Urs Tillmanns, 25. September 2016, 07:00 Uhr

Photokina: Bits, Pieces and Impressions

Die Photokina ist fast vorüber, die nächste kommt in zwei Jahren. Sie war einmal mehr das grösste Fotoschaufenster der Welt und hat viel Interessantes gebracht. Neben den grossen Neuheiten, über die wir die letzten Tage bereits ausführlich berichteten, gab es da und dort spannende Spezialitäten, Randerscheinungen und Besonderheiten, die es nie in die Schlagzeilen schaffen. Hier eine unstrukturierte Auswahl …

 

Die grossen Neuheiten werden heute nicht mehr auf den Messen vorgestellt – aber meisten kann man sie hier erstmals anfassen und sich von kompetenter Seite alles erklären lassen. Sonst jedoch entdeckt man die Neuheiten zuerst einmal im Internet, oft auch auf den sogenannten «Rumor-Seiten», die alles ein bisschen eher wissen wollen – ob von der Industrie gesteuert oder wirklich durch Indiskretionen entschleiert, sei dahingestellt.

 

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Die photokina deckt alles auf. Hier sind die Produkte zum Anfassen da, und auch die Spezialisten, um gelöchert zu werden. Sie sind jedoch kaum um eine Antwort verlegen. Übrigens lohnt es sich auch immer die eigene Kamera mitzunehmen – viele tun dies kofferweise. Da und dort hat man nämlich Gelegenheit mal schnell eine Neuheit oder ein Traumobjektiv auszuprobieren, und zudem sind an vielen Ständen bildhübsche Models zu finden, die für Sie den ganzen Tag die Mundwinkel hochziehen …

 

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… zum Beispiel am Sony-Stand, wo man die Neuheiten, insbesondere die heisse Alpha 99 Mark II mit ihren 42 Megapixel Auflösung und 12 Bildern pro Sekunde ausprobieren kann. Sony gibt damit eine klare Antwort: Nein, das A-Bajonett hat noch nicht ausgedient!

 

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Wenn Sie übrigens keine Kamera dabeihaben und trotzdem fotografieren möchten, gibt es auf der photokina einen «Rental Point». (Weshalb das in Deutschland alles Englisch sein muss, weiss ich auch nicht …) Personalausweis abgeben und mitnehmen was das Herz begehrt! Der Service ist kostenlos und soll Gelegenheit bieten Geräte benutzen zu können, an die man sonst kaum herankommt.

 

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Übrigens macht es nicht nur Spass selbst zu fotografieren, sondern es ist auch kurzweilig und spannend an den Kurzworkshops teilzunehmen. Man kann von den grossen Profis lernen, wie man beispielsweise im Studio mit einer Blitzanlage und den verschiedenen Lichtformern besondere Effekte erzielt.

 

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360°Bilder sind auf der photokina ein unübersehbarer Trend, nicht nur für Selfie-Fans, sondern vor allem für Webgestalter. Die kugelförmige Panono-Kamera besteht aus 36 Einzelkameras, der Bilder nach der Aufnahme in der Panono-Cloud automatisch zusammengestitched werden.

 

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A propos Selfies: Der niederländische Anbieter Pro-mounts zeigt den Prototypen «Go-Pro-Selfie-Stange». Diese wird mit einer Rucksack-artigen Rückenplatte verzurrt und soll für Selfies schon auf dem Motorrad mit Geschwindigkeiten bis 150 km/h genutzt worden sein.

 

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GoPro macht von sich reden, nicht nur mit ihrem grossen Stand in der Halle 9 und der neuen GoPro Hero 5 Black und der Video-Drohne Karma sondern auch wegen des beeindruckenden Land Rover Expeditionsfahrzeugs im Gang vor der Halle 9. Ich kenne Leute, die bekommen hier Augenwasser …

 

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Originell ausgestellt hat Zeiss, mit einem begehbaren Riesenobjektiv als Blickfang. Hier zeigt Zeiss Raritäten aus ihrer Firmentradition, während am Stand die modernen manuellen Objektive für Foto und professionelles Video demonstriert werden.

