Urs Tillmanns, 24. November 2019, 11:35 Uhr

100 Jahre Pentax Geschichte

Man muss etwas ausholen, um zu erklären, worum es bei diesem Jubiläum wirklich geht, denn der Markenname «Pentax» ist erst etwas über 60 Jahre alt, und die Firma, die eigentlich gefeiert wird, existiert schon lange nicht mehr. Doch die Wurzeln von Pentax reichen tatsächlich in das Jahr 1919 zurück, als am 27. November Kumao Kajiwara in Tokio-Toshima eine Firma namens «Asahi Kogaku Goshi Kaisha» (Asahi Optical Joint Stock Co.) gründete.

Asahi bedeutet «aufgehende Sonne», die das Unternehmen in gewisser Weise zu einer dynamischen Entwicklung zwang. Die Firma war von Anfang an für den Einsatz moderner Glaspoliertechniken als Hersteller von hochwertigen Gläsern für Brillen, Teleskope und andere zivile und militärische optische Instrumente bekannt. 1923 entwickelte sich daraus die Produktion der ersten Objektive für Filmprojektoren, bis 1929 mit der Entwicklung von Fotoobjektiven begonnen wurde. Das Ergebnis war das 1931 eingeführte Corona Anastigmat Triplet 1:4,5/105 mm, welcher für die 6,5 × 9 cm Happy Hand Kamera der Molta Camera Company, der späteren Minolta, verwendet wurde. In den folgenden Jahren umfasste das Angebot von Asahi auch den Actiplan Anastigmat 1:4,5/105 mm für Minolta und Auto Minolta Entfernungsmesser und den Corona Anastigmat 1:4,5/75 mm für die Semi Minolta Kameras mit 120er Rollfilm. Die Zusammenarbeit mit Minolta dauerte bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs. In diesen Jahren wurden unter anderem viergliedrige Tessar-Objektive namens Promat Anastigmat mit 75 mm und 105 mm Brennweite und einer Lichtstärke von 1:3,5 für die Auto Semi Minolta und Auto Press Minolta Kameras gefertigt.

In den Jahren 1932 und 1933 arbeitete Asahi mit anderen grossen Kameraherstellern als Objektivlieferant zusammen, so auch mit Konishi, welcher der Stammvater des bekannten Unternehmens Konica war. Die Asahi-Objektive wurden zunächst in der Pearlette 127-Serie montiert, und später den von Asahi hergestellte Opel Anastigmat 1:4,5/105 mm sowie das Triplet Tinar Anastigmat 6,3/105 mm Objektiv, welche in die Konishi Idea Showa 8- und in die Konishi Pearl Showa 8-Kameras montiert wurden.

Um der steigenden Nachfrage gerecht werden zu können, baute Asahi 1934 eine neue Fabrik ausserhalb von Tokio. Nach dem Tod des Firmengründers Kumao Kajiwara führte sein langjähriger Mitarbeiter, Saburo Matsumoto, das Unternehmen weiter. Er sah ein enormes Potenzial in den in Japan aufstrebenden Fotomarkt und wollte sich daher auf die Entwicklung dieses Geschäftsprofils konzentrieren. Leider geriet Asahi, wie die meisten japanischen Produzenten, 1937 unter die Aufsicht der Militärregierung und war gezwungen, optische Instrumente für die Armee zu produzieren, was seine Pläne der Fotografie vorerst beendete. Matsumoto suchte einen Ausweg indem er 1938 eine kleine Fabrik in Tokio kaufte, die er Asahi Optical Co. Ltd. nannte, um nun dort fotografische Objektive produzieren zu können. Der Plan half wenig, denn in kurzer Zeit war das neue Werk auch gezwungen, für den Bedarf der Armee zu produzieren.

Während des Zweiten Weltkriegs erlag die Produktion für die zivile Fotografie völlig, doch konnten bei Asahi neue Technologien entwickelt werden, die nach dem Krieg nützlich sein sollten. Dazwischen kam eine schwierige Aufbauphase für Asahi, da sich das Unternehmen während des Krieges verschuldete und gezwungen war viele wertvolle Maschinen zu verkaufen. Erst im Sommer 1946 konnte das Unternehmen den Betrieb wieder aufnehmen, als es erste Aufträge der US-Armee für die Lieferung von Ferngläsern erhielt. Nun konnten auch wieder Verträge mit lokalen Unternehmen unterzeichnet und die Produktion von Objektiven wieder mit voller Kapazität aufgenommen werden.

Matsumotos Plan ging jedoch noch weiter. Er wollte eine vollwertige Herstellung von Konsumgütern realisieren und nicht nur Lieferant von Bestandteilen zu sein. Dies konnte im Frühjahr 1948 verwirklicht werden, als die Firma nun als Asahi Kogaku Kogo Kabushi Kaisha (Asahi Optical Co. Ltd.) ein Teleskop zur Beobachtung der Sonnenfinsternis anbieten konnte, das ideal war, um die im Mai 1948 in Nordjapan sichtbare totale Sonnenfinsternis beobachten zu können. Dies war ein grosser Schritt für die Bekanntheit des neu gegründeten Unternehmens, welcher die Fertigung eines weiteren, sehr erfolgreichen Produktes ermöglichte: Das neue Miniatur-Fernglas 6 × 15 Jupiter wies erstmals Antireflexionsbeschichtungen auf, die in Zusammenarbeit mit der University of Nagoya entwickelt wurden und hervorragende optische Eigenschaften brachten.

 

Vom Objektivlieferanten zum Kamerahersteller

In den frühen 1950er Jahre nahm das Unternehmen die Zusammenarbeit mit Kameraherstellern wieder auf, so dass monatlich Tausende von Objektiven, die für Chiyoda Kogaku Seiko KK (Minolta), Konishiroku Shashin Kogyo KK (Konica) und Sanwa Shokai Co., Ltd. produziert werden konnten. Zwar waren damit Matsumotos Werke gut ausgelastet, doch seine Vision war unverändert eine Kamera nach seinem eigenen Konzept zu bauen. Viele seiner japanischen einerseits Konkurrenten, anderseits Geschäftspartner, waren den Weg gegangen erfolgreiche deutsche Kameras, wie beispielsweise die Leica oder die Rolleiflex, als Vorbild für ihre eigenen Kameramodelle zu nehmen. Matsumoto konzentrierte sich bei der Entwicklung «seiner» Kamera auf eine Kleinbild-Spiegelreflexkamera, da er überzeugt war, dass dieser Kameratyp wegweisend für die Zukunft der Fotografie sein würde.

Ryohei Suzuki, Nobuyuki Yoshida und Saburo Matsumoto

Die Entwicklung der Asahi-Spiegelreflexkamera begann 1949, doch verlief diese anfangs nicht befriedigend, so dass Matsumoto sein Team von qualifizierten Ingenieuren mit zwei Spezialisten erweitern musste: Ryohei Suzuki, der seit 1933 für einen anderen Objektivhersteller und mit Konishiroku zusammenarbeitete, sowie Nobuyuki Yoshida, der mit Suzuki befreundet war und zuvor ebenfalls für Konishiroku tätig war. Yoshida sollte sich vor allem um das Kameragehäuse kümmern, während sich Suzuki der Konstruktion der Objektive zuwandte.

1951 war der Prototyp der Asahiflex I als erste japanische Kleinbildfilm-Spiegelreflexkamera fertiggestellt und konnte 1952 in Produktion gehen.

Obwohl die Asahiflex I zunächst nur «im Land der aufgehenden Sonne» verkauft wurde, hob sie sich von anderen Produkten dieser Art durch einige Besonderheiten ab. Der Spiegelmechanismus war so mit dem Auslöser gekoppelt, dass er nach der Belichtung in die Sichtposition automatisch zurückfiel – eine Art Rückschwingspiegel, die allerdings bei langen Belichtungszeiten zu Problemen führen konnte, wenn man den Auslöser vor Ablauf des Verschlusses losliess.

Die Asahiflex I war 1952 und 1953 in Japan auf dem Markt und mit insgesamt etwa 7500 Exemplaren sehr erfolgreich. Für europäische Gewohnheiten bot sie ziemlich ungewöhnliche Verschlusszeiten: B, 1/20, 1/30, 1/40, 1/60, 1/100, 1/200 und 1/500 Sekunden.

1953 wurde die Produktion des Folgemodells Asahiflex IA aufgenommen, die einige Verbesserungen aufwies, darunter einen Synchroanschluss (X-sync) für einen externen Blitz. Auch die Verschlusskonstruktion wurde in eine logische Folge geändert, in B, 1/25, 1/50, 1/100, 1/200 und 1/500 Sekunde.

