Diplomfeiern 2017: Ein grosser Schritt für 65 junge Fotofachleute

65 Fotofächler der Regionen Bern sowie Zürich und Ostschweiz haben ein unvergessliches Wochenende hinter sich: Am Samstag, 8. Juli 2017 fand im Schlossgut Münsingen die Diplomfeier für die Absolventen von Bern statt und tags darauf diejenige für Zürich und die Ostschweiz im Seminarhotel Bocken in Horgen. Spannend für die jungen Berufsleute, wer mit welcher Note bestanden hatte …

«Junge Fotofächler braucht das Land» so Alex Mächler, der die jungen Berufsleute im Namen des Berufsverbandes Imagingswiss begrüsste. Er habe eine grosse Achtung vor dem Fotofachberuf – sei es in der Fachrichtung Beratung und Verkauf, Fotografie oder aber Finishing. Für den Job brauche es psychische Stabilität und hohe Belastbarkeit, es gehöre Freude am Umgang mit Technik und Werkstoffen dazu, man müsse fit und gesund und in guter körperlicher Konstitution sein und es werde ein hohes Verantwortungsbewusstsein, Innovationskraft und Teamfähigkeit verlangt, nicht zuletzt, weil zum Berufsalltag komplexe Arbeitsprozesse und teure Geräte gehören. Deshalb sei eine fundierte Grundausbildung immer noch die beste Grundlage für die Fotoberufe, egal in welcher Richtung man sich später spezialisiere. Nach der Berufslehre stehe nun ein durchlässiges Bildungsangebot bereit mit dem Weg zu einer Berufsprüfung oder Höheren Fachprüfung zum Fotofachmann / Fotofachfrau mit einem eidgenössischen Fachdiplom. Die Fotografie sei unverändert ein Trendberuf mit vielen Zukunftsaussichten mit einer Grundlage, die in allen bildschaffenden und bildbearbeitenden Bereichen von hohem Wert sei.

Die Berner waren zuerst

Die Diplomfeier der Berner fand bereits am letzten Samstag, 8. Juli 2017 im Schlossgut Münsingen statt, ein Ort, den viele unserer Leser vom alljährlichen Festival «Photo Münsingen» her kennen. Der grosse Schlossgutsaal bietet ausreichend Platz für einen solchen Anlass und das Restaurant Schlossgut ist ein angenehmer schattiger Ort für den anschliessenden Apéro riche.

Der Schlossgutsaal im Münsingen erwies sich für die Diplomübergabe als bestens geeignet

Nachdem man sich die Wartezeit damit vertan hatte, die gekonnt gestalteten Arbeitsbücher zu bestaunen, harrten die Diplomanden gespannt der «Stunde der Wahrheit» als Chefexperte Alain Roulier zusammen mit Rolf Sutter des Berufsverbandes Imagingswiss zur Rangverkündigung kamen. Ein spannender Moment, auf die Bühne gerufen zu werden, um das Resultat der dreijährigen Lehrzeit zu hören und das lang ersehnte Diplom und Fähigkeitszeugnis in Empfang zu nehmen.

Die drei Besten (v.l.n.r.): Lea Duss, Chantal Niklaus und Rebekka Kipfer

Alain Roulier gab danach zusätzliche Informationen zum Prüfungsablauf und den diesjährigen Ergebnissen. Von den ursprünglich 31 Kandidatinnen und Kandidaten hatten zwei nicht bestanden. Die 29 Diplomanden teilen sich wie folgt in die entsprechenden Fachrichtungen auf: 12 Beratung und Verkauf, 11 Fotofinishing und 8 Fotografie. Der Klassendurchschnitt bei den Berufskenntnissen war mit 4.76 für Beratung+Verkauf, 4.59 für Fotofinishing und 4.45 für die Fachrichtung Fotografie erfreulich hoch.

Diaschau mit den besten Arbeiten der Berner Diplomanden

Bei den praktischen Arbeiten betrugen die Notendurchschnitte 4.59 (BV), 4.55 (FI) und 4.90 (FO). Die beste Kandidatin Lea Duss hat unaufgerundet in allen drei Positionen Grundlagen, Berufskenntnisse und Betriebsmittel je eine Note 6,0 geschrieben. Dies sei das beste Prüfungsresultat, seit Alain Roulier Chefexperte sei. Roulier bedanke sich danach bei seinem Expertenteam und bei der Firma Tauchsport Käser, wo die Kandidaten die Reportage realisieren konnten.

