Markus Zitt, 25. Juli 2017, 16:30 Uhr

Tipps: So wählen Sie den optimalen Monitor für Fotografie und Grafikdesign

Die Monitorherstellerin MMD Philips hat einen kleinen Leitfaden zur Monitorwahl für die Anwendungsbereiche Fotografie und Grafikdesign zusammengestellt. Er enthält Empfehlungen auf welche Ausstattungsmerkmals und Funktionen man für die Wahl des optimalen Monitors achten sollte.

Auf welche Features sollten Grafikdesigner und Fotografen besonders achten, wenn sie auf der Suche nach einem professionellen Monitor sind?

Bei der umfangreichen Auswahl an Monitorgrössen, Auflösungen, Seitenverhältnissen, Panel-Technologien und Farbunterstützung haben es selbst professionelle User nicht leicht, einen geeigneten Monitor zu finden, der ihre Fotos und Designs herausstechen lässt. MMD, die Markenlizenzpartnerin für Philips Monitore, hat hierzu einige Tipps zu den wichtigsten Merkmalen zusammengestellt:

Die Farben

In einem professionellen Umfeld müssen die Bildschirmfarben so gut es geht mit der Farbausgabe auf anderen Geräten (z. B. Drucker) übereinstimmen. Deshalb ist eine genaue Farbdarstellung sehr wichtig. Auch wenn 16,7 Mio. Farben bei einem Standard-Display nach viel klingen, sind es noch lange nicht genug Farben für professionelle Grafik- und Fotoanwendungen. Für diese Anwendungen benötigt man einen Monitor mit einem breiten Farbspektrum und einer exakten Kalibrierung.

a. Die Abdeckung des sRGB-Farbraums ist das Minimum. (Anmerkung der Redaktion: Das kleine «s» steht übrigens «Standard», die grossen Buchstaben für die Farben Rot, Grund und Blau.)

b. Der Adobe-RGB-Farbraum (benannt der Software-Firma) ist breiter als sRGB und ein professioneller Standard. Ein professionelles Display sollte in der Lage sein, mindestens 90% (vorzugsweise mehr) der Farben in diesem Spektrum genau wiederzugeben

c. Ein anderer Standard ist der NTSC-Farbraum – 72 % NTSC = 99 % sRGB2. Aus diesem Grund kann ein Display, das mehr als 72 % NTSC unterstützt, sogar noch lebendigere Bilder darstellen. Die meisten neueren Philips Modelle sind mit Technologien ausgestattet, die zwischen 85 % NTSC (122,9 % sRGB) und 104 % NTSC (130 % sRGB) liefern. (Anmerkungen: NTSC ist die Abkürzung des us-amerikanischen National Television Systems Committee, die unter ihrem Namen Standards für das Farbfernsehen und die Farbdarstellung definierte. Der NTSC-Bereich basierend auf dem Standard CIE1976,der sRGB-Bereich basierend auf CIE1931.)

Grösse (und Seitenverhältnis) des Monitors

a. Für kreatives Arbeiten eignet sich ein grösserer Bildschirm am besten. Man kann mehrere Dateien in ihren Fenstern einfacher miteinander vergleichen und auch Multitasking fällt leichter. Monitore unter 68,6 cm (27 Zoll) sind für die Ansprüche von Fotografen oder Designern meist zu klein. Mehr Platz für qualitativ hochwertige Arbeiten bieten Bildschirme mit 81 cm (32 Zoll) oder 102 cm (40 Zoll) Diagonale. (Anmerkung: ein Zoll bzw. ein Inch entspricht 2,5 cm.)

Das heutige Breitbildformat orientiert sich an den HD-Formaten der HDTV und HD-Video.

