Urs Tillmanns, 13. April 2014, 08:30 Uhr

Samsung NX mini: Erste Eindrücke mit der kleinsten Systemkamera

Samsung NXminiDie bereits vor kurzem angekündigte Samsung NX mini ist in den Startlöchern. Sie dürfte in etwa zwei Wochen in der Schweiz verfügbar sein. Fotointern.ch hatte Gelegenheit eines der ersten Exemplare dieser Mini-Systemkamera in der Praxis zu erproben und begaben uns mit der kleinsten Systemkamera auf einen Bummel durchs alte Zürich. Hier unsere Eindrücke …

Neben den bekannten Modellen der Samsung NX-Reihe (wobei jetzt auch gerade die neueste NX30 vorgestellt wurde) wird noch diesen Monat die Samsung NX mini im Markt eingeführt, die zurzeit leichteste und dünnste Kompaktsystemkamera mit Wechselobjektiv.

Invalid Displayed Gallery

Mit einer der ersten Samsung NX mini bei einem Stadtbummel durch Zürich (organisiert von Zürich Tourismus) unterwegs. Die Bilder sehen Sie in dieser Bilderschau.

 

Äusserlichkeiten

Samsung NXmini Fingerduenn

Gerademal so tief, wie ein Finger dünn, ist die Samsung NX mini die derzeit leichteste und kleinste Systemkompaktkamera des Marktes. Man umfasst die kleine Kamera relativ sicher und erreicht die Bedienelemente komfortabel, doch könnte man sich auch auf der Frontseite einen Griffwulst wünschen, um die Kamera noch sicherer in der Hand zu halten. Aber vielleicht merkt das auch ein findiger Zubehörhersteller …

Samsung NXmini Zoomauszug

Das Kitzoom 1:3,5-5,6/9-27mm, das mit Cropfaktor 2,7 einem 24 bis 73 mm Zoom bei Kleinbild entspricht, gesellt sich recht kompakt an das Minigehäuse. Es ist bei Nichtgebrauch versenkt und fährt mit einem Rechtdreh über eine Arretierung hin über die Weitwinkel- in die Teleposition. Design hatte hier Vorrang, denn der blanke Zoomring ist vor allem mit feuchten Fingern nicht sehr griffig.

Samsung NXmini Display

Auffallendstes Merkmal an der NX mini ist der nach oben klappbare Bildschirm, der geradezu ideal für Selfis konzipiert wurde. Dabei schaltet die Kamera übrigens automatisch einen 2-Skunden-Selbsauslöser ein, damit die Selfis-Opfer schon mal vorgewarnt sind.

Samsung NXmini Selfis

Selfies – so nennt man neudeutsch Selbstporträts – sind gross in Mode und lassen sich mit der NX mini gut bewerkstelligen

Die Kamera richtet sich an ein junges Publikum und ist demzufolge auch mit WiFi ausgestattet, um die Bilder – NFC sei Dank – unmittelbar aufs Smartphone zu übertragen oder in ein Netzwerk zu laden. Theoretisch braucht man dann weder Übertragungskabel noch Kartenleser, um die Bilddaten von der micro-SD Karte zu sichern, wobei man sich im Klaren darüber sein muss, dass Netzwerke punkto Sicherheit nicht unbedenklich sind.

Trotz geringen Abmessungen wurde bei der NX mini nicht an der Funktionen gespart, denn die NX mini ist ebenso reichhaltig ausgestattet wie ihre grossen NX-Schwestern – nur muss man bei der Bedienung etwas umdenken. Besonders interessant bei den NX-Modellen mit APS-C-Sensor ist die iFunktionstaste am Objektiv, mit der blitzschnell auf alle wichtigen Einstellungen der Kamera zugegriffen werden kann. Bei der NX mini, bzw. den M-Objektiven, hat diese Taste nun keinen Platz mehr und ist als Fn-Wahlfeld auf den Touchscreen verbannt worden. Das ist geringfügig umständlicher.

Samsung NXmini Aufsteckblitz

Mit im Lieferumfang ist ein aufsetzbarer Miniblitz enthalten, der doppelt so stark ist, wie der eingebaute. Er hat zudem den Vorteil, dass man ihn nicht aus Unachtsamkeit mit einem Finger verdecken kann, was beim eingebauten Blitz leicht vorkommen kann. Allerdings lässt sich mit aufgesetztem Blitz das Display nur noch um 45 Grad nach oben schwenken – also keine Selfis mehr …

 

Innerlichkeiten

Herz der Kamera ist ein 1-Zoll-CMOS-Sensor mit 13,2 x 8,8 mm Grösse. Darauf sind 20 Millionen Bildpunkte verpackt. Samsung hat bei ihren Kameras diese hohe Auflösung zum Standard gemacht, denn auch die neue NX30 kommt mit 20 Megapixel daher, nur hat sie einen dreimal grösseren APS-C grossen Sensor. Das wirkt sich theoretisch nicht nur in der Auflösung bzw. Vergrösserungsfähigkeit aus, sondern auch im Dynamikumfang. Allerdings werden heute die Bilddaten kameraintern so stark optimiert, dass das Bildergebnis nicht unbedingt visuell schlechter sein muss.

