Urs Tillmanns, 3. März 2018, 09:00 Uhr

Smartphonekamera als Suchmaschine

Die meistgenutzte Kamera ist jene, die man stets mit sich führt. Dies ist wohl auch der Grund, warum das Smartphone die meistgenutzte Schnappschusskamera ist. Dank ihrer eingebauten Kamera kann diese kleine Alltagsknipse noch sehr viel mehr – auch deshalb, weil beispielsweise Portale wie Pinterest ihren Funktionsumfang erweitern. Wer auf der bekannten und beliebten Plattform für alle Selbermacher unterwegs und auf der Suche nach Rezepten zu bestimmten Lebensmittel ist, der wird mit einem Bild auf ganz einfache Art fündig.

 

Und so funktioniert das Ganze

Links: Startseite – Kamera in der Suchleiste | Mitte: Das fotografierte Couscous Gericht | Rechts: Weitere Rezeptvorschläge für Couscous

Zunächst muss die App runtergeladen werden. Dies ist bekanntlich ein Kinderspiel, wenn man nicht gerade sein Passwort vergessen hat. Anschliessend muss zusätzlich noch die Sprache des verwendeten Gerätes auf Englisch, Französisch oder brasilianisches Portugiesisch eingestellt werden. Ist das erfolgt, dauert es noch wenige Sekunden bis die App sich umstellt. Dann erscheint eine Kamera in der Suchleiste. Das kleine Symbol muss nur angeklickt und in dem sich dann öffnenden runden Bildausschnitt das gewünschte Motiv, z.B. ein Mittagessen, aufgenommen werden. Nach wenigen Sekunden zeigt Pinterest dann eine Liste möglicher verwandter Bilder aus seiner Bilddatenbank. Unter den Fotos sind häufig Rezepte zum Nachkochen.

 

Und wie sieht die Praxis aus?

Im Test sind die Ergebnisse vielversprechend: Einzelne Lebensmittel wie Bananen und Äpfel werden sehr gut erkannt, beim Müsliriegel findet die App «Banana Bread». Das hat ja eine gewisse Ähnlichkeit. Lediglich bei in Cellophan eingepackten Bonbons hat es nicht funktioniert. Da wird stattdessen eine Anleitung zum Basteln von Ohrringen vorgeschlagen – nun ja, immerhin funkelt beides schön.

 

Links: Gnocchi-Brokkoli-Kichererbsen-Pfanne | Mitte: Couscous Gericht | Rechts: einen neuen Begriff anlegen

Bei komplexeren Gerichten funktioniert es erstaunlich gut – eine Gnocchi-Brokkoli-Kichererbsen-Pfanne mit Zucchini erkennt Pinterest immerhin als Kartoffelsalat und dessen Einzelbestandteile, und bei unserem Couscous-Mix konnten wir uns bei Pinterest direkt von ähnlichen Variationen inspirieren lassen. Trifft die Pinterest-Analyse nicht das gewünschte Ergebnis, kann man manuell den passenden Begriff anlegen und trägt somit dazu bei, dass die Suche noch genauer wird.

Rein theoretisch lässt sich mit der App übrigens alles fotografieren: Tiere, Möbel, sogar Menschen – bei denen ist das Ergebnis aber noch ausbaufähig. Immerhin zeigte ein Selfie Bilder von Jessica Alba. Zum Aufmuntern macht sie sich also notfalls auch.

 

Fazit

Alles in allem sind wir aber positiv überrascht: Für Gerichte funktioniert die Suche erstaunlich gut und das ein oder andere Rezept wurde von uns dann direkt aus Pinterest gespeichert. Die Sprachumstellung ist allerdings umständlich und wir wünschen uns, dass das Feature von Pinterest auch für die deutschsprachige App freigeschaltet wird.

Quelle: www.prophoto-online.de

 

2 Kommentare zu “Smartphonekamera als Suchmaschine”

  1. Das App ist für Hipster, Influencer und Reality Stars gedacht. Ich bin froh kann ich ohne WWW ein Rindsfilet rosa braten, ein Kalbsvoressen begleitet mit marktfrischem Ratatouille kochen, verschiedene Risotti in der Kupferpfanne machen, einen bodenständigen Wurst/Käsesalat auf Nüsslisalat-Bett servieren oder ein Schukrut nach Elsässer Art schmoren. Zur Not und ganz schnell gemacht: Rührei mit Speck oder Schinken Frühlingszwiebeln (auch die grünen Stengel werden mitgeschnitten) und grob geriebenem Hartkäse.

  2. Interessanter Artikel.
    Mir macht diese Entwicklung eher Bedenken, als dass ich begeisterung empfinde.
    Auch erwische mich manchmal mit dem „früher da war’s noch . . . „, aber es soll ja um Inhalte, um Bedeutungen über konkreten Nutzen gehen.

    Zum Einen bietet so eine Lösung wie insgesamt „Künstliche Inteligenz“ bestimmt praktischen Nutzen. Dieser erschliesst sich mir jedoch ausserhalb von Bequemlichkeit nicht.
    Nicht für den Anwender.

    Mehr bietet es für den Anbieter.
    Zum Einen „Daten=Geld“, zum anderen aber Verwndungszwecke die sich nur vage erahnen lassen. Nicht gleich um böses zu wittern, aber bestimmt ein Nutzen, über den der Anbieter im Hintergrund „köchelt“ und vielfältiger sein kann, als man das wohl auf Anhieb abschätzen kann.
    Eine solche Technologie lässt sich teuer verkaufen. An Firmen denen es dann eben nicht mehr um den einstigen Nutzen geht.

    Mehrere IT-Konzerne buhlen um diese Technik, der KI-unterstützten Bilderkennung. Das fällt ja schon länger auf.

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