Urs Tillmanns, 9. Februar 2016, 16:00 Uhr

Welches sind die Trends bei den mobilen Speichermedien?

Mit Smartphones wird immer mehr fotografiert und es werden immer mehr Videos mit den mobilen Geräten produziert. Die Datenmengen entwickeln sich ins Unermessliche. Wie wird die Entwicklung weitergehen, wo und wie werden die Daten sinnvoll gespeichert? SanDisk hat interessante Prognosen zu den Trends der mobilen Speichermedien publiziert. 

 

1. Die Speicherkapazität von Smartphones wird enorm zunehmen. Das Datenvolumen des digitalen Universums wird laut IDC bis 2020 auf 44 Billionen Gigabyte anwachsen. Fakt ist: Wir erzeugen und konsumieren immer mehr Daten. Dies lässt sich besonders im Bereich der mobilen Endgeräte ganz deutlich erkennen, da wir auf diesen immer mehr Fotos und Videos speichern, die App-Größen ansteigen und viele von uns jeden Tag rund um die Uhr über die sozialen Medien miteinander vernetzt sind.

Die Smartphone-Hersteller wiederum erweitern daraufhin die Speicherkapazität. 2015 verfügten Premium-Smartphones im Durchschnitt über eine Speicherkapazität von 38,9 GB. Laut SanDisk wird sich die durchschnittliche Speicherkapazität von Premium-Smartphones weltweit bis zum Jahr 2018 auf 77,2 GB nahezu verdoppeln. Interessanterweise verfügen High-End-Smartphones wie das iPhone 6 oder das Samsung Galaxy S6 bereits über eine genauso hohe Speicherkapazität (128 GB) wie das Einstiegsmodell MacBook Air. Zudem besteht bei kompatiblen Smartphones die Möglichkeit, den Speicher mit einer microSDXC-Karte unmittelbar auf 200 GB zu erweitern.

2. Fotos hier, Videos da – Fotografieren und Filmen mit Smartphones geht ins Extreme. Die Speicherkapazitäten wachsen immer stärker an, da Smartphones nicht mehr nur für Schnappschüsse eingesetzt werden, sondern sich zu professionellen Kameras entwickelt haben. Ermöglicht wurde dies durch Apps und Technologien wie Live Photo, Zeitlupenfunktionen und Software, die den Benutzern eine direkte Bildbearbeitung auf dem Gerät ermöglicht. Es ist ein Kreislauf, in dem eine Entwicklung Auswirkungen auf die andere hat. Verbessern sich Abbildungsleistung und Leistungsfähigkeit eines Smartphones, fotografieren und filmen auch die Benutzer mehr, was wiederum die Hersteller und andere Branchen dazu veranlasst, neue Produkte zu entwickeln, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden.

Es ist kaum vorstellbar, aber das erste Mobiltelefon mit Kamera — und die dadurch ausgelöste explosionsartige Entwicklung der sozialen Medien — liegt nur 15 Jahre zurück. Das Modell verfügte damals über eine Auflösung von 0,1 Megapixel.

Immer mehr Menschen fotografieren mit ihren Smartphones und Kamerahersteller tun das, was von ihnen erwartet wird: Sie dringen in neue Technologiebereiche vor und erkunden neue Märkte. 3D-Kameras, Virtual-Reality-Systeme, hohe Bildauflösungen (80 MP), Kameras, die 360-Grad-Panoramabilder und -videos produzieren oder 1000 Bilder pro Sekunde aufnehmen, sind einige der Entwicklungen, die uns erwarten. Im nächsten Jahr werden wir die ersten Schritte des neuen Kameramarkts miterleben.

Eine weitere Neuheit ist die „4K Ultra HD“-Auflösung. Verbraucher werden Inhalte wie ihre selbst geschossenen Fotos mit dieser hohen Auflösung zuerst auf ihren Smartphones erleben können. Wir erwarten von dieser extrem hohen Auflösung neue Möglichkeiten und Vorteile.

3. Wir nennen das Kind beim Namen: Networking. Networking ist eines der Wunder der digitalen Revolution, aber auch ihr Schwachpunkt. Nutzer wollen immer häufiger größere Dateien in kürzerer Zeit herunterladen. Einigen Prognosen zufolge wird der globale Internetverkehr in den nächsten fünf Jahren auf das Dreifache anwachsen. Internetnutzer werden bis zu 80 GB große Filme herunterladen. Laut Danny Kaye, Executive Vice President, Global Research and Technology Strategy bei 20th Century Fox Home Entertainment, werden jedoch die durchschnittlichen Internetgeschwindigkeiten bis 2019 lediglich von gegenwärtig 5 Mbit/s auf dann 11,3 Mbit/s ansteigen. Wir benötigen Gbit/s-Geschwindigkeiten, um Dateien in GB-Größe problemlos austauschen zu können.
Ab 2016 werden Unternehmen ihre Netzwerkgeschwindigkeiten immer weiter erhöhen. Ebenso werden sie kreative Strategien zum Caching, Frequency Hopping und zur Verwaltung des Internets der Dinge entwickeln.

4. Neue Gesichter mischen das mobile Ökosystem auf. Wer war der am schnellsten wachsende Smartphone-Hersteller im zweiten Quartal? „Huawei“, sagt Gartner. Chinesische Marken, insbesondere Xiaomi, Lenovo und Huawei, werden den Smartphone-Markt weiter aufmischen: mit neuen Designs und neuen Strategien zum direkten Verkauf an die Verbraucher.

