Urs Tillmanns, 29. März 2016, 10:00 Uhr

«Monobath» Fixierentwickler gibt es wieder – bei Ars-Imago

Fixierentwickler erfreuten sich im Analogzeitalter grosser Beliebtheit, weil damit das Filmentwickeln einfacher war: Man brauchte die Entwicklungszeit nicht genau einzuhalten, und das Umfüllen der Lösungen, oft im Dunkeln, entfiel. Jetzt meldet sich «Monobath» wieder zurück und ist bei Ars-Imago im Sortiment.

 

Neu ist die Idee des Fixierentwicklers nicht. Diese vereinfachte Filmentwicklung mit einer Lösung – anstelle von Entwickler, Stoppbad und Fixierbad – wurde bereits 1889 propagiert und wurde insbesondere bei Passbildautomaten und in der Zielfotografie bei Sportanlässen häufig eingesetzt. Zudem war (und ist) die Fixierentwicklung die fotochemische Grundlage der Sofortbildfotografie.

 

Die Firma Ars-Imago in Zug, die ein breites Sortiment von Ausrüstungs- und Verbrauchsmaterial für die Filmfotografie anbietet, führt jetzt auch wieder einen Fixierentwickler. Damit entfällt die Notwendigkeit separater Stopp- und Fixierbäder. Bei dieser Art der Entwicklung sind Temperatur (solange diese zwischen 20° und 25° liegt), Kipprhythmus und andere Verfahrensbedingungen nicht kritisch.

 

Monobath Pablo Del Signore 750

Anwendungsbeispiel von Paolo Del Signore. Das Bild zeigt eine gute Lichter- und Schattenzeichnung sowie eine zarte Modulation in den Mitteltönen

«Monobath» besteht aus Teilen, die in getrennten Flaschen geliefert werden. Durch das Mischen von Teil A mit Teil B ist die Chemie einsatzbereit und reicht zur Entwicklung von 8 bis10 Filmen pro Arbeitslösung innerhalb von fünf Tagen. Monobath kann auch für eine grössere Lösungsmenge mit einer 1:1 Verdünnung mit 2 Teilen Wasser, einem Teil A und einem Teil B verwendet werden. Dann verlängert sich die Entwicklungszeit um etwa zwei Minuten.

Laut Anbieter erzielt der Entwickler bei einer Verarbeitungstemperatur zwischen 20° und 25° die besten Ergebnisse mit mittelhohem Kontrast und ausgewogenen Tonwerten. Die Verarbeitungszeit dauert zehn Minuten, danach wird der Film wie üblich gewässert und getrocknet. Die Verarbeitung ist einfach, die Ausnutzung ergiebig und das Produkt preiswert: 600 ml Gebrauchslösung kosten nur CHF 16.90.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ars-imago.ch

 

Ars-Imago GmbH
Ägeristrasse 5
CH-6300 Zug
Tel. 041 710 78 26

 

6 Kommentare zu “«Monobath» Fixierentwickler gibt es wieder – bei Ars-Imago”

  1. Ich weiss nicht wie viele Tausend Schwarz-Weiss-Filme ich zwischen 1978 und 2003 entwickelt habe, aber bei der Einleitung , dass sich „Fixierentwickler sich im Analogzeitalter grosser Beliebtheit erfreuten“ und das „Umfüllen der Lösungen, oft im Dunkeln, entfiel.“ musste ich laut lachen. In keinem der Labors von Zeitungen, über Schulen, bei Journalisten- oder KünstlerfreundInnen oder im CH-Militär, in dem ich je stand, hatte ich je einen Fixerentwickler gesehen oder irgend einen Hersteller gekannt, der solche Entwickler vertrieben hätte. In den amerikanischen und den alten DDR-Formelsammlung war dieser Entwickler als (veraltete) Spezialität beschrieben und dass man diesen Entwickler im Chemieunterricht zu Demozwecken verwenden könnte. Denn viele der wünschbaren Eigenschaften eines S/W-Entwicklers seien bei einem Fixierentwickler denkbar schlecht (u.a. Empfindlichkeitsausnutzung, Kantenschärfe). Wer es einfach mag, dem seien Zweibad-Entwickler empfohlen, da spielen Temperatur und Zeit auch eine untergeordnete Rolle. Dafür erhält man feines Korn bei einem hervorragenden Kontrastausgleich plus anständige Empfinlichkeitsausnutzung. Tageslichtdosen sind nun ja auch schon mehr als 50 Jahre auf dem Markt, da entfällt das umgiessen der Lösungen im Dunkeln – was ja aber eh ein Stuss ist: wenn man einen Film nach dem entwickeltn mit einem Stoppbad stoppt, könnte zumindest bei gedämpften Licht weiterarbeiten. Was aber die wenigsten tun. Und FotografenfreundInnen im Vertrauen: einen Planfilm in der Offenschalen-Methode in einem Fixierentwickler zu entwickeln, ist ähnlich wie einen Ferrari Brennholz nach Hause zu fahren: technisch möglich, aber unsinnig

    1. … da habe ich doch wenigstens etwas zu Ihrer persönlichen Belustigung beigetragen – freut mich! Tatsache ist, dass Fixierentwickler in gewissen Bereichen sehr üblich waren: In der Zielfilm-Fotografie bei Sportanlässen – ich war damals Leiter der Fotoabteilung bei Longines – gab es aus Zeit-. und Sicherheitsgründen keine andere Möglichkeit. Alle Passbildautomaten arbeiteten mit Fixierentwickler. In der Mikrofilm-Dokumentation war die Fixierentwicklung das einfachste und wohl gebräuchlichste Verfahren. In Fotokursen, bei denen es nicht explizit um die Filmentwicklung ging, war die Fixierentwicklung ein zeitsparendes Mittel. Allerdings gebe ich Ihnen Recht, dass die Qualität der dreistufigen Entwicklung unterlegen war, auch mit anerkannt guten Handelsprodukten, wie dem «Monotenal»-Fixierentwickler von Tetenal – erinnern Sie sich nicht mehr daran? Es gab auch Hersteller in England und Amerika, aber ich müsste tief wühlen, um die Namen noch zu finden.
      Zum Chemikalienwechsel im Dunkeln. Mit entferntem Deckel ging das Aus- und Eingiessen im Dunkeln viel schneller und verlustfreier. Bei gewissen Dosen, wie den Chromstahldosen von Paterson oder Kindermann ging das fast nicht anders, vor allem mit der 1-Liter-Dose, die einen vollen Chromstahldeckel hatte.
      Dass man Planfilme in der Schale wohl nicht mit Fixierentwickler verarbeitet, ist schon naheliegend, aber eigentlich hier nicht Thema. Trotzdem hat mit der Vergleich mit dem Brennholz und dem Ferrari gefallen – wobei man noch untersuchen müsste, wie schnell das Brennholz wo sein müsste …

      1. Danke für den Hinweis mit der Zielfilmentwicklung: Hier macht so ein Prozess natürlich sehr viel Sinn! Ja und stimmt beim Monopress dämmerst mir, dass ich das mal gelesen habe.

  2. Doch dominic-Tetenal Monopress:
    https://books.google.ch/books?id=odxHta7A2CQC&pg=PA356&lpg=PA356&dq=tetenal+monopress&source=bl&ots=BunJ6sjiDb&sig=Lgq5ZS2DyodJY8WUsKzcdCUNMfY&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiM3v2rgObLAhVE1RQKHQvPBrQQ6AEIHTAA#v=onepage&q=tetenal%20monopress&f=false
    man musste dann die filme nachfixieren. da gefahr bestand dass sie nicht archivfest waren.
    Für die Papierentwicklung sah ich bei einem Pressefotografen vor der stabilisatierungsmaschine ein entwicklervorbad. Auch da wurde je verwendungszweck nachfixiert. Auch kunststoffpapier wurden ausprobiert.

  3. Meiner Erinnerung nach wurde ein Fixierentwickler relativ lange Zeit ( ca. 19 63 ???) in Deutschland vom Versandhaus „Foto-Quelle“ vertrieben . Es war angeblich möglich,
    KB-Filme sogar direkt in den zugehörigen Patronen zu entwickeln. Das kam mir zu
    risikoreich vor, habe ich nie ausprobiert.

  4. Fixierentwickler z.B. nach dem Rezept von H.S. Keelan, 1957, oder das konfektionierte Produkt Monopress von Tetenal machten damals Sinn für die Schnellentwicklung in der Zielfilmfotografie und der Dokumentationstechnik, so z.B. auch bei der Post zum Erfassen von Einschreibesendungen. Am besten funktionierten solche eierlegende Wollmilchsäue mit relativ kontrastreich arbeitenden Entwicklern mit einem Zusatz von Natriumthiosulfat und waren mit kzrzen Entwicklungszeiten von 3 bis 5 Minuten gerade brauchbar für die erwähnten Zwecke. Zusammensetzung pro Liter: 50 g Natriumsulfit.sicc.; 15 g Hydrochinon; 10 g Phenidon; 18 g Kalialaun; 18 g Natriumhydroxid; 110 g Natriumthiosulfat krist. Ob solche Entwickler für die bildnerische Fotografie Sinn machen, sei dahingestellt.

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