(update) In der europäischen und amerikanischen Galerieszene zeichnet sich zur Zeit ein Boom für Prints auf Polaroid ab. Wer im Bereich Porträt und Akt etwas auf sich hält, bringt seine Polas ins Gespräch. Der gleiche Trend beflügelt die Modefotografie. Kaum ein Heft von Vogue, in dem man nicht eine «polarisierte» Reportage findet. (Bildnachweis Sibylle Bergemann, Pixel Grain, Berlin).
Die mehrfachen Ankündigungen, dass nach dem Einstellen der Produktion Filme zum raren Gut werden, haben viele Fotografen und Werber zu Höchstleistungen motiviert. Doch die meisten aktuellen Aufnahmen entstehen nicht mehr auf Originalfilmen, da Fujifilm das Sortiment sowohl im Format 8,5×10,8 cm (in Kassette) und mit Sheet Paketen im Format 4×5″ nach wie vor erfolgreich weiterführt und neue Perspektiven ermöglicht.
Die Kombination von Studiokamera, einem Kassetten- oder Filmhalter und den produktionsfrischen Filmen übertrifft bezüglich Auflösung, Farb- und Kontrastabstufungen die meisten Scanbacks. Da Hochleistungsscanner für dieses Format erschwinglich geworden sind und verbunden mit Computer, die bereits im Fotostudio stehen zu schnell verarbeitbaren Resultaten führen, sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt.
Doch wie steht es mit dem am 13. Oktober 2009 angekündigten Relaunch durch die Gruppe The Impossible Project, die in Enschede die Produktion von Polaroid-Filmen wieder aufnehmen will?
In der Pipeline für 2010 befindet sich offensichtlich eine Billigkamera mit einem neuen Film, der Patent- und Umweltauflagen erfüllen wird. Wer noch wie Andy Warhol fotografieren will, findet die letzten «echten» Polaroid-Filme auf Versteigerungsplattformen oder bei Nischenanbietern wie Ars Imago.
Sibylle Bergemann, Galerie Pixel Grain, Berlin, ab 18. November 2009
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Update:
The Impossible Project, Wien, bemerkte zu unseren Artikel am 11.11.2009, 16:00, «dass sämtliches restliches Original Film Material unter www.polapremium.com erhältlich ist. Das neue Filmmateral von ‚The Impossible Project‘ wird aller Voraussicht nach im Februar 2010 auf den Markt kommen.»