Urs Tillmanns, 5. Mai 2018, 09:14 Uhr

Buchtipp: Wiebke Haas «Tierfotografie»

Wiebke Haas ist eine der bekanntesten Tierfotografinnen der Gegenwart. Viele unserer Leser dürften sie kennen, zumal wir bereits früher Bücher von ihr besprochen hatten. Jetzt hat sie in der Reihe «Fotoschule Extra» des Franzis-Verlages ein neues Buch herausgegeben, das als Taschenbuch-ähnlicher Praxisführer eine Fülle nützlicher Tipps und persönliche Erfahrungen enthält. Diese machen das Buch zu einem wertvollen Fundus, besonders für jene, die in der Tierfotografie weiterkommen und eindrucksvollere Bilder erzielen wollen.

Mit dem Buch will die Fotografin ein breites Publikum ansprechen, auch Leser, die bisher wenig intensiv fotografieren und sich mit technischen Belangen nicht sonderlich gut auskennen. Deshalb geht sie an verschiedenen Orten des Buches auf die technischen Grundlagen ein, erklärt welche Kameratypen und Objektive für die Tierfotografie geeignet sind, und wie man diese als technische Voraussetzung für gute Tierbilder handhabt. Auch die Bildgestaltung kommt nicht zu kurz, mit Tipps für die Bildraumaufteilung sowie Erklärungen zur Wirkung von Licht und Farbe.

Thematisch ist das Buch sehr breit gehalten und spricht Pferdeliebhaber ebenso an wie Katzenfreunde, Hundefans oder jene, die Herdentiere bevorzugen. Man spürt in den Texten von Wiebke Haas, dass sie sich in all diesen Disziplinen als Spezialistin auskennt und zu jeder Tierart spezifische Tipps abgeben kann, wie man sich auf das Shooting vorbereiten muss, worauf man beim Fotografieren besonders achten muss und wie man für gelungene Fotos schnell zum Ziel kommt.

Dies gipfelt im Kapitel «Die Seele des Tieres finden», das zusammen mit dem thematisch ähnlichen Ausklang den hinteren Drittel des Buches ausmacht. Dieser Teil dürfte der Autorin besonders am Herzen gelegen haben, um die Beziehung von Mensch zu Tier und den respektvollen Umgang mit Tieren zum Ausdruck zu bringen. Es ist wahrscheinlich jener Part der Tierfotografie, den man kaum erlernen kann, sondern den man von Natur aus mitbringen muss, um Tiere zu verstehen und mit ihnen so umgehen kann, damit sie uns als Mitspieler mit guten Fotos belohnen. Für mich ist dieser der wichtigste Teil des Buches – abgesehen von den vielen herausragenden Bildbeispielen, die an Originalität und Perfektion für die fotografische Ausdrucksweise von Wiebke Haas typisch sind.

Urs Tillmanns

 

Die Buchbeschreibung des Verlages

Mit der «Fotoschule Extra» halten Sie den Schlüssel zur Gestaltung grossartiger und einzigartiger Fotografien Ihrer Lieblinge in der Hand. Emotionale Fotos von Hunden, Pferden und Katzen stehen im Mittelpunkt des Buchs sowie der Weg dahin mit allen Geheimnissen, die Sie zum Hunde-, Pferde- oder Katzenflüsterer werden lassen. Technikfragen, grundlegende Konzeptionsregeln und das Basiswissen zu unterschiedlichen Haustieren werden Sie beim Fotografieren irgendwann verinnerlichen. Wenn Sie die Regeln beherrschen, wird es Zeit, auch andere Wege einzuschlagen, zu experimentieren und mit dem Betrachter des Bildes zu spielen. Wie lässt man Bilder sprechen? Wie findet man die Tierseele, das wahre Innere der Tiere?

 

Der Inhalt

1 Ausrüstung für Tierfotografie

Anforderungen an die Kamera / Spiegellos oder Spiegelreflex?

Was die Kamera können muss / Schnelle Reihenaufnahmen / Intelligente AF-Messfeldmethoden / Wenig Rauschen bei hoher ISO / Genug Fleisch für Bildausschnitte

Objektive und nützliches Zubehör / Teleobjektive in der Tierfotografie / Normalbrennweite und Weitwinkel / Einbeinstative für schwere Objektive / Schnelle SD-Speicherkarten / Reflektoren zum Aufhellen

2 Mit Plan und Improvisationstalent

Leitlinien für die Bildgestaltung / Ein geeignetes Bildformat wählen / Teilungsregeln für den Bildaufbau / Fotos anderer Fotografen analysieren / Farben erzeugen Eindrücke und Wirkungen / Licht zu unterschiedlichen Zeiten / Licht und Schatten bringen Spannung / Blickwinkel und Perspektive sind das A und O.