 

b. Das Seitenverhältnis sollte ebenfalls berücksichtigt werden. Dieses war bei Computermonitoren einst angelehnt an das klassische Fernsehen 4:3 angelehnt, doch inzwischen im Zeitalter des digitalen Fernsehens und HD-Auflösungen sind Breitbildmonitore üblich. 16:9-Widescreen-Displays sind heutzutage Standard und werden auch von vielen Designern geschätzt. Manche bevorzugen auch ein 16:10-Seitenverhältnis, da ihnen so mehr Platz in der Höhe zur Verfügung steht, um zum Beispiel zwei DIN-A4-Seiten nebeneinander anzuzeigen.

Auflösung

Die Wahl der Auflösung ist ein weiteres Thema, das in Verbindung mit der Displaygrösse betrachtet werden sollte. Ist Full HD genug? Oder sollten sich Nutzer für Quad HD bzw. sogar 4K entscheiden?
(Anmerkung: HD steht für High Definition bzw. hohe Auflösung. Als Full HD, FHD oder Full High Definition wird eine Auflösung von 1920 x 1080 px bezeichnet. 4K steht 4 Kilo bzw. vier Tausend und bezieht sich auf eine Spaltenzahl von rund 4000 bzw. bei Monitoren und digitalen Bildern von 4096 x 2160 px oder 3840 x 2160 px. Streng genommen gilt 4K nach als Norm für 4096 x 2160 px, während die zweite Auflösung als UHD bzw. Ultra HD bezeichnet wird und häufiger anzutreffen ist. Allerdings werden 4K und UHD meist synonym verwendet.)

 

Grosser Monitor mit hoher Auflösung vereinfacht das Vergleichen mehrere ganzer Bilder statt nur kleine Ausschnitt dieser dazustellen und zu vergleichen.

 

QHD-Displays haben eine Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln, im Gegensatz zu den 1920 × 1080 Pixeln bei Full HD. Je grösser der Bildschirm ist, desto höher sollte die Auflösung sein. Da professionelle Fotografen und Designer meist eine Mindestbildschirmgrösse von 68,6 cm (27 Zoll) bevorzugen, ist es sinnvoll, mit höheren Auflösungen zu arbeiten (QHD und höher).

Wer plant, einen noch grösseren Bildschirm zu kaufen, für den wäre ein 4K-Display die bessere Wahl. Diese Kategorie wird bei den Anwendern immer beliebter. 4K-Monitore haben eine grössere Auflösung (3840 x 2160 Pixel), die komplizierte Feinarbeiten mit vielen Details leichter macht. Auch für Splitscreen-Setups, bei denen ein grosser 4K-Monitor Bilder von vier verschiedenen Full-HD-Quellen gleichzeitig anzeigt, sind 4K-Displays mit einer grossen Diagonale von z.B. 102 cm (40 Zoll) optimal geeignet.

Panel-Technologie

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Panel-Technologie. Es gibt aktuell drei gängige Technologien, von denen sich zwei hervorragend für Grafikarbeiten eignen: VA (Vertical-Alignment) und IPS (In-Plane Switching).
Beide bieten extra breite Betrachtungswinkel von bis zu 178 Grad, so dass es möglich ist, das Display aus fast jedem Winkel zu betrachten. Es gibt einen Unterschied in der Farbgenauigkeit und der Gleichmässigkeit der Ausleuchtung, die bei IPS-Panels etwas höher sind.

Bei vielen neueren VA-Panel-Monitoren wird dies jedoch durch spezielle farbverbessernde Technologien kompensiert, wie z.B. Ultra Wide-Color bei Philips Modellen. Darüber hinaus haben VA-Panels intensivere Schwarztöne, einen besseren Kontrast und einen geringeren Stromverbrauch.

Flache oder gebogene Monitorfläche

Flat oder Curved? Diese Frage ist Geschmackssache. Die neuesten Curved-Displays wölben sich um das Sichtfeld des Nutzers, was zu einer stärkeren Fokussierung auf die tatsächliche Aufgabe führen kann, zum Beispiel in vollen Büros.

