David Meili, 27. November 2009, 11:00 Uhr

Medientipp: Elger Esser im Kunstmuseum Stuttgart

091125_EsserElger Esser, der seine Werkstadt bewusst als Atelier bezeichnet und in der Tradition des 19. Jahrhunderts die Kunst der grossen Fotografen zelebriert, ist eine Ausnahmeerscheinung in der mitteleuropäischen Fotoszene. Wie Esser mit seinem Atelier einen eigenen Weg gefunden hat, zeigt der zu später Stunde ausgestrahlte Film auf SWR auf.

Elger Esser fotografiegeschichtlich als Schüler des Künstlerpaars Becher einzuordnen, greift kurz. Die handwerkliche Präzision und das fachliche Vermögen, visuelle Konzepte in Prints umzusetzen, gehen auf die Düsseldorfer Schule zurück.

Mehr möchte man darüber erfahren, wie Esser als Lehrer seine Erfahrungen weiter gibt, auch im Zeitalter der digitalen Fotografie. Kunstprofessor Elger Esser als Dozent an einer Kunsthochschule, die sich schon früh in neuen Medien profiliert hat, könnte  für ein Follow Up des etwas kurzgefassten Dokumentarfilms selbst zum Studienobjekt werden.

Medientext SWR:

Er steht auf Jazz und Klassik, ist ein Fan des französischen Romanciers Marcel Proust und zählt selbst zu den besten Fotokünstlern, die Deutschland derzeit zu bieten hat: Elger Esser. Das Kunstmuseum Stuttgart stellt die poetisch-melancholischen Bilder des Becher-Schülers vor.

Egal ob es sich um ein karges Bergdorf in Kalabrien handelt, einen nebelverhangenen Küstenort, um eine Brücke oder einen Fluss. Wenn man die Fotografien von Elger Esser betrachtet, dann fühlt man sich in längst vergangene Zeiten versetzt. Dabei sind sie allesamt in den letzten Jahren entstanden. Wie Elger Esser das macht? Zum einen verbindet der gebürtige Stuttgarter die verblichenen Farben hundertjähriger Aufnahmen mit dem Detailreichtum moderner Großformatfotografie. Zum anderen nutzt er eine fast vergessene Technik des 19. Jahrhunderts, die Heliogravüre.

Elger Esser begibt sich immer wieder auf die „Suche nach der verlorenen Zeit“. Essers Bilder erzählen von Sehnsucht, schreibt Alexander Pühringer im Katalog zur Ausstellung, dem Wunsch, etwas festzuhalten, was doch verloren ist, längst und unumkehrbar. Darin liegt die leise Melancholie verborgen, die seinen Fotografien innewohnt.
Unter dem Titel „Eigenzeit“ präsentiert das Kunstmuseum Stuttgart mit rund 50 großformatigen Werken die erste große Retrospektive des Fotokünstlers. Frank Rother hat Elger Esser in Stuttgart getroffen.

Elger Esser in Stuttgart, Freitag, 27.11.2009 , 23:30 Uhr auf SWR

Ausstellung im Kunstmuseum Stuttgart, bis 11. April 2010

Website von Professor Elger Esser an der hfg Karlsruhe

Schreibe einen Kommentar

  • Kommentare werden erst nach Sichtung durch die Redaktion publiziert
  • Beachten Sie unsere Kriterien für Kommentare im Impressum
  • Nutzen Sie für Liefer- und Kontaktnachweise die Angaben im entsprechenden Artikel
  • Für Reparaturanfragen und Support bei Problemen wenden Sie sich bitte direkt an den Hersteller (siehe dessen Website) oder Ihren Händler
  • Beachten Sie, dass Fotointern.ch eine reine und unabhängige Informationsseite ist und keine Waren verkauft oder vermittelt
  • Ein Kommentar darf maximal 800 Zeichen enthalten.

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Noch 800 Zeichen

Werbung
Werbung

Abonnieren Sie jetzt Fotointern per E-Mail direkt in Ihr Postfach und verpassen Sie keine Beiträge mehr. Wir nutzen MailChimp für den Versand. Weitere Infos finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Ihr Browser ist veraltet!

Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um diese Website korrekt dazustellen.Den Browser jetzt aktualisieren

×