Die Asahiflex IA übertrumpfte den Erfolg des ersten Modell mit insgesamt 11’500 Einheiten, doch der eigentliche Hit folgte 1954 mit dem Modell Asahiflex IIB. Dieses wurde auch in den USA verkauft und war mit einem neuen Rückschwingspiegel ausgestattet. Obwohl die Werber damit prahlten, dass dies die erste SLR-Kamera mit dieser Lösung sei, war dies nicht ganz korrekt: Einen Rückschwingspiegel soll es zuvor bereits in einem Prototyp einer japanischen «Orchid» Mittelformat Spiegelreflexkamera gegeben haben, die allerdings nie in Serie ging. Dennoch darf die Asahiflex IIB für sich in Anspruch nehmen, die erste japanische in Serie produzierte Spiegelreflexkamera gewesen zu sein. Das Nachfolgemodell war die Asahiflex IIA.

Die Entwicklung der Asahiflex Spiegelreflexreihe verlangte nach verschiedenartigen Wechselobjektiven. Zusätzlich zum Standardobjektiv Takumara 3,5/50 mm bot Asahi auch Objektive mit 58, 83, 135 und 500 mm Brennweite an. In diesem Zusammenhang dürfte es interessaant sein, wo der Name «Takumar» herkam: Er war eine Erinnerung an den japanischen Malers Takum Kajiwara, welcher ein Onkel von Matsumoto war.

Die Produktion der ersten Serie von Asahiflex Kameras endete 1957, als der Asahi die weltweit erste japanische Spiegelreflexkamera mit einem fünfeckigen Penta-Prismensucher vorstellte. Sie hiess Asahi Pentax, was sich aus «Penta-» (ein fünfeckiges Prisma) und Asahifle «-x» (die erste japanische 35 mm SLR) herleitete. Aus dieser sonoren Wortkombination entstand die legendäre Marke und die gesamte Pentax-Serie, die seit über 60 Jahren kontinuierlich produziert wird.

1957 kam die erste Pentax auf den Markt, benannt nach dem fünfeckigen Sucherprisma

Die Asahi Pentax wurde auch mit einem neuen Objektivgewinde von 42×1 mm ausgestattet, während die Mitbewerber, vor allem Zeiss Contax und Ihagee Praktica, mit dem kleineren 37mm Gewinde bezüglich der Objektivkonstruktion eingeschränkt waren. Ebenfalls neu war das lichtstarke Auto Takumar Objektiv 1,8/55 mm, das eine halbautomatische Blende besass, deren Wert man vorwählte, damit sie sich auf Tastendruck auf die gewünschte Blendenzahl schloss.

 

Die Pentax Spotmatic erobert die Welt

In den folgenden Jahren wurden verschiedene neue Modelle auf den Markt gebracht, wie 1959 die Asahi Pentax S1, die Asahi Pentax S2 und Asahi Pentax S3, welche auf den gleichen Gehäuse basierten und mit einer Reihe kleiner Verbesserungen und neuen Objektiven angeboten wurden. Zu den Neuerungen gehörte ein Knopf für alle Verschlusszeiten, was die Kopplung mit dem externen CdS Asahi Pentax Belichtungsmesser ermöglichte. Der Belichtungsmesser wurde auf das Prisma aufgesetzt und am Verschlusszeitrad eingerastet.

Die Pentax Spotmatic wurde auf der Photokina 1960 erstmals präsentiert und kam 1964 auf den Markt

In den Folgejahren war Asahi intensiv mit der Entwicklung der Belichtungsmessung durch das Objektiv (TTL) beschäftigt, die 1960 auf der Photokina mit dem Prototyp der Pentax Spot-Matic erstmals gezeigt werden konnte und für grosses Aufsehen sorgte. Asahi brauchte jedoch vier Jahre, um die TTL-Messung zur Serienreife zu verfeinern bis 1964 die erste Spiegelreflexkamera mit TTL-Belichtungsmessung – die Pentax Spotmatic – auf den Markt kam. Sie war auf Anhieb ein Erfolg, der in zwei Jahren mit einer Million verkauften Spiegelreflexkameras gipfelte. Eine weitere Million wurde in den nächsten zwei Jahren verkauft. Die Spotmatic war mit mehr als drei Millionen Einheiten eine der beliebtsten Kameras des Weltmarktes, die auch bei vielen Reportern wegen ihrer Zuverlässigkeit geschätzt wurde.

Zur Spotmatic konnte ein breites Sortiment an Takumar-Wechselobjektiven angeboten werden

Um die Produktionskapazität auch für die Zukunft sicherstellen zu können, war eine neue Fabrik nötig, die in Tochigi errichtet wurde. Erst 1968 wurde wieder eine neue Spiegelreflexkamera vorgestellt, ein Pentax SL-Modell, das auf dem Pentax Spotmatic-Gehäuse basierte, das jedoch einen eingebauten Belichtungsmesser besass.

