David Meili, 10. August 2008, 08:25 Uhr

Fabian Cancellara, Gina Lisa und dann noch Calvin Hollywood als Fotolehrer

Presseschau zum Wochenende vom 9./10. August 2008
Während sich die meisten Schweizer Medien über Olympia am Bildschirm informieren lassen, hat Blick ein schweizerisch-chinesisches Team vor Ort und übermittelt den Überraschungssieg von Fabian Cancellara mit einer fundierten Berichterstattung und Fotos von Sven Thomann. Blick punktet damit gegenüber NZZ am Sonntag und Sonntags-Zeitung, die beide auf identische Fotos von Keystone (Alessandro Della Bella) zurückgreifen mussten.

Doch Blick enttäuscht seine treuen Leser auch sonst nicht. Nach dem Beitrag über Büsifleisch folgt der Sequel über Hunde. Den schönsten Fotoauftrag der Woche hatte Andreas Meier. Er konnte mit der Kamera ganz nah verfolgen, wie Köbi Kuhn seine Alice ins Leben zurückführt. Chefredaktor Marc Walder springt mit seinem Kommentar auf das Thema „Spitex“ auf, das Kurt Aeschbacher am Donnerstag auf SFDRS eindrücklich vermitteln konnte und das auch Schwerpunktthema des Magazin (sh. unten) bildet.

Wer an der Street Parade war und Gina Lisa nicht gesehen hat, muss etwas verpasst haben. Die deutsche Karikatur von Paris Hilton hielt sich nur wenige Stunden in Zürich auf, doch für Auftritte im Privatfernsehen und einige Schnappschüss von Pascal Mora für Blick reichte es.

Auf die spektakuläre Reportage von Rainer Eder über die Klippenspringer im Maggia-Tal stösst man im Magazin zum Sonntags-Blick auf Seiten 28 bis 35.

In der NZZ am Sonntag findet sich eine für Olympia vorproduzierte Reportag über Kun-Fu Mönche mit Bildern von Christoph Ruckstuhl. Ruckstuhl hat schon mehrfach interessante Bilder über das chinesische Alltagsleben in den Medien der NZZ publiziert. Wir wünschen uns daraus eine grössere Arbeit. Auch die Sonntags-Zeitung hat offensichtlich Reportagen vorproduziert, wie ein Beitrag auf Seite 30/31 mit Fotografien von Doris Fanconi, der gemäss Text am Samstag, dem 9. August (Chinesische Zeitzone) entstanden sein soll.

Im Ressort Stil hat sich die NZZ am Sonntag (Seite 74) dazu durchgerungen nach den fotografierten Objekten auch den Fotografen (Jonathan Heyer), Model, Stylistin und selbst das Studio für die Bildbearbeitung zu erwähnen.

Nach dem Kraftakt vom vergangenen Wochenende über Beijing ist die Ausgabe Nr. 32 von Das Magazin etwas mager ausgefallen. Dan Cermak geht neue Wege. Ein Beitrag von Christoph Fellmann über alte Menschen, die sich Pflege- und Krankenheimen verweigern und in ihrer Umgebung oft kaum oder wenig professionell geflegt werden, hat Cermak mit inszenierten Bildern ergänzt. Im Nachspann wird Tamara Gysi als Stylistin aufgeführt, gefolgt von den Unternehmen, die Requisiten zur Verfügung gestellt haben. Diese Transparenz findet man vermutlich zum ersten Mal in einem Beitrag des Magazin. NZZ wie Magazin werden in Zukunft daran gemessen, wie im Team entstandene Beiträge ausgewiesen werden.

Die Basler-Zeitung zeichnet sich nicht nur durch ein hochstehendes Layout, sondern auch durch einen geflegten Bildstil aus. Zudem finden sich immer wieder hauseigene Reportagen und exklusive Auftragsbilder. In der Ausgabe vom 9. August porträtiert Daniel Desborough die Co-Präsidentinnen des Schweizer Zwillingsvereins, Astrid Baumgartner und Adelheid Signer. Desborough hat seinen Platz in der Schweizer Fotoszene mit einen Porträts definitiv gefunden. Bevor man den einfühlsamen Text von Dominik Heitz liest, hat man mit den beiden sympathischen Vertreterinnen einer Randgruppe (weniger als 2 Prozent der Bevölkerung sind Zwillinge) visuell schon Freundschaft geschlossen.

Touring ist die Monatszeitung mit der höchsten Auflage der Schweiz. Pünktlich zum Beginn des Schuljahrs werden Leser und ihre Kids für einen sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit dem Trottinett sensibilisert. Raphael Forster (7 Pictures) hat Titelbild und einen attraktiven Aufmacher gestaltet.

Der am zweithäufigsten gelesene Beitrag im Spiegel-Online war zum Wochenede ein  „Kurs“ für Porträtfotografie. Calvin Hollywood zeigt, wie man das Motiv sich selbst darstellen lässt, mit Licht umgeht und letztlich die Bilder nachbearbeitet. Hollywood arbeitet nicht dort, wo man es sich denkt, sondern im beschaulichen Heidelberg. Seine Tipps sind derart banal, dass sie die Fotowirtschaft nachdenklich stimmen könnten. Besteht vielleicht ein Kommunikationsproblem, wenn sich die Kundschaft an diesem Beitrag orientiert und die weit aufwändiger gestalteten Tutorials der Kamerahersteller verschmäht?

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