Urs Tillmanns, 21. März 2012, 14:00 Uhr

Weissbuch und Profondia-Panel: Der IT-Markt Report 2012

Die beiden Branchenexperte Robert Weiss und Martin Maurer stellten heute in Zürich die neusten Zahlen und Fakten zum Schweizerischen ICT-Markt vor. Im Vorfeld des am 22. März stattfindenden «IT-Markt Report 2012», dem jährlichen Kongress für ICT-Fakten und -Prognosen, wurden die aktuellsten Details und Analysen des PC-, des ICT-und des Mobil-Device-Marktes aufgezeigt.

Bereits zum 23-sten Mal präsentierte Robert Weiss das «Weissbuch», den bekannten und akzeptierten Marktreport in der Schweiz. Die neueste Untersuchungen – vor allem aus Herstellersicht – zeigen für das Jahr 2011 erstaunliche Fakten: Erstmals ist es Apple gelungen, die Spitze im Schweizerischen Markt für PCs und Post-PCs zu erklimmen. Apple überflügelt, dank seinem Erfolg im Tablet-Markt, den langjährigen unangefochtenen Leader HP. Der untersuchte Computer-Markt umfasst zum einen alle Desktops und zum andern im mobilen Umfeld die Notebooks, die Netbooks, die neu lancierten Ultrabooks sowie die Tablets, welche 2011 in der Schweiz abgesetzt wurden. Ein weiteres Segment, welches analysiert wurde, zeigt spannende Veränderungen im Handymarkt mit signifikanten Verschiebungen hin zu den Smartphones, welche ebenfalls zu den mobilen Devices zählen.

Die Marktbetrachtungen der Profondia hingegen basieren nicht auf Angaben der Hersteller, sondern auf Daten über die effektiv in Schweizer Unternehmen installierte IT- und Kommunikations-Infrastruktur. Diese Daten werden vom über 20-jährigen Market Research-Unternehmen Profondia bei den über 10‘000 grössten Schweizer Unternehmen – mit 30 oder mehr Mitarbeitenden und zehn oder mehr Computerarbeitsplätzen – laufend erhoben. Diese Unternehmensdaten geben etwa Auskunft darüber, wie viele Desktop- und wie viele Laptop-PCs in Schweizer Unternehmen eingesetzt werden, oder darüber welche Storage-Lösungen welcher Hersteller installiert sind, wie viele Geräte der Druckerpark umfasst etc. Durch die neuste Erhebung wird eines sehr deutlich: Die Informatisierung der Schweizer Wirtschaft nimmt branchenübergreifend laufend zu.

 

Die wichtigsten Weissbuch-Fakten (mit Integration der Tablets)

► Der Stückzahlen-Markt der Computer hat über alles gesehen um 19.3 Prozent zugelegt, im mobilen Umfeld sogar um 29.2 Prozent

► Dieses Segment hat sich auch beim Umsatz erfreulich entwickelt, ist um 11 Prozent gewachsen, was einem Umsatz von 2’219 Milliarden Franken entspricht

► Die Umsätze der Server, der Drucker und der Displays entwickelten sich leicht negativ (währungsbedingt), der Zuwachs aus dem obigen Umfeld konnte diese Verluste aber kompensieren

► Unter diesem Betrachtungswinkel legte der gesamte PC-Markt um 2.4 Prozent auf 4’102 Milliarden Franken zu, was einer Umsatzzunahme von rund 95 Millionen Franken entspricht

► Berücksichtigt man zudem den mit den Smartphones erzielten Umsatz (Wachstum 22.9 Prozent) so resultiert eine totale Umsatzzunahme über alle untersuchten Segmente, von 9.8 Prozent. Dies entspricht 4’399 Milliarden Franken bzw. einer Umsatzsteigerung von 392 Millionen Franken.

