Urs Tillmanns, 20. Oktober 2009, 06:00 Uhr

Neues Topmodell: Canon EOS-1D Mark IV

(update) Canon präsentiert heute die EOS-1D Mark IV. Sie löst die EOS-1D Mark III ab und ist auf die Bedürfnisse von professionellen Sport-, Natur- und Pressefotografen ausgelegt. Ihre Highlights: Mit zwei DIGIC 4-Prozessoren können mit voller Auflösung von 16,1 Megapixeln zehn Bilder pro Sekunde mit Schärfenachführung gemacht werden. Der Pufferspeicher schafft mit dieser vollen Auflösung 121 JPEG-Bilder in Folge.

Damit wird die EOS-1D Mark IV mit APS-H-CMOS-Sensor nicht nur zum idealen Werkzeug für die Sportfotografie, wo es buchstäblich auf Sekundenbruchteile ankommt, sie bewährt sich mit der hohen Auflösung auch für Hochzeits- oder Eventfotografie. Hinzu kommt ein ISO-Bereich bis zu 102‘400 ISO und ein 45-Punkt-Autofokussystem, das mit 39 Kreuzsensoren arbeitet. Ein weiteres Produktmerkmal, das nach wie vor nur Canon in Spiegelreflexkameras anbietet, ist die Full-HD-Movie-Funktion. Dem Berufsfotografen eröffnen sich damit neue Möglichkeiten, seine Angebotspalette zu erweitern.

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Schärfe auf den Punkt

Das Auftofokus-System, das von einem separaten Prozessor gesteuert wird, ist eine komplette Neuentwicklung. Das Ergebnis ist ein 45-Punkt- Autofokus mit 39 Kreuzsensoren. Die 45 Felder sind allesamt einzeln adressierbar, die 39 Kreuzsensoren konzentrieren sich nicht in der Bildmitte, sondern verteilen sich gleichmässig über die gesamte Fokus-Fläche. Das sorgt für grössere Treffsicherheit und Präzision in der Bildschärfe.
Das neue AI-Servo-II-Autofokus-System liefert auch bei der maximalen Bildrate von zehn Bildern pro Sekunde zuverlässig scharfe Ergebnisse. Es sorgt darüber hinaus für mehr Präzision bei der Schärfenachführung von sich schnell bewegenden Objekten selbst unter unterschiedlichsten Lichtverhältnissen. Die Autofokus-Arbeitsweise kann – wie in Canons Profi-Klasse üblich – über die Individualfunktionen der jeweiligen Aufnahmesituation entsprechend angepasst werden.
Neu ist der Spot-AF, der sich nach Bedarf und bei Verwendung von Objektiven mit AF-Stopptaste aktivieren lässt. Das ist ideal für Fotografen, die buchstäblich auf die Nadelspitze fokussieren möchten.
Das Autofokus-System zeigt sich übrigens unempfindlich gegen Temperaturschwankungen. Das 63-Zonen-Belichtungsmesssystem ist an die 45 Autofokus-Messpunkte gekoppelt und ermöglicht den Einsatz unterschiedlicher Messmethoden.

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Aufgepasst und mitgedacht

Äusserst praktisch ist die Möglichkeit, einen Fokuspunkt in Abhängigkeit von der Kameraausrichtung festzulegen. Ein Beispiel: im Hochformat Fokus im oberen Drittel festgelegt, im Querformat Fokus in der Mitte aktiviert – Nach dem Drehen der Kamera von Quer- auf Hochformat muss der Autofokuspunkt nicht neu ausgewählt werden – er liegt dann, wie voreingestellt, im oberen Drittel. Zurückgedreht ins Querformat ist dann wieder der in diesem Fall festgelegte, mittige Fokuspunkt aktiv. Im Hochformat kann sowohl für die Ausrichtung mit Auslöser oben (Kamera nach links gedreht) wie auch für die Ausrichtung mit Auslöser unten (Kamera nach rechts gedreht) ein Fokuspunkt voreingestellt werden. Somit stehen also drei Voreinstellungen des Fokuspunktes in Abhängigkeit von der Kameraposition zur Verfügung.