5. Kunden wollen nicht mehr zwei Jahre auf ein neues Smartphone warten. Jahrelang haben Mobilfunkanbieter in ihren Verträgen festgelegt, wann auf ein neues Smartphone umgestiegen werden konnte – der typische Zwei-Jahres-Vertrag bedeutete auch ein Upgrade alle zwei Jahre. Dank Verträgen, die ein schnelles Upgrade erlauben, können Nutzer 2016 ihre Smartphones nach deutlich kürzerer Zeit austauschen. Das bedeutet, dass viele Anwender schneller Zugriff auf die neuste Technologie haben werden, während der Rest die (fast) aktuellen Gebraucht-Smartphones bekommen wird. Deren Verkauf entwickelt sich derzeit zu einem wichtigen Markt. Es wird erwartet, dass die Nachfrage nach gebrauchten Smartphones in wenigen Jahren von 53 Millionen im Jahr 2014 auf 275 Millionen anwachsen wird. Ein gängiges High-End-Smartphone kostet um die 45 Euro, während ein iPhone in gutem Zustand ca. 180 bis 350 Euro wert ist.

6. Speicherkarten werden eine neue Rolle spielen. Laut Strategy Analytics liegt der Anteil an Mobiltelefonen mit microSD™-Kartensteckplatz in den letzten Jahren erstaunlich konstant bei 75 Prozent. Allerdings werden in naher Zukunft die Nutzung und Einsatzvielfalt von microSD-Kartensteckplätzen noch zunehmen. Ein Grund hierfür ist das Lösch-Dilemma: Den Nutzern fehlt Speicherplatz auf ihren Mobiltelefonen und sie wollen eine Möglichkeit, weiterhin Fotos aufzunehmen. Dies ist vor allem in Schwellenländern der Fall, in denen Einsteiger-Smartphones eine größere Rolle spielen. Ein weiterer Grund ist der USB-Anschluss (Typ C), der sowohl zur Stromversorgung als auch als Speicher-Slot dient und somit weniger als Speicherort dienen kann. Der dritte Grund ist das vielseitige microSD-Format. Sowohl bei Google als auch bei Microsoft gibt es eine zusätzliche Betriebssystem-Unterstützung für die Nutzung von microSD-Karten als Primärspeicher.

7. Märkte für Einsteiger-Telefone werden von Einsteiger-Technologie abrücken. 76 Prozent der gesamten Smartphone-Lieferungen gingen 2014 an Märkte in Schwellenländern. Dieser Anteil wird bis 2020 noch auf 82 Prozent anwachsen und eine Reihe von Innovationen im Bereich der Einsteiger-Modelle nach sich ziehen. Die Kunden dieser Märkte wollen keine Technologie von gestern, sondern werden nach moderner Technologie zu einem niedrigen Preis verlangen. 2014 machten Mobiltelefone für unter 200 Dollar 60 Prozent des Marktes aus. 2020 wird dieser Anteil bei 70 Prozent liegen. Die Hälfte dieser Telefone wird weniger als 100 Dollar kosten. (SpecTRAX- und PriceTRAX-Datenbanken von Strategy Analytics.)

8. Unser Smartphone wird zur Schlüsselverbindung mit der Welt werden. Vor noch nicht allzu langer Zeit konnten wir uns kaum vorstellen, unsere Smartphones auch als Kamera oder Navigationssystem benutzen zu können. Mittlerweile lassen die mobilen Endgeräte Autos an, schließen Haustüren auf oder stellen TV-Kanäle ein – oder sie ersetzen gleich den ganzen Fernseher. Die wachsende Abhängigkeit von mobilen Endgeräten wird mit dem Trend des „Internets der Dinge“ (IoT) einhergehen: das Erreichen einer neuen, bisher unerreichten Leistungsfähigkeit im Jahr 2016. Wie auch immer diese ausfallen mag, es besteht kein Zweifel daran, dass schneller und flexibler Speicher für eine gute Benutzererfahrung ausschlaggebend ist.

9. Das Internet der Dinge wird Flash-Speicher in neuen Bereichen benötigen. 2015 war ein aufregendes Jahr für das Internet der Dinge (IoT). Es gab gewaltige Entwicklungen im Bereich vernetzter Autos, eine steigende Zahl von Industriesegmenten, die ihre Effizienz und Rentabilität dadurch verbessern wollten, und weitaus mehr Fortschritte beim IoT im vernetzten Zuhause oder bei der Verbraucherelektronik, als man hier auflisten kann. Was all diese Bereiche gemein haben, ist nicht die Tatsache, dass sie „vernetzt“ sind, sondern dass diese Vernetzung per se hohe, flexible und zuverlässige Speicherkapazitäten verlangt – also in vielen Fällen Flash-Speicher. Für den weiteren Verlauf des Jahres 2016 ist zu erwarten, dass das Internet der Dinge diese Bereiche und neue Märkte, wie etwa für Medizintechnik, Energieversorgung und Robotik, weiter beeinflussen wird. Zweifellos hat der Flash-Speicher das Potenzial, auch hier von großem Nutzen zu sein.

Von Ruben Dennenwaldt, SanDisk Senior Product Marketing Manager EMEA

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