► Die Untersuchung des Marktes der mobilen Clients (Notebook, Netbook, Ultrabook, Tablet und Smartphone) zeigt mit 42 Prozent Marktanteil eine klare Dominanz von Apple

► In diesem neuen Marktsegment (mobile Clients) wurde ein Umsatz von 2’973 Milliarden Franken generiert, dies bei einem Wachstum von 21.8 Prozent

► 2011 wurden in der Schweiz rund 2’388’000 Smartphones abgesetzt, dies entspricht einem Wachstum von 35.8 Prozent gegenüber 2010. Der Handymarkt (inkl. Smartphones) dagegen legte nur um 2.8 Prozent zu.

► Der Anteil von Apple bei den iPhones liegt bei 50.2 Prozent und bei den Tablets bei 84.1 Prozent

Im Gegensatz zu den weltweiten Marktermittlern IDC und Gartner, welche den Tablet-Markt, wohl auf Drängen der grossen klassischen US-PC-Hersteller, momentan als eigenes Marktsegment führen, werden im Weissbuch 2012 die Tablets erstmals zu den traditionellen PC-Zahlen addiert. Das Resultat ist ein stark veränderter Markt.

 

Der PC-Markt mit integrierten Tablet-Zahlen

Bei den Stückzahlen ist ein Wachstum von 19.3 Prozent fest zu stellen. So wurden im letzten Jahr 2’523 Millionen Geräte verkauft, davon alleine 1’826 Millionen im mobilen Segment (Wachstum 29.2 Prozent). Da der Preiszerfall nur bei durchschnittlichen 7.4 Prozent lag, resultierte ein Umsatzwachstum von 10.6 Prozent. Umsatzmässig ist der mobile Home-Markt mit einem Zuwachs von 26.1 Prozent der grosse Gewinner. Die Tablets wurden dabei 80 Prozent dem Home-Segment und 20 Prozent dem Business-Segment zugeordnet. Dieses Verhältnis wird sich im laufenden Jahr stark zugunsten der Business-Geräte verschieben. Die mobilen Geräte tragen bereits 71.3 Prozent zum Gesamtumsatz und 72.4 Prozent zum Stück-zahlenmarkt bei.

Werden die Tablets nicht berücksichtigt, so ist das Resultat nicht mehr so positiv. Mit einem Stück-zahlenwachstum von 3.3 Prozent (2’071 Millionen Geräte) und einem Preisrückgang von 9.9 Prozent muss ein Umsatzrückgang von 6.9 Prozent in Kauf genommen werden. Umsatzmässig hat vor allem der Desktop-Home-Markt (-16.5 Prozent) und der mobile Home-Markt (-11.2 Prozent) am meisten gelitten. Die mobilen Geräte tragen ohne Tablets 64.1Prozent zum Gesamtumsatz und 66.3 Prozent zum Stückzahlenmarkt bei. IDC spricht von einem Marktwachstum von 1.1 Prozent und Gartner sieht einen Rückgang von 0.9 Prozent.

 

Apple der grosse Gewinner, Dell und Toshiba auf der negativen Seite

Mit einem Marktanteil von 27.3 Prozent konnte Apple erstmals in der Geschichte HP (26.8 Prozent) an der Spitze im Schweizer Markt ablösen. Auf den weiteren Rängen folgen Acer (13.0 Prozent), Dell (6.9 Prozent), Lenovo (5.2 Prozent). Mit Asus (4.7 Prozent), Toshiba (3.0 Prozent), Samsung (2.5 Prozent) und Sony (2.3 Prozent) folgen die weiteren wichtigen Anbieter im mobilen Umfeld. Dank den Tablets konnten Apple als Nummer eins im Tablet-Markt mit 380’000 verkauften den Marktanteil um 55.2 Prozent steigern, gefolgt von Samsung, der Nummer zwei im Tablet-Markt mit 19’000 Galaxy Tablets und einer Marktanteilverbesserung um 30.6 Prozent und Asus, der Nummer drei im Tablet-Markt mit 17’000 verkauften Tablets und einer Marktanteilverbesserung um 14.4 Prozent.

