Der Swiss Photo Award ist einer der renommiertesten Fotopreise der Schweiz mit einer Gesamtpreissumme von CHF 35’000.-. Er zeigt Schweizer Fotografie in ihrer ganzen Schaffensbreite in Werbung, Mode, Architektur, Editorial, Reportage und Kunst. Seit 20 Jahren kürt er jährlich die besten Arbeiten aufgrund ihres hohen handwerklichen und künstlerischen Niveaus. Der Fotopreis wird von herausragenden Schweizer Medien, von der Fotoindustrie, von verschiedenen Ausbildungsgängen und Berufsverbänden, von Museen und Galerien sowie der öffentlichen Hand unterstützt und getragen.
Zum 20ten Mal bereits verleiht der Swiss Photo Award – vfg.selection den Titel «Beste Schweizer Fotografie» in den Kategorien Architektur, Editorial, Fashion, Fine Art, Free, Reportage und Werbung. Der Preis ist mit einem Preisgeld von CHF 35’000, CHF 5000 pro Kategorie dotiert. Ende Januar beschied die internationale Jury folgende Preisträger: Kostas Maros, Basel in Architektur; Frederic Aranda, Genf, in Editorial; Lauretta Suter, Zürich, in Fashion; Olivier Lovey, Martigny, in Fine Arts; Tomas Wüthrich, Liebistorf, in Reportage und Milan Rohrer, Zürich, in Werbung.
Eine internationale Jury bestehend aus Experten aus ganz Europa hat die Besten der Schweizer Fotografie am 28. Januar 2018 in der dritten und finalen Runde in Zürich ausgelobt. Die sieben Kategoriensieger erhalten ein Preisgeld von CHF 5000.-. Die Jury argumentiert wie folgt:
ARCHITEKTUR
Kostas Maros, Basel, «Hidden, verborgene Orte in der Schweiz»
In der Kategorie Architektur gewinnt die Arbeit von Kostas Maros, welche erst auf den zweiten Blick ihre volle Kraft und Überzeugung gewinnt! Die Serie zeigt Räume, die unterschiedlicher und zusammenhangloser nicht sein könnten: Es sind verborgene Räume, die der Normalbürger niemals sehen wird. Der Fotograf schafft es, durch seine Herangehensweise und durch die Bildkomposition zu einer geschlossenen, in sich stringenten Erzählung und Arbeit zu gelangen. Denn die Arbeit ist genau an dieser Schnittstelle zwischen klassischer Architekturfotografie und Reportage angesiedelt. Sie zeigt, dass Architekturfotografie in einem narrativen Rahmen sehr spannend wird.
Weitere Ausstellende dieser Kategorie: Giuseppe Micciché, Zürich und Julian Salinas, Basel
EDITORIAL
Frederic Aranda, Genf, «Group Portraits»
Es gibt nichts Schwierigeres als Gruppenfotografie. Es ist gleichbedeutend mit der Aufgabe, eine Landschaftsfotografie nachts und ohne Blitz zu machen – ein Ding der Unmöglichkeit. Doch Frederic Aranda versteht es, jede einzelne Position zu einem spannenden und lebendigen Ganzen zu orchestrieren. Er ist ein Meister der Deklination und Leichtigkeit. Die Gruppenfotos von Frederic Aranda versetzten die Jury schlicht in Begeisterung.
Weitere Ausstellende dieser Kategorie: Anne Gabirel-Jürgens & Samuel Schläpfli, Zürich und Kostas Maros, Basel
FASHION
Lauretta Suter, Zürich, «Think Pink»
Think Pink von Lauretta Suter ist eine dichte, einheitliche Arbeit – dies obwohl jedem Bild eine Bildidee, eine eigene Geschichte zugrundeliegt. In einem einheitlichen Farbraum zusammengehalten begegnen uns sehr spezielle Ideen (Botticellis Venus) mit eigenartigen Wesen und witzigen Lösungen bspw. zum Thema; wie bewirbt man Schuhe? So schön und verführerisch kann Modefotografie sein.
Weitere Ausstellende dieser Kategorie: Lauretta Suter, Zürich und Maya & Daniele, Zürich
FINE ART
Olivier Lovey, Martigny, «Miroirs aux alouettes»
Olivier Lovey widmet sich der Fotografie und Installation. In technisch brillanter Weise nimmt er sich dem Phänomen des «tromp d’oeil», der Täuschung, an und führt uns verspielt von einer in das andere und in noch weitere Bilder in einer einzigen Fotografie hinein. Es sind kleine Brüche, die das Auge wandern und erkennen lässt, subtil und mit erstaunlichem Effekt.
Weitere Ausstellende dieser Kategorie: Stephane Winter, Lausanne und Jessica Wolfelsperger, Basel
FREE
Roshan Adhihetty, Zürich, «Konstruktion der Wirklichkeit»
Roshan Adhihettys Arbeit ist eine visuelle Recherche über Konstruktion und Wirklichkeit, über den menschlichen Drang nach Interpretation und über unsere Kultur bedingten zwiespältigen Glauben an die Fotografie. Sie leistet einen visuell überzeugenden und konzeptionell durchdachten Beitrag zur Diskussion über den Zustand des Mediums Fotografie. In ihrer konsequenten Umsetzung in Form und Inhalt verliert sie aber nie das Lustvolle und Spielerische im visuellen erzählen.
Weitere Ausstellende dieser Kategorie: Susanne Meyer, Zürich und Jessica Wolfelsperger, Basel
REPORTAGE
Tomas Wüthrich, Liebistorf, «Eritrea – Baden beim Diktator»
Diese Geschichte ist eine Geschichte! Sie ist in ihrer formalen Brillanz stringent durcherzählt. Neben einem sicheren Gespür für das Thema weiss der Fotograf auch um die Wichtigkeit eines guten Editings.
Weitere Ausstellende dieser Kategorie: Elisabeth Real, Zürich und Yuliya Skorobogatova, RU
WERBUNG
Milan Rohrer, Zürich, «Zürich vertikal»
Die Arbeit ist mit einer Drohne fotografiert und bietet formal überraschende Bilder von vertrauten Umgebungen, die aber nicht unbedingt als schön erlebt werden – bspw. die Einfahrt einer Autobahn in einen Berg. Das Vertraute wird neu gezeigt und überrascht mit der formalen Schönheit.
Weitere Ausstellende dieser Kategorie: Daniel Bolliger, Zürich (2 Arbeiten)
Preisverleihung und Ausstellung
Die Preisverleihung findet am 22. März 2018 in Zürich in der Photobastei statt. Danach sind die Preisträgerarbeiten wie die weiteren 14 besten Arbeiten bis zum 15. April 2018 in der Photobastei zu sehen. In dieser Zeit lädt der Award ein zum Besuch einer umfassenden Ausstellung mit aktueller Fotografie «Made in Switzerland», zu Führungen, zu Networking und Austausch.
Weitere Informationen über den Swiss Photo Award – vfg.selection
