Markus Zitt, 28. Oktober 2021, 16:40 Uhr

Ohne Hindernisse: Bajonettadapter Nikon FTZ II für F-Objektive auf Z-Kameras

Zusammen mit ihrer ersten spiegellosen Profikamera Z 9 hat die Firma Nikon auch zwei neue Z-Objektive (24-120mm und 100-400mm) vorgestellt und ein weiteres (2,8/400mm) in Aussicht gestellt. Am Rande wurde auch der neue Objektivadapter FTZ II vorgestellt, der die Nutzung von SLR/DSLR-Objektiven mit F-Mount an den Kameras der Z-Reihe mit ihrem Z-Mount zulässt. Der neue Adapter wurde verbessert und kommt in einem einfacheren – weniger sperrigen – Design, bietet allerdings keinerlei Zusatzfunktionen/-nutzen (also weder einen Steuerring noch einen integrierten Filterhalter). Der neue ist technisch identisch mit dem alten.

Der neue FTZ II (links) und der alte FTZ (rechts), der zeigte, dass mehr nicht immer besser ist.

 

Bereits mit Lancierung des Z-Systems im August 2018 war mit dem Bajonettadapter FTZ ein solcher Adapter vorgestellt und kurz drauf eingeführt worden. Dieser alte Adapter unterscheidet sich äusserlich vom neuen durch einen integrierten Fuss zur Montage auf einem Stativ – ein Design, das allerdings in der Praxis einige Schwächen offenbarte. So konnte selbst mit kleineren montierten Schnellwechselplatten, der Adapter nicht problemlos an Kameras montiert oder entfernt werden. Mit montierter Schnellwechselplatte stösst dies beim Ein- und Ausdrehen an der Griffwulst von Kameras wie der Z7 II an. Kommt hinzu, dass Nikon den Fuss des FTZ-Adapters – wie auch bei all ihren Objektiven – nicht mit einem Schwalbenschwanzprofil (Arca Swiss) versehen hat, was seit einigen Jahren als Industriestandard gilt. Auch ist bei beiden FTZ-Adaptern die AF-Unterstützung von älteren AF-/AF-D-Objektiven nicht gegeben, sodass die Objektiv nur manuell fokussiert werden können.

Neuer Bajonettadapter FTZ II

Nikons Pressetext zum neuen Adapter beschreibt ihn so: «Der Bajonettadapter FTZ II verbessert die Benutzerfreundlichkeit des vorhandenen Bajonettadapters FTZ durch das optimierte Design. Er unterstützt ca. 360 NIKKOR-F-Objektive ab AI-Typ, sodass vorhandene NIKKOR-F-Objektive mit Kameras der Z-Serie verwendet werden können. Der Bajonettadapter FTZ II kann auch mit der Z 9 oder zusammen mit einem Hochformatgriff und verschiedenem Videozubehör verwendet werden.»

 

Links ist die Rückseite mit Z-Mount des FTZ II zu sehen. Rechts zeigt eine Illustration den Adapter von vorne rechts mit den gelb dargestellten Dichtungen.

 

Der neue Bajonettadapter FTZ II ist schlank und kommt ohne störenden Fuss.

 

Preis und Verfügbarkeit

Die Nikon FTZ II Bajonettadapter kostet 319 Franken (UVP) und soll ab Mitte November 2021 erhältlich sein.

Weitere Infos

Nikon FTZ II Bajonettadapter (Produktseite)

Nikon Z-System (Übersichtsseite)

Nikon Schweiz
CH-8132 Egg
Tel. 043 277 27 00
Fax 043 277 27 01

 

8 Kommentare zu “Ohne Hindernisse: Bajonettadapter Nikon FTZ II für F-Objektive auf Z-Kameras”

  1. Zitat 1: „Auch ist beim FTZ-Adapter die AF-Unterstütztung von älteren AF-/AF-D-Objektiven nicht gegeben, sodass diese nur manuell benutzt werden können.“
    Zitat 2: „Er unterstützt ca. 360 NIKKOR-F-Objektive ab AI-Typ, sodass vorhandene NIKKOR-F-Objektive mit Kameras der Z-Serie verwendet werden können.“
    Und die Wahrheit? Von den etwa 360 Nikkor-Objektiven unterstützten die FTZ I und II-Adapter lediglich circa 90 Nikkore vollständig. Bei den anderen 270 Objektiven werden die Daten- und Einstellungsparameter zwischen Kamera und Objektiven funktional nicht umfassend oder gar nicht ausgetauscht. Man darf den Nikon-Sprech als eine Marketing-Lüge durch Auslassung bezeichnen. Die FTZ-Adapter adaptieren nur für einen Viertel aller Nikkore tatsächlich auch der umfassende Funktionalität.