Werden die Tablets ausgenommen, so konnten total 2’071 000’Geräte im letzten Jahr in der Schweiz abgesetzt werden, was einem Wachstum von 3.3 Prozent entspricht. HP, die Nummer 1 mit dieser Betrachtungsweise, konnte bei den Stückzahlen 2.3 Prozent zulegen was aber einem Marktanteilsverlust von 1.0 Prozent entspricht. Der Marktanteil von HP liegt bei 32.5 Prozent.

Auch Acer (-14.2 Prozent) und Dell (-13.9 Prozent) verloren an Marktanteilen. Positiv fallen hier wiederum Apple (Marktanteilswachstum 10.8 Prozent), Lenovo (+11.4 Prozent), Asus (+30.1 Prozent) und Samsung (+24.2 Prozent) auf.

Apple liegt mit 308’000 Einheiten bei der Stückzahlenbetrachtung ohne Tablets nur noch 7’500 Einheiten hinter Acer, welche den zweiten Platz nochmals verteidigen konnte. Acers Marktanteil liegt bei 15.2 Prozent und derjenige von Apple bei 14.9 Prozent. Der Marktanteil von Leader HP beträgt 32.5 Prozent. Die drei wichtigsten Anbieter vereinigen einen Marktanteil von 62.6 Prozent auf sich. Berücksichtigt man wiederum die Tablets so beträgt der Anteil sogar 67.1 Prozent.

Die Assemblierer vermochten die Stückzahlen auf dem Vorjahresniveau zu halten, der Preisrückgang bewirkt aber einen Umsatzrückgang von 8.5 Prozent, was 103.5 Millionen Franken entspricht.

 

Der Tablet-Markt

Der Tablet-Markt ist mit einem Stückzahlenwachstum von 311 Prozent (von 110’000 auf 452’000 Einheiten) und einem Umsatzwachstum von 270 Prozent (von 100 Millionen Franken auf 370 Millionen Franken) –trotz einem Preisnachlass von 10 Prozent – im letzten Jahr richtiggehend explodiert. Profiteur war – wen wunderd’s – Apple mit seinen iPads. Und das obwohl die Konkurrenz im letzten Jahr Dutzende neuer Modelle lancierte.

Der Marktanteil von Apple ging von 92.7 Prozent auf 84.1 Prozent zurück, in den Stückzahlen aber legte Apple um 278’000 Einheiten zu und alle anderen Mitspieler nur um 64’000 Einheiten. Das grosse Plus bei Apple, neben Design und Material, sind die zur Verfügung stehenden rund 190’000 nativen Apps.

 

Der Smartphone-Markt

Erstmals waren die Telcos letztes Jahr bereit Zahlen für eine kumulative Marktauswertung an-zugeben. Da diese auch heuer vorliegen lassen sich erstmals Veränderungen analysieren.

So legte der gesamte Handymarkt in der Schweiz nur um 2.8 Prozent zu, derjenige der Smartphones aber um stolze 35.8 Prozent bei den Stückzahlen und 22.8 Prozent beim Umsatz, dies bei einem Preisrückgang von 9.5 Prozent. Die Analyse zeigt, dass im letzten Jahr rund 4’372’000 Handys im Schweizer Markt abgesetzt wurden, wobei hier alle Handytypen von 25 Franken bis 1’100 Franken einbezogen sind. 2’388’000 Geräte werden zur Kategorie der Smartphones gezählt, was einem Anteil von 54.6 Prozent (Vorjahr 41.3 Prozent) entspricht.

Stehen auch hier die Zahlen im Schweizer Markt gegenüber weltweiten Angaben in einem grossen Gegensatz, so lässt sich dies mit den Abgrenzungsproblemen «Was ist nun ein Smartphone» erklä-ren. Auch die Überschwemmung des stark wachsenden asiatischen Marktes mit Geräten der untersten Preiskategorie tragen zu dieser Marktverzerrung bei.

