Urs Tillmanns, 16. April 2012, 15:00 Uhr

Kodak braucht mehr Zeit

Für Kodak ist die Uhr abgelaufen. Drei Monate hätte das Unternehmen Zeit gehabt, im Rahmen des Gläubigerschutz Chapter 11 die Firma neu zu strukturieren. Aber diese Zeit hat nicht ausgereicht. Jetzt verlangt Kodak Aufschub um weitere sechs Monate, um einen Restrukturierungsplan vorzulegen.

Amerikanische Medien berichten, dass Kodak letzte Woche beim amerikanischen Konkursamt (U.S. Bankruptcy Court) einen Aufschub bis 14. November 2012 beantragt hat, um im Rahmen des Gläubigerschutzes Chapter 11 neue Geschäftsstrategien zu entwickeln und Lösungen zu den bestehenden Problemen zu präsentieren. Kodak hatte den Gläubigerschutz am 19. Januar 2012 angemeldet.

Dem Antrag einer Fristverlängerung dürfte stattgegeben werden, da ein Sprecher des U.S. Bankruptcy Court for the Southern District of New York den Restrukturierungsprozess bei Kodak als «äusserst komplex und zeitraubend» kommentiert hat. Solche Aufschübe seien in amerikanischen Konkursverhütungsverfahren durchaus üblich.

In den vergangenen drei Monaten hat Kodak weitere Sparmassnahmen realisiert und beispielsweise verschiedene Promotionsverträge aufgelöst. Die wohl deutlichste Massnahme war der Ausstieg aus dem konkurrenzintensiven Kamerageschäft, um das Geschäftsvolument zu reduzieren und profitabler zu gestalten. In nächster Zeit wird sich Kodak darauf konzentrieren müssen Lösungen mit den Organisationen der Pensionären und den früheren betriebsinternen Krankenversicherungen zu finden, sowie weitere Patente zu veräussern. Auch könnten noch weitere Geschäftsbereiche von Kodak verkauft werden, wie beispielsweise die Firma Cinesite für Film- und TV-Effekte, die Polyester-Filmherstellung oder das Motion Picture Filmgeschäft, das mit der zunehmenden Digitalisierung ebenfalls für Kodak unrentabel werden dürfte. Die Zukunft des Unternehmens sieht Kodak im Printingbereich digitaler Daten.

Besten Dank Rolf, für die Info!

 

Ein Kommentar zu “Kodak braucht mehr Zeit”

  1. „Kodak sieht ihre Zukunft im Printingbereich digitaler Daten.“ Auweia, das haben sie also doch schon gemerkt! Der Zug ist aber abgefahren, andere Hersteller haben dieses Printbusiness fest im Griff! Tschüss Kodak!

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