 

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Hier gibt es auch professionelle Videokameras zum Bestaunen und Ausprobieren. Ein faszinierendes Stück Technik, diese kleine Arri mit dem Zeiss Master Prime 150 mm Objektiv. Das sind die Geräte, mit denen die wirklich guten Videos entstehen.

 

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A propos Objektive: Bei Irix, dem schweizerisch-koreanische Objektivhersteller, gibt es hinter Glas zwei neue Modelle zu sehen. Neben dem schon länger angekündigten 4/11 mm-Objektiv steht ein 1,4/45 mm-Objektiv. Beide soll es, wie das schon in Serie gefertigte 2,4/15 mm, in den Versionen Blackstone (mit Metallfassung) und Firefly (mit Kunststofffassung) geben.

 

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Zwischendurch ein Erlkönig: Am Stand von B.I.G. haben wir den Prototypen des D-Dreamer 2,8/12mm von Laowa für Canon und Nikon entdeckt. Als lichtstärkstes Vollformat-Objektiv dieser Brennweite macht es einen sehr guten Eindruck und soll noch dieses Jahr zu einem interessanten Preis auf den Markt kommen.

 

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Ebenfalls von Laowa, bzw. Venus Optics, kommt dieses 14/24 mm Macro, ein Endoskop-ähnliches Spezialobjektiv für Aufnahmen von Miniaturmodellen und ähnlich kleinen Objekten. Es soll für Canon- und Nikon-Vollformatkameras in Kürze verfügbar sein.

 

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Nicht nur Objektivanbieter aus Asien sind da, sondern auch die legendäre russische Marke «Zenit» stellt wieder aus. Hersteller ist der russische Optikkonzern Shvabe der ein breites Sortiment der manuellen Zenitar- (3,5/8mm, 2,8/16mm, 2,8/20mm, 2,8/28mm, 2,0/50mm, 1,4/85mm, 2,8/135mm) und Helios-Reihe (2,0/58mm, 1,5/85mm) für Vollformatkameras von Canon und Nikon anbietet. Star ist das neue Zenitar 0,95/50mm, das mit Sony E-Mount gezeigt wird.

 

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Auf dem Stand des japanischen Hersteller Kowa gab es unter anderem drei Cine Objektive mit der Bezeichnung «Prominar» zu sehen. Allerdings basieren sie auf MFT-Objektiven, welche schon auf der photokina 2014 vorgestellt wurden. Wann diese auf den Markt kommen steht noch nicht fest.

 

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Cambo zeigt mit dem Actar 4/60 mm einen neuen Objektiv-Kopf für seine Actus-Kameras. Mit manueller Blende ausgestattet und ohne Verschluss oder Einstellschnecke ist dieser mit Platine für Actus-Kameras ab photokina erhältlich.

 

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Die chinesische Guangzhou Shansheng Trading Co. Ltd., die Produkte für die analoge Fotografie vertreibt, zeigt eine 4×5 Inch Lochkamera mit der Bezeichnung «Cosmos Circle». Die Platine kann auch gegen ein Fachobjektiv, z.B. Schneider 5,6/58mm XL, ausgetauscht werden. Das Rückteil nimmt übliche 4×5″-Planfilmkassetten auf.

 

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Die Eschenholzstative von Berlebach sind alles andere als neu – das Unternehmen ist seit 1898 darauf spezialisiert. Aber es gibt zu dieser photokina wieder ein paar Neuheiten, zum Beispiel zwei Ministative mit und ohne Nivellierung und diverse Stativköpfe. Die Stative sind stabil, formschön und auffallend originell. Eine echte Alternative zu langweiligen Metall- oder Karbonstativen.

 

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Wenn Sie während der Messe (sie dauert ja noch bis heute Abend) und auch jederzeit danach gut informiert sein wollen, so ist FotoTV zu empfehlen. Der beliebte Fotonews-Kanal hat während der ganzen photokina live gesendet und war ein Publikumsmagnet für Besucher, die gerne bei den Produktionen zuschauten.