Der Smartphone-Anteil der Telcos liegt bei 63.4 Prozent. Dies ist ein Rückgang um 7.4 Prozent was vor allem mit den Problemen im Business-Segment (BlackBerry usw.) erklärbar ist. Das Business-Segment ist schwergewichtig bei den Telcos gelagert, da diese eben nicht nur Geräte verkaufen sondern gleichzeitig eine wichtige Service- und Dienstleistungspalette zu Verfügung stellen können.

Apple konnte hier seinen Anteil von 47.2 Prozent auf 50.2 Prozent verbessern, d.h. jedes zweite Smartphone, welches in der Schweiz über den Ladentisch geht ist ein iPhone. Der Anteil der Android-Geräte ist von 22.5 Prozent auf 39.8 Prozent angestiegen. Verloren haben der Rest wie Symbian (Nokia), WebOS (HP), BlackBerry Tablet OS (RIM) oder auch mobile Windows-7.

Der Anteil von Apple bei den mobilen Clients (Smartphone, Note/Net/Ultrabook und Tablet) liegt bei 42.0 Prozent was einer Steigerung von 27.0 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Es ist somit auch erwiesen, dass die Schweiz wirklich DAS Apple-Land schlechthin ist. Weltweit werden keine vergleichbaren Werte erzielt.

Ob Apple diese Stellung weiterhin halten kann wird sich weisen. Es wird sicher schwierig werden, denn die klassischen PC-Hersteller (allen voran HP, Dell und auch Acer usw.) versuchen mit der Alli-anz Intel/Microsoft (Ultrabooks, Windows 8 usw.) und mit grossen Anstrengungen sich auch in diesem sehr lukrativen Marktsegment vermehrt zu etablieren. Wie schnell dies aber gelingt, das lässt für Spekulationen viel Spielraum offen.

Apple konzentriert sich primär auf den Heimmarkt, obwohl mehr als die Hälfte des Apple-Umsatzes in den anderen Regionen gemacht wird. Diese Fokussierung führt dazu, dass Apple in seinen Geräten, beispielsweise im neuen iPad Kommunikationstechnologien (LTE) anbietet, welche in anderen Ländern, so auch in der Schweiz, noch gar nicht funktionieren. Ob dies der Konsument einfach so hin nimmt wird sich zeigen. Man fühlt sich dabei in den Anfangszeiten der ersten Handys zurückversetzt wo für unterschiedliche Frequenzbänder auch unterschiedliche Geräte gekauft werden mussten. Aber der Markt hat dann alles selber geregelt und die wird auch bei den neusten Produkten der Fall sein.

Die Entwicklung der Top-10

 

Die Profundia-Details und -Analysen

 

Die wichtigsten Profundia-FaktenDie Unterschiede in der Informatisierung der Schweizer Wirtschaft sind von Branche zu Branche noch immer signifikant. Während bei Banken und Versicherungen mittlerweile deutlich mehr als ein PC pro Mitarbeiter im Einsatz ist, rückt im Baugewerbe die Quote allmählich immerhin schon an die 50-Prozent-Marke heran. Die Erhebungen von Profondia belegen: Die Informatisierung der Schweizer Wirtschaft nimmt laufend zu.► In 174 Unternehmen oder Verwaltungen der Schweiz sind jeweils über 1’000 PCs installiert – in 17 davon sogar über 5’000.► Die meisten PCs – nämlich 345’996 – werden im Branchenbereich Behörden/Gesundheit/ Bildung betrieben; es folgen:
• Dienstleistungen: 145’537
• Handel: 124’754
• Banken/Sparkassen: 123’081► Hosts: Der Trend geht Richtung Server; bei 9‘825 Unternehmen sind im Einsatz:
• 9‘702 Server
• 203 Workstation-Server
• 1‘023 Midrange-Systeme
• 83 Mainframes

► Im Server-Bereich ist HP nach wie vor klarer Marktführer (55 Prozent Marktanteil)

► Bei den Firmen, die zehn und mehr Server oder 100 und mehr PCs einsetzen, ist HP bei den heute installierten SAN/NAS-Systemen mit 36,4 Prozent Marktführer. Allerdings gewann NetApp in den vergangen Jahren stetig Marktanteile und kommt auf knapp 19 Prozent.