 

Ein Curved-Display ist in der Lage, eine erhöhte Tiefenwahrnehmung bei minimaler Bildverzerrung zu erzeugen. Jedoch bevorzugen einige Nutzer zum Erstellen von Inhalten einen flachen Bildschirm. Je nach Platz auf dem Schreibtisch (und Budget) kann es von Vorteil sein, ein Dual-Display-Setup zu haben: je ein Flat- und Curved-Display.

Wahl und weitere Kriterien

Professionelle Grafikdesigner sollten sich bei der Wahl ihres Monitors auf die fünf genannten Features konzentrieren – aber auch andere Aspekte im Auge behalten, wie die ergonomische Einstellbarkeit und eine gute Konnektivität. Wenn man all diese Punkte berücksichtigt, kann der Arbeitstag noch produktiver gestaltet werden.

MMD Philips hat sich auf dies oben genannten Features konzentriert. Darüber hinaus gibt es noch weitere Merkmale, von denen einige für manche Anwendungen wichtiger, für andere unwichtiger sind. So spielt zum Beispiel die Reaktionsschnelligkeit eines Monitors fürs Gaming eine essentielle Rolle, für Büroarbeiten oder Bildbearbeitung jedoch kaum.

Pivot-Funktion: Die Hochformatstellung mutet bei den heutigen 16:9 b zw. 16:10 Monitoren krass an, kann aber je nach bearbeitbaren Inhalten durchaus Sinn machen.

  

Für die intensive Arbeit am Bildschirm sind mechanische Verstellbarkeit wichtig, um den Monitor optimal auszurichten, wenn z.B. unterschiedlich grosse Benutzer am Bildschirm arbeiten oder man je nach Tätigkeit in unterschiedlicher Haltung davor sitzt. Auch eine sogenannte Pivot-Funktion um einen Bildschirm ins Hochformat zu drehen, kann sinnvoll sein. Dies ist der Fall, wenn überwiegend hochformatige Dokumente und Bilder  (z.B. Portraits) bearbeitet werden und man dabei die Bildschirmfläche möglichst ganz ausnutzen möchte. (Obwohl dann vielleicht für die Werkzeugpalette von Photoshop & Co wenig Platz neben dem zu bearbeitetenden Bild bleibt.)

Auch beachten sollte man die Art und die Zahl der Anschlüsse, je nach Computer und weiterem Equipment, das man dauerhaft oder auch nur temporär daran anzuschliessen gedenkt. HDMI (eine möglichst moderne Version) und DisplayPort sind derzeit aktuell. DVI und analges VGA über die D-Sub-Buchse sind nur nötg um ältere Geräte noch am Monitr zu betreiben. MHL ist die HD-Video- und Audio-Schnittstelle für die Verbindung von Smartphone. SDI und HDSDI sind im professionellen Videobereich angesagt und eher bei Referenzmonitoren anzutreffen. USB 3.1 Gen 1 (USB-C-Buchse) und Thunderbolt 3 könnten künftig wichtig werden.

Es ist zudem durchaus sinnvoll, wenn der Monitor neben dem Anschluss für den Computer noch einen zweiten oder dritten frei hat, um ein Notebook oder auch eine Kamera direkt anzuschliessen.

 

Weitere Infos

Über MMD: MMD wurde 2009 durch einen Lizenzvertrag mit Philips als hundertprozentige Tochter von TPV gegründet. MMD vermarktet und vertreibt ausschliesslich Displays der Marke Philips. Durch die Kombination des Markenversprechens von Philips mit der Kompetenz von TPV in der Displayfertigung nutzt MMD einen zielgerichteten Ansatz, um innovative Produkte auf den Markt zu bringen.
MMD hat ein europäisches Hauptquartier in Amsterdam sowie eine Dependance in Prag und arbeitet über lokale Vertriebspartner mit vielen IT-Distributoren und Fachhändlern zusammen. Die Design- und Entwicklungsabteilung des Unternehmens befindet sich in Taiwan.

  

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