Samsung_NXmini_Sensor

Geringe Sensortiefe! Gut zum Reinigen – gefährlich zum Beschädigen

Die Menüs in den verschiedenen Programmen sind schier uferlos und stehen den grösseren NX-Modellen kaum nach. Veränderbarer Autofokusrahmen und Neigesensor sind ebenso dabei wie Belichtungsreihe mit Schärfentiefevariante, Schattenzeichnungsvarianten oder Bildreihe mit unterschiedlichen Effekten, oder die Bildbearbeitung in der Kamera. Natürlich bietet die NX mini auch eine breite Palette von Motivprogrammen und Smartfilter: Tag & Go (NFC/Wi-Fi); SMART Modus: Schönes Portrait, Bestes Gesicht, Landschaft, Makro, Momentaufnahme, Gesättigte Töne, Panorama, Wasserfall, Silhouette, Sonnenuntergang, Nacht, Feuerwerk, Lichtspuren, Serienbild, Kinder, Essen, Innenraum, Party. SMART Filter: Vignettierung, Miniatur, Soft Fokus, Skizze, Fischauge, Klassisch, Retro, Ölgemälde, Comic, Tusch-Zeichnung, Sternfilter, Tunneleffekt. Video SMART Filter: Miniatur, Vignettierung, Skizze und Fischauge.

Samsung NXmini Akku

Hier verbirgt sich die Technik: Akkufach, Micro-SD-Kartensteckplatz, USB- und HDMI-Anschluss

An WiFi Möglichkeiten bietet die NX-Mini einige Besonderheiten wie:

MobileLink: Fotos oder Videos können direkt an ein Smartphone gesendet werden.

Remote Viewfinder: Das Smartphone als Fernauslöser verwendet werden und zeigt die Vorschau eines auf der Kamera gespeicherten Fotos auf dem Smartphone an.

Group Share: Die Fotos oder Videos können auch an mehrere Smartphones gesendet werden.

Baby Monitor: Die Kamera reagiert auf Ton und kann mit einem Smartphone verbunden werden um einen Ort zu überwachen.

Auto-Backup: Mit der Kamera aufgenommene Fotos oder Videos können drahtlos an einen PC gesendet werden.

E-Mail: Auf der Kamera gespeicherte Fotos oder Videos können per E-Mail verschickt werden.

Soziale Netzwerke und Cloud: Die Fotos oder Videos können auf Filesharing-Websites hochgeladen werden.

Samsung Link: Dateien können in den Online-Speicher von Samsung Link hochladen oder Dateien auf anderen von Samsung Link unterstützten Geräten anzeigt werden.

 

Objektives

Im neuen NX mini-System werden zunächst drei Objektive angeboten:

Samsung NX-M Objektive

Das Zoom NX-M 1:3.5–5.6/9–27 mm ED OIS ist ein kompaktes Standardzoom mit optischer Bildstabilisierung, welches bei Kleinbild einem 24mm-Weitwinkel bis zum leichten 73mm-Tele entspricht.

Die Festbrennweite NX-M 1:3.5/9 mm ED entspricht 24 mm bei Kleinbild und lässt die Kamera besonders kompakt erscheinen. Das Weitwinkel ist ideal für Landschaftsaufnahmen, lässt sich leicht überallhin mitnehmen und ermöglicht Selfies vor Sehenswürdigkeiten.

Das lichtstarke NX-M 1.8/17 mm OIS, welches einem 46mm-Normalobjektiv entspricht ist dank der grossen Lichtstärke und der möglichen geringen Schärfentiefe gedacht für kreative Aufnahmen mit schönem Bokeh-Effekt.

Samsung NX min Zoomvergleich

Der Zoombereich des NX-M 1:3.5–5.6/9–27 mm ED OIS reicht von kleinbildentsprechenden 24mm (oben) bis zum leichten Tele von 73 mm

Da die Software unseres Testmusters noch nicht endgültig war, haben wir darauf verzichtet, Extremausschnitte und Tests zum Rauschverhalten zu zeigen. Letzteres hat sich jedoch als sehr gut erwiesen, bedenkenlos bis ISO 3200 und mehr als genügend bis ISO 12’800.

Ein weiteres wichtiges Zubehör ist der NXmini-Adapter, mit dem sämtliche 15 Objektive des NX-Sortiments an der NX min verwendet werden können. Ideal für NX-Besitzer, die jetzt ein kompakteres Kameragehäuse nutzen möchten – auch wenn dieses an einigen Objektiven sehr klein und unscheinbar aussieht.

Samsung NX mini

Das per Adapter angschlossene 18-200-mm-Zoom aus dem «normalen» NX-System wirkt an der kleinen Samsung NX mini riesig.