► In beinahe jeder Schweizer Firma sind heutzutage Notebooks im Einsatz. In 44 Prozent der Unternehmen werden HP-Notebooks eingesetzt.

► Bei den Laptop-Systemen liegt Apples Anteil in den 10‘000 grössten Schweizer Unternehmen lediglich bei drei Prozent.

► Im Durchschnitt sind in Schweizer Unternehmen beachtliche 30 Drucker pro Standort im Einsatz. In Unternehmen mit weniger als 50 PCs stehen im Schnitt 8,5 Drucker im Einsatz, in solchen mit 50 bis 2’549 Druckern sind es durchschnittlich knapp 28, in grösseren Unternehmen sind es rund 164.

► Der Markt der Groupware wird mit über 77 Prozent Anteil bei den Installationen von den verschiedenen Microsoft Exchange Versionen dominiert.

► Die fünf grössten ERP-Anbieter machen in der Schweiz gerade etwas mehr 27 Prozent des Marktes aus. Die restlichen Marktanteile sind auf mehr als 90 Anbieter von ERP-Lösungen verteilt!

► Der «Megatrend» BYOD («Bring your own device») ist in der Schweiz noch nicht so richtig angekommen: Nur in rund acht Prozent der befragten Unternehmen werden zurzeit Tablets offiziell als Arbeitswerkzeug eingesetzt; diese Gerätekategorie würde ja eigentlich stellvertretend für den BYOD-Trend stehen. Eine plausible Erklärung dafür ist, dass für die befragen IT-Leiter nach wie vor nur die Produkte zum Firmen-Equipment zählen, welche durch das Unternehmen beschafft wurden und von der Informatik-Abteilung supportet werden. Sollte es den BYOD Trend wirklich geben, melden die Mitarbeiter ihre privaten Geräte ohne das Wissen der IT-Verantwortlichen im Firmennetzwerk an. Wenn dem so ist, sind diese Unternehmensnetzwerke deutlich stärker in ihrer Sicherheit gefährdet, als solche, deren IT-Abteilungen BYOD bereits auf strategisch-konzeptioneller Ebene in die Architektur der Unternehmens-IT einbinden.

 

Kategorie: Betrieb

Was in der Kategorie «Betrieb» der Datenerhebung von Profondia auffällt, ist, dass die Anzahl der Mitarbeiter in den IT-Abteilungen der befragten Unternehmen mit 250 oder mehr PCs, relativ gesehen viel höher ist, als bei kleineren Firmen. Durchschnittlich sind in diesen Unternehmen knapp 29 Mitarbeiter damit beschäftigt, die Unternehmens-IT am Laufen zu halten. Sehr wahrscheinlich ist dies auf zwei Faktoren zurückzuführen: Zum einen auf den zunehmenden Trend zur Zentralisierung und Konsolidierung der IT-Infrastruktur, zum anderen in die komplexeren Software-Architekturen, welche in den grösseren Unternehmen eine grössere Anzahl von Applikations-Spezialisten erforderlich macht. Dies würde zum Teil auch erklären, wieso die IT-Infrastruktur an „kleineren“ Standorten mit beinahe halb so viel Personal betrieben werden kann.

Zum Vergleich: in Unternehmen bis 50 PCs sind durchschnittlich nur knapp 1,5 Mitarbeiter in einer «IT-Abteilung» beschäftigt, bzw. für IT-Support und -Betrieb verantwortlich. In Unternehmen mit 50 bis 249 PC-Arbeitsplätzen sind es im Schnitt rund vier.

Auch signifikant sind die Unterschiede bei der Anzahl der PCs pro IT-Mitarbeiter. Während es in Unternehmen mit bis zu 50 PCs 14,5 sind, kommt in Unternehmen mit 51 bis 149 PCs, ein IT-Mitarbeiter auf knapp 59 PCs. In Unternehmen mit mehr als 250 PCs sind es rund 27 PCs pro IT-Mitarbeiter.