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Leistung für Qualität

Die Kombination des lichtstarken 16,1 Megapixel APS-H-CMOS-Sensors mit dem Dual DIGIC 4-Prozessor sorgt für scharfe, rauscharme Bilder mit hoher Detailzeichnung bei gleichzeitig sehr hoher Serienbildrate von bis zu zehn Bildern pro Sekunde. Dual DIGIC 4 spielt speziell dann seine Stärke aus, wenn es gilt, eine 8-Kanal-Auslesung des Sensors möglich zu machen und zehn Bilder pro Sekunde bei voller Auflösung mit 14-Bit-Analog-Digitalwandlung und hoher ISO-Empfindlichkeit zu verarbeiten.
Der Pufferspeicher der EOS-1D Mark IV fasst bei Verwendung einer UDMA-6-Karte bis zu 121 hochaufgelöste JPEG-komprimierte Bilder beziehungsweise 28 Bilder im RAW-Format – und das bei vollen 16,1 Megapixeln: Eine ideale Voraussetzung für Sport- und Reportage-Fotografie. Insgesamt drei RAW-Formate unterschiedlicher Auflösung stehen zur Verfügung: RAW mit 16 Megapixeln, M-RAW mit neun Megapixeln und S-RAW mit vier Megapixeln.
Eine Überarbeitung des werkseitig aktivierten Picture Styles «Standard» sorgt nun für schärfere, kontrastreichere Aufnahmen. Die Picture Styles «Natürlich» und «Neutral» bieten nach wie vor beste Ausgangsbedingungen für eine Nachbearbeitung der Bilddaten. Darüber hinaus ist die EOS-1Mark IV die erste Canon Profi-EOS in der der Auto Lighting Optimizer zum Einsatz kommt. Dieser sorgt bereits während der Aufnahme für eine automatische Anpassung von Kontrast und Helligkeit. Beides – der Picture Style «Standard» und die Bildoptimierung – helfen vielfach dabei, eine zeitaufwändige Nachbearbeitung des Bildmaterials – ein üblicher Bestandteil des PrePress Workflows – zu vermeiden.
Auch die Funktion Auto ISO hält erstmals Einzug in eine Profi-Spiegelreflexkamera. Sie steht auch im manuellen Modus zur Verfügung und regelt die Belichtung – bei vorgewählter Blende und Belichtungszeit – über die Anpassung der ISO-Empfindlichkeit: Entweder über den gesamten Standardbereich von 100-12‘800 ISO, oder in einem individuell festgelegten Bereich.
Diese Funktionen bieten dem Fotografen die Möglichkeit, sich wieder stärker mit seiner ursprünglichen Aufgabe auseinanderzusetzen: dem entscheidenden Moment der Aufnahme. Mit Kompatibilität zum schnellen UDMA-6-Standard erfolgt ein schneller Datentransfer auf die CF-Speicherkarte. Darüber hinaus kann auch auf SD/SDHC-Speicherkarte gespeichert werden – beispielsweise können die RAW-Daten auf einer, die JPEG-Daten auf der anderen Speicherkarte gespeichert werden, oder die zweite Speicherkarte dient als Zusatzspeicher für eine erweiterte Einsatzdauer.
Die kürzeste Blitzsynchronzeit für Canon Speedlite EX-Blitzgeräte beträgt 1/300s, für die externe Synchronisation steht eine 1/250 Sekunde zur Verfügung.

ISO bis zu 102‘400

Die EOS-1D Mark IV spielt ihre Stärke auch bei weniger als wenig Licht aus. Der normale Arbeitsbereich reicht von ISO 100 bis 12‘800, kann aber bei Bedarf auf ISO 50 (L) reduziert oder auf bis zu ISO 102‘400 (H3) erweitert werden. Es liegt auf der Hand, dass sich die EOS-1D Mark IV damit für Aufgaben qualifiziert, bei denen man eine andere Kamera zur Seite legt. Als Fokussierhilfe bei Dunkelheit bietet sich der Einsatz eines Speedlite Blitzgeräts oder der des Speedlite Transmitters ST-E2 an.
Ein intelligentes Rauschunterdrückungsverfahren sorgt dafür, dass das störende Farb- und Helligkeitsrauschen weitestgehend eliminiert wird – und dabei trotzdem die Kontrolle über die Bildqualität in der Hand des Fotografen bleibt.
Um diese hohe Lichtempfindlichkeit realisieren zu können, wurde der Aufbau des neuen 16,1 Megapixel APS-H-CMOS-Sensors grundsätzlich überarbeitet. So sorgen unter anderem nahtlos angeordnete Mikrolinsen, ein dünnerer Sensor und eine nochmals reduzierte Schaltkreis-Architektur für eine optimale Lichtausbeute.

Full-HD – Videofunktion der Spitzenklasse

Die Videofunktion der EOS-1D Mark IV liefert Leistung satt. Full-HD-Filmsequenzen werden mit 1080p aufgezeichnet, wahlweise mit den Bildraten 24p, 25p und 30p. In HDReady, mit 720p, stehen wahlweise 50p oder 60p zur Verfügung. Die Mark IV ist so zu vielen gängigen Aufzeichnungs- und Wiedergabeverfahren kompatibel – und das Material ist somit weltweit verwendbar. Durch manuelle Einstellung der Belichtungsparameter – speziell Zeit und Blende – ergeben sich vielfältige Möglichkeiten für engagierte Cineasten. Zumal die Funktion Auto ISO auch im Movie-Modus zur Verfügung steht.
Der Ton zum Film kann entweder über das eingebaute Mono-Mikrofon auf der Vorderseite der EOS aufgenommen werden, alternativ ist auch der Einsatz eines externen Stereomikrofons möglich.
Auf Wunsch lässt sich die FEL-Taste als Videotaste belegen für den direkten Wechsel in die Videofunktion: ein Knopfdruck genügt dann und die EOS-1D Mark IV wird zur hochwertigen Filmkamera. Über die Mini-HDMITM-Schnittstelle lassen sich Bilder und Filme auf hierzu kompatiblen Displays abspielen.

Automatische Vignettierungskorrektur

Erstmals in einem Gerät der Profi-Serie steht die bereits bekannte Vignettierungskorrektur schon in der Kamera zur Verfügung. Maximal 40 verschiedene Canon-Objektive können dafür in der Kamera registriert werden. Das sorgt für weniger Aufwand in der Nachbearbeitung und überzeugende Ergebnisse. Das Beste daran: Diese Funktion beeinträchtigt – Dual DIGIC 4 sei Dank – die Performance der Kamera in keinster Weise.

