Urs Tillmanns, 7. Juli 2014, 08:44 Uhr

Berner Fotofachleute feierten ihre Diplomübergabe in Huttwil

Am Sonntagabend, 6. Juli 2014, fand die zweite der insgesamt drei von Imagingswiss durchgeführten Diplomfeiern statt. Wie letztes Jahr fanden sich die Diplomanden der Region Bern mit angrenzenden Kantonen in Huttwil ein und verbrachten hier neben der spannungsgeladenen Diplomübergabe ein stimmungsvolles Fest.

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Kaum war die Zürcher Diplomfeier verraucht, brodelte es bei den Bernern. Im emmentalischen Huttwil feierten die neugebackenen Fotofachleute den Lehrabschluss und die Diplomübergabe mit einem stimmungsvollen Fest im Hotel-Restaurant «Kleiner Prinz». 29 Absolventinnen und Absolventen waren es an der Zahl, nachdem leider sechs, nämlich je zwei in jeder Fachrichtung, die anspruchsvolle Prüfung nicht bestanden hatten. Das tat der Stimmung keinen Abbruch, haben die Kandidatinnen doch nächstes Jahr nochmals eine Chance unter besseren Voraussetzungen.

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 Die ausgestellten Diplomarbeiten sorgten für reichlichen Gesprächsstoff

 

Wenn man immer von den «Bernern» spricht sind damit auch die Luzerner, Solothurner, Juarssier, Waliser und beide Basler Halbkantone gemeint (letztere drei in Aufteilung mit der Ausbildung in Zürich) welche die Berufsschule in Bern besuchen und damit von der Imagingswiss Region «Mitte» betreut werden. Die Feier findet in einem kleineren, fast «familiären» Rahmen im Restaurant «zum kleinen Prinzen» statt, und die Kulisse auf der Bühne, die wahrscheinlich einmal von einem Laientheater dort vergessen worden war, bietet ein ideales Dekor für die Gruppenbilder und Einzelfotos der Diplomanden.

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Gespannt folgten die Gäste den Referaten im «Mohrensaal» des Restaurant «Kleiner Prinz»

 

Wie schon in Zürich waren die Arbeiten der Absolventinnen und Absolventen im hinteren Teil des Saales ausgelegt und boten den vielen Gästen und Angehörigen viel Gesprächsstoff. Auffallend: Es waren mehr Lehrmeister nach Huttwil angereist als am Vortag in Zürich, die ihre lernenden MitarbeiterInnen auf dem Weg zum Diplom begleiteten – eben alles im familiäreren Rahmen.

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Rolf Suter aus Huttwil leitete geschickt durch den Abend

 

Gastgeber Rolf Suter, Präsident von Imagingswiss «Mitte», hob in seinem Begrüssungsreferat die Veränderungen in den Fotofachberufen hervor, mit Dienstleistungen, die immer weniger würden, wie Filmentwicklung, ID und Passbild, was Anpassungen der Aus- und Weiterbildung zur Folge habe. Innovationen und neue Angebote wären gefragt: Die Finisher würden immer mehr zum Bildbearbeitern und Videoschneidern, die Berater und Verkäufer müssten ihr Wissen auf die ganze digitale Welt ausweiten, vom Smartphone bis zum Beamer, und von den Absolventen der Fachrichtung Fotografie würden immer anspruchsvollere Bilderserien mit trickreichen Nachbearbeitungen verlangt. Das habe auch laufende Neu- und Umstrukturierungen in den von Imagingswiss durchzuführenden überbetrieblichen Kursen zur Folge.

