Urs Tillmanns, 22. Juni 2010, 15:34 Uhr

Heute Abend: vfg Bildersoirée im Hepting Labor mit Margrit und Ernst Baumann

Heute Abend um 20:00 Uhr (Baröffnung 19:30) findet in Heptings Labor Zürich die vfg Bildersoirée mit Margrit und Ernst Baumann statt, das Reporter-Ehepaar, das auf die spannenden Jahre 1945 bis 2000 zurückblickt und auf den gemeinsamen Reisen viel erlebt hat. Zur Zeit gibt es dazu im Kornhausforum Bern eine Ausstellung, und es ist ein Bildband im Verlag Scheidegger & Spiess erschienen.

Ort: Heptings Labor, Drehergasse 1, 8008 Zürich
Zeit: Baröffnung 19:30, Beginn 20:00 Uhr

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Pressetext  Kornhausforum Bern:

Als nach dem Krieg Auslandreisen noch selten waren und man vielleicht höchstens einmal für Badeferien an die Riviera oder die Adria fuhr, bereisten sie die Welt: Das Fotografenpaar Margrit und Ernst Baumann. In den Kursen von Hans Finsler, dem die Schweizer Photographie nach dem 2. Weltkrieg massgeblich prägenden Leiter der Fotoklasse der Kunstgewerbeschule Zürich, lernten sie sich Ende der 1940er-Jahre kennen. Danach arbeiteten sie für die Agentur Photopress in Zürich und Bern. Während Margrit Baumann, die damals noch Bäumlin hiess, zunächst weiter in der Schweiz fotografierte, reiste Ernst Baumann Anfang der 1950er-Jahre durch Indien, Südostasien, Japan, den mittleren Osten und Nordafrika, 1952/53 arbeitete er als Kriegsberichterstatter in Korea und Indochina. Er hat dort den Beginn jenes Kriegs erlebt, der in den späten 60er-Jahren als Vietnamkrieg eine ganze Generation politisierte.

1955 heirateten die beiden. Unabhängig davon, wer sie jeweils aufgenommen hat, verstanden Margrit und Ernst Baumann ihre Bilder fortan als gemeinsames Werk – ein zu dieser Zeit bemerkenswertes Bekenntnis zur Partnerschaft. In einem 2CV brachen sie nach der Hochzeit auf und fuhren durch den Balkan bis nach Damaskus. Ihr gemeinsames fotografisches Hauptwerk entstand zwischen 1957 und 1959 auf der legendären «Panamericana» durch Süd-, Mittel- und Nordamerika. Unterwegs waren sie diesmal in einem VW-Bus. Margrit und Ernst Baumann fotografierten zumeist Reportagen für Schweizer Zeitungen und Zeitschriften und drehten gleich auch noch einen Dokumentarfilm über ihre Reise.

Wo und was sie auch fotografierten, in Indien, Ecuador oder der Schweiz: Es war immer authentisch. Nicht für die Fotografen machten die Menschen, was man auf den Bildern sieht, sie machten es für sich selber, es war ihr Alltag, daheim, bei der Arbeit, unterwegs oder an einem Fest. Margrit und Ernst Baumann haben die Welt gesehen, als es noch keinen Massentourismus gab und das Fernsehen erst am Aufkommen war. Es ist eine verlorene Zeit, die ihre Bilder festhalten. Die sie mit einem Blick festhalten, der gleichermassen von Respekt dem Fremden gegenüber zeugt wie von einer fast unschweizerischen Neugier darauf, die Welt kennen zu lernen.

Die Ausstellung zeigt rund 140 schwarz-weisse Fotografien in Originalabzügen, Dokumente aus dem Arbeitsleben des Fotografenpaars und Beispiele ihrer Reportagen in Zeitungen, Zeitschriften und Büchern.

Die Ausstellung im Kornhausforum Bern ist noch bis 31. Juli 2010 zu sehen. Im Rahmen dieser Ausstellung sind verschiedene Rahmenveranstaltungen vorgesehen:

Lesung und Gespräch, Donnerstag 24. Juni, 18:30, Stadtsaal:
Wilfried Meichtry liest aus dem Buch von «Margrit und Ernst Baumann – Die Welt sehen», anschliessend Gespräch mit Margrit und Ernst Baumann und dem Fotohistoriker Markus Schürpf, moderiert von Bernhard Giger.

Filmabend, Mittwoch 14. Juli, 20:00, Lichtspiel, Bahnstrasse 21: «Panamericana» Dokumentarfilm, 1957 – 1959, 16mm, Farbe, 76 Minuten, in Anwesenheit von Margrit und Ernst Baumann.

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Das Buch «Die Welt sehen – Fotoreportagen 1945–2000» ist im Verlag Scheidegger & Spiess 2010 erschienen und kostet CHF 99.–. Es zeigt 350 schwarz-weisse und farbige Abbildungen, ist mit Texten von Wilfried Meichtry, Nadine Olonetzky und Markus Schürpf versehen und kommt mit einer DVD des «Panamericanas»-Film.

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