Das Sommerheft von PhotoKlassik überrascht die Liebhaber der analogen Fotografie wieder mit einer Fülle spannender Beiträge mit sensationellen Bildern. Dabei sind auch eine Reihe aktueller Produkte und Verfahren Thema, ergänzt durch kreative Portfolio-Stecken, die zu eigenen Ideen anspornen.
Die aktuelle Ausgabe von PhotoKlassik beginnt mit einer spannenden News: Die analoge Fotografie sei ab sofort seitens der Deutschen UNESCO offiziell als ‘immaterielles Kulturerbe’ anerkannt, berichtet Herausgeber Wolfgang Heinen in seinem Editorial. Dies bedeute, dass «fotografische Verfahren, die auf kamerabasierter Fotografie und lichtempfindlichen Materialen basieren» als schützenswertes Kulturgut» gewürdigt werden. So positiv dieser Schritt der Deutschen UNESCO einerseits ist, so fragwürdiger sei die zukünftige Relevanz dieses Titels und die Umsetzung auf internationaler Ebene, so Heinen.
Spannend bei jeder neuen PhotoKlassik-Ausgabe ist jeweils der Magazin-Teil, mit dem das Heft seine Leserschaft begrüsst und mit Neuheiten in der analogen Fotowelt überrascht. Dieses Mal werden zum Beispiel die neue Tageslicht-Entwicklungsdose von Lomography, die neuen Chamonix Summit Planfilmkassetten 8 x 10″ vorgestellt und über die sehenswerte Ausstellung «Zeppelin-Fotografie im Fokus» im Zeppelin-Museum Friedrichshafen berichtet.
Die Artikelreihe über die besten Kameras für analoge Fotografie von Christof Bircher erfährt ein weiteres Highlight mit den besten Spiegelreflexkameras der 1970er- und 80er-Jahre. Dabei stehen die Canon A-1, die Pentax MX, die Nikon-Modelle FE2 und FE, die Leica R4/R5, die Contax 137 MA, die Minolta XD7, die Zenza Bronica SQ und de Pentax 110 auf dem Podest und werden mit Plus- und auch Minuspunkten kompetent beschrieben.
Das «Werkstattgeflüster» ist eine der beliebtesten Rubriken von PhotoKlassik, weil hier viele praktische Tipps zur Pflege und Reparatur analoger Kameras nachvollziehbar vermittelt werden. Diesmal erklärt Christof Bircher, wie man verharzte Verschluss- und Blendenlamellen reinigt und wieder gangbar macht – eine etwas heikle Arbeit, die jedoch dazu beitragen kann, dass die alte Lieblingskamera wieder praxistauglich wird.
Mit historischen Kino-Objektiven zu fotografieren, kann durchaus seinen Reiz haben. Bernd Kleckhöfel hat sich mit diesem Thema befasst und Objektive von Cooke, Meyer-Görlitz, Kern (!) und Schneider-Kreuznach in der Praxis erprobt. Was in dem Artikel besonders ansprechend ist, sind die vielen historischen Details, welche Kleckhöfel zu jeder Marke an den Tag fördert.
Im Portfolioteil fallen die «surrealen Farbverschiebungen und sonnendurchfluteten Unschärfen» der Polaroid-Bilder von Stefanie Schneider besonders auf. Sie verwendet dazu längst abgelaufