Urs Tillmanns, 17. Januar 2016, 10:57 Uhr

Praxistipps: So hält der Kamera-Akku länger

Akku_leerJeder hat es schon erlebt: Man ist am Fotografieren und stellt plötzlich fest, dass der Akku bald leer ist. Und der Ersatzakku liegt zu Hause. Was tun? Es gibt ein paar Tricks, wie man jetzt Strom sparen kann, damit das bisschen Energie noch möglichst lange hält. 

 

Die meisten Digitalfotografen kennen das Problem: Sie haben das optimale Motiv vor der Linse und genau in dem Moment ist die Batterie erschöpft. Wer keinen zweiten Akku in der Tasche hat, der ärgert sich über die verpasste Gelegenheit. Vor allem alle, die auf die sonst sehr praktischen kompakten Systemkameras wechseln, sind vom tendenziell höheren Stromverbrauch und niedrigeren Akkukapazitäten betroffen. Gerade wenn man keinen Ersatzakku bei seiner Fototour dabei hat und man feststellt, dass die Akkukapazitäten nicht mehr lange ausreichen, hier einige Tipps, wie man Strom sparen kann.

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1. Displayhelligkeit anpassen und Bildkontrolle ausschalten

 

Der grösste Stromfresser in der Kamera ist das Display. Einer der besten Akkuspar-Tipps ist daher, es so selten zu nutzen, wie es noch sinnvoll ist. Eine längere Bildbetrachtung der Aufnahmen sollte man daher vermeiden, wenn die Akkuladung sowieso schon knapp ist. Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Displayhelligkeit. Reduziert man diese auf das Minimum, mit dem man noch gut fotografieren kann, lässt sich einfach und effektiv Strom sparen. Bei vielen Kamera-Modellen kann man dies einfach in den Grundeinstellungen anpassen.

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Diesen Trick kennen alle mit schwachbrüstigem Smartphone-Akku vielleicht schon, aber er ist auch bei Kameras effektiv. Wer noch mehr Akku sparen möchte, verkürzt zusätzlich die automatische Bildanzeige nach der Aufnahme – vereinzelt auch Bildkontrolle genannt – oder schaltet sie sogar ganz aus, denn auch sie kostet Strom. Auch diese Möglichkeit bieten viele Kameras in den Grundeinstellungen.

 

2. Brennweite überlegen statt ausprobieren

Nicht nur aus kompositorischen, sondern auch aus Energiespargründen sollte man bei der Betrachtung eines Motives am besten vor dem Blick in die Kamera schon überlegen, wie man es ins Bild setzen möchte. Welche Brennweite erfordert es? Viele probieren einfach aus, wie nah sie das Motiv heranholen möchten. Vor allem Ultrazoomkameras verbrauchen beim Zoomen jedoch viel Strom. Versuchen Sie deshalb, häufiges Hin- und Herzoomen zu vermeiden. Vorrausschauend sollte man auch mit Wechseloptikkameras vorgehen: Grosse Objektive verbrauchen mehr Strom als kleinere, da bei ihnen mehr Glas bewegt werden muss. Ein grosses Objektiv sollte also bei knapper Akkulaufzeit nur eingesetzt werden, wenn es wirklich gebraucht wird.

 

3. Blitz nur dann, wenn er wirklich gebraucht wird

Ist der Akku schon schwach auf der Brust, sollte der Blitz wohlüberlegt eingesetzt werden. Man kann ihn auf Wunsch auch in den Voreinstellungen deaktivieren und schaltet ihn nur bei Bedarf ein.

 

4. Bildstabilisator nur, wenn er wirklich nötig ist

Ein Bildstabilisator ist gerade bei längeren Belichtungszeiten oder grossen Brennweiten eine praktische Erfindung, die hilft, verwackelte Bilder – also unscharfe – zu vermeiden. Allerdings kostet er auch Akkuleistung. Bei ausreichendem Licht lässt sich auch ohne ihn ein gutes Bild machen. Setzen Sie ihn daher nur ein, wenn er wirklich gebraucht wird. Das Deaktivieren erfolgt je nach Kameramodell über das Objektiv oder die Kamera.

 

5. Aktivieren Sie das automatische Abschalten

Eine kompakte Systemkamera verbraucht kontinuierlich Strom, da sie sich dauerhaft im Live View befindet. Damit das nicht den Akku leer saugt, bieten die meisten Modelle eine automatische Abschaltfunktion, die die Kamera nach einer festgelegten Zeit herunterfährt.

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Einige Hersteller wie Panasonic erlauben sogar die getrennte Steuerung von Sucher/Monitor und der Gesamtabschaltung. Bei einer DSLR ist es übrigens nicht so wichtig, sie schnell auszuschalten, da die elektronischen Anzeigen deutlich weniger Akkuleistung verbrauchen.

 

6. Betrachten Sie ihr Motiv über das Display anstatt durch den Sucher

Viele Kompaktsystemkameras verfügen neben dem Display auch über einen Sucher. Da der elektronische Sucher eine höhere Pixeldichte besitzt als das Display verbraucht er auch mehr Strom. Betrachten Sie Ihr Bild über das Display, so können Sie das eine oder andere vielleicht entscheidende Prozent Akkuleistung sparen. Sind die Sichtverhältnisse schlecht, können Sie ja immer noch kurz zum Sucher wechseln.

 

Und zum Schluss noch zwei herstellerspezifische Tipps:

Bei Sony kann man einen Flugmodus aktivieren, in dem WLAN und GPS-Tracking ausgeschaltet werden. Dies ist bei den meisten anderen Herstellern nicht notwendig, da diese Funktionen dort manuell aktiviert werden müssen. Bei Olympus sollten Sie prüfen, ob das Vorspannen des Verschlusses unter C > «Auslösung» auf «normal» gesetzt ist. Das verzögert zwar potenziell die Auslösezeit minimal, aber im Alltag spielt das keine Rolle. Es kostet aber Akkuleistung.

Übrigens dürfen Sie den Akku generell gerne schon laden, wenn die Kamera signalisiert, dass die Batterie fast leer ist und nicht erst, wenn Sie schon keine Bilder mehr machen können. Das gilt langfristig als akku-schonender.

Quelle: www.prophoto-online.de

Lesen Sie auch:
«Akkus-Tipps: Wie sich die Lebensdauer verlängern lässt» Fotointern 27.09.2015

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