29 strahlende Gesichter, sowie Alain Roulier und Rolf Sutter nach der Diplomfeier und dem Start in einen neuen Lebensabschnitt

Fotos: Kim Laureen Scheffbuch, Fotografica, Huttwil

Zürich und Ostschweiz

Die Zürcher und Ostschweizer hatten für ihre Diplomfeier wiederum das Seminarhotel «Bocken» oberhalb Horgen ausgewählt, das sich schon letztes Jahr für diesen Anlass mit seinem gediegenen Rahmen bewährt hatte.

Vor der Diplomübergabe hatten die geladenen Gäste Gelegenheit die Arbeitsbücher der Absolventen zu bewundern

Chefexperte Hans-Rudolf Meyer führte durch den Event und begann mit der erfreulichen Feststellung, dass alle drei Fachrichtungen dieses Jahr im Durchschnitt besser abgeschlossen hätten als letztes Jahr. Von den insgesamt 46 Kandidaten, 14 aus der Schule für Gestaltung St.Gallen und 32 aus der Schule Zürich, hätten 36 ihre Lehrzeit erfolgreich abgeschlossen. Diese teilen sich auf in 14 Beratung und Verkauf, 7 Fotofinishing und 15 Fotografie. Neu gegenüber dem Vorjahr war die Realisierung eines kurzen Videos als Prüfungsaufgabe, was sich in Anbetracht der Popularität dieses Medium auch bei den Fotofachangestellten aufdränge.

Die drei Besten: Florine Erne, Lea Bär und Isabelle Luzia Schirmer mit Chefexperte Hans-Rudolf Meyer

Die beste Durchschnittsnote von einem knappen 5er gab es bei den Berufskenntnissen, doch sei auch die praktische Prüfung mit 4,5 gegenüber dem letzten Jahr (4,4) leicht besser ausgefallen. Anderseits sei in der Fachrichtung Finishing bei den praktischen Arbeiten der Durchschnitt mit 4,2 gegenüber dem Vorjahr (4,9) deutlich schlechter verlaufen, was aber auch auf die höhere Durchfallquote und die geringere Anzahl Kandidaten zurückzuführen sei.

Diaschau mit den besten Arbeiten der Zürcher und Ostschweizer Diplomanden

Das gleiche Bild und die identische Begründung gelte auch in der Fachrichtung Fotografie, wo der Durchschnitt der praktischen Arbeiten von 4.8 (2016) dieses Jahr auf 4,4 abgesackt sei. Sehr erfreulich wären die Ergebnisse der 19 Porträtserien gewesen – dieses Jahr in Zürich mit einem männlichen Model – wo der Durchschnitt bei 4.5 lag, und die Fachaufnahme hätte ebenfalls eine sehr positive 5,0 ergeben.

Zum Schluss bedankte sich Hans-Rudolf Meyer bei seinen Expertenkollegen und allen Mitwirkenden, sowie bei der Yachtwerft Portier AG, die sich bereitwillig erklärt hatte, den Kandidaten für die Reportage ihren interessanten Betrieb zur Verfügung zu stellen.

Bestanden! 36 strahlende junge Fotofächler aus Zürich und der Ostschweiz schlagen mit ihrem Diplom einen neuen Berufsweg ein

Fotos: Marina Bieri, Foto Mächler, Galgenen

Mit all den Zahlen stieg die Spannung für die Diplomanden schier ins Unerträgliche, bis schliesslich für jede und jeden der erleichternde Moment der Diplomübergabe und Notenbekanntgabe kam.

Wie immer diese ausfiel, es wird kaum jemand wirklich danach fragen. Wichtig ist für die jungen Berufsleute, dass sie nach ihrer dreijährigen Lehrzeit eine feste Grundlage für einem trendigen und aussichtsreichen Beruf in der Tasche haben.

Den vielen Gratulationen, welche die Diplomandinnen und Diplomanden entgegen nehmen durften, möchten auch wir uns von Fotointern.ch anschliessen und allen viel Erfolg und einen glücklichen Berufsweg wünschen

Urs Tillmanns

Namen und Ausbildungsbetriebe der Diplomanden 2017

Bern

Zürich und Ostschweiz