Urs Tillmanns, 6. März 2012, 07:00 Uhr

Action Cams – Kameras, die alles mitmachen

Abenteurer, Outdoor-Freaks und Extremsportler verwenden Kameras, die speziell für harte Einsätze und Strapazen konstruiert wurden. Mit speziellen Zubehören können die Kameras am Helm, an den Kleidern oder auf dem Surfbrett montiert werden und fotografieren oder filmen automatisch das Geschehen aus ebenso ungewohnten wie atemberaubenden Perspektiven.

 

«Action Cameras – eine noch recht neue Spezies im Kameramarkt mit enormem Wachstumspotenzial – bereichern diesen nachhaltig», wie Christoph Thomas, Vorsitzender des deutschen Photoindustrie-Verbandes berichtet. «Wir gehen für 2012 von einem Abverkauf von 150’000 Action Cams – dies entspricht einer Steigerung von 400 Prozent zu 2011. Action Cams mit dem entsprechenden umfangreichen Zubehör sind eines der zahlreichen Zugpferde der Foto- und Imagingbranche und gehören mit zu den zentralen Themen der photokina 2012», so Christoph Thomas.

Nicht nur Abenteurer, Outdoor-Freaks oder Extremsportler verwenden zur Dokumentation ihrer Erlebnisse sogenannte Action Cams, die sich einfach am Helm, am Fahrzeug oder auch an der Kleidung befestigen lassen. Die kleinen, leichten und meist auch sehr einfach zu bedienenden foto- und videofähigen Aufnahmegeräte sind ideale Begleiter bei allen sportlichen Aktionen, bei denen keine Hand zum Filmen und Fotografieren frei bleibt.

Dass Action Cams in der Gunst der Verbraucher stehen, liegt daran, dass immer mehr Menschen ihre Freizeitaktivitäten und Erlebnisse eindrucksvoll aus ihrer Sicht dokumentieren wollen. Die kleinen multimediafähigen Action Cams bieten die besten Voraussetzungen für die Aufzeichnung all jener Abenteuer, auf denen einen sonst niemand mit der Kamera begleitet: Sie sind klein, leicht und robust. Sie scheuen weder Wind noch Wetter und lassen sich praktisch überall komfortabel befestigen. Sie können filmen und fotografieren, nehmen alle Voreinstellungen für eine gelungene Aufnahme automatisch vor und lassen sich während einer Aktion einfach ein- und ausschalten. Da die Fotoqualität nicht immer den Ansprüchen engagierter Fotografen, die sich von ihren Aufnahmen Großplakate wünschen, gerecht wird, bieten viele in der Videofunktion HD-Qualität mit Stereoton.

Wie von den Bordkameras bei Übertragungen von Formel-1-Rennen gewöhnt, steht hier nicht die optimale Bildqualität, sondern die Dokumentation aus der Sicht des Formel-1-Piloten im Vordergrund. Eine der auffälligsten Eigenschaften der meisten Action Cams ist das Fehlen eines Suchers und manche besitzen nicht einmal ein Display für die Wiedergabe der Bilder. Eine praktische Hilfe für die Ausrichtung der meist weitwinkligen Kameras ist ein integrierter Laserpointer, wie er beispielsweise in manchen Helmkameras zu finden ist. Dieser projiziert einen roten Laserpunkt auf die Mitte des Bildausschnitts, der gerade von der Kamera erfasst wird.

Action Cams sollen ein Geschehen möglichst aus ungewöhnlichen Perspektiven zeigen. Deshalb gehören, neben der Bildqualität, auch die Montagemöglichkeiten der Kameras für die unterschiedlichen Einsätze zu den Kaufkriterien eines solchen Geräts. Gute Kameras zeichnen sich daher nicht zuletzt auch durch das zur Verfügung stehende Zubehörsystem aus. Klemmen, Klammern, Saugnapfhalterungen, Klettverschlüsse, Helmbefestigungen, Gurte und Klebestreifen sind hier wichtige Hilfsmittel für die Montage der Kamera an ungewöhnlichen Trägern wie Skateboards, Schuhen, Fahrrad- oder Motorradlenkern, Windschutzscheiben oder Modellflugzeugen.

Action Cams dienen aber nicht nur zur Dokumentation eigener Erlebnisse, sie können auch zur Erkundung, beispielsweise einer unwegsamen Landschaft, an Drohnen eingesetzt werden. Daher sind Funksteuerung und die WLAN-Fähigkeit weitere gefragte Eigenschaften dieser Kameraspezies. Auch begnügen sich die Action-Cam-Filmer längst nicht mehr mit herkömmlichen Aufnahmen. Um die Bilder noch eindrucksvoller zu machen und ein echtes Raumerlebnis zu schaffen, werden auch schon Gehäuse angeboten, in denen sich zwei Cams für Stereoaufnahmen mit 3D-Effekt kombinieren lassen. Manche Hersteller bieten Funksteuerungen, mit denen sich bis zu 50 Kameras steuern lassen. Sogar Apps für das iPad werden angeboten, mit denen sich Drohnen mit Action Cams fernsteuern lassen.

Ebenso gibt es Apps, die Aufnahmen mit Action Cams per Smartphone starten und beenden können. Ausserdem gibt es auch Kameras, die per Live Stream ihre Bilder direkt in dem Moment, wo sie aufgenommen werden, ins Web übertragen können. So lässt sich der Einsatz einer Action Cam aus der Distanz kontrollieren.

Auch die Frage nach dem Ort der Action beantworten inzwischen manche Action Cams automatisch. Diese mit GPS-Modulen ausgestatteten Modelle, zeichnen in kurzen Intervallen jeweils die Koordinaten des Aufnahmestandpunkts auf. Werden diese dann im Internet gepostet, wird beispielsweise der Streckenverlauf einer Motorradfahrt parallel zum Video auf einer Landkarte angezeigt.

Action Cams gibt es, je nach Ausstattung, in Preisklassen von ca CHF 90.— bis CHF 450,—. Sie werden immer kleiner und immer flexibler einsetzbar. 3D-Aufnahmen in HD, schnelle Bildfolgen und hohe Auflösungen bei Foto und Video sowie WiFi-Funktionalität, Funkfernsteuerung und GPS-Kompatibilität sind nur einige Fähigkeiten der ständig optimierten Kameras für Sportler, Abenteurer sowie Outdoor- und Unterwasserfans. Die vom 18. bis 23. September 2012 in Köln stattfindende photokina wird die neuesten Entwicklungen dieser rasant wachsenden Kamerasparte zeigen.

Die Bilder dieses Beitrags wurden mit einer GoPro Action Kamera aufgenommen.

(piv)

 

Ein Kommentar zu “Action Cams – Kameras, die alles mitmachen”

  1. Die GoPro scheint im Moment immer noch das NonPlusUltra zu sein. Echt saubere Bilder bin beindruckt. Ich hoffe dass FullHd Cams mit minimum 60fps nun mal in erschwinglich Preissegmente einziehen. Auch an der Akkulaufzeit und evtl Speicherkapazität mus sman arbeiten finde ich.

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