Die Kamera für überall

Das robuste Gehäuse aus Magnesium schützt die EOS-1D Mark IV vor den typischen Einflüssen, die der oftmals raue Einsatz im professionellen Umfeld mit sich bringt. Bei der Gehäusekonstruktion wurde Wert darauf gelegt, die Anzahl der Bauteile zu reduzieren, um die notwendigen Dichtungen auf ein Mindestmass beschränken zu können.
Insgesamt 76 Dichtungselemente sorgen für bestmöglichen Schutz vor Feuchtigkeit und Staub auch in Verbindung mit den entsprechenden Objektiven der professionellen L-Serie und den EX-Speedlite-Blitzgeräten.
Der Clear-View-II-LC-Monitor hat 920‘000 Bildpunkte (VGA-Auflösung) – auch unter schwierigen Bedingungen ist damit eine Kontrolle und Sichtung des Materials möglich. Durch Einsatz eines speziellen Kunststoffs zwischen Display und Schutzglas konnte die Reflexwirkung noch weiter minimiert und die Wiedergabequalität dadurch deutlich verbessert werden. Die Oberfläche aus speziell gehärtetem Glas ist robust und pflegeleicht zugleich.
Im Live-View Modus verfügt die EOS-1D Mark IV nun auch über Autofokus. Die Optionen Live-AF, Quick-AF und Face Detection stehen zur Verfügung. Dank Dual DIGIC 4 auch deutlich schneller als bei vorherigen Modellen.
Mechanisch belastbar zeigt sich die EOS-1 D Mark IV mit 300‘000 möglichen Auslösungen. Ein 100% Sucher mit 0,76facher Vergrösserung sorgt für ermüdungsfreies und komfortables Arbeiten.
Die EOS-1D Mark IV nutzt das bewährte EOS-Integrated-Cleaning-System zur automatischen Reduzierung und Entfernung von Staubpartikeln auf dem Sensor. Hier kommt die wirkungsvolle Fluor-Beschichtung zum Einsatz, die auch klebrige Staubpartikel gut fernhält.

Für jede Gelegenheit passend

Die Canon EOS-1D Mark IV lässt sich individuell konfigurieren und kann somit auf die jeweilige Arbeitsweise oder Aufgabenstellung des Fotografen angepasst werden. Belichtungs- (AE) und Blitzbelichtungs-Feineinstellungen (FE) ermöglichen eine perfekte Anpassung auf den individuellen Geschmack oder eine Angleichung beim Einsatz mehrerer Kameras. Alle individuellen Einstellungen lassen sich auf einer Speicherkarte ablegen und auf eine andere EOS-1D Mark IV übertragen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, urheberrechtlich relevante Informationen in der Kamera zu hinterlegen. Mit jeder Aufnahme werden diese Informationen in das Datenmaterial des Bildes implementiert. Eine nachträgliche Bearbeitung ist dann nicht mehr erforderlich. Über das integrierte Mikrofon auf der Rückseite der Kamera können Bildkommentare aufgezeichnet werden, was die nachträgliche Zuordnung des Materials erleichtert.

Mehr ist mehr: Zubehör

Angefangen bei der umfangreichen EF-Objektiv-Palette über Blitzgeräte der EX-Speedlite-Serie bis hin zu Spezialzubehör wie Wireless File Transmitter WFT-E2 II und Speedlite Transmitter ST-E2 und diversen Wechselmattscheiben kann der Fotograf auf umfangreiches Zubehör zugreifen.
Die im Lieferumfang kostenlos enthaltene Software DPP – Digital Photo Professional – bietet professionellen Workflow und einen schnellen und qualitativ hochwertigen RAW-Converter.
Zahlreiche Tutorials, die die umfangreichen Möglichkeiten der Software-Lösung anschaulich darstellen, sind hier zu finden.

Weitere Infos gibt es hier und die technischen Daten finden Sie hier

Die EOS-1D Mark IV ist ab Mitte Dezember verfügbar und kostet CHF 7’148.–.

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Zwei neue Wireless-File-Transmitter

wft-e4-ii_klDer WFT-E2 II wurde für die neue EOS-1D Mark IV entwickelt, der WFT-E4 II für die preisgekrönte EOS 5D Mark II. Die Bilddaten werden vom jeweiligen Wireless-File-Transmitter ins Netzwerk des Fotostudios eingespeist und stehen dann sofort am Bildschirm-Arbeitsplatz zur Verfügung. Von dort aus ist sowohl die Steuerung der Kamera, als auch das Betrachten der Bilder möglich. WFT-E2 II und WFT-E4 II bieten WPA2-PSK-Sicherheit und AES-Verschlüsselung über drahtlose Netzwerke. IPsec-Verschlüsselung sorgt darüber hinaus im drahtlosen Netzwerk für den notwendigen Schutz der IP-Adresse. Die beiden Wireless File Transmitter sind ab Mitte Dezember 2009 zum Preis von CHF 1’648.– (WFT-E2 II) und CHF 1’548.– (WFT-E4 II) im Fachhandel erhältlich.

