Urs Tillmanns, 24. August 2010, 06:00 Uhr

Die schnellen Alphas kommen: Sony Alpha 55 und Alpha 33

Sony stellt heute vier Spiegelreflexmodelle vor. Hier schon einmal zwei, die Alpha 55 und die Alpha 33, die beide mit einem feststehenden, halbdurchlässigen Spiegel ausgestattet sind. Was es bringt? Höhere Bildfrequenzen bis 10 Bilder pro Sekunde und permanente Autofokus-Nachführung auch bei HD Videos.

Damit Spiegelreflexkameras schneller werden, verwendet Sony in den beiden neuesten Modellen Alpha 55 und Alpha 33 einen halbdurchlässigen Spiegel, der das Licht sowohl auf den Sensor durchlässt als auch dieses in den Autofokus-Sensor umlenkt. Damit wird einerseits eine höhere Bildfrequenz von bis zu 10 Bildern pro Sekunde gewonnen, anderseits wird kontinuierlich und automatisch nachfokussiert – auch beim HD-Filmen.

Die Idee, in einer Spiegelreflexkamera einen halbdurchlässigen und feststehenden Spiegel anstelle des Schwingspiegels zu verwenden, ist an sich nicht neu und wurde bereits Ende der 1980er Jahren von Canon praktiziert. Neu ist, dass Sony jetzt dieses Prinzip nicht primär zur Umlenkung des Strahlengangs in den Sucher verwendet, sondern damit das Autofokussystem mit Informationen versorgt. Und damit löst Sony ein Problem der bisherigen videografierenden Digitalkameras und fokussiert bei Videoaufnahmen kontinuierlich nach dem Phasendetektionssystem – beim Zoomen ebenso, wie bei der Motivverfolgung.

Das ist neu: Der festehende, teildurchlässige Spiegel der A55 und A33

Mit dem neuen Spiegelsystem sind die beiden Modelle Alpha 55 und Alpha 33 den bisherigen Spiegelreflexmodellen in diesen Punkten überlegen und gestattet dank dieser neuen Technologie auch kürzere Bildfrequenzen. Diese betragen bis zu zehn Bilder pro Sekunde bei der Alpha 55 und sieben Bilder pro Sekunde mit der Alpha 33, beide im Continuous Priority AF/AE Modus.

Damit bietet Sony mit den beiden neuen Modellen das schnellste Autofokussystem bei Kameras mit Wechselobjektiven und APS-C grossen Sensoren. Auch der Autofokussensor (siehe Bild links) dieses Systems ist neu entwickelt, misst nach dem Phasendetektionssystem und weist mit 15 Messzellen die Fähigkeit auf, auch bewegte Objekte schnell und effizient zu erfassen und die Entfernungseinstellung anzusteuern.

Neue Bildsenoren

Die Exmor APS HD CMOS-Sensoren der neuen Alpha-Modelle weisen 16,2 Megapixel Auflösung bei der Alpha 55 und 14,2 Megapixel bei der preisgünstigeren Alpha 33 auf. Sie spielen ihre Stärken nicht nur im Fotomodus aus, sondern vor allem auch bei der Aufzeichnung von Videoszenen nach der AVCHD 1080i Technologie – also volle High Definition Qualität, wie man es von Sony nicht anders erwartet. Und ebenso bieten die neuen Alphas ein perfektes Livebild, das nicht ruckelt oder dimmt, sondern auf Grund des halbdurchlässigen Spiegels ständig in voller Helligkeit auf dem 7,5 cm grossen Display aus allen Richtungen gut einsehbar ist. Dieser kann zusätzlich zur optimalen Bildkontrolle – oder auch zur Bildbetrachtung – um bis zu 270 Grad geschwenkt und gedreht werden, damit Kopf-über-Aufnahmen oder Bodenperspektiven einfacher gelingen.

Um auch bei heller Umgebung ein optimales Sucherbild nutzen zu können, bieten die beiden Alphas 55 und 33 auch einen elektronischen Sucher mit einer hellen und 100 Prozent umfassenden Bildkontrolle. Damit können die Belichtung, die Bildkomposition und die Schärfentiefe jederzeit ebenso kontrolliert werden, wie auf dem grossformatigen LC-Display.

Die Sony Alpha 55 ist rund ein Viertel kompakter als die Alpha 550

A55 und A33 mit integriertem Bildstabilisator

Die beiden schnellsten Alphas ergänzen das Sony Spiegelreflexsystem, das mehr als 30 Objektive umfasst. Typisch für die Spiegelreflexkameras von Sony ist der im Gehäuse integrierte Bildstabilisator, der auch mit älteren Objektiven wirksam ist. Der Bildstabilisator SteadyShot Inside soll die Verwacklungsgefahr um bis zu vier Belichtungsstufen reduzieren.

Sowohl die Alpha 55 als auch die Alpha 33 sind mit der 3D Sweep Panorama-Funktion ausgestattet, welche durch die horizontal oder vertikal axiale Kamerabewegung und schneller Aufnahmefolge einen extrem breiten Bildwinkel erfasst und auf einem 3D-tauglichen Fernseher verblüffende Raumeffekte bewirkt. Die Alpha 55 ist zudem als erste Alpha-Kamera mit einem GPS-Sensor ausgerüstet und liefert die erforderlichen geografischen Daten, um nachträglich die exakten Standorte der Foto- und Videoaufnahmen zu eruieren.

Eine weitere spannende Eigenschaft ist die HDR-Funktion der beiden neuen Sony Spiegelreflexmodelle. Diese nimmt vom gleichen Motiv drei Aufnahmen unterschiedlicher Belichtungen auf und setzt diese in der Kamera automatisch zu einem Bild zusammen, welches einen enormen Detailreichtum in den Lichter- und Schattenpartien zeigt. Dabei kommt auch die Rauschunterdrückung voll zum Zuge, welche bis zu einer erweiterten Empfindlichkeit von ISO 25’600 wirksam ist.

In den beiden neuen Kameras sind sowohl Memory Stick Pro Duo (sowie Memory Stick Pro-HG Duo) als auch SD (sowie SDHC und SDXC) Speicherkarten verwendbar.

Preise und Verfügbarkeit:

Sony Alpha SLT-A33 (Gehäuse) CHF 998.-
Sony Alpha SLT-A33L (inkl. DT 18-55 mm SAM) * CHF 1098.-
Sony Alpha SLT-A33Y (inkl. DT 18-55 und DT 55-200 mm SAM) * CHF 1398.-.
.Sony Alpha SLT-A55 (Gehäuse) ** CHF 1148.-
Sony Alpha SLT-A55VL (inkl. DT 18-55 mm SAM) ** CHF 1248.-
Sony Alpha SLT-A55VY (inkl. DT 18-55 und DT 55-200 mm SAM) ** CHF 1548.-
Sony Alpha Vertikalgriff VG-B50AM CHF 349.-
Sony Alpha Ersatz-Akku NP-FM500H CHF 139.-
* ab Ende September 2010 verfügbar. ** ab Oktober 2010 verfügbar

Die technischen Daten finden Sie hier

Detailinformationen gibt es hier.

6 Kommentare zu “Die schnellen Alphas kommen: Sony Alpha 55 und Alpha 33”

  1. Kann mir jemand von unseren Leser/innen erklären, weshalb Sony dieses Konstruktionsprinzip gewählt hat?
    Hatte einmal eine Canon Pellix. Die Kamera war genial, doch der Spiegel verstaubte und lief beim Objektivwechsel bei Feuchtigkeit an. Das Ziel war das gleiche, die Aufnahmefrequenz zu erhöhen.
    Was ist, ausser dem Sucher, der Vorteil der A55 gegenüber einer NEX-5?

  2. @ David
    Vorteile des transluzenten Spiegels (SLT-Kameras)

    1. Er ermöglicht auch bei Live-View-Betrieb und damit im Videomodus den schnellen Phasen-Autofokus zu nutzen. (Dessen AF-Sensor des Phasen-Autofokus sitzt bei diesen Alpha-Kameras oben und bekommt etwas Licht vom Spiegel abgezwackt.)
    Bei anderen bzw. „normalen“ DSLRs bekommt der AF-Sensor bei Live-View-/Video-Betrieb kein Licht, weil der Spiegel weg geklappt ist. Dann muss der Fotosensor die Fokusdistanz ermitteln: langsamer Kontrast-Autofokus.
    Diese beiden Alphas nutzen immer den schnellen Phasen-Autofkus und stellen so im LiveView- und Video-Modus schnell scharf.

    2. Der Spiegel ist starr und ermöglicht somit schnellere Serienbildfolgen in einer günstig zu bauenden Kamera. (Ähnlich schnelle Kameras sind deutlich teurer.)

    Schnelle Bildfolgen sind nicht nur für Action-/Sportfotos hilfreich, sondern auch um aus mehreren Aufnahmen ein besseres Foto zu gewinnen. Beispiele: HDR aus der Hand; Nachaufnahmen durch Kombination mehrerer Aufnahmen für rauscharmes Foto.

  3. @ David
    Sony NEX-3/NEX-5 oder Sony Alpha 33/Alpha 55:
    Die beiden Alphas – vor allem die 55er – sind schneller und stellen immer schnell scharf. Ist ideal für Action-Fotografen und Videofilmer.
    Wer Minolta A- und Sony Alpha-Objektive hat kann diese ohne Einschränkung nutzen.

    NEX-Modelle sind kompakter und leichter. (Mit dem aktuellen Adapter für Alpha-Objektive auf NEX-E-Mount lassen sich Minolta A- und Sony Alpha-Objektive nur manuell scharf stellen.) Dank dem geringen Auflagenmass lassen sich mit den teuren Novoflex-Adaptern viele (ältere) Objektive mit anderen Anschlüssen (z.B. Leica, Nikon) auf den NEX-Kameras verwenden.

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