David Meili, 8. März 2011, 11:37 Uhr

Kulturtipp am Dienstag: Friedrich Dürrenmatt im Portrait

Seine letzten Lebensjahre verbrachte Friedrich Dürrenmatt mit der Dokumentarfilmerin Charlotte Kerr. Ihr entging nicht, dass der Schriftsteller und Maler über eine bedeutende Sammlung an Fotografien verfügte, die er im Laufe seines Lebens als Geschenke erhielt.

In der Ausstellung  sind zumeist Porträts zu sehen, doch wird man in Zukunft auch die zahlreichen Aufnahmen von Theateraufführungen und Proben aufarbeiten. Peter Erismann hat für das Centre Dürrenmatt in Neuchâtel eine kunst- und fotohistorisch bemerkenswerte Ausstellung konzipiert.

Ausssergewöhnlich an dieser Ausstellung ist, dass man ausschliesslich Originalabzüge zu sehen bekommt. Sie stammen aus dem Nachlass von Friedrich Dürrenmatt im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern und aus dem Privatbesitz von Charlotte Kerr. Versammelt findet man Werke der bedeutendsten Feuilleton-Fotograf/innen der Nachkriegszeit und auch der sechziger und siebziger Jahre. Da die Zeitungen schwarzweiss gedruckt wurden, entstanden auch die meisten Porträts in s/w. Vertreten sind  bedeutende Schweizer, wie René Groebli oder aus der damals jungen Generation Daniel Schwartz.

Für Insider der Fotokultur und für Besucher/innen, die sich in diese Welt vertiefen möchten, ist diese Ausstellung ein Must. Allein der Blick über den Neuenburger-See ist die Reise wert. Nach dem 20. März wird abgeräumt. Am 1. April ist Vernissage für die Werkschau von Mario Botta, und da begegnet man feinen Leuten persönlich.

L’esprit Dürrenmatt. Fotoportraits. Centre Dürrenmatt, Neuchâtel. Bis 20. März 2011.

(Bildnachweis: Horst Tappe, zVg Centre Dürrenmatt).

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