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Technologie-Erklärungen

Canon CMOS-Sensor
eos_1div_cmosDer Canon CMOS-Sensor ist perfekt auf die Canon DIGIC-Prozessoren abgestimmt. Die CMOS-Sensoren integrieren die Rauschunterdrückung direkt an den einzelnen Pixeln. Durch die daraus resultierende extrem schnelle Verarbeitung kann störendes Bildrauschen weitgehend eliminiert werden. Verglichen mit einem CCD-Sensor ist der Energieverbrauch erheblich geringer, was eine höhere Akkulaufzeit zur Folge hat.
Auch ein Teil der Signalverarbeitung erfolgt direkt auf dem CMOS-Sensor. Dadurch werden eventuelle Übertragungsverluste unterbunden und der Signaltransport zum Prozessor extrem beschleunigt. Ergebnis: minimales Bildrauschen, niedriger Stromverbrauch und hohe Bildrate.
Der in der EOS-1D Mark IV eingesetzte Sensor wurde im Hinblick auf Lichtempfindlichkeit und Farbreproduktion nochmals verbessert. Trotz reduziertem Pixelabstand ermöglichen die optimierten, wesentlich empfindlicheren Fotodioden mit verbessertem Rauschabstand und erhöhter Kapazität das Erfassen und den Transfer von deutlich mehr optischen Informationen zum Dual DIGIC4-Prozessor. Dies ermöglicht eine hohe ISO-Empfindlichkeit, ein minimales Bildrauschen und einen sehr grossen Kontrastumfang.
Weitere Eigenschaften zur Reduzierung des Bildrauschens und zur Erweiterung der ISO-Empfindlichkeit sind:
• nahtlos angeordnete Mikrolinsen mit einem geringen Abstand zur lichtempfindlichen Sensorschicht erhöhen die Lichtaufnahme im Sensor
• optimiertes Design der um die Pixel herum befindlichen Schaltkreise AI Servo II
Der AI-Servo- Autofokus bedient sich künstlicher Intelligenz (Artificial Intelligence; AI) bei der Ermittlung von Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung dynamischer Motive. Es wird auf die berechnete Position fokussiert (Fokus-Prädiktion); die Treffsicherheit korrekter Schärfe wird dadurch gesteigert.
Das Autofokussystem der EOS-1D Mark IV wurde auf die hohe Bildrate der Kamera optimiert: Dies ermöglicht eine höchst präzise Schärfenachführung auf sich bewegende Motive – auch mit unterschiedlicher Bewegungsgeschwindigkeit und Aufnahmeentfernung. Dank schnellerer Signalverarbeitung trifft dies auch bei Makroaufnahmen zu.
Beim AI Servo II wurden die folgenden Leistungsmerkmale optimiert:
• Präzise Steuerung: Im Normalbetrieb führt der AI-Servo-Algorithmus die Schärfe auf der Grundlage seiner Berechnungen. Ermittelt der Algorithmus jedoch hintereinander zwei stark voneinander abweichende Werte – etwa wenn sich das Motiv nach einer unvermittelten Änderung der Bewegungsrichtung nicht an der erwarteten Position befindet – wird diese Berechnung ignoriert, und die Schärferegelung erfolgt erst dann, wenn zwei aufeinander folgende Werte wieder übereinstimmen. So führen etwaige Unstimmigkeiten der Berechnung nicht länger zu einer Fehlfokussierung.
• Zuverlässige Schärfenachführung: Falls ein Hindernis erkannt wird oder sich das gewählte AF-Messfeld nicht mehr auf dem Motiv befindet, wird die Nachführung anhand des letzten bekannten Wertes zur Bewegungsrichtung unmittelbar vor der Störung fortgesetzt.
• Stark abweichende Werte werden ignoriert: Bei extremer Änderung des Aufnahmeabstands erfolgt keine radikale Änderung der Fokussierung. Es erfolgt eine behutsame Anpassung anhand zuvor erhaltener Prädiktionswerte. Verfehlt der Fotograf das eigentlichen Aufnahmeobjekt und trifft stattdessen den Hintergrund, so stellt das Objektiv nicht sofort auf den Hintergrund scharf. Der Vorteil: Bei erneuter Fokussierung auf das Motiv erfolgt die Scharfstellung deutlich schneller.
• Umgehende Schärfenachführung: Der Nachführautofokus erfolgt unmittelbar, nachdem sich das anvisierte Aufnahmeobjekt bewegt; dies bedeutet: die Schärfenachführung startet unmittelbar.

