Urs Tillmanns, 16. März 2010, 09:25 Uhr

101. Generalversammlung des VFS in Stansstad

Am Sonntag, 14. und Montag, 15. März 2010 fanden im Hotel Winkelried in Stansstad die Sektionsversammlungen und die Generalversammlung des Verbands Fotohandel Schweiz (VFS) statt. Rund 50 Teilnehmer waren präsent, die sich angesichts der brisanten anstehenden Themen auch unfeine Wortgefechte lieferten.

FGVO wird in die Sektion Zürich integriert

An der 76. Generalversammlung der Sektion Zürich, die von Beat Stapfer präsidiert wird, ging es spannend zu und her: Haupttraktandum war die Übernahme der Mitglieder des FGVO (Fotogewerbe-Verband der Ostschweiz) in die Sektion Zürich, nachdem sich diese präsidentenlose «Sektion Ostschweiz» mangels Interesse der Mitglieder an den Verbandsaktivitäten 2009 aufgelöst hatte. Bereits im Vorfeld wurden die grundsätzlichen Gespräche zwischen den beiden Sektionen geführt, so dass nun der Übertritt der Ostschweizer Mitglieder in die Sektion Zürich nach einem einstimmigen Abstimmungsresultat vollzogen werden konnte. Damit geht wieder ein Kapitel Verbandsgeschichte zu Ende: Der FGVO wurde am 8. März 1957 gegründet, nachdem bereits seit 1932 sieben St.Galler Fotogeschäfte in einer Ortsgruppe die anstehenden beruflichen Probleme diskutierten. (Informationen über die 50-Jahrfeier des FGVO sind in der Druckausgabe von Fotointern 8/2007 nachzulesen).

Beat Stapfer begrüsst zur 76.Generalversammlung der Sektion Zürich

Durch den Zusammenschluss der beiden Sektionen sind neu Erika Hüss und Hansjörg Kaufmann im Vorstand der Sektion Zürich und vertreten dort vor allem die Interessen der Mitglieder der Ostschweiz und des Fürstentum Liechtenstein. Sektionspräsident Beat Stampfer hiess die beiden neuen Vorstandsmitglieder herzlich willkommen und wies darauf hin, dass die Sektion nunmehr insgesamt 16 Kantone umfasse. Damit sei der Zeitpunkt gekommen, sich über die grundlegende Ausrichtung der Sektion Gedanken zu machen und sich zu fragen, ob die Bezeichnung «Sektion Zürich» noch gerechtfertigt sei. Er präsentierte in der Folge einen neuen Namen mit entsprechendem Logo: «Verband foto Schweiz, Zentral- und Nordostschweiz» (VfS), dem jedoch auf Grund der Namensähnlichkeit mit dem Zentralverband «Verband Fotohandel Schweiz» (VFS) seitens der Mitgliedern nicht zugestimmt wurde. Es wird nun im Rahmen einer Ausschreibung unter den Mitgliedern nach einem neuen, überregionalen Namen gesucht, der auch Nicht-Fotohändler, bzw. branchenverwandte Berufs mit einschliesst. Weitere Details finden sich auch auf der neuen Webseite www.vfs-zn.ch der Sektion Zürich.

Das Publikum folgt aufmerksam den Ausführungen über die Neuausrichtung der Sektion

Nach einem erfolgreichen Rückblick auf die Jahresaktivitäten der Sektion und die ordentlichen Verbandsgeschäfte, wurde der neue Modell-Lehrgang für die Fotofachberufe vorgestellt, der allen Ausbildnern empfohlen ist. Dieser kann beim Sekretariat der Sektion Zürich (Alex Hauenstein, 8634 Hombrechtikon, Tel. 055 244 17 91, Fax 055 244 20 91, vfs-sekretariat [at] sunrise.ch) für CHF 40.– für vfs-zn-Mitglieder und CHF 120.– für Nichtmitglieder bezogen werden.

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101. Generalversammlung des Zentralverbands der VFS

Zur 101. Generalversammlung konnte Präsident Hansruedi Morgenegg rund 50 Anwesende, darunter 26 Stimmberechtigte begrüssen. Bei den Aktivitäten des Vorstandes und des Präsidenten im zu Ende gehenden Verbandsjahr standen die Bemühungen um die Beibehaltung des Passbildes für den biometrischen Pass durch den Fotohandel im Vordergrund. Gerade dieses Thema und insbesondere das nun vorliegende, unbefriedigende Teilresultat, sorgte an der Generalversammlung für einigen Unmut.

VFS-Präsident Hansruedi Morgenegg kann den 35 Seiten umfassenden Jahresbericht nicht vortragen. Deshalb wird dieser vom Plenum nicht genehmigt

Dies begann schon damit, dass der 35seitige Jahresbericht des Präsidenten mit dem umfangreichen Schriftverkehr zum genannten Thema auf Grund seines zu grossen Volumens den Mitgliedern nicht vorlag und somit nicht genehmigt werden konnte.