 

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Sinnvoll: Die Lichtformer von Magmod lassen sich an der flexiblen aufsteckbaren Grundeinheit per Magnet befestigen. Das System soll sich an den meisten Aufsteckblitzen einsetzen lassen. Erhältlich sind die Vorsätze zum Beispiel bei Enjoyyourcamera.com.

 

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Die diesjährige photokina hat ihr Konzept vor allem auf junge Handy-gewohnte Besucher ausgelegt und bot dieser Zielgruppe viele Erlebnis- und Unterhaltungsinseln. Hier konnte man beispielsweise originelle Schnellporträts machen lassen, was dieser Gruppe grossen Spass bereitete.

 

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Oder bei Lomography konnte man eine Sofortbildkamera ausleihen und damit spassige Bilder machen. Das bringt Stimmung, denn gerade Sofortbilder sind bei dem jungen Publikum – trotz Handyboom – weltweit zunehmend beliebt.

 

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Wer sich digital gewohnt ist, hat an mehreren Ständen die Möglichkeit, seine Bilder direkt von der Speicherkarte ausdrucken zu lassen. Dieser Service ist sehr beliebt, denn nichts geht über ein Bild, das man als Erinnerung verschenken oder nach Hause bringen kann. Schliesslich sind es wahrscheinlich nur die Prints, die einmal überleben werden …

 

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Erlkönig auch bei BenQ. Viele haben den Color Management Monitor SW320 mit Hardware-Kalibrierung, 99,5% Adobe RGB- und 100% sRGB-Abdeckung und HDR-Funktion wahrscheinlich gar nicht bemerkt. Auf den Markt kommt er voraussichtlich Ende Jahr oder zu Anfang nächsten Jahres.

 

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Gute Idee bei f-stop: Hier wird nicht nur das neue Taschensortiment gezeigt, sondern man kann sich seine Tasche gleich vor Ort machen lassen. Die fleissigen Näherinnen zeigen auch wie präzise und makellos gearbeitet wird, damit die Taschen den hohen Qualitätsansprüchen der Marke gerecht werden.

 

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Ein Blick, der Ihnen in der Regel verwehrt bleibt: Das Pressezentrum der Koelnmesse. Hier arbeiten über 1000 Journalisten aus allen Ländern, verfassen ihre Berichte, bearbeiten Bilder und laden die Artikel sofort ins Internet. Danke Koelnmesse für diesen tollen Service – ohne diesen wäre unsere schnelle Berichterstattung kaum möglich, oder noch viel stressiger.

 

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Hier sehen Sie ein paar Kollegen bei der Arbeit. Sie realisieren gerade einen Bericht über Highlights auf der photokina, und da gehört auch das neue Sinarback dazu, das unter anderem am Leica-Stand gezeigt wird. Sie sehen: die photokina ist nicht für alle nur Vergnügen, sondern für viele sechs Tage harte Arbeit. Allerdings ist das heute mit LED-Leuchte und Digitaltechnik alles viel weniger aufwändig als früher …

 

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Bevor Sie die Messe verlassen, lohnt sich der Besuch in der Halle 1. Hier zeigt Leica wieder die gigantische Bilderausstellung «Masters of Photography». Diese beinhaltet 15 Bildserien mit mehr als 400 Aufnahmen der folgenden renommierten Leica S-, SL- und M-Fotografen: Alex Webb, Ara Güler, Bruce Gilden, Ellen von Unwerth, York Hovest, Jakob de Boer, Per-Anders Pettersson, Patrick Zachmann, Jens Umbach, Roger Ballen, Helge Kirchberger, Christian Steinwender, Fred Mortagne, Kurt Hutton sowie die beiden Gewinner des Leica Oskar Barnack Preises 2015, JH Engström und Wiktoria Wojciechowska. Ein Schlussbouquet, das als absolutes Highlight an die früheren «Bilderschauen» längst vergessener photokinen erinnert.

Übrigens: von 25 bis 30. September 2018 findet die nächste photokina statt. Sind Sie dann wieder mit dabei?

Fotos und Texte: Urs Tillmanns / Christoph Jehle

Weitere Informationen unter www.photokina.de

 

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