Dual DIGIC 4-Prozessoren
eos_1div_digic4Die EOS-1D Mark IV verarbeitet Bildinformationen mit dem Dual DIGIC 4-System, das exakt auf den 16,1 Megapixel-CMOS-Sensor abgestimmt ist. Optimierte Algorithmen gewährleisten eine brillante, natürliche Farbwiedergabe, akkuraten Weissabgleich und eine verbesserte Rauschunterdrückung. Darüber hinaus lassen sich Full-HD-Movies direkt in der Kamera schneiden. Die extrem schnelle Signalverarbeitung erhöht auch die Kameraleistung und führt zu direkter Einsatzbereitschaft. DIGIC-Prozessoren arbeiten mit einem extrem schnellen DDR-SDRAM-Pufferspeicher. Dabei liest, verarbeitet, komprimiert und schreibt er die Daten so schnell, dass der Pufferspeicher selbst bei langen Reihenaufnahmen praktisch nicht an seinen Grenzen gelangt. Mit diesem Pufferspeicher ist es der EOS-1D Mark IV mit dem Dual DIGIC 4-Prozessor möglich, Reihenaufnahmen mit bis zu 121 Large JPEGs oder 28 RAWs mit zehn Bildern pro Sekunde und bei voller Auflösung zu verarbeiten. Der DIGIC 4-Prozessor koordiniert sämtliche Verarbeitungsprozesse und hält dabei den Stromverbrauch auf einem Minimum.
In Kombination mit dem Canon CMOS-Sensor ermöglicht der DIGIC 4-Prozessor durch Eliminierung des Farbrauschens und Reduzierung von Helligkeitsrauschen ohne Detailverlust präzise Bilder auch bei hoher ISO-Empfindlichkeit. Zum Vergleich: Das Rauschen bei ISO 6‘400 mit dem Dual DIGIG 4-Prozessor entspricht in etwa dem bei ISO 1‘600 mit dem DIGIC III. Die beiden DIGIC 4-Prozessoren unterstützen mit M-RAW und S-RAW auch die häufig von Bildagenturen genutzten Formate, mit denen sich unter Beibehaltung der typischen RAW-Vorzüge die Dateigrössen reduzieren lassen.

Clear View II LCD
Die EOS-1D Mark IV hat einen 7,6 cm (3 Zoll) grossen LC-Monitor mit zirka 920‘000 Bildpunkten (VGA-Auflösung) und einem Betrachtungswinkel von 160 Grad. Clear View II wurde hinsichtlich der Unterdrückung störender Reflexe optimiert: Dazu wurde der Spalt zwischen dem LCD-Schutzglas und dem Flüssigkristall mit einem elastischen optischen Material gefüllt. Das unterdrückt jene Reflexionen von der Flüssigkristall-Oberfläche, die ansonsten aufgrund der abrupten Änderung des Brechungsindexes beim Passieren des Lichts durch den Luftspalt entstehen würden.