1969 war die Zeit reif für ein neues System von Pentax und vor allem für ein neues Bildformat: Ein Profiwunsch ging mit der Mittelformatkamera Pentax 6 × 7 in Erfüllung, die vor allem in der Studiofotografie eingesetzt wurde.

Die neue Spiegelreflexkamera Pentax Spomatic II zeigte 1971 gegenüber dem Vorgängermodell nur wenige offensichtliche Verbesserungen. Der damalige grosse technologische Schritt betraf die Objektive mit dem Einsatz neuer Glassorten, die mit mehrschichtigen Super Multi Coated (SMC) Antireflexionsschichten versehen wurden. Die Beschichtungen bestanden aus bis zu sieben Schichten und waren ein Durchbruch bei der Vermeidung von Nebenbildern und Streulichtabsorption. Das Jahr 1971 war auch wirtschaftlich ein Durchbruch, denn das Unternehmen debütierte an der Tokioter Börse, und konnte so die Mittel aufbringen, um die ersten ausländischen Fabriken in Hongkong und Taiwan zu errichten – dies vor allem, weil Produktion für preisgünstige Produkte in Japan zu teuer wurde.

 

Vom Schraubgewinde zum Bajonett

In den nächsten zwei Jahren präsentierte Asahi Optical bis zu sieben neue Spiegelreflexmodelle. Danach folgte eine zweijährige Pause, bis 1974 die Konstrukteure eine recht mutige Entscheidung trafen und beschlossen, die Objektivfassung vom überholten 42mm-Schraubgewinde auf das modernere Bajonett abzuändern. 1975 konnten die ersten Spiegelreflexkameras mit dem Pentax K-Bajonett ausgeliefert werden. Um die bisherigen Objektivbesitzer nicht im Stich zu lassen, gab es einen Adapter, der die Verwendung der Objektive mit Schraubgewinde auf den neuen Kameras ermöglichte. Die ersten Pentax K Kameras waren die Modelle Pentax K2, Pentax KX, Pentax KM und Pentax K1000. Sie basierten auf den letzten Gehäusen mit dem M42-Gewinde, der Spotmatic F und der Pentax ESII.

1975 kam die Pentax K2 auf den Markt. Das K-Bajonett erlaubte einen schnelleren Objektivwechsel

Parallel zu den neuen «K»-Spiegelreflexkameras entwickelte Pentax die kleinere und leichtere «M»-Serie, die 1976 mit den Modellen Pentax MX und ME gegen die damals beliebten Olympus OM1 Modelle antreten sollten. Es gab dazu spezielle SMC Pentax M-Objektive, die bezüglich Design und Grösse den MX- und ME-Gehäusen angepasst waren.

Die Pentax Auto 110 war die kleinste Spiegelreflexkamera des Marktes für 110er-Pocketfilm. (Exponat im Schweizer Kameramuseum Vevey)

1979 erstaunte Pentax den Markt mit einer völlig unerwarteten Spiegelreflexkamera, der Auto 110. Damals war das Kassettensystem Pocket 110 von Kodak gross in Mode gekommen, das auf besonders kleine und handliche Kameras ausgelegt war, und so folgte auch die Auto 110 als einzige derartige Kamera des Marktes diesem Trend.

 

Die professionelle Pentax LX wurde 1980 zum 60-jährigen Bestehen der Firma Asahi vorgestellt. Ein Novum war der Wechselsucher

Die bis 1980 entwickelte «M»-Serie wurde mit einer professionellen Spiegelreflexkamera Pentax LX gekrönt. In der Bezeichnung enthalten war die römischen Zahl «LX», welche den 60. Jahrestag von Asahi symbolisieren sollte. Die Pentax LX war in mancherlei Hinsicht einzigartig und richtungsweisend, nicht zuletzt wegen ihrer Dichtungen zum Schutz vor Feuchtigkeit und Staub – ein noch heute charakteristisches Merkmal der meisten Spiegelreflexkameras mit dem Pentax-Logo. Zudem war die LX modular aufgebaut, indem sie nicht nur mit Wechselobjektiven ausgestattet war, sondern auch ein auswechselbares Suchersystem bot.

Inzwischen hatte Pentax weltweit acht Millionen Spiegelreflexkameras verkauft.

