Urs Tillmanns, 17. September 2012, 21:15 Uhr

Leica S mit neuer Elektronik und prädiktivem Autofokussystem

photokina. Die Leica S mit dem Leica Pro Sensorformat von 30 mal 45 Millimetern, ist eine konsequente Weiterentwicklung der Leica S2 und präsentiert sich mit einer gesteigerte Bildqualität und Sensorempfindlichkeit, einen prädiktiven Autofokus für höhere Geschwindigkeit und ein verbessertes Handling.

 

Neues Image- und Sensorboard

Zu den Neuerungen der Leica S zählen das neue Image- und das neue Sensorboard. Mit der Überarbeitung dieser elektronischen Komponenten ist es gelungen, die Bildqualität der Leica S mit einem verbesserten Rauschverhalten, einer natürlicheren Farbwiedergabe und einem präziser arbeitenden Weissabgleich zu steigern. Letzterer bietet jetzt auch den neuen Modus «Graukarte», der es dem Fotografen erlaubt, eine mitfotografierte Fläche im Bild – etwa eine Graukarte – als Referenz für alle folgenden Fotos festzulegen und so eine durchgängige und präzise Farbstimmung im Shooting zu erzielen.

Die erweiterte Empfindlichkeit des Sensors nach oben und unten hin erhöht den Spielraum des Fotografen bei der Belichtung: Die neue Grundempfindlichkeit von ISO 100 erlaubt das Arbeiten mit Offenblende auch in extrem hellen Umgebungen, die höchste Empfindlichkeitsstufe ISO 1600 ermöglicht rauscharme Fotos auch unter schwierigen Lichtverhältnissen. Die Verdoppelung des Pufferspeichers auf zwei Gigabyte und die Unterstützung von Datentransferraten bis zu 166 MB/s sorgen dafür, dass der Fotograf mit bis zu 32 Fotos mehr als doppelt so viele Bilder im Raw-Format hintereinander aufnehmen kann – und das bei der vollen Auflösung von 37,5 Megapixeln. Die Aufnahme von Bildern im JPEG-Format ist nicht limitiert. JPEG-Aufnahmen können jetzt wahlweise mit 37,5, 9,3 und 2,3 Megapixeln parallel zu den DNG-Aufnahmen gespeichert werden, um den Kunden Voransichten der Fotos in gewünschter Auflösung direkt aus der Kamera heraus liefern zu können.

Schnelleres, prädiktives Autofokus-Modul für bewegte Motive

Ebenfalls für eine höhere Geschwindigkeit, aber auch für mehr Zuverlässigkeit bei der präzisen Fokussierung, sorgt das überarbeitete Autofokusmodul mit prädiktivem Autofokus: Die Kamera vergleicht die vorangegangenen Bewegungen des Motivs und errechnet, an welchem Punkt sich das Motiv bei der Auslösung befinden wird. Der Autofokus stellt sich schon vor dem Auslösen auf diesen errechneten Punkt ein.

 

GPS-System und Wasserwaage für Präzision und unkomplizierten Workflow

Als derzeit einzige professionelle Kamera verfügt die Leica S über ein integriertes GPS-Modul, das auf Wunsch die Koordinaten des aktuellen Standorts in die Exif-Daten der Fotos schreibt. Auch die Systemzeit kann so sekundengenau für jeden Ort weltweit über die Satellitensignale eingestellt werden. Über die Software – das professionelle Bildverwaltungs- und -bearbeitungstool Adobe Photoshop Lightroom 4 ist im Lieferumfang enthalten – kann anschliessend jedes Foto auf einer Karte angezeigt, der Ortsname erfasst und jederzeit das Bild über den Ort wieder gefunden werden. Die neue Zwei-Achsen-Wasserwaage speist ihre Daten in den Sucher ein, so dass der Fotograf mit absoluter Präzision den Bildausschnitt festlegen kann, ohne auf externe Hilfsmittel zurückgreifen zu müssen.

