Urs Tillmanns, 22. Februar 2015, 07:00 Uhr

Mit Robert Bösch im Gespräch: Nikon D810 und Nikkor 1:4,0/300mm

Robert Bösch ist einer der bekanntesten Berg- und Outdoor-Fotografen weltweit und langjähriger Nikon Ambassador. Im vergangenen Herbst hatte er die Möglichkeit, die Nikon D810 in einer aufwendigen, internationalen Werbeproduktion einzusetzen. Zudem war Robert Bösch einer der ersten Fotografen, der mit dem Nikkor 1:4,0/300 mm Objektiv fotografierte.

 

Für Mammut inszenierte Bösch Bilder in den Schweizer Alpen, die für weltweites Aufsehen gesorgt haben. In einem anderen Shooting durfte Bösch für Nikon Japan, als einer der ersten Fotografen überhaupt, im Geheimen mit dem neuen Nikkor 1:4,0/300 mm E PF ED VR Objektiv Bilder für die globale Produkteinführung erstellen. Robert Bösch berichtet uns über beide Erfahrungen.

Nikon Robert Boesch Matterhorn

Robert Bösch 2014, Hörnligrat auf das Matterhorn, Nikon D810, AF-S Nikkor 2/200 mm, 30sek., f/2.2, ISO 500

Ein eindrücklich beleuchteter, nächtlicher Hörnligrat am Matterhorn, ein Alpenkaktus zusammengesetzt aus 28 senkrecht an einer Felsnadel hängenden Bergsteigern, skurrile Menschenskulpturen bestehend aus hunderten Alpinisten fotografiert in hochalpiner Umgebung – Robert Bösch inszenierte für Mammut Werbekampagnen schon viele beeindruckende Bilder, die enormen Koordinations- und Vorbereitungsaufwand erforderten.

Oft waren mehrere hundert Alpinisten involviert, die bei eisigen Temperaturen senkrecht in der Bergwand ausharrten, dirigiert und fotografiert von Bösch, der sich zeitweise sogar im Hubschrauber befand. Solche Shootings stellen für den Fotografen eine wahre Nervenprobe dar und er muss sich zu 100 % auf seine Ausrüstung verlassen können. Für das letzte Projekt der Kampagne am Matterhorn verwendete Bösch die Nikon D810 und berichtet hier über seine Erfahrungen.

Nikon Robert Boesch Cleopatra 500

Robert Bösch, Mammut Shooting 2012, «Nadel der Kleopatra»

Nikon: Robert Bösch, Ihre Bilder der Mammut Kampagnen verbreiteten sich im Internet rasend schnell und sind in Magazinen wie dem Stern View, Paris Match und Figaro abgedruckt worden. Sie betreiben enormen Aufwand, um Ihre Ideen in die Realität umzusetzen. Was stellt die grösste fotografische Herausforderung dar?

Robert Bösch: Das ist von Motiv zu Motiv verschieden. Bei den meisten Motiven ist die Suche nach der geeigneten Location die grösste Schwierigkeit. Das ist in erster Linie meine Aufgabe. Ist diese gefunden, gilt es, die konkrete Umsetzung minutiös zu planen. Und hier können die Schwierigkeiten völlig unterschiedlich sein. Bei einem Shooting mit zwei-, dreihundert Leuten ist die ganze Organisation des Anlasses eine riesige Herausforderung. Bei anderen Motiven, wie zum Beispiel beim Alpenkaktus oder beim X in der Eigernordwand, sind es alpintechnische Probleme, die man im Griff haben muss. Da sind dann vor allem die Bergführer gefordert.

Nikon: Im neuesten Mammut Key Visual haben Sie die mit Lichtpunkten nachgezeichnete Route der Erstbesteiger entlang des Hörnligrats am Matterhorn aufgenommen. Können Sie uns etwas über dieses Projekt und die Herausforderungen erzählen?

Robert Bösch: Die grosse Frage war, was kann man am Matterhorn machen, das spektakulär ist, einen direkten Bezug zur Erstbegehung hat und in der Saison keinen zusätzlichen Rummel am Berg auslöst. Die Gesamtidee zu der Kampagne stammt von der Agentur Erdmannpeisker in Biel. Zusammen mit den Zermatter Bergführern entstand für dieses Bild die Idee, mit einer Lichterkette die Route der Erstbesteiger nachzuzeichnen. Wir haben das dann in der Nachsaison realisiert.

Nikon: Welche fotografische Ausrüstung verwenden Sie für solche Shootings und welche Ansprüche stellen Sie an diese?

Robert Bösch: Die Ausrüstung gilt es an die Erfordernisse des jeweiligen Motivs anzupassen. Da gibt es keine Standardlösung. Das Bild von den drei Skifahrern, die einen Backflip machen, erforderte eine völlig andere Ausrüstung als eine Aufnahme aus dem Helikopter oder eine Nachtaufnahme vom beleuchteten Hörnligrat am Matterhorn. Bei schnellen Sportaufnahmen wie dem Backflip bevorzuge ich die Nikon D4S, bei Aufnahmen wie der Aufnahme vom Hörnligrat ist die Nikon D810 die perfekte Wahl für mich.

Aber eines ist bei allen Motiven zwingend: Ich muss mich 200-prozentig auf das Kameramaterial verlassen können. Man stelle sich vor, ein halbes Jahr Vorbereitung – Locationsuche, Absprachen, Einrichten und Testen – und dann 300 Personen aus der ganzen Welt vor Ort: Da sollte die Kamera funktionieren und der Fotograf keinen Fehler machen. Bis jetzt hat mich meine Ausrüstung aber noch nie im Stich gelassen!