 

Autofokus-Pionier

Nur ein Jahr später machte Pentax mit der Modell Pentax ME-F wieder Schlagzeilen, der ersten Spiegelreflexkamera mit dem Autofokus-System mit Messung durch das Objektiv (TTL-AF). Es basierte auf dem ME Super Modell, doch war die Elektronik dieses Vorläufers späterer Entwicklungen nicht sehr zuverlässig.

Die Pentax ME-F bot 1981 in Verbindung mit dem SMC Pentax AF Zoom 2,8/35-70 mm Objektiv eine automatische Scharfeinstellung

Zudem arbeitete die automatische Scharfeinstellung der Pentax ME-F nur mit einem Objektiv SMC Pentax AF Zoom 2,8/35-70 mm zusammen, in welchem ein Motor mit 4 AAA-Batterien untergebracht war. Alles in allem zwar praktisch, aber nicht sehr handlich, so dass diese Lösung im Markt kaum Zustimmung fand. Um diese etwas unglückliche, aber doch wegweisende Entwicklung zu verbessern, wurde das KF-Bajonett mit fünf elektronischen Kontakten versehen, welche die Übertragung der für die automatische Fokussierung notwendigen Informationen der Elektronik im Kameragehäuse gewährleisteten.

Mit dem Modell 645 präsentierte Pentax eine handliche Mittelformatkamera für das Format 4,5 x 6 cm

Die 1980er-Jahre wurden mit dem Meilenstein von 10 Millionen produzierten Pentax-Spiegelreflexkameras eingeläutet, doch kamen in dieser Dekade insgesamt mehr als ein Dutzend neue Spiegelreflexmodell zusammen, darunter die Mittelformatkamera Pentax 645 sowie die 1983 vorgestellte Pentax Super A, in der eine weitere Version des mit Pentax KA gekennzeichneten Bajonetts vorgestellt wurde. Ferner gab es eine Reihe lichtstarker Pentax KA-Objektive, wie das SMC Pentax-A* 1,4/85 mm und das SMC Pentax-A* 1,8/135 mm welche besonders von Bildjournalisten bevorzugt wurden, welche bei schlechten Lichtverhältnissen das Beste aus der Situation machen mussten.

Das Pentax KA-Bajonett erwies sich bis heute als zukunftsweisend, obwohl in den letzten 30 Jahren der Informationsaustausch zwischen Objektiv und Körper um ein Vielfaches angestiegen ist. So konnte Asahi bereits 1987 seine erste Spiegelreflexkamera mit dem Pentax SFX-Symbol präsentieren, die keine zusätzliche Stromversorgung im Objektiv mehr benötigte. Sie wurde als erste SLR-Kamera mit eingebautem Blitz gefeiert und beendete die Ära der manuellen Spiegelreflexkameras mit dem Pentax-Logo.

 

Die Pentax Meilensteine der letzten vier Jahrzehnte

1982 Die Pentax PC35AF wird als die erste Kompaktkamera von Pentax vorgestellt

1983 Die Pentax SuperA kommt mit mehreren Belichtungsmodi auf den Markt und wird zur europäischen Kamera des Jahres gekürt.

1984 Die professionelle Spiegelreflexkamera Pentax 645 mit dem Bildformat 4,5×6 cm wird präsentiert.

1985 Die Spiegelreflexmodelle der P-Serie kommen als beliebte Einstiegsmodelle mit Programmautomatik und Auto-Belichtung (AE) auf den Markt.

1986 Die Pentax Zoom 70 wird als die weltweit erste Kompaktkamera mit Zoomobjektiv vorgestellt.

1987 Die Pentax SFX ist die weltweit erste Spiegelreflexkamera mit integriertem Blitz.

1990 Die Pentax Zoom 105 Super hat einen grösseren Zoombereich und wird als europäischen Kompaktkamera des Jahres ausgezeichnet.

1991 Die Autofokus-Spiegelreflexkamera Pentax Z-1 weist innovative Features wie Hyperprogramm und Hyper Manual sowie einen motorischen Zoommechanismus auf.

1991 Die Pentax Zoom 90WR ist die weltweit erste wetterfeste Zoom-Kompaktkamera. Inzwischen hat Pentax fünf Millionen Zoom-Kompaktkameras produziert.

1995 Die Pentax MZ-5 macht als weltweit kleinste Autofokus-Spiegelreflexkamera Schlagzeilen. Sie lässt sich nach dem Konzept der intuitiven Bedienung einstellen.