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Chefexperte Alain Roulier überraschte mit den unbeirrbaren Zahlen

 

Chefexperte Alain Roulier hatte die genauen Zahlen zum Prüfungsablauf: Die insgesamt 29 Diplomanden kommen 11 aus dem Fachrichtungen «Finishing», 10 belegten die Fachrichtung «Fotografie» (10) und 8 liessen sich in «Beratung und Verkauf» schulen. Die erarbeiteten Durchschnittsnoten lagen zwischen 4,22 und 4,5 und waren damit leicht tiefer als letztes Jahr. Bei den «Finishern» hätte das erstmals verlangte Kurzvideo etwas für Unsicherheit gesorgt, und ebenso eine schwierige Bildbearbeitungsaufgabe, bei welcher die Tageslichtaufnahme eines Schlosses in eine Nachszene gewandelt werden musste. Das schlug sich in einigen Notenabsackern nieder. Hingegen legten die Finisher im Fach «Beratung und Verkauf» mit viermal Note 6 und zweimal einem 5,5er zu. Super lief es in der Fachrichtung «Beratung und Verkauf», wo im Fach «Betriebsmittel und Materialien» drei Sechser und 5,5er geschrieben werden konnten. Sechser gab es auch bei der Fachrichtung «Fotografie» mit sehr guten Arbeiten, wovon man sich in der Ausstellung der Prüfungsarbeiten überzeugen konnte. Sicher sei die Ausbildungszeit neben vielen Stunden Arbeit und grossem Aufwand auch von spannenden und erfolgreichen Momenten geprägt gewesen, meinte Roulier. «Das ‚Durchbeissen‘ habe sich auf jeden Fall gelohnt und allen einen prall gefüllten Rucksack voller Erfahrungen und Wissen bereitet, mit dem man sich jetzt auf den Weg in die Zukunft machen könne.

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Imagingswiss-Präsident Alex Mächler mit brillantem Referat und Mitgliedschaftsgeschenk

 

AlexMächler, Verbandspräsident von Imagingswiss, lenkte den Schwerpunkt seiner pfiffigen Ansprache auf die wichtige Bedeutung des Berufsverbandes. Es brauche zwar für den Fotoberuf eine Fotoindustrie, welche die erforderlichen Geräte produziere, eine praktische Ausbildung im Lehrbetrieb sowie die Schule und die überbetrieblichen Kurse zur Vermittlung des Fachwissens, doch ohne die grundlegende Bildungsverordnung, welche von Gesetzes wegen von einem Berufsverbanderstellt werden müsse, gäbe es auch keine eidgenössische Berufsanerkennung. Der Verbandspräsident kam auch nicht mit leeren Händen nach Huttwil, sondern er schenkte allen Absolventinnen und Absolventen eine einjährige Probemitgliedschaft bei Imagingswiss, um dort an den Weiterbildungsveranstaltungen teilnehmen und weitere Berufskontakte knüpfen zu können.

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Die Bühne der Wahrheit: Hier erhielten die Absolventen endlich ihr lang ersehntes Diplom

 

Eingestreut in die drei Essensgänge folgten dann die Diplomübergaben, gemeistert von Rolf Suter und Alain Roulier. Nach der Vorspeise durften die Diplomanden der Fachrichtung «Beratung und Verkauf» auf die Bühne, nachdem Hauptgang die «Finisher» und nach dem Dessert die «Fotografie-Absolventen».

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Strahlend auf der Bühne die fünf Jahresbesten (v.l.n.r.): Martina Lingg, Jasmin Müller, Simon Liem, Olivia-Silena Zaugg und Andrea Marfurt

 

Besonders ausgezeichnet wurden die fünf Jahresbesten. Fünf in drei Fachrichtungen – wie das? In zwei Fachrichtungen schlossen je zwei Diplomanden mit dem gleichen Notendurchschnitt ab, was zur Folge hatte, dass Sponsor Nikon nochmals über die Bücher musste und grosszügigerweise nicht drei sondern fünf Kameras locker machte – die Gewinnerinnen freuten sich darüber.

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Holte sich mit dem besten Arbeitsbuch einen Sonderpreis: Bravo Jasmin Müller!

 

Noch eine weitere Leistung wurde extra honoriert, nämlich das beste Arbeitsbuch, das Jasmin Müller offensichtlich mit viel Fleiss und Arbeitsstunden erstellt hatte.

