Markus Zitt, 7. Mai 2013, 13:00 Uhr

Bye bye Box: Adobe verabschiedet sich von künftigen CS-Boxversionen und setzt auf Cloud-Abos

Adobe Creative Cloud icon smallAdobe hat ein Update ihrer Creative Cloud vorgestellt und beabsichtigt künftig keine neue Creative Suite – namentlich eine CS7 – in Schachteln auszuliefern. Wer aktuelle Versionen der Software künftig nutzen will, muss auf ein Creative Cloud Abo umsteigen, wo er kontinuierlich mit Updates und Upgrades versorgt werden soll. 

Der Wechsel von den Boxversionen der Creative Suite Software-Boxen zur Creative Cloud mit ihren Abodiensten war nur eine Frage der Zeit, doch nun ist dieser Zeitpunkt gekommen. Nutzer deren Produktionssysteme z.B. aus Sicherheits-, räumlichen/geographischen, organisatorischen oder sonstigen Gründen nicht am Internet hängen, werden wohl auf Produkte andere Anbieter umsteigen müssen.

Adobe jedenfalls sieht den Zeitpunkt für Wechsel zu reinen Abodiensten gekommen und in diesem Zusammenhang das aktuelle Update der Creative Cloud und von Photoshop CC als eine «Meilensteinversion des Standards für professionelle digitale Bildbearbeitung».

Umstieg auf die Cloud

Medienmitteilung von Adobe zum Umstieg: Auf der Kreativitätskonferenz Adobe MAX hat Adobe ein grosses Update seines Flagschiff-Angebots Adobe Creative Cloud vorgestellt. Damit treibt Adobe die Umstellung seines Geschäfts hin zu einem Cloud-basierten Lösungsangebot weiter voran. Die neue Version der Creative Cloud enthält eine Vielzahl neuartiger Features und «CC»-Desktop-Applikationen, die den kreativen Arbeitsprozess revolutionieren und die Möglichkeiten für Zusammenarbeit und Publishing über verschiedene Geräte hinweg vereinfachen.

Dateien lassen sich in der Creative Cloud unter Mac OS, Windows, iOS und Android speichern oder via Cloud synchronisieren und teilen. Behance, die weltweit führende Online Community für Kreative, ist jetzt mit der Creative Cloud integriert. Anwender können ihre Arbeiten präsentieren, Feedback zu Projekten einholen und sich weltweite Aufmerksamkeit verschaffen.

Mit diesem Update setzt die Creative Cloud ihre Erfolgsgeschichte fort: Seit ihrer Einführung im April 2012 hat Adobe mit der Creative Cloud mehr als eine halbe Million zahlende Mitglieder gewonnen und konnte mehr als zwei Millionen Testzugänge verbuchen.

Ausserdem teilte Adobe mit, dass der Fokus im Bereich Kreativsoftware zukünftig auf der Creative Cloud liegen wird. Creative Suite 6-Produkte werden von Adobe zwar weiterhin unterstützt und zum Kauf angeboten, das Unternehmen hat jedoch keine Pläne für weitere Versionen der Creative Suite oder andere CS-Produkte. Mit der Konzentration auf die Weiterentwicklung der Creative Cloud wird Adobe Innovationen noch schneller vorantreiben und der Kreativ-Community zur Verfügung stellen können.

«Wir haben die Creative Cloud vor einem Jahr eingeführt und seitdem ist sie ein Erfolgsmodell», so David Wadhwani, Senior Vice President und General Manager Digital Media bei Adobe. «Indem wir unsere ganze Energie auf die Creative Cloud konzentrieren, sind wir in der Lage, den Mitgliedern der Creative Cloud unsere Innovationen viel schneller zur Verfügung zu stellen.»

Neben neuen Möglichkeiten für die Zusammenarbeit und das Publishing sowie die Kreativ Community von Behance beinhaltet das gestern vorgestellte Update der Creative Cloud die nächste Generation der Adobe Desktop-Anwendungen – darunter Adobe Photoshop CC, InDesign CC, Illustrator CC, Dreamweaver CC und Premiere Pro CC. Die aktualisierten Desktop-Applikationen von Adobe – auch bekannt als Creative Suite (CS) – sind ab sofort mit dem Zusatz CC gekennzeichnet. Damit soll deutlich werden, dass sie ein integraler Bestandteil der Creative Cloud sind und vollständig aktualisiert wurden, um neue, vernetzte und intuitive Wege der Gestaltung zu ermöglichen.

Adobe erleichtert den Umstieg auf die Creative Cloud mit attraktiven Angeboten für Einzelanwender, Teams und Enterprise-Kunden (siehe Infos).

Adobe wird weiterhin Lizenzen für alle CS6-Produkte als Download über den Adobe Store sowie über autorisierte Fachhändler anbieten.