 

Kategorie: Host Systems

Der Trend geht bei den Hosts eindeutig in Richtung Server: Von 9‘825 Unternehmen setzen 9‘702 Server, 203 Workstation-Server, 1‘023 Midrange-Systeme und 83 Mainframes ein. Das sind total 11‘011 Nennungen, was bedeutet, dass 1‘186 Firmen von Unternehmen stammen, welche unterschiedliche Hostarten einsetzen.

Bei den Servern werden am häufigsten HP, Dell und IBM eingesetzt, wobei HP mit 55 Prozent Anteil als Marktführer klar oben ausschwingt. Aber nicht alle Unternehmen setzen beim Servereinsatz auf einen einzigen Hersteller: 1‘416 System-Nennungen stammen von Unternehmen, welche sogenannte Multi-Vendor-Umgebungen betreiben. Es werden also Server von mehr als einem Hersteller eingesetzt.

Wer Server einsetzt, kann diese auch virtualisieren. Die Server-Virtualisierung ist vor allem in Firmen mit mehr als zehn Servern sehr weit fortgeschritten. Fast 70 Prozent der Unternehmen mit 10 bis 49 eingesetzten Servern virtualisieren diese. In IT-Infrastrukturen mit mehr als 50 Servern sind es gar 85 Prozent. Doch auch Unternehmen mit weniger als 10 Servern virtualisieren: die Quote liegt dort bei knapp 54 Prozent. Bei Unternehmen mit weniger als fünf Servern sind es immerhin schon 20 Prozent.

 

Kategorie: PC-Systeme

Bei der installierten PC-Basis, gibt es wie bei den Servern, wenig Überraschendes. In Rund der Hälfte der befragten Unternehmen werden HP-Desktop-Systeme eingesetzt und in 44 Prozent der Unternehmen HP-Notebooks. Dell liegt in beiden Gerätekategorien auf dem zweiten Platz mit je rund 22 Prozent Anteil. Aus den Zahlen lässt sich auch ableiten, dass heute in fast jeder Schweizer Firma Notebooks eingesetzt werden. Zudem ist ersichtlich, dass Firmenkunden auch bei den PCs nicht durchs Band auf einen einzigen Hersteller setzen. Bei den Desktopsystemen stammen 1‘631 Nennungen aus Multi-Vendor-Umgebungen, bei den Notebooks war dies sogar bei 1’727 der genannten Systeme der Fall.

Interessant ist, dass Apple-Desktops wie iMacs, MacPros, MacMinis immerhin bei knapp fünf Prozent der befragten Unternehmen im Einsatz stehen. Bei den Laptop-Systemen liegt Apples Anteil in den 10‘000 grössten Schweizer Unternehmen bei drei Prozent.

 

Kategorie: Operating Systems

Das mittlerweile über zehnjährige Windows XP ist mit knapp 60 Prozent Anteil nach wie vor das am meisten verbreitete Betriebssystem in den 10‘000 grössten Unternehmen der Schweiz. Windows 7 gewinnt zwar immer mehr an Fahrt. Das ungeliebte Windows Vista rangiert mit vier Prozent auf dem dritten Platz.

Bei den total 14’677 Nennungen von PC-Betriebssystemen an 9’788 Standorten, stammen 4’889 Nennungen aus Firmen, die mehr als nur ein PC-Betriebssystem im Einsatz haben. Dies lässt darauf schliessen, dass in vielen Unternehmen ein Migrations-Prozess im Gange ist.

 

Kategorie: Printers

Im Durchschnitt sind in Schweizer Unternehmen beachtliche 30 Drucker pro Standort im Einsatz. Diese Zahl schliesst auch Multifunktionsgeräte ein. Die Anzahl Drucker ist – wenig erstaunlich – direkt abhängig von der Menge der eingesetzten PCs pro Standort. In Unternehmen mit weniger als 50 PCs stehen im Schnitt 8,5 Drucker im Einsatz, in solchen mit 50 bis 2549 Druckern sind es durchschnittlich knapp 28, in grösseren Unternehmen sind es rund 164. Im Druckerbereich scheint es also durchaus noch Konsolidierungspotenzial zu geben.