Optimiertes Handling

Das Display mit einer Auflösung von jetzt 920‘000 Pixeln, einer Diagonale von 3 Zoll, vollem sRGB-Farbumfang sowie mehr Kontrast und Helligkeit in jeder Umgebung erlaubt eine sichere Bildkontrolle. Das Deckglas des Monitors besteht aus robustem und kratzunempfindlichen Corning Gorilla Glass. Hinzu kommen viele weitere Optimierungen, wie die erhöhte Sucherbildfeldabdeckung von 98 Prozent gehört dabei ebenso dazu wie die Erweiterung der Informationsanzeige im Sucher, die Optimierung des Kameramenüs und eine neue weichere Gummierung für eine bessere Griffigkeit. Eine deutlich schnellere Bedienung des Kameramenüs ist über den rückwärtig integrierten Joystick möglich. Eine grössere Sicherheit bei der Ansteuerung von Studioblitzanlagen bietet der neue LEMO-Blitzsynchronanschluss.

Bewährte Vorteile des S-Systems

Die Leica S verfügt über einen Sensor im Format von 30 mal 45 Millimetern mit Mikrolinsen für eine gleichmässige Bildhelligkeit bis in die Ecken. Das einzigartige duale Verschlusssystem erlaubt dem Fotografen die Wahl zwischen dem Einsatz des schnellen Schlitzverschlusses bis zu einer Verschlusszeit von 1/4000 Sekunde und des elektronisch gesteuerten Zentralverschlusses der CS-Objektive, der Blitzsynchronzeiten bis zu 1/1000 Sekunde ermöglicht. Mit den aktuell verfügbaren acht Leica S-Objektiven (darunter sind fünf zusätzlich auch optional mit Zentralverschluss erhältlich) stehen alle wichtigen Brennweiten sowie ein erstklassiges Tilt/Shift-Objektiv zur Verfügung. Aber auch zahlreiche Mittelformat-Objektive anderer Hersteller finden über Adapter Anschluss an die Leica S. Mit dem S-Adapter H können zudem die H-Objektive von Hasselblad zum Einsatz kommen, deren Funktionsumfang inklusive Autofokus, Zentralverschluss und automatischer Blende unterstützt wird.

Zahlreiche Dichtungen schützen von Gegen Staub und Feuchtigkeit

Die Leica S wird mit dem Leica Protection Plan ausgeliefert, der dem Fotografen eine erweiterte Garantie von drei Jahren, eine Ersatzkamera zur Überbrückung der Reparaturzeiten sowie viele weitere Vorteile bietet.

Die technischen Daten finden Sie hier.

Die Leica S steht ab Dezember 2012 im ausgewählten Leica Fachhandel zur Verfügung. Der Preis in der Schweiz wird für das Gehäuse 21900 Franken betragen.

Neue Objektive

Ergänzend zum Kameragehäuse werden drei neue Objektive angeboten: Das Super-Weitwinkel Leica Super-Elmar-S 1:3,5/24 mm ASPH., das Standard-Zoom Leica Vario-Elmar-S 1:3,5-5,6/30-90 mm ASPH. und das Tilt/Shift-Objektiv Leica TS-APO-Elmar -S 1:5,6/120 mm ASPH.

Weitere Informationen finden Sie unter www.leica-camera.ch.

 

2 Kommentare zu “Leica S mit neuer Elektronik und prädiktivem Autofokussystem”

  1. Schauen denn die Fotografen nicht auf die Preise?!
    Und überhaupt kauft jemand so eine teuere Kamera?!
    Für eine Antwort werde ich dankbar!

  2. @ Johann
    Ich nehme einmal an, dass Du Deine Frage ernst meinst. Also, für Fotografen ist die Kamera nichts anderes als ein Maschine zum Produzieren. So wie zB. ein ein Polymechaniker den „besten“ Drehbank brauch, so brauch ein Fotograf eben auch die „beste“ Kamera um sich im sehr harten Profiumfeld behaupten zu können. Der Preis ist da nur ein Faktor von mehreren. Qualität, Robustheit, Subport, Innovation, Wertbeständigkeit usw. beeinflussen den Kaufentscheid.
    Keine Angst Johann; Fotografen haben auch nichts zu verschenken und können meist gut rechnen.

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