 

Die Creative Cloud

Die Adobe Creative Cloud ist ein mitgliedschaftsbasierter, kostenpflichtiger Dienst, der Nutzern den unbegrenzten Zugang zu allen Adobe Creative Desktop-Anwendungen bietet und ermöglicht, diese herunterzuladen und auf ihrem Desktop zu installieren. Das Angebot umfasst zusätzlich die Spiele-Entwickler-Tools und die Integration der Adobe Touch Apps.

Mit der Creative Cloud-Mitgliedschaft haben die Nutzer ebenfalls Zugang zu dynamischen Kreativ-Community sowie Publishing-Diensten für die Veröffentlichung von Apps und Webseiten.

Nutzer erhalten Speicherplatz in der Cloud, haben die Möglichkeit jedes Gerät zu synchronisieren und bekommen neue Produkte und exklusive Updates, sobald diese veröffentlicht sind.

 

Preise und Verfügbarkeit

Die Kosten einer Jahresmitgliedschaft für die Adobe Creative Cloud für Einzelpersonen betragen 70.20 CHF monatlich. Ein spezielles Angebot in der Höhe von 42.12 CHF gibt es für Kunden von CS3 oder späteren Versionen.

Die Jahresmitgliedschaft für die Creative Cloud für Teams kostet 96.12 CHF monatlich pro Arbeitsplatz. Kunden von CS3 oder späteren Versionen erhalten das erste Jahr die Creative Cloud für Teams zum Preis von 52.92 CHF monatlich pro Arbeitsplatz.

Die aktuellen Updates sind für Mitglieder der Creative Cloud ab Juni 2013 verfügbar.

 

Weitere Infos

Adobe Creative Cloud

 

9 Kommentare zu “Bye bye Box: Adobe verabschiedet sich von künftigen CS-Boxversionen und setzt auf Cloud-Abos”

  1. Der Zwang zur Creative Cloud ist eine Riesenschweinerei von Adobe!!!! Ich komme mir schon jetzt mit meinen zwei Creative Suite CS6 Lizenzen veräppelt vor: Viel bezahlen und dann nicht den neuesten Acrobat drin etc. Adobe ist schlichtweg ein Blutsauger, der nicht genug bekommen kann. Eine Frechheit, dass jeweils auch das aktuelle Camera Raw nicht bei alten Versionen aktualisiert werden kann. Und jetzt soll es für die CS6 nur noch Bug-Fixes geben. Pfui Adobe!!!! Ich hoffe, dass ihr so viel saugt, bis ihr platzt. Schade, dass ihr momentan noch das Monopol habt. Aber viele ehrliche Nutzer werden euch davonlaufen oder schlichtweg die CS6 Programme behalten.

  2. Diese Aussichten haben bei uns vor einem Jahr verhindert, dass Adobe Premiere als Nachfolger für Final Cut Pro und anstelle von FCP X trotz positiver Evaluation ernsthaft in Erwägung gezogen wurde.

  3. Bullshit. Lange wird mir mein CS6 noch gute Dienste leisten. Sobald ich einfach nicht mehr damit arbeiten kann, werde ich eine Alternative berücksichtigen. Und sei es nur GIMP oder was auch immer. Und ja, ich habe CS6 wie vorher CS3 legal erworben…

  4. Super. Ich brauche nur zwei von diesen Programmen regelmässig, selten ein Drittes und muss jetzt eine Abogebühr für alle zahlen. Ja das lohnt sich. Aber in meinem Fall nur für Adobe.

    Und dann muss unbedingt den Rechner einmal pro Monat mit der Cloud verbinden: bei längeren Reisen nicht nur jemanden zum Blumengiessen nach Hause schicken, sondern auch fürs Aktivhalten. Fürs Notebook auf Reisen muss ich noch ein Satellitentelefon mitnehmen, damit nach vier Wochen auf einer Reise durch internetlose Regionen nicht Photoshop seinen Dienst verweigert.
    Geht es noch?

  5. Adobe ist die grösste Schmarotzerfirma die es gibt, sagen alle in meinem Kollegenkreis. Ich werde jetzt noch mehr auf Sony Vegas setzen und auf Gimp. Ich hoffe, dass Gimp auch bald CMYK-Bilder vollständig unterstützt, dann kann mich Adobe mal kreuzweise…

  6. Es ist schlichtweg eine Schweinerei, dass man die Software offensichtlich nur noch mieten kann.

    Wenn der Mietpreis nicht so unverschämt hoch wäre, würde ich es noch OK finden – halbwegs. Aber angesichts Preise für die man schon fast einen Smart geleast bekommt werde ich höchstens auf das 6.er upgraten, abwarten und Tee trinken. Aber dieses Cloudschissdräck kommt mir nicht ins Haus.

  7. Hier braucht’s die Revolution von unten. Als Unternehmen, welches Adobe-Programme gekauft hat und einsetzt, seit es diese gibt, haben wir beschlossen: Wir bleiben bei unseren Programm-Paketen. So lange, bis Adobe wieder normal tickt.

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