Urs Tillmanns, 28. November 2010, 10:57 Uhr

Mister E informiert: Vom Superweitwinkel bis zum Tele

Die Olympus PEN-Serie entwickelt sich schnell weiter. Zusammen mit den kompatiblen Objektiven von Panasonic/Leica sind für die kompakten Micro Four Third-Kameras (MFT) der PEN-Serie Objektive vom Fisheye bis zum 4,2° Extrem-Tele verfügbar.

Zu weit? Zu nah?

Es gibt Dinge, die ändern sich immer wieder. Dazu gehört beispielsweise die Distanz zwischen Fotograf und dem zu fotografierenden Objekt. Weit entfernte Fotosujets können durchaus ihre Vorteile haben. Denken Sie an den hungrigen Löwen, welchen Sie bei einer Safari vom offenen Geländewagen aus beobachten. Käme das Raubtier näher, müssten Sie sich wohl schleunigst in Sicherheit bringen! Hier kommt ein Teleobjektiv wie gerufen. Es ermöglicht selbst vom Löwen eine Nahaufnahme – aus sicherer Distanz!

Umgekehrt kann es auch passieren, dass Sie sich auf einer Städtereise sehr nah an einem besonders sehenswerten Objekt befinden. Zu nah, um es mit einem Standard-Objektiv im vollen Umfang ablichten zu können. Hier hilft ein Ultraweitwinkel-Objektiv wie das Olympus MicroFourThirds 1:4-5,6/9-18 mm weiter.

Das «Tigers Nest» oberhalb Paro, Bhutan. Auf rund 3’037m.ü.M. und nach schier endlosen Treppen ist man froh, wenn die Kameraausrüstung leicht zu tragen ist. Pen E-PL1 mit Olympus Zuiko Digital 1:2,8-3,5/14-54mm (E-System) und MMF-1 Adapter. Foto: (c) C. Reding

Die «m.Zuiko Digital»-Objektivauswahl von 9 bis 300 mm

Das Ultraweitwinkelzoom

Ideal für weite Landschaften, enge Gassen und tiefe Schluchten präsentiert sich Olympus’ extrem kompaktes M.Zuiko Digital 1:4-5,6/9-18 mm ED Ultraweitwinkel-Zoomobjektiv. Der Blickwinkel entspricht dem eines 18-36mm Kleinbild-Objektives oder – etwas präziser formuliert – eines Blickfeldes von 62° – 100°. Mit einem Leichtgewicht von gerade mal 155g (bei 56,5 mm Ø und 49,5 mm Länge) braucht dieses Spezialzoom fast keinen Platz in der Fototasche und das Maximalgewicht des Fluggepäcks wird ebenfalls nicht infrage gestellt. Trotz der kompakten Bauweise zeichnet sich das brillante Objektiv mit drei asphärisch geschliffenen Glaslinsen sowie einer ED Linse aus. Der früher gültige Spruch «bei Weitwinkel-Objektiven muss auch das Portemonnaie weit geöffnet werden» wird bei diesem Objektiv allerdings relativiert: der empfohlene Verkaufspreis liegt bei CHF 799.–.

Das Pancake Objektiv

Das äusserst kompakte M.Zuiko Digital 1:2.8/17 mm Pancake-Objektiv hat seine Bezeichnung nicht von ungefähr: Pancake («Pfannkuchen») bezieht sich auf die kurze Bauweise von lediglich 22 mm. Besonders nahrhaft wäre der Zuiko-Pfannkuchen allerdings nicht, denn das Kleinod bringt nur 71g auf die Waage! Der Bildwinkel von 65° entspricht in etwa dem bewusst wahrgenommenen Sichtfeld eines Menschen, weshalb man hier auch von Normal- oder Standard-Objektiv spricht. Es ist zum einen für unauffällige Reportage-Arbeiten ideal, macht aber auch bei Design-bewussten Menschen Eindruck. Und mit einer Lichtstärke von 1:2,8 will es auch ganz gerne mal für Available Light eingesetzt werden.

Das Standard-Zoom

Als «Standard-Zoom» bezeichnet man gemeinhin den Brennweitenbereich zwischen normalem Weitwinkel bis zum leichten Tele. Für die PEN-Kameras gibt es dazu das M.Zuiko Digital 1:3,5-5,6/14-42 mm ED (KB: 28-84mm), mit einem Bildwinkel-Bereich von 29°-75°. Dieses Objektiv ist bei der E-P1 und E-P2 als Kitobjektiv erhältlich. Wer es einzeln erwerben möchte, hat für CHF 499.– die Wahl zwischen einer silbernen und einer schwarzen Version. Wie das oben beschriebene 9-18 mm, verfügt auch das 14-42 mm Standardzoom über eine clevere Konstruktion um das Objektiv für den Transport noch kompakter machen zu können. Mittels eines Teleskop-Mechanismus verschwindet rund ein Drittel der Objektivlänge im Tubus, so, wie man es von Kompaktkameras her kennt.

Das Standard-Zoom 1:3,5-5,6/14-42 mm an der edlen Pen E-P2: Hervorragende Bildergebnisse garantiert.

