Urs Tillmanns, 16. September 2014, 10:30 Uhr

Neue reduzierte Leica M-Kameras: analoge M-A und digitale Edition M 60 ohne LCD

Photokina. Leica zwei Kameramodelle präsentiert, deren Ausstattung konsequent auf eine Minimum reduziert wurde. Die Leica M-A für Fotofilm ist ein Modell der bewährten Messucherakameras und verzichtet komplett auf Elektronik und auch auf die Lichtmessung. Zudem präsentiert Leica eine limitierte Sonderedition zum 60. Jubiläum des Leica Messsuchersystems. Diese digitale M verzichtet auf den Monitor.

Die Leica Camera AG, Wetzlar, stellt als einer von wenigen Herstellern bis heute neben digitalen auch analoge Leica M Kameramodelle her. Dabei greift das Unternehmen auf eine jahrzehntelange Erfahrung bei der Fertigung feinmechanischer Präzisionswerkzeuge zurück. 60 Jahre nachdem die erste Messsucherkamera, die Leica M3, das Leica Werk verließ und die Fotografie maßgeblich verändert hat, erscheint im Jubiläumsjahr mit Leica M-A ein neues, analoges Kameramodell.

Leica M-A schwarzLeica M-A schwarz (erhältlich ist sie auch in einer silbernen Variante)

Als rein mechanisch arbeitende Messsuchersystemkamera steht die Leica M-A für eine Rückbesinnung auf die Fotografie in ihrer ursprünglichsten Form. Ausgestattet ohne Monitor, Belichtungsmesser oder Batterie eröffnet sie Fotografen ganz neue kreative Freiräume. Denn reduziert auf die wesentlichen Kamerafunktionen kann sich der Anwender mit der M-A ganz auf das Motiv, die wesentlichen Parameter der Bildgestaltung wie Brennweite, Blende und Belichtungszeit und den entscheidenden Moment der Aufnahme konzentrieren.

Vom Einstellrad für die Belichtungszeit über die Blendeneinstellung am Objektiv bis hin zum charakteristischen Messsucher für die Entfernungseinstellung – die Leica M-A basiert in ihrer technischen Ausstattung im Wesentlichen auf dem aktuellen analogen Leica MP Modell. Dabei sind alle Funktionen auf Robustheit und Langlebigkeit ausgerichtet und finden in einem aus hochwertigen Materialien und in aufwändiger Handarbeit gefertigten Gehäuse aus Metall Platz.

Ebenso zeitlos wie die feinmechanischen Funktionsprinzipien im Inneren der Leica M-A ist auch ihr Äusseres. So wurde auf den roten Leica Punkt verzichtet, um die klassische Schlichtheit des Designs zu unterstreichen. Das Seitenprofil der M-A fällt deutlich schmaler aus als das der digitalen M-Modelle.

Die Kamera ist in zwei verschiedenen Ausführungen lieferbar: Die silbern verchromte Variante führt mit ihrem klassischen Look die Designtradition aus 60 Jahren Leica M-Kameras fort. In der schwarz verchromten Ausführung erinnert die M-A an den Stil der M Monochrom und setzt neue Massstäbe in Sachen Unauffälligkeit und Diskretion. Während die silbern verchromte M-A mit einer Gravur auf der Oberseite der Kamera ihre Herkunft ausweist, entdeckt man an ihrem durchgängig in mattem Schwarz gehaltenen Schwestermodell den Leica Schriftzug auf dem Blitzschuh erst bei genauerem Hinsehen.

Im Lieferumfang der Leica M-A ist der Schwarzweiss Film Kodak TRI-X 400 enthalten, der in diesem Jahr ebenfalls sein 60. Jubiläum feiert. Seit seiner Markteinführung im Jahr 1954 gilt er als Klassiker in der Kunst- und Reportagefotografie und wird aufgrund seines unverwechselbaren Looks mit exzellenter Schärfe und Grauwertübertragung, einem extrem hohen Belichtungsspielraum und sehr guter Schattenzeichnung geschätzt.

Leica Edition 60 – 60 Jahre. Leica Messsuchersystem

Die Leica Camera AG hat in diesem Jahr gleich zwei Jubiläen zu begehen: Neben den Feierlichkeiten rund um «100 Jahre Leica Fotografie» steht zur photokina 2014 nun das 60 jährige Bestehen des legendären Leica Messsuchersystems im Fokus.

Mit der Leica M3 wurde 1954 die erste Leica M-Kamera vorgestellt, die über die charakteristischen Eigenschaften des Leica M-Systems verfügte: Höchste mechanische und optische Präzision und die Konzentration auf die wesentlichen fotografischen Parameter.

Leica M Edition 60 AufsichtLeica M Edition 60 Aufsicht: von Audi-Design gestalteten Sonderanfertigung

Zum Jubiläum der Kameralegende erscheint nun die limitierte Sonderedition: Die «Leica M Edition 60». Das Set bestehend aus einer digitalen Leica M-P Kamera (Typ 240) samt dem  Objektiv Leica Summilux-M 1:1,4/35 mm ASPH., beide Produkte stelen eine Hommage an die Essenz der Fotografie und führt diese zu ihren eigentlichen Ursprüngen zurück.

Reduziert auf die wesentlichen Kamerafeatures ist die «Leica M Edition 60» die erste digitale Kamera, die sich radikal auf die Funktionen konzentriert, die zum Fotografieren benötigt werden: Zeit, Blende, Entfernung und ISO-Empfindlichkeit. Aus diesem Grund findet sich anstelle des Displays lediglich das ISO Einstellrad. Die Aufnahmen werden aus Qualitätsgründen im Rohdaten-Format DNG gespeichert. Die Arbeit mit der Leica M Edition 60 verlangt deshalb bewusst die gleiche Sorgfalt der Arbeitsweise wie bei analogen Modellen, der Sensor sowie die gesamte Elektronik entsprechen allerdings dem neuesten technischen Stand.