  2. ich finde es eine äusserst schäbige Leistung von Nikon, dass AF und AF-D Linsen nicht unterstützt werden. Das macht einen grossen Teil meiner Linsen mehr oder weniger wertlos.
    Manuell kann ich diese Linsen auch an jeder anderen Kameramarke einsetzen. Dies macht L-Mount attraktiver.

  3. Tja, die Sache ist ganz einfach: AF- und AF-D-Nikkore hatten keine eigene interne AF-Motoren bzw. Mechanismen, die AF-Ansteuerung und somit die AF-Fokussierung übernahm das Gehäuse mit dem mechanischen Antrieb. Aktuell sind die grossen SLR-Gehäuse D6, D850 und D780 die modernsten Kameras, welche das noch können, also noch so einen Antrieb haben, der sich mit der entsprechenden Nute an den Objektiven verbindet. Alle neueren Gehäuse kommunizieren rein elektronisch mit den Objektiven, die nun eigene Fokussiermotoren haben oder via Gehäuse gesteuert werden.
    Dies hätte Nikon durchaus so kommunizieren können, nämlich dass der FTZ-Adapter zwar den Anschluss „alter“ Objektive an Z-Kameras ermöglicht, aber eben nur eingeschränkt und ohne AF.

  4. Bereits der Nikon FTZ (ohne II) unterstützte den Autofokus der AF-/AFD-Nikkore nicht. Vermutlich aus technischen Gründen und zu kleiner Nachfrage. Der der AF wäre zu langsam (lange Teles!) und gewisse AF-Modi nicht möglich. Die AF-Objektive, die als AF an einer Z-Nikon interessant wären, sind m.E. wenige (105mm f2.0, 135 2.0, 180 f 2.8, 70-180/, 200mm f4.0 AF). Habe alle meine AF-Nikkore vor Jahren mit den die AF-S/P-Versionen ersetzt, weil die Neuen schon an der D700 viel schneller waren, schärfer zeichneten oder VR hatten. Meine alten Objektiv-Perlen (8mm, 2.8 MF) und die neuen AF-S/P VR sind an den Z-Kameras mit dem FTZ perfekt – und die oben erwähnten AF/AFD-Objektive würde ich, wenn ich sie hätte, an meiner D850 als AF weiterbetreiben.

  5. Neues bringt nicht immer Neues, kostet meist nur mehr!
    Ich empfinde den 1. FTZ-Adapter als zweckmäßig, auch nicht hinderlich bei der Anwendung! Bei einigen Objektiven sogar als entlastend für den Body durch den Zusatzfuß! Den bereits beschriebenen technischen Ausführungen, usw. schließe ich mich an!

  6. Naja, schlechte Kommunikation. Die 3er und 5er Modelle können den AF der Linsen ohne eigenen AF Motor auch nicht steuern. Das geht erst ab 7er aufwärts und bei der der D500. Ich denke man kann hier nicht alles erwarten. Es ist schon ok, das viele Linsen funktionieren. Nikon hat ewig am „F“ festgehalten, da waren andere Hersteller weniger zimperlich. Einen weiteren FTZ zu entwickeln, bzw die Funktion zu integrieren verursacht Kosten. Wenn ich daran denke, das bei vielen Linsen Nikon inzwischen auch die Geli einspart, weiß man wie der Kostendruck ist – oder die Gewinnspanne optimiert wird.

  7. Ich bin enttäuscht von dem Nikon FTZ Adapter made in Thailand. Wer hat dort die Qualitätskontrolle zu verantworten?
    Die untere Trageplatte zur Stativbefestigung mit den 4 „Schräubchen“ ist viel zu schwach dimensioniert und darf nicht belastet werden. Das Ding ist sein Geld nicht wert. Ich vermute mein Adapter ist kein Original Nikon???

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