Haustiere vor der Kamera / Zweck und Inhalt des Shootings / Locations für klassische Standfotos / Rassetypische Merkmale betonen / Hibbelig oder desinteressiert

Bevor das Shooting losgeht / Hauptdarsteller und Location vorbereiten / Das Equipment startklar machen / Zu Verschlusszeit, Blende und ISO / Empfehlungen für das Spiel mit der Blende / Empfehlung für die ISO-Empfindlichkeit / Varianten halb automatischer Belichtung / Die Belichtungsmessmethode festlegen / Den passenden Autofokusmodus wählen / Spiegel- und Verschlussmechanik / Serienbilder für tobende und laufende Tiere / Packliste für alle wichtigen Utensilien

3 Hunde vor der Kamera

Hundeporträts und Standbilder / Homogener Hintergrund mit Fokus auf den Hund / Die Hundebesitzer in das Shooting einbeziehen / Wichtig bei Porträts mit seitlicher Kopfhaltung / Beim Scharfstellen den Fokus auf ein Auge legen / Detailaufnahmen und Ganzkörperbilder machen / Rassespezifische Merkmale des Hundes betonen / Hunde mit oder ohne Halsband fotografieren?

Laufen, spielen und toben / Geeignete Umgebungen für Lauffotos / Mit seitlichen Laufaufnahmen beginnen / Beobachten Sie das Verhalten des Hundes / Messfeld zum Anfokussieren festlegen / Frontale Bewegungsaufnahmen punktgenau treffen

Fotografieren in der Welpenstube / Gefragt sind viel Geduld, Glück und Geschick / Was tun bei völlig unerzogenen Hunden? / Fazit

4 Pferde vor der Kamera

Symbol für Reichtum und Macht

Pferdeporträts und Standbilder / Kopfform, Trense, Halfter und Zügel / Aufnahmen ganz ohne Trense und Halfter / Die Aufmerksamkeit des Tieres erregen / Geeignete Hintergründe für Pferdeporträts / Unterschiedliche Set-ups für Standbilder

Schönheit und Anmut der Bewegung / Pferde wissen um ihre Schönheit / Auf Laufrichtung und Laufweg Einfluss nehmen / Zu starke Unterbelichtung bei Gegenlicht / Edle Pferde unter dem Sattel / Geeignete Umgebungen für Reitbilder / Die jungen Wilden in der Koppel / Klare Körpersprache und Impulse / Fazit

5 Katzen vor der Kamera

Samtpfoten und Stubentiger / Verhalten und Körpersprache studieren / Die Dauer des Shootings bestimmt die Katze / Aufnahmen im Innenbereich der Wohnung / Katzen in freier Natur fotografieren

6 Herdentiere auf der Weide

Ein kleines bisschen Wildlife / Schafe lassen sich gut porträtieren / Der Frühling ist die Zeit der Lämmer / Grasende Rinder auf der Koppel / Fazit

7 Die Seele des Tieres Finden

Lassen Sie die Bilder sprechen

Momente der Ruhe und Heiterkeit / Porträts, ausdrucksstark und emotional / Schwarz-Weiss öffnet das Tor zur Seele / Stimmungsvolle Morgen- und Abendstunden / Silhouetten vor untergehender Sonne / Einmalige Momente der Heiterkeit

Ton in Ton und Farbkontraste / Bilder vor schwarzem Hintergrund / Ausreichend freistellen mit Offenblende / Einfach mehr Farbe ins Bild bringen

Aus Freude an der Bewegung / Kraft, Dynamik und Ehrgeiz festhalten / Muskelspiel im Seiten- oder Streiflicht / Mitzieher mit längerer Verschlusszeit

Spassbilder mit dem Weitwinkel / Einfach mal alle Regeln brechen / Bildkomposition mit dem Weitwinkel / Dokumentarische Fotos mit Weitwinkel

8 Einige Worte zum Ausklang

Sicherheit beim Tiershooting

Mit Respekt und Liebe zum Tier / Wie weit darf man gehen?

Qualität der fotografischen Arbeit

Das Recht am eigenen Bild

 

Die Autorin

1991 an der Ostseeküste geboren und mit Tieren aufgewachsen, wurde Wiebke Haas nach ihrem Abitur staatlich geprüfte Berufsfotografin. Seitdem arbeitet sie als Tierfotografin in der ganzen Welt. Ihre Bilder erscheinen in Zeitschriften und Magazinen und sind Thema einiger TV-Produktionen. 2013 hat Wiebke bei Tim Flach, einem der renommiertesten Fine-Art-Tierfotografen der Welt, in London gearbeitet. Neben der Umsetzung von Auftragsarbeiten in der Werbebranche und privaten Foto-Shootings leitet sie auch Foto-Workshops für Einsteiger und fortgeschrittene Tierfotografen in ganz Deutschland.

 

Bibliografie

Wiebke Haas
«Tierfotografie»
192 Seiten, gebunden, Softcover, 165×210 mm
2018, Franzis Verlag GmbH, Haar
Erschienen in der Buchreihe «Fotoschule Extra»
ISBN 978-3-645-60598-4
Preis CHF 29.90 / EUR 19,95

Das Buch kann hier online bestellt werden

 

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