Nikon: Wieso bevorzugen Sie die Nikon D810 gegenüber einer klassischen Mittelformatkamera, wenn es um Werbeaufnahmen geht?

Robert Bösch: Aufgrund ihrer Flexibilität bevorzuge ich bei solchen Projekten die Nikon D810. Schnelle Verschlusszeiten, gutes Rauschverhalten, rasche Bildfolgen und eine sehr gute Auflösung sind genau die Erfordernisse, die ich bei diesen Motiven brauche.

Nikon: Welchen Personen würden Sie eine Nikon D810 empfehlen?

Robert Bösch: Die Kamera ist sehr vielseitig. Ich würde sie jedem empfehlen – vom ambitionierten Landschaftsfotografen bis zum Werbeprofi. Ob Porträt-, Outdoor- oder Sportaufnahmen, mit der Nikon D810 ist man für alle Herausforderungen gewappnet. Für sehr schnelle Sportarten bevorzuge ich nach wie vor die Nikon D4S, für Outdoor und Bergsport nehme ich oft die Nikon D810 mit, da sie sehr handlich ist und die Bildqualität für sich spricht.

 

Mit dem neuen AF-S Nikkor 1:4,0/300mm E PF ED VR unterwegs in den Schweizer Alpen

Nikon AFS_300_4E_PF 500Letzten Herbst ist der Hauptsitz von Nikon in Tokyo auf Bösch zugegangen und hat ihn beauftragt, Bilder für die Produkteinführung des Nikkor 1:4,0/300mm  Objektivs zu erstellen. Als einer der ersten Fotografen überhaupt hatte er so die Gelegenheit, das Objektiv unter realen Bedingungen einzusetzen. Er erzählt uns über seine Eindrücke.

Nikon: Schon in der Vergangenheit haben Sie Bilder für globale Produkteinführungen wie für die Nikon D300S und für die Nikon D7100 erstellt. Im Herbst 2014 durften Sie dann das neue Nikkor 1:4,0/300mm schon vor der Veröffentlichung eine Woche lang intensiv einsetzen. Wie waren die Vorgaben?

Robert Bösch: Die Themen waren sehr vielseitig. Die Vorschläge für die Umsetzung wurden mir überlassen. Unter anderem wollten sie Bilder von Landschaften, Sportszenen, Eisenbahnen und Wildtieren. Ich machte mich dann auf die Suche nach der passenden Location.

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Robert Bösch, Nikon D750, AF-S Nikkor 1:4,0/300mm  E PF ED VR , 1/2000 sek., f/4.5, ISO 200

Nikon: Was waren die Herausforderungen, um einen geeigneten Ort für diese Aufnahmen zu finden?

Robert Bösch: Die Sportbilder musste ich besonders gut planen: Ich brauchte viel Platz für den nötigen Abstand zwischen Kamera und Athleten. Einerseits ist die Einschränkung auf nur eine lange Brennweite eine Herausforderung. Andererseits empfand ich diese Einschränkung als Inspiration und war begeistert von den neuen Blickwinkeln, die sich durch die lange Brennweite eröffneten.

Um Steinböcke vor die Linse zu bekommen, musste ich mich mehrmals auf die Suche machen. In der Tierfotografie kann man nicht alles beeinflussen und braucht viel Geduld. Schliesslich fand ich dann doch eine Steinbockkolonie. Für diese Bilder war die lange Brennweite natürlich ideal!

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Robert Bösch, Nikon D750, AF-S Nikkor 1:4,0/300mm E PF ED VR, 1/320 sek., f/4.5, ISO 200

Nikon: Und was war ihr Eindruck von dem neuen Nikkor 1:4,0/300mm Objektiv?

Robert Bösch: Da ich sehr oft in den Bergen unterwegs war, beeindruckte mich vor allem die kompakte Bauweise des Objektivs. Zusammen mit der Nikon D750 ist es ideal für Outdoor Fotografie. Für ein 300mm Objektiv ist es extrem leicht. Zudem begeistert mich die Qualität sehr. Das Objektiv ist über den ganzen Bildbereich – sogar mit offener Blende – gestochen scharf. Der Autofokus arbeitet schnell und der Bildstabilisator ist eine grosse Hilfe. Auch die Beschränkung auf nur eine Brennweite gefällt mir ausserordentlich gut, da sie die Kreativität fördert. Zudem mag ich die Kompression und die Bildwirkung, welche das 300mm Teleobjektiv erzeugt.

Nikon Boesch 300mm_F4E_PF_01_RB

Typische Motive für das AF-S Nikkor 1:4/300mm. Fotos: Robert Bösch

Nikon: Wem würden Sie das neue Nikon 300mm Objektiv empfehlen?

Robert Bösch: Ich empfehle es allen Fotografen, die viel zu Fuss unterwegs sind und keinen Assistenten zum Tragen haben. Für Reise-, Landschafts- oder Outdoor-Fotografen ist das neue Nikkor 1:4,0/300mm  die perfekte Wahl.

 

Weitere Informationen finden Sie hier über die Nikon D810 und hier über das Nikkor 1:4,0/300mm Objektiv

 

Die Ausstellung
Robert Bösch «Landscapes»
in der Bildhalle Kilchberg ist in der Verlängerung
noch bis 28. Februar 2015 zu sehen

 

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