Die Sektionspräsidenten verlasen ihre Jahresberichte, aus denen ein sehr rege Verbandstätigkeit hervorging. Besonders das Kursprogramm des Verbandes, bzw. der einzelnen Sektionen, hatte sich sehr positiv entwickelt, sowohl mit dem überbetrieblichen Kurse als auch mit den Aus- und Weiterbildungskursen für die Lehrlinge und Mitglieder.

Für Überraschung sorgte die Erklärung von Beat Stapfer, dass er als Präsident der Sektion Zürich mit sofortiger Wirkung aus dem Zentralvorstand austreten werde, weil zwischen ihm und dem Zentralvorstand zu unterschiedliche Meinungen vorherrschen würden. Hinzu kommen die Austritte von Beni Basler und Hans Kreuzer, so dass Vorstand für das kommende Verbandsjahr lediglich noch sechs Mitglieder umfasst. Unglücklich dabei ist, dass nun die mitgliederstärkste Sektion Zürich nicht mehr im Zentralvorstand vertreten ist. Hansjörg Kaufmann wurde für diese Repräsentanz vorgeschlagen, doch lehnte er diese Wahl ab, weil ihm die Verantwortung für die Vertretung von «16 Kantonen und einem Land (Fürstentum Liechtenstein)» zu gross sei.

Die Geschäfte des Verbandes wurden durch die Revisoren grundsätzlich bestätigt, wobei eine Rechnung für etwas Unklarheit sorgte und durch das Plenum bestätigt werden musste. Neuwahlen standen keine an, ausser der Administrationsleiterin Lisbeth Grimm, die mit einem grossen Applaus für ihre verdienstvolle Arbeit wiedergewählt wurde.

Die Anzahl der Verbandsmitglieder beträgt nach 17 Austritten und drei Eintritten nunmehr 230. Die nächste Generalversammlung wird am 6. und 7. März 2011 im Tessin stattfinden.

In verschiedenen Wortmeldungen kamen Spannungen und persönliche Diskrepanzen zum Ausdruck, die einem harmonischen Sitzungsverlauf nicht gerade zuträglich waren. Markus Säuberli brachte es schliesslich mit seiner Ermahnung zu mehr Disziplin auf den Punkt: der Fotohandel hätte grössere Probleme als persönlichen Fehden in der Generalversammlung auszutragen. Aber bereits beim gemütlichen Apéro galten wieder versöhnlichere Töne die beim ausgezeichneten Diner im Viersternhotel «Winkelried» deutlich nachhalten und erst in den Morgenstunden allmählich verklangen.

Das Hotel Winkelried verwöhnte die Gäste mit vorzüglicher Gastronomie

Schade, dass ausser einem Vertreter der Firma Fujifilm und der ortsansässigen Firma Engelberger keine Lieferanten anwesend waren, wobei deren Interessen und Voten durch den Sekretär von Imaging.ch Jacques Stähli wahrgenommen wurden.

Fachtagung zum Thema «Fotohandel – quo vadis?»

Die Fachtagung am Montag nach der Generalversammlung hat im VFS eine lange Tradition und ergibt immer wieder im Rahmen eines vorbestimmten Themas zu angeregten und interessanten Diskussionen.

Dieses Jahr stand die Frage «Fotohandel – quo vadis?» auf der Einladung. Eigentlich waren bei der doch etwas kurzfristigen Planung noch ein paar namhafte Referenten aus den Bereichen der Markt- und Detailhandelsanalyse angedacht, doch konnten diese nicht verpflichtet werden, so dass die Bestreitung des Anlasses am Schreibenden hängen blieb. Dieser zeigte die Entwicklung des Marktes und des Fotohandels der letzten Jahre auf und hob dabei hervor, dass der Fotofachhandel mit einer spezifischen Ausbildung, sowie er in der Schweiz existiere, im Ausland kaum noch zu finden sei. Längst wäre in den ausländischen Grossstädten das Fotosortiment in andere Verkaufspunkte von Grossverteilern eingebunden worden, und die kleinen Fachgeschäfte hätten die letzten Jahre kaum noch überlebt. Laut GfK sei der Fotofachhandel in den letzten zehn Jahren abermals um 35 Prozent geschrumpft und befinde sich heute auf einem tiefen Niveau. Auch der höchste Umsatzzuwachs des Schweizer Fotohandels im gesamteuropäischen Vergleich in den letzten beiden Krisenjahren bestätige dies. Tillmanns sieht die Zukunftsaussichten für den Fotofachhandel in der Schweiz unverändert positiv, wobei sich kleinere und mittlere Händler auf einen bestimmten Tätigkeitsbereich (z.B. Porträtaufnahmen und Reportagen) spezialisieren sollten und im Verkauf das Angebotssortiment auf wenige ertragsreiche Produkte, für welche sie eine absolut kompetente Beratung und Nachverkaufs-Dienstleistung bieten können, beschränken sollten.

Urs Tillmanns

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