Leica M Edition 60 Rückseite - kein LCDRückseite der Leica M Edition 60: eine Digitalkamera ohne Monitor, an dessen stelle befindet sich wie bei analogen Kameras das ISO Einstellrad.

Mit der «Leica M Edition 60» bestimmt der Fotograf Bildwinkel und Bildausschnitt, stellt Blende und Verschlusszeit ein und drückt im entscheidenden Moment auf den Auslöser. Er ist frei, sich vollständig auf sein Motiv zu konzentrieren, statt sich von technischen Features ablenken zu lassen.

Für die sichtbaren Metallteile von Kamera und Objektiv kommt Edelstahl zum Einsatz, der in seiner Bearbeitung sehr aufwendig ist. Gleichermaßen widerstandsfähig wie beständig, garantiert das Material einen langen Werterhalt und verleiht den Produkten ein edles Äußeres mit seidigem Glanz. Abgerundet wird das hochwertige Erscheinungsbild durch ein spezielles Echtleder in der Farbe anthrazit, mit der die Kamera versehen ist.

Leica M Edition 60_frontDigitale Leica M als Sonderedition zum 60. Jubiläum des Leica Messsuchersystems

Kamera und Objektiv der auf 600 Stück weltweit limitierten «Leica M Edition 60» sind mit einer Sondernummerierung von 001/600 bis 600/600 gekennzeichnet. Die M-Kamera ist zusätzlich mit einer Gravur «Leica 60» und „Leica Camera Wetzlar“ versehen. Im Lieferumfang ist ein ebenfalls von Audi Design entworfener Kamera-Protektor enthalten.

 

Preise und Verfügbarkeit

Die Leica M-A wird ab Oktober 2014 für eine unverbindliche Preisempfehlung von 3850 Euro im Leica Fotofachhandel angeboten.
Die «Leica M Edition 60» ist ab Oktober 2014 in den Leica Stores und Boutiquen erhältlich.

Nachtrag vom 24. September 2014: Die Preisempfehlungen (UVP)  in Schweizer Franken wurden nun kommuniziert. Die Leica M Edition 60 kostet 19’500 Franken, die Leica M-A 4895 Franken.

Weitere Infos

Leica M-A (Produktseite)

Leica M Edition 60 (Produktseite)

Leica Camera (Schweiz)
CH-2560 Nidau
Tel. 032 332 90 90

 

7 Kommentare zu “Neue reduzierte Leica M-Kameras: analoge M-A und digitale Edition M 60 ohne LCD”

  1. Ja, da fragt man sich, wo den Leica-Verantwortlichen diese tollen Ideen kommen. Vor dem Spiegel beim Rasieren oder gar auf der Toilette?
    Leica scheint es beim M-System nur noch ums Sammeln zu gehen und nicht mehr ums Fotografieren.
    Aber sie haben ja auch tolle Feldstecher und Spektive…

  2. fantastisch was Leica akuell an neuheiten liefert (und das meine ich Ernst)
    statt immergleichem aus Japan, viel innovatives und vielseitiges am Leicastand.
    die monitorlose M würde ich sofort kaufen, schade bisher nur limitiert und sehr teuer erhältlich. hoffe die wird noch in serie nachgelegt.

  3. @ Peter freut mich zu lesen, dass es Fotografen gibt, welche diese „Einschränkung“ schätzen. Wie immer des einen Uhl, des anderen Nachtigall

    Da ich selber auf auftragsbasis fotografiere, schätze ich die Möglichkeit der sofortigen Bildkontrolle. Traure der Zeit der Polaroids und der kleinen Zuzulänglichkeiten, die erst im entwickelten Bild zu sehen waren nicht nach. Künstlerisch mag das ein Aspekt sein, wenn man einfach gut druckbare Bilder abliefern muss, lobe ich mir das sofot überprüfbare Digitalbild

  4. Vielleicht kommt als Höhepunkt einmal ein nacktes Gehäuse ohne allen Schnickschnack. Als Einzelstück in Gold für 1 Mio Euros für den dummen Scheich. Zum Durchkucken durchs Loch….und Angeben.

  5. Ich finde die Idee hervorragend, denn sie führt uns mindestens eine Generation zurück, als Fotografieren noch eine unüberbrückbare Distanz zwischen dem festgehaltenen Moment und der Nachfreude, egal ob emotional oder ästhetisch, beinhaltete. Man fotografierte, entwickelte, verwarf oder behielt…Auf das Entwickeln kann ich gerne verzichten, da freue ich mich über schnellere Ergebnisse in Lightroom und Co. . Aber den fehlenden Monitor finde ich genial. Es unterdrückt die Versuchung, sofort nach der Aufnahme die Magie des Moments zu zerstören. Vielleicht ist das sehr romantisierend, aber ich empfinde das so. Leider, leider, viel zu teuer. Ich habe eine M3 und eine M240, dabei wird es wohl erst einmal bleiben…

  6. Das digitale «Nicht-sehen-was-man-fotografiert-hat» liesse sich noch steigern!
    Die Speicherkarten sollten kodiert werden, damit sie nur in einem Fotolabor „entwickelt“ werden können.
    Dann erhält man schon nach einer Woche die Bilder ausgedruckt auf Fotopapier und eine CD mit den „Negativen“.

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