pw, 5. Dezember 2008, 10:58 Uhr

Auch Flickr-Bilder sind nicht gratis

Hinter Fotos stehen oft Leidenschaft, Zeit und auch Arbeit. Genau wie zum Beispiel hinter einem Artikeltext oder anderen Werken. Dass dies einige Verlagshäuser gerne anders hätten, wissen viele Fotojournalisten und wir berichteten von TAmedia’s Interpretation des Bilderklauens. Flickr-Nutzer Dom Dada weist dort in einem Fotointern.ch-Kommentar auf seine eigene Tagesanzeiger-Erfahrung hin.

Dom Dadas (voller Name der Redaktion bekannt) Bericht zum Fall bei Flickr zeigt in ironischer Weise, womit die Verlagshäuser spielen: Man hofft, dass der Urheber, falls er es denn doch merkt, sich zumindest über die Publikation geehrt fühlt. Das Gleiche ist natürlich der Fall, wenn ein Bild nur mit einer Urhebernennung abgefunden wird, und der Besitzer sich dann wohl geehrt fühlt, aber eigentlich unwissend über die Absicht dahinter ist.

Doch was kann man tun? Dom Dada erstellte zuerst Screenshots, machte also eine Beweisaufnahme. Darauf wendete er sich per eingeschriebenem Brief an den Redaktor. Eine weitere Möglichkeit wäre, wie in den dortigen Kommentaren vorgeschlagen, sich zusätzlich an den Ombutsmann zu wenden. Dessen Adresse findet man auch gleich bei TAmedia selber.

Das Angebot vom Tagesanzeiger sei anscheinend sehr schnell gekommen: „Man könne leider nur das hauseigene „Standardhonorar“ von Fr. 30.- anbieten“, wie Dom Dada uns auf Anfrage bestätigt. Der Bildbesitzer gibt sich damit natürlich nicht zufrieden und verweisst auf die Preisempfehlungen der SAB, welche einen Preis von Fr. 100.- vorschlagen – sofern der Urheber auch namentlich genannt wird. Wie gross die effektive Preisspanne bei einem entsprechenden Missbrauch sein kann, erläutert Dom Dada in seinem Update zum Fall. Die Beträge gehen korrekt gerechnet bis hoch zu Fr. 1450.-, wobei der Urheber hier Fr. 450.- innert 10 Tagen fordert – realistisch und für TAmedia ein Fliegenklacks.

In einem nächsten Schritt, sollte die Frist von 10 Tagen verstreichen, wird Dom Dada einen Anwalt einschalten. Einen Schritt, welchen Fotografen, die öfter mit ähnlichen Situationen kämpfen, gleich von Anfang an wählen sollten. Uns sind Fälle bekannt, in welchen dies bei diesem und anderen Schweizer Verlagshäusern zu einem fairen Resultat führte, und bei welchen zum Beispiel auch Bilder aus Bildagenturen statt zu Layoutzwecken „versehentlich“ in der Publikation landeten.

2 Kommentare zu “Auch Flickr-Bilder sind nicht gratis”

  1. Da ich nicht in der Deutschen Schweiz wohne, wurde ich von Dom Dada aufmerksam gemacht dass ein Foto von mir (Flickr) publiziert ist. Es war ein Bild von der Hauptstrasse
    in Timbuktu (Mali) welches ich auf meiner Reise dorthin machte.
    Ich Schrieb an den Tagesanzeiger gestern und heute war mein Bild ersetzt durch ein anderes (nicht von Flickr) , also konnte ich keinen screenshot mehr machen.
    Dazu kommt noch, dass mein eingesandter Kommentar weder veroeffentlicht noch mit e-mail zu mir nicht beantwortet wurde.

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