EOS Movie-Funktion
Die EOS Movie-Funktion der EOS-1D Mark IV ermöglicht die Aufzeichnung von Full-HDMovies mit vollständig manueller Steuerung und variabler Bildfrequenz. Dank des grossen CMOS-Sensors besteht bei der Wahl der Schärfentiefe mehr kreativer Spielraum. Belichtungseinstellungen für die Videos können im Manuell-Modus vorgenommen werden – der Anwender hat flexible Möglichkeiten bei der Einstellung von Verschlusszeit und Blende. Folgende Bildfrequenzen stehen zur Verfügung: 30 (29,97), 25 und 24 (23,976) bei Full-HD 1080p, dazu 60 (59,94) und 50 bei 720p und VGA. Im alternativ wählbaren Automatik-Modus braucht sich der Fotograf keine Gedanken um Einstellungen zu machen – ideal für das spontane Filmen von Situationen, die sich von einer Sekunde auf die andere ergeben.

Picture Styles
Die Picture-Style-Einstellungen vereinfachen die Kontrolle der Bildparameter. Sie lassen sich mit den Filmtypen einer analogen Kamera vergleichen – jeder hat seine eigene Charakteristik. Bei allen Picture Styles lassen sich Schärfe, Kontrast, Farbton und Sättigung individuell einstellen. Die werkseitigen Einstellungen sind so gewählt, dass sofort nutzbare JPEG-komprimierte Bilder ohne zusätzliche Menüeinstellungen zur Verfügung stehen. Bei RAW-Bildern angewandte Picture Styles können mit der Canon Software Digital Photo Professional geprüft werden.
Diese sechs Picture Styles sind als Presets vorgegeben:
1. Standard – für klare, brillante Bilder, die keine Nachbearbeitung erfordern
2. Porträt – optimiert Farbton und Sättigung; dadurch und durch die gezielte Weichzeichnung lassen sich Hauttöne attraktiv wiedergeben
3. Landschaft – intensive Grün- und Blautöne mit akzentuierter Scharfzeichnung verleihen Bergen, Bäumen und Gebäuden ein klares Profil
4. Neutral – ideal für die nachträgliche Bearbeitung
5. Natürlich – zur allgemeinen Farbanpassung an die Farbe des Aufnahmeobjektes bei einer Farbtemperatur von 5200K
6. Monochrom – für Schwarzweissaufnahmen mit verschiedenen Filter- (gelb, orange, rot und grün) und Farbtoneffekten (Sepia, blau, violett und grün)
Die Voreinstellungen der Picture Styles der EOS-1D Mark IV bewirken eine stärkere Scharfzeichnung als bisher (ausgenommen in den Einstellungen Natürlich und Neutral): So erhält der Fotograf „fertige“ Bilder ohne die Notwendigkeit der Nachbearbeitung. Die Einstellungen können aber selbstverständlich vom Anwender geändert werden.

Auto Lighting Optimizer

Der Auto Lighting Optimizer (ALO: automatischer Belichtungsoptimierer) korrigiert mit Hilfe der Face Detection Technology (Gesichtserkennungs-Technologie) automatisch Helligkeit und Kontrast., wenn Aufnahmen unterbelichtet sind oder einen zu geringen Kontrast beziehungsweise. eine Gegenlichtsituation aufweisen. Der DIGIC 4 sorgt mit seiner rauschreduzierenden Signalverarbeitung und dem Korrekturalgorithmus für exzellente Resultate. Die Korrektur lässt sich in drei unterschiedlich starken Stufen anwenden. Bei der EOS-1D Mark IV kann der Auto Lighting Optimizer auch bei der manuellen Belichtung und der Verschlussstellung B eingesetzt werden. Die Korrektur erfolgt anhand der vom Fotografen gewählten Belichtung und bewährt sich vor allem bei Gegenlichtaufnahmen, in denen das Motiv zu dunkel wirkt. Eine stärkere Belichtung würde zwar die Aufhellung des Hauptobjektes bewirken, doch damit einher geht normalerweise auch eine Überbelichtung des Hintergrunds. Nicht so bei aktiviertem Auto Lighting Optimizer: Der Hintergrund bleibt von der Belichtungskorrektur unberührt; die Aufnahme überzeugt durch eine ausgewogene Belichtung.

