Urs Tillmanns, 1. August 2013, 07:00 Uhr

Zum 1. August: Feuerwerksfotografie

Heute ist der 1. August, Nationalfeiertag der Schweiz, und da werden wieder allerorts die Raketen steigen und mit ihren bunten Schweifen den Nachthimmel fantastisch erleuchten. Ein Lichtzauber sondergleichen, der für die Fotoenthusiasten eine besondere Herausforderung darsztellt. Doch gute Feuerwerksbilder sind gar nicht so einfach. Was ist dabei zu beachten?

Mit dem 1. August in der Schweiz verbunden, sind beeindruckende Feuerwerke Land auf und ab. So manch einer verzichtet gern aufs Feiern, um das Feuerwerk zu fotografieren. Auf gutes Wetter muss man bauen, denn ist der Himmel wolkenverhangen und ist es schon vor dem Beginn des Feuerwerks diesig, so kann man keine brillanten Aufnahmen erwarten. Doch die Prognosen sind günstig und stehen dieses Jahr auf der Seite des Fotografen. Schnell sollte dieser übrigens auch sein, denn mit zunehmender Feuerwerksdauer vernebelt sich der Himmel zunehmends, was natürlich auch Einfluss auf die Bildqualität hat. Ein erhöhter Standpunkt verschafft Fotografen etwas mehr Zeit. Schon bevor das Feuerwerk losgeht, sollte man sich über den Fotografenstandpunkt Gedanken machen. Hat man den grossen Vorteil, in einem Hochhaus weit oben mit Balkon zu wohnen, so ist wahrscheinlich die Frage schnell beantwortet. In zahlreichen Städten und auch Dörfern versammelt man sich an Plätzen zum Feuerwerk. Ein wachsames Auge ist in jedem Fall angesagt – bitte, nicht in Gefahr bringen für eine tolle Aufnahme und bitte, auch das Geschehen im Blick haben, denn Querschläger gibt es immer wieder.

Feuerwerk_Bernhard_Klar_01

Photoglobus, Bernhard Klar, Festa del Redentore

Wird mit einem Weitwinkelobjektiv fotografiert, so garantiert dies dem Fotografen einen grossen Bildausschnitt. Wer mit einem Teleobjektiv fotografiert, der sollte ein Gespür für die Flugbahn der Feuerwerkskörper haben. Viele Fotografen entscheiden sich für Zoomobjektive, da sie mit diesen den Bildausschnitt umgehend ändern und so zwischen Detail und Umgebung schnell wechseln können.

Ein Stativ ist aufgrund der längeren Belichtungszeiten in jedem Fall Pflicht –es garantiert dem Fotografen zudem eine bessere Kamera- und Bildkontrolle. Um Erschütterungen durch das Auslösen der Kamera zu verhindern greifen Fotografen gern auf Funkfernauslöser zurück.

Feuerwerk Ralph Nemeth

Photoglobus, Ralf Nemeth, Feuerwerk

Kommen wir nun zu den Kameraeinstellungen. Am Objektiv ist der AF auszuschalten und der Fokus manuell auf unendlich zu stellen. Der ISO-Wert sollte relativ niedrig wählen – 100 bis 200 ISO sollten ausreichen, denn Feuerwerk ist hell! Dies reduziert das Bildrauschen, wodurch die Bildqualität erhöht wird. Da es beim Fotografieren von Feuerwerken darum geht, Schweife abzulichten, ist eine längere Belichtungszeit erforderlich, weshalb man mit einer Blende zwischen 8 und 16 fotografieren sollte. Die Belichtungszeit wird dann bei rund drei Sekunden liegen. Im Grunde genommen empfiehlt es sich, die Blende eher geschlossen zu halten, um die Schärfentiefe zu erhöhen und, falls es die Explosionen am Himmel erlauben, lieber etwas länger zu belichten. Probieren geht bekanntlich über Studieren und dazu zählt auch die Wahl einer optimaler Zeit- und Blendekombination. Vorteil der Digitalfotografie: Wir können die ersten Bild sogleich auf dem Display vergrösseert betrachten und die Einstellungfen der Situation anpassen.

Feuerwerk Johann Krausen Photoglobus, Johann Krausen, A Star Is Born

Mit der Belichtung sollte man im besten Fall beginnen, bevor die Raketen abgeschossen werden. Das Glück entscheidet über die Bildausbeute. Nicht jeder «Schuss» wird also zu einem Volltreffer, darüber sollte man sich bewusst sein. Bei einem Feuerwerk sind es zu viele Faktoren, die für den Fotografen vorher nicht kalkulierbar sind. Sehr viele Fotografen greifen zur Serienbildfunktion, wählen kürzere Belichtungszeiten und kombinieren die Einzelaufnahmen zu einer eindrucksvollen Collage.

Quelle: Prophoto-online.de

Wir von Fotointern.ch wünschen Ihnen eine fantasische Erst-August-Feier – mit vielen geglückten Bildern!
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Ist Ihnen ein besonders gutes Feuerwerksbild gelungen?
Senden Sie dieses an mail [at] fotointern.ch Wir werden die besten nachträglich in diesem Artikel veröffentlichen.

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Enrico Caccia
Enrico Caccia – Silvester-Feuerwerk

 

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Ein Kommentar zu “Zum 1. August: Feuerwerksfotografie”

  1. OK, grad viel scheint der scheint der oder die Autorin des Beitrages von Fotografie nicht zu verstehen. Abblenden tut man bei der Feuerwerksfotografie nur in Ausnahmefällen um die Scharfetiefe zu erhalten, sondern weil Feuerwerk (richtig im Text hell ist) und weil man bei den langen Belichtungszeiten die Umgebung – trotz noch – nicht zu hell kommt.
    Selber würde ich ein Zeit von knapp unter 2 Sekunden empfehlen und dann gleich per Intervallaufnahme alle 2 Sekunden ein Bild machen: Im Photoshop lassen sich dann die besten Aufnahmen zu einer einzigen Zusammenfügen. Vorher mache ich vom festen Stativ aus eine HDR Aufnahme der Umgebung, die ich dann bei Bedarf unter die Feuerwerksaufnahmen legen kann.

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