1995 Das smc Pentax-F Fisheye Zoom 3,5-4,5/17-28mm ist das extremste Weitwinkel-Zoomobjektiv.

1997 Die Pentax 645N ist die erste Mittelformatkamera mit Wechseloptik und Autofokus.

1997 Pentax wagt mit Prototyp der digitalen EI-C90 einen Blick in die Zukunft.

1997 Die APS-Kompaktkamera Pentax efina kommt auf den Markt.

1997 Das smc Pentax-FA 1,9/43mm ist das erste der besonders lichtstarken «Limited»-Reihe.

1999 Die 20-millionste Zoomkompaktkamera von Pentax wird produziert.

2000 Pentax präsentiert mit der EI-2000/EI-200 ihre erste Digitalkameras vor. Auflösung: 2,06 Megapixel.

2002 Die Firma ändert ihren Namen in «Pentax Corporation».

2003 Die Pentax *ist D ist die erste digitale Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiv von Pentax,

2003 Die kompakte Digitalkamera Pentax Optio S die kleinste und leichteste der Welt. Beim Einfahren der Optik werden Teile des Linsensystems vertikal auf eine zweite Ebene verschoben.

2006 Die digitalen Spiegelreflexkameras Pentax K100D und Pentax K10D haben erstmals einen integrierten Bildstabilisator.

2008 Die Pentax K-m ist die weltweit kleinste digitale Spiegelreflexkamera mit einem Bildsensor, der dem APS-C-Format entspricht.

2009 Die Pentax K-7 hat zahlreiche neue Features wie staub- und wetterfestes Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung, ca. 100% Sichtfeld, einen optischen Sucher und Full HD-Videofunktion.

2009 Die Pentax K-x gibt es in Farbvariationen mit 100 Farbmustern.

2010 Die Pentax 645D ist die erste digitale Mittelformat-Spiegelreflexkamera von Pentax.

2011 Das Pentax Q ist die kleinste und leichteste spiegellose Digitalkamera. Sie hat den neuen Q-Mount als Objektivanschluss.

2012 Die Pentax Q10 gibt es in Farbvariationen mit 100 Farbmustern.

2013 Das Unternehmen firmiert neu als Ricoh Imaging Company Ltd.

2013 Ricoh zeigt auf der CP+ in Yokohama den Prototyp einer Handkamera mit zwei Fischaugen-Objektiven (Fotointern berichtete): Daraus wurde die Theta 360°-Kamera, die Oktober in Europa auf den Markt kam.

2013 Die Pentax K-50 wird als erste digitale Spiegelreflexkamera der Einstiegsklasse mit staub- und wetterfestem Gehäuse vorgestellt.

2013 Die Pentax Q7 erhält einen 1/1,7 Zoll grossen, hintergrundbeleuchteten CMOS-Sensor,

2013 Die Pentax K-3 kommt mit 24-Mpx-Sensor im APS-C-Format und ohne Tiefpassfilter und mit AA (Anti-Aliasing) Filter Simulator

2014 Die Pentax 645Z weist 51,4 Mio. Pixel auf und hat Live-View-Betrachtung.

2016 Mit der K-1 steigt Pentax in den Bereich der 36x24mm Digital Spiegelreflexkameras ein.

2019 Am 22. November wurde im Schweizer Kameramuseum in Vevey erstmals in Europa der Prototyp einer neuen Pentax Spiegelreflexkamera gezeigt (Fotointern berichtete), die 2020 auf den Markt kommen wird.

2019 Am 27. November jährt sich zum 100. Mal die Gründung von Asahi Optical Joint Stock Co., dem ursprünglichen Hersteller von Pentax-Produkten, die heute digitale Spiegelreflexkameras, Wechselobjektive und Ferngläser umfassen.

Quellen: Text-und Bildmaterial der Ricoh Imaging Company

Weitere Infos finden Sie auf der Pentax-Jubiläumsseite.

 

3 Kommentare zu “100 Jahre Pentax Geschichte”

  1. Die aktuellen Pentax Modelle kenne ich nicht. Doch die feinen Pentax Spotmatic Modelle haben mich durch meiner Ausbildung begleitet. Das war die Zeit als wir alle sehr körnige Bilder wollten und die Barytprints mit schwarzem Rand auskopiert haben. Gegen ende meiner Pentax Zeit hatte ich dann noch in 15mm Weitwinkel
    (heute fast nomal) als grosse Sensation zur verfügung. Also auf weitere 100 Jahre Pentax.

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