 

Kategorie: Storage

Bei den Firmen, die zehn und mehr Server oder 100 und mehr PCs einsetzen, ist HP bei den heute installierten SAN/NAS-Systemen mit 36,41 Prozent Marktführer. Allerdings gewann Netapp in den vergangen Jahren stetig Marktanteile und kommt auf knapp 19 Prozent. Etwas weiter verbreitet als EMC mit 15 Prozent, sind Storage-Systeme von IBM, die einen Anteil von 16 Prozent erreichen. Bei den total 2‘234 Nennungen an 1’711 Standorten, stammen 523 Herstellernennungen aus Multi-Vendor-Umgebungen.

 

Kategorie: PC-Applications

Der Markt der Groupware wird mit über 77 Prozent Anteil bei den Installationen von den verschiedenen Microsoft Exchange Versionen dominiert. Dabei sticht heraus, dass noch viele Exchange 2003-Versionen im Einsatz sind. Die entsprechenden Migrationsprozesse sind im Moment jedoch in vollem Gang. IBMs Lotis Notes wird immerhin noch in rund zehn Prozent der Schweizer Unternehmen eingesetzt.

 

Kategorie: Strategical Applications

Die fünf grössten ERP-Anbieter, mit der grössten installierten Basis machen gerade etwas mehr 27 Prozent des Marktes aus. Die restlichen Marktanteile sind auf mehr als 90 Anbieter von ERP-Lösungen verteilt! Im Durchschnitt ist heute eine ERP-Lösung in der Schweiz etwas mehr als 11 Jahre im Einsatz.

 

Kategorie: Datenbanken und eBusiness

Ein beträchtlicher Anteil der Schweizer Firmen setzte heute Web-Applikationen für die interne und externe Zusammenarbeit oder E-Commerce ein. Ein Intranet betreiben knapp 50 Prozent, ein Extranet rund 19 Prozent und eine eigentliche E-Commerce-Plattform doch schon acht Prozent der befragten Unternehmen. Die Zeit, in der Firmen einfach eine «Homepage» betreiben, geht langsam aber sicher dem Ende entgegen.

 

Kategorie: LAN

Der Verbreitung von LAN-Switches ist in den Schweizer Unternehmen stark fragmentiert. Das hat damit zu tun, dass die Schweiz ein KMU-Land ist und es in diesem Segment eine beträchtliche Anzahl kleiner Switch-Anbieter («andere Hersteller») gibt, die zusammengerechnet über einen beachtlichen Marktanteil von 57 Prozent verfügen. Von den grossen Switch-Herstellern folgt Cisco mit einem Anteil von 21 Prozent auf dem zweiten Platz und ist damit nach wie vor klarer Marktführer vor HP mit 13,6 Porzent auf Platz drei.

 

Kategorie: WAN

Bei der Anbindung ans Internet steht die Kupferleitung mit einem Anteil von fast 50 Prozent an erster Stelle, gefolgt von Glasfaser mit doch beachtlichen 41,6 Prozent. Mit 8,4 Prozent Anteil ist die WAN-Anbindung via Coax-Kabel bei Unternehmen nicht besonders verbreitet.

 

Kategorie: Voice Systems

Auch wenn die IP-Telefonie mit einem Marktanteil von rund 30 Prozent für reine IP- und Hybrid-Anlagen schon ein ordentliches Standing hat, nutzen fast 70 Prozent der Schweizer Unternehmen noch immer Telefonanlagen mit traditioneller Übertragungstechnik. Das mag damit zu tun haben, dass eine durchschnittliche PABX in der Schweiz schon seit über siebeneinhalb Jahren im Einsatz ist. Werden diese Systeme ersetzt, dürften viele Unternehmen, die jetzt noch traditionell telefonieren, auf VoIP wechseln.