Fazit: Eine originelle, sehr kompakte Kamera, die sich in fünf verschiedenen Farbausführungen, mit Selfie-Monitor und WiFi-Funktionen vor allem an eine junge Käuferschaft richtet. Sie ist eine ideale Ergänzung zum Smartphone und liefert eine deutlich bessere Bildqualität sowie mehr fotografische Möglichkeiten. Die Kamera ist gut verarbeitet, macht mit den Aluminiumteilen einen sehr wertigen Eindruck und ist bezüglich der fotografischen Möglichkeiten sehr reichhaltig ausgestattet.

Samsung NXmini 5 Farben

Die Samsung NX mini soll noch April 2014 in Weiss, Pink, Mintgrün, Braun und Schwarz in den Handel kommen. Der Preis von 629 Franken ist insofern attraktiv, weil die Software Adobe Lightroom 5.0 und in der Schweiz auch ein Galaxy 7-Zoll-Tablet Tab 3 (!) mitgeliefert wird. Der Gesamtpreis des Bundles entspricht rund 1’007 Franken fällig.

Urs Tillmanns

Weitere Informationen unter www.samsung.ch

Techbnische Details finden Sie in unseren News-Meldungen: Ankündigung NX mini und Ankündigung Objektive des neuen NX-M-Systems.

8 Kommentare zu “Samsung NX mini: Erste Eindrücke mit der kleinsten Systemkamera”

  1. „Das Zoom NX-M 1:3.5–5.6/9–27 mm ED OIS […] bei Kleinbild einem 24mm-Weitwinkel bis zum leichten 73mm-Tele entspricht.“

    „Die Festbrennweite NX-M 1:3.5/9 mm ED entspricht 20 mm bei Kleinbild…“

    Also bei einem der beiden stimmt bei der entsprechenden KB-Brennweite etwas nicht. Ich tippe auf die Festbrennweite.

  2. Der Preis ist nicht attraktiv. Offenbar sind vor allem Frauen das Zielpublikum. Die wollen aber nicht Objektive wechseln müssen und schon gar keine zusätzlich in ihren Handtäschchen herumtragen, wenn jedes ihrer Smartphones und iPhones sowieso auf Selfies und Schnappschüsse ausgelegt ist. Und sie wollen ihre Schnappschüsse auch nicht mit Lightroom bearbeiten müssen. Fürs selbe Geld bekämen Frauen mit Fotofimmel übrigens auch eine wesentlich bessere Sony RX100-II.

  3. Ich finds spannend wenn zwei Kameras verglichen werden: Wenn man die Datenblätter anschaut so sind etwa beide Kameras gleichwertig:
    – gleicher Sensor (1″)
    – beide etwa gleich schwer und etwa gleich gross
    – RX100 – Zeiss Glas /dafür nur 28mm Weitwinkel

    Denke die Bildresultate sind in etwa gleich.
    Spannend ist es immer wenn ein Mann die Bedürfnisse einer Frau beurteilt:-)

  4. Also für die Selfie-Zielgruppe wäre das vielseitigere Photoshop Elements passender als Photoshop Lightroom.

    Kompaktkamera oder spiegellose Systemkamera sind zwei unterschiedliche Anwendung. Sinn macht diese Systemkamera mit Minisensor nur, wenn man zwei, drei verschiedene Objektive hat und wechselnd nutzt. Momentan ist das Objektivsortiment aber uninteressant. Die Sache mit dem Adapter ist hier im Gegensatz zu Systemkameras mit grossem Sensor eine Alibiübung.

    @Georg
    Ich kenne einige Frauen, die gerne Objektive wechseln und mit DSLRs unterwegs sind. Und im Gegensatz zu mir, sind sogar welche bereit eine ESO 1D herumzuschleppen. :o)

  5. @Klaus
    Aus den Gründen, welche ich hingeschrieben habe. Kein Wechselobjektiv, auf Automatik erstklassige Fotos auch bei Selfies in der Kneipe und dank einfahrbarem Objektiv auch noch kompakter.

  6. Zur NX Mini mit 3-fach Zoom: sicher eine etwas eigenwillige Kamera:
    Bei aufgeklapptem Monitor erinnert sie mich manchmal etwas an meine alte Rolleiflex T…

    Da ich oft nicht geneigt bin, meine DSLR mit ein paar Objektiven herumzuschleppen, ist die NX- Mini oft eine willkommene Alternative. Gelegentlich ist es aber auch eine Bridgekamera mit Riesenzoom, welche als ‚immer dabei Kamera‘ herhalten muss. Diese hat jedoch einen rund 4x kleineren Sensor, da hat die NX Mini die Nase deutlich vorne. (insbesondere besseres Rauschverhalten bei wenig Licht.)
    In ‚analogen Zeiten‘ musste man sich oft mit einem Objektiv (Festbrennweite) begnügen. 400 ISO war damals bereits ein ‚Sonderfall‘ , 800 ISO erreichte man mit entsprechender Spezialverarbeitung in der Dunkelkammer. Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, was der 1″-Sensor der NX Mini selbst bei 3200 ISO zu leisten vermag, diesbezüglich sind kaum noch Wünsche offen.

    Schlussendlich: wie der bekannte Foto-Papst Andreas Feininger einmal sagte:
    „Nicht die Kamera, sondern der Fotogaf macht gute Bilder.“

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