EOS Integrated Cleaning System
Das EOS Integrated Cleaning System bekämpft die Staubbildung auf dem Sensor gleich dreifach: reduzieren, abweisen und entfernen.
1. Reduzieren: Die Mechanik innerhalb der Kamera ist so konzipiert, dass die Staubbildung und -ablagerung weitgehend verhindert wird. Die verbesserte Gehäuseabdichtung reduziert das Eindringen von Staubpartikeln.
2. Abweisen: Der Tiefpassfilter des Sensor ist mit einer speziellen Antistatik-Technologie und einer Fluorbeschichtung vor Staubanziehung geschützt
3. Entfernen: Bei jedem Ein- und Ausschalten der Kamera setzt für zirka eine Sekunde eine hochfrequente Vibration ein, die Staubteilchen vom Sensor schüttelt.
Zusätzlich hat Canon eine Software entwickelt, die Staubpartikel auf dem Sensor erkennt und lokalisiert. Diese Daten können dann mit der neusten Version von Digital Photo Professional gelesen werden, die diese Stellen auf der Aufnahme automatisch korrigiert.

Software

Digital Photo Professional Software. Die im Lieferumfang jeder EOS-Kamera enthaltene Canon Software Digital Photo Professional (DPP) verhilft dem Fotografen zur direkten und intuitiven Bearbeitung von RAW-Bilddaten. DPP ermöglicht die Korrektur von Belichtung, Weissabgleich, Bildrauschen, Schärfe, Picture Style, Farbsättigung und Kontrast – sogar die AFMessfelder können damit im Bild sichtbar gemacht werden. Die in DPP integrierte Vignettierungskorrektur ermöglicht eine wirkungsvolle Korrektur der Randabschattung und der Verzeichnung. Die Digital Photo Professional unterstützt die Farbräume sRGB, Adobe RGB, ColorMatch RGB, Apple RGB und Wide Gamut RGB; ICC-Profile (International Colour Consortium) können TIFF- oder JPEG-komprimierten Aufnahmen hinzugefügt werden, wenn sie aus dem RAW-Format konvertiert werden. Das ermöglicht die farbgetreue Darstellung über alle Software-Applikationen, die diese ICC-Profile unterstützen (z. B. Adobe Photoshop). Die Bearbeitungsparameter können abgespeichert und dann mehrfach angewandt werden.

EOS Utility. Die im Lieferumfang befindlichen aktuellen Version der EOS Utility Software unterstützt die Fernbedienung der Kamera, Aufnahme und dem anschliessenden Datentransfer. In Kombination mit Digital Photo Professional kann EOS Utility so konfiguriert werden, dass häufig genutzte Ordner überwacht werden, Dateinamen automatisch umbenannt und eingehende Bilddaten einem strukturierten Workflow zugeordnet werden können. Das «Tagging» von Dateien mit Exif-Daten wird ebenso unterstützt wie die Integration von Copyright-Informationen.

Picture Style Editor. Der Picture Style Editor ermöglicht dem Fotografen das Erstellen individueller Picture Styles, die genau den persönlichen Anforderungen entsprechen. Jeder Picture Style enthält dann detaillierte Informationen darüber, wie Farben in einem Bild dargestellt werden sollen. Ein so erstellter Picture Style kann direkt auf die Kamera geladen und einem JPEG-komprimierten Bild oder einer RAW-Aufnahme zugeordnet werden. Werden RAW-Bilddaten über DPP bearbeitet, können sowohl die individuell erstellten, als auch die voreingestellten Picture Styles angepasst werden.

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