der Tabelle im Anhang entnehmen.

Preise und Verfügbarkeit
Die Leica S2 steht ab Ende September zu einem Preis von CHF 25’771.00 (Preise inkl. Mwst) im ausgewählten Fachhandel bereit. Zur Leica S2-P mit Saphirglas gehört bereits das Servicepaket «Platinum», sie wird CHF 30’935.00 kosten.
Zum Start der S-Serie werden das Leica Summarit -S 1:2,5/70 mm ASPH für CHF 5’004.00 und das Leica APO-Tele-Elmar-S 1:3,5/180 mm für CHF 7’263.00 erhältlich sein. Noch in 2009 folgen das Leica APO-Macro- Summarit-S 1:2,5/120 mm für CHF 7’317, und schliesslich das Leica SUMMARIT-S 1:2,5/35 mm ASPH für CHF 5’811.00.
Die CS-Varianten der S-Objektive mit Zentralverschluss werden sukzessive auf den Markt gebracht. Den Anfang machen das Leica Summarit-S 1:2,5/70 mm ASPH CS für CHF 6’510.00, das Leica APO-Macro- Summarit-S 1:2,5/120 mm CS und das Leica APO- Tele-Elmar-S 1:3,5/180 mm CS für jeweils CHF 8’339.00. Das Leica Summarit-S 1:2,5/35 mm ASPH CS folgt für 6’833.00.
Bereits zum Marktstart wird ein grosser Teil des Zubehörs wie das Profi-Ladegerät S, das zwei Akkus gleichzeitig lädt, für CHF 420.00 sowie verschiedene andere Komponenten wie etwa alternative Einstellscheiben für den Sucher zur Verfügung stehen. Darüber hinaus hält der Fachhandel eine Vielzahl weiterer Zubehörartikel vom Objektivdeckel über den Kabelauslöser bis hin zum Blitzgerät Leica SF 58 bereit. Ein Multifunktionshandgriff S wird ab Anfang 2010 für CHF 1’394.00 erhältlich sein. Die genannten Preise verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer.

Die technischen Daten gibt es hier

Die Leica S2 wird in der Schweiz vertrieben von
Leica Camera AG
CH-2560 Nidau, Tel. 032 332 90 90, Fax 032 332 90 99

4 Kommentare zu “Die Leica S2 kommt Ende September”

  1. Schauen wir einmal wielange es geht bis die deutschen ebay-Händler die Kamera verramschen. Rabatte bis 65% sind doch, wenigstens bei R-Objektiven,
    zum Masstab geworden. Sie glauben das nicht; schauen Sie sich LFI zweitletzte Seite an.

  2. Sie Leica S2 dürfte die perfekteste DSLR sein, doch für mich selbst macht sie (abgesehen vom Preis) wenig Sinn. Die hohe Auflösung kann man im Studio nutzen, doch da arbeitet man mittlerweile mit modularen Kameras, die heute so oder so über einen Computer kontrolliert werden. In der Reportagefotografie möchte ich nie mehr auf ein Schwenkdisplay verzichten. Für Einsätze fernab von Zentren braucht man ein zweites Gehäuse zu einem vertretbaren Preis. Kamera und Objektive sind Spitzenklasse, doch vielleicht eher ein Lamborghini, den man einige Wochenende pro Jahr ausführt.
    Von Leica erwarten wir eine M9, mit der gleichen, hochstehenden Prozessortechnik und jenen Features, die man im Alltag brauchen kann.

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