 

Kategorie: Security

Eine Vielzahl von Antivirus-Anbietern in der Schweiz kämpft um die Gunst der Unternehmenskunden. Angeführt wird das Feld aber von Symantec mit 25 Prozent, McAfee mit 21 Prozent und Trend-Micro mit knapp 17 Prozent.

 

Kategorie: Services

Bereits heute lässt rund ein Drittel der Schweizer Unternehmen zumindest einen Teil seiner Informatik als Managed Service betreiben. Interessant ist zudem, dass fast die Hälfe der Unternehmen bereits eine Applikation oder einen Dienst als Cloud-Service, entweder aus einer private oder einer Public Cloud bezieht.

 

IT-Markt Report 2012

Der «IT-Markt Report» ist das jährliche B2B-Forum für Marktforschung und Trends zur ICT-Branche der Schweiz der Netzmedien AG. Durch die Kombination aus Keynotes, Studien-Präsentation, Lounges und Award-Verleihung ist dieser netzEvent eine relevante ICT-Plattform für effizientes Get-together und wirtschaftlichen Erfolg.

Im Zentrum des IT-Markt Reports vom 22. März 2012 stehen die Präsentation relevanter Fakten, ein hochkarätiger Know how-Transfer durch Top-Referenten sowie wichtige Auszeichnungen und beste Unterhaltung. Präsentiert und diskutiert werden Themen wie Big Data, Cloud Computing und Mobilität. Teilnehmer sind Entscheider aus der gesamten ICT-Anbieter- und Anwender-Wertschöpfungskette.

Anlässlich des Kongresses vom morgen Donnerstag, 22. März 2012, werden zum einen die beiden Studien – Weissbuch und Profandia – im Detail vorgestellt. Im Weiteren präsentiert Prof. Dr. Urs Müller von der BAK Basel die aktuelle Wirtschaftslage mit Prognosen zur globalen und Schweizer Wirtschaft sowie die konjunkturellen Auswirkungen auf die ICT-Branche. Frau Prof. Dr. Andrea Back, Direktorin des Instituts für Wirtschaftsinformatik der Universität St. Gallen beleuchtet die teils dramatischen Herausforderungen in Unternehmen, wenn IT-Trends auf das Business treffen. Die veränderte Rolle von CIOs steht dabei im Mittelpunkt.

Zudem werden am IT-Markt Report Awards im ICT-Umfeld vergeben. Dazu gehören die ‚ICT Education and Training Awards’, die in Zusammenarbeit mit der ICT-Berufsbildung Schweiz ermittelt wurden. Diese Preise werden in den Kategorien Grossunternehmen, KMU und Verwaltung/ Organisationen an jene Betriebe vergeben, die die besten Lehrstellen-Aktivitäten im ICT-Umfeld anbieten. Zudem wird ein Ehrenpreis für besondere Nachhaltigkeit im ICT-Bereich verliehen.

 

Fakten zum IT-Markt Report 2012

Datum: Donnerstag, 22. März 2012

Dauer: 12:30 – 20:30 Uhr (inkl. Nachtessen)

Ort: Lake Side, Zürich

Einritt: CHF 390.– (inkl. Studien, Kongressunterlagen, Apéros, Nachtessen usw.)

Für Raschentschlossene können am Empfangsschalter im Lake Side Eintritts-Ticket bezogen werden.

 

Ein Kommentar zu “Weissbuch und Profondia-Panel: Der IT-Markt Report 2012”

  1. Danke für die Zusammenfassung. Da wurde eine enorme Menge Informationen verdichtet. Mich schockiert vorallem die Tatsache, dass das Durchschnittsalter der eingesetzten ERP-Lösungen mehr als 11 Jahre ist. Wenn man sich überlegt, was alles im Jahr 2011 aktuell war, dann scheint dies nicht mehr in die heutige Welt zu passen, umso mehr wenn die bei Euch im Blog erwähnte Tablet-Entwicklung berücksichtigt.

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