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Ein Fotoautomat sorgt für Unterhaltung. Witzig: Die Bilder können mit einem QR-Code gleich auf’s Handy übertragen werden 

 

Dazwischen sorgte eine von Rolf Suter mitgebrachte weisse Kiste für Unterhaltung, ein Fotoautomat, der die illusteren Gruppen grimassierender Jugendlichen in drei Bildern ablichtete und die Bilder sofort ausspuckte. Soweit nichts Neues, aber auf dem Print war auch ein QR-Code angebracht, welcher es ermöglichte, die Bilder sofort auf ein beliebiges Smartphone zu laden. Das war ein Riesenplausch für Jung und auch Älter … Man kann die Kiste übrigens auch bei Rolf Suter mieten, wobei man damit allerdings kaum einen Designpreis holen dürfte.

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Die besten Diplomarbeiten in einer Diaschau …

 

Invalid Displayed Gallery

… und hier noch einige Reportagebilder zum Thema «Landwirtschaft»

 

Pünktlich um halb Zehn erfolgte dann die offizielle Verabschiedung mit den besten Wünschen an die Absolventinnen und Absolventen von allen Seiten Draussen wartete dann auch eine kalte Dusche auf die Leichtbekleideten, denn ein heftiges und anhaltendes Gewitter zog über Huttwil und stellte einige Unbeschirmte vor mittlere Probleme …

Wir von Fotointern möchten uns den vielen Zukunftwünschen anschliessen und den frischgebackenen Fotofachleuten auf ihrem Berufsweg viel Erfolg und alles Gute wünschen. Sie haben mit ihrer langen und oft mühsam durchgestandenen Ausbildungszeit ein gutes Rüstzeug erhalten, das in den vielfältigen Arbeitsbereichen der Fotografie ein breites Tätigkeitsspektrum öffnet.

Urs Tillmanns (Text und Fotos)

 

Diplomfeier Bern: die AbsolventInnen (in alphabetischer Reihenfolge)
Fachrichtung: Beratung und Verkauf
Fabienne Habegger Photo Vision, Biel
Yves Luca Leuenberger Photo Vision, Bern
Simon Florian Liem * Ecker Foto + Studio, Luzern
Andrea Marfurt * Foto Dany, Bern
Melanie Müller Häsler Foto Video, Interlaken
Michelle Müller Foto Video Zumstein, Bern
Letizia Tedaldi Photo Vision, Bern
Boas Wigger Heiniger, Olten
Laura Zurmühle Fotoryf, Grenchen
Fachrichtung: Finishing
Jessica Achermann Foto Pfaff, Luzern
Francesca De Vito Foto Dany, Bern
Angela Donatelli Ecker Foto + Studio, Luzern
Dominique Ittig Foto Roli, Visp
Nadine Langenegger Foto Media AG Jegenstorf
Sophia Elive Leopold Creative Foto, Hildisrieden
Marina Lingg * ArtLine Fotografie, Sempach
Natacha Lips Fotoatelier Flühmann, Thun
Franz Matter Ecker Foto + Studio, Luzern
Susanne Pfeffer Bildwerk Bern, Liebefeld
Nicole Räber Creativ eFoto, Hildisrieden
Samuel Schüpbach Foto-M@il, Herzogenbuchsee
Nadine Sidler Creative Foto, Hildisrieden
Fachrichtung: Fotografie
Chantal Bigler Foto Video Meier, Burgdorf
Sandro Burkhalter Sven Germann, Lenzburg
Milena Chanton Walter Egon, Grächen
Rahel Gerber Foto Dubler, Bremgarten AG
Nathalie Hefti Photo M. Ammann Biel
Patrick Hunziker Foto Roli, Visp
Laura Jorio Ber-AG, Bern
Alexandra Maurer Foto Mathis, Binningen
Jasmin Müller * Fotografica, Huttwil
Anna Rumpold Fotostudio Klick, Dornach
Manuela Wasem Foto Heri, Solothurn
Olivia-Silena Zaugg * Fotografica, Huttwil
* Bestnote (in jeder Fachrichtung)

 

Weitere Informationen über

• den Berufsverband Imagingswiss

• das Qualfikationsverfahren

• das Hotel Restaurant Kleiner Prinz

 

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