Das kleine Tele

Tele-Objektive werden meistens da eingesetzt, wo man als Fotograf nicht genug nah an’s Objekt heran kann, will oder darf. Zeichnen sich solche Objektive normalerweise dadurch aus, dass sie besonders Voluminös und schwer sind, kommt das M.Zuiko Digital ED 1:4.0-5.6/40-150mm mit nur 190g Eigengewicht daher. Es deckt den Bildwinkel von 30° – 8,2° ab und entspricht so einem alten Kleinbild-Objektiv mit einer Brennweite von 80-300mm. Mit einem empfohlenen Verkaufspreis von knapp vierhundert Franken ist das kompakte Tele ein eigentliches Schnäppchen. Dabei profitiert man von 13 Linsen in 10 Gruppen und einem äusserst leisen automatischen Innenfokus. Auch dieses MicroFourThirds-Objektiv gibt es in silberner oder schwarzer Ausführung.

Das grosse Tele

Es kommt in diesen Tagen in den Schweizer Markt, nachdem es bereits die Besucher der Photokina in Köln fasziniert hat: das brandneue M.Zuiko Digital ED1:4,8-6,7/75-300 mm (150-600mm äqv. KB) Telezoom. Gut, sind die Kameras der PEN-Serie allesamt mit einem im Kameragehäuse integrierten Bildstabilisator ausgerüstet, denn bei so langen Brennweiten ist die Verwacklungsgefahr nicht zu unterschätzen. Bei gutem Licht oder ruhiger Hand, bietet das 4.8-6.7/75-300 mm faszinierende Einblicke in sehr weit entfernte Gegenden! Verblüffend ist aber nicht nur der extreme Telebereich sondern auch das verhältnismässig angenehme Gewicht von 430g bei einer maximalen Kompaktheit von 116mm Länge und einem Umfang von 70mm (Filterdurchmesser: 58mm). Super-ED-Glas garantiert für eine gute Abbildung.

Eines für alle Fälle!

Wer es bevorzugt, nur ein einziges Objektiv mitzunehmen, hat mit dem M.Zuiko Digital ED 1:4.0-5.6/14-150 mm Objektiv die richtige Wahl getroffen. Das 10,7-fach Allrounder-Zoom ist ideal auf Reisen. Mit der weitwinkligen Anfangsbrennweite von 14mm (entspr. 28mm bei KB) fangen Sie den weiten Strand ein, mit der maximalen Brennweite von 150 mm (300  mm) das Feuer des Leuchtturmes. Dass die Abbildungsleistung trotz des grossen Zoomfaktors dermassen gut bleibt, ist der Konstruktionsleistung der Olympus-Ingenieure zu verdanken und alles andere als selbstverständlich. Am besten testen Sie dieses 280g leichte «Immer-drauf»-Objektiv bei nächster Gelegenheit einmal selber!

Bereit für’s Filmen

Wer mit der PEN einen Videofilm erstellt, schätzt die «Movie & Still Compatibillity» (MSC). Objektive mit der MSC-Funktion sind hinsichtlich des AF-Geräusches so optimiert, dass der Ton des Videofilmes nicht durch die Einstellgeräusche des Autofokus gestört wird. Dieses Feature steht bei folgenden M.Zuiko Objektiven zur Verfügung:

• M.Zuiko Digital 4-5,6/9-18 mm

• M.Zuiko Digital 4-5,6/14-150 mm

• M.Zuiko Digital 4-5,6/40-150 mm

• M.Zuiko Digital 4,8-6,7/75-300 mm

Olympus PEN – eine Systemkamera für alle Fälle

Die Olympus PEN-Kamera basiert auf dem Micro Four Third-Standard (MFT). Was es damit auf sich hat und welche anderen Anbieter ebenfalls von den Vorteilen dieses offenen Standards profitieren, verrate ich Ihnen dann im nächsten «Mister E informiert». Bleiben Sie dran!

Text: Christian Reding v/o Mister E

4 Kommentare zu “Mister E informiert: Vom Superweitwinkel bis zum Tele”

  1. Ich bin entteuscht über die „Pen“ die alte „pen“ war eine Spiegelreflexkamera und die neueste Ausgabe eine pseudokamera, nichts für anspruchsvolle Fotografen:

  2. @Foto84 Was ist für Sie der Vorteil einer Spiegelreflex (ausser im Bereich der schweren Profimodelle über CHF 3 000.- mit entsprechend teuren Objektiven?

  3. Hallo Foto84
    Welche Ansprüche haben denn Sie an eine Kamera? Denn was die Pen F von 1962 auszeichnete (klein, gute Optik, einfach zu bedienen, günstiger als eine konventionelle SLR)), trifft auf die neuen Pen-Kameras doch ebenfalls zu.
    Damals wie heute gibt es gute Gründe sowohl für konventionelle SLR, wie aber auch für Kameras vom Typ PEN. Persönlich halte ich PEN-Type-Kameras als die ideale Steigerung für bisherige Kompaktkamera- (und Handy-) Nutzer sowie für die perfekte Zweitkamera für Profis, welche ihr schweres und teures Equipment nicht „auf jeden Hügel“ schleppen möchten und trotzdem eine sehr gute Bildqualität verlangen. Jedem SEINE eigene „beste Kamera“ – einverstanden?
    Gut Licht wünscht Ihnen in dieser fotogenen Winterzeit
    Christian Reding

  4. Bei uns Textjournalisten, die auch gute Bilder zurückbringen müssen, hat sich inerhalb von Monaten der Auftritt grundsätzlich geändert. Auch an hochrangigen Pressekonferenzen braucht man keine „grosse Kanone“ mehr. Eine Systemkamera, wie die Olympus (fotografiere zur Zeit mit einem Konkurrenzmodell), geht durch, wird bewundert und liegt im Trend. Kostenfaktor beim weiteren Ausbau des Maschinenparks sind die Objektive. Und dann braucht man doch einen starken Blitz,l den muss man auch mitschleppen und er ist teurer als die Kamera.

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