Urs Tillmanns, 13. November 2016, 14:00 Uhr

Fotofever – Die Fotokunstmesse am Rande der Paris Photo

Gleichzeitg mit der grossen «Paris Photo» gibt es in Paris eine Reihe weiterer Fotoausstellungen. «Fotofever» ist die zweitwichtigste Fotokunstmesse davon, die sich auf zeitgenössische Fotografie konzentriert und mit 60% ausländischen Ausstellern bereits einen internationalen Ruf geniesst. International sind auch die Besucher: Viele leisten sich nach der Paris Photo noch einen Abstecher zu Fotofever – und sind wohl kaum enttäuscht.

 

Dass «fotofever» im Carrousel du Louvre gleichzeitig mit der grossen Paris Photo (Fotointern berichtete) stattfindet, ist kein Zufall. Sie ist seit fünf Jahren ein spannender Kontrapunkt zur grossen Fotokunstmesse im Grand Palais und richtet sich vor allem an ein jüngeres Publikum, zählt nur rund 40 Aussteller und konnte letztes Jahr um die 16’000 Fotointeressierte begrüssen. Fotofever ist anders als Paris Photo. Kleiner, intimer, für Leute, die zwar gerne einen original Steichen oder Henri Cartier-Bresson sehen, sich diesen aber nie leisten könnten.

 

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Dennoch richtet sich die auf zeitgenössische Fotografie ausgerichtete Fotofever gerade an den jungen Sammler und spornt die Besucher mit der Aktion «Start to collect» an, sich auf besonders interessante und preiswerte Fotos zu konzentrieren, die mit Klebepunkten speziell ausgezeichnet sind. Sie ist auch bescheidener, was die Eintrittspreise anbelangt: 18 Euro der Einzeleintritt, 30 Euro fürs Familienticket und 12 Euro für die unter 26-jährigen (!) leistet man sich gerne.

 

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Gute Idee: Gleich beim Eingang ist ein Foto jedes ausstellenden Künstlers präsent. So kann man sich gleich beim Betreten der Messe einen Überblick dessen machen, was in der Messe gezeigt wird.

fotofever-layout-750Die Ausstellung ist dieses Jahr nach einem neuen Konzept aufgebaut: Die Quergänge verlaufen nicht mehr rechtwinklig zu den beiden grossen Seitengängen, sondern schräg und in der Mitte versetzt, was einen grösseren Betrachtungsabstand zu den grossen Bildern bringt und die Messe insgesamt weniger streng und «luftiger» macht.

 

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Mit dem neuen Layout konnte die Halle bestmöglich ausgenutzt werden. Für den Besucher zeigt sich die Begehung sehr angenehm und abwechslungsreich

 

Hier einige Impressionen der diesjährigen Fotofever

 

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Zu den originellsten rbeiten der diesjährigenFotofever gehören die Fotomontagen von Muriel Bordier, wovon diese Menschenreihe im Schwimmbad für Fotofever schon fast zu Erscheinungsbild gehört und vielerorts zur Werbung eingesetzt wird.

 

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In eine ähnliche Richtung gehen die Arbeiten von Maurizio Sapia. Die Punkte auf den Bildern sind immer dieselbe Person, jeweils freigestelt und einnmontiert. Daraus entsteht eine spannende Abstraktion.

 

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Menschen am Strand faszinieren Antoine Rose. Er fotografiert die Menschenansammlungen aus dem Hubschruber, was eine ungewohnte und grafisch wirkungsvolle Perspektive ergibt.

 

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Originell auch die Aktaufnahmen von Dani Olivier, der sich allerdings in seiner Idee etwas an Man Ray und Lucien Clergue anlehnt.

 

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Auf grosse Beachtung stossen auch die Bilder von Catherine Balet (rechts im Bild). Sie parodiert bekannte Bilder der Klassiker, wie Robert Doineau, Augst Sander oder Willi Ronis. Der Herr daneben ist der Schauspieler, der auf vielen ihrer Bilder zu erkennen ist.

 

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Eine interessante und sehr kreatve Porträtreihe zeigt Greg Verhaege. Der belgische, in Frankreich lebende Modefotograf widmet sich in seinen freien Arbeiten vorwiegend der Porträtfotografie, darunter gehört diese blause Seie zu sinen Highlights.

 

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Eye-catcher sind auch diese Porträts von Brno Det Zou. Unter dem Titel «Les portrats morcelés» montiert er mehrere Gesichtsausschnitte auf verschiedenen Ebenen.

 

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Die Galerie Artistics, Paris, präsentiert zwei Künstler mit perfekten Arbeiten: Zum einen Klaus Kampert mit klassischen Aktmotiven, zum anderen Gina Soden mit morbiden Architekturen – zwei kontrahende Motivbereich, die dennoch sehe gut zusammenpassen.

 

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Die Amerikanerin Elisabeth Sunday arbeitet mit Mittel- und Grossformatkameras und präsentiert ihre Arbeiten der afrikanischen Urbevölkerung mit exklusiven und grossformatigen Platinumprints.

Fotofever geht heute Abend zu Ende, doch den Namen sollte man sich merken und den Besuch vielleicht für nächstes Jahr in Betracht ziehen.

 

Wissenswertes:
Datum: 11. bis 13. November 2016
Ort: Carrousel du Louvre, 99 rue de Rivoli, F-75001 Paris

Weitere Informationen: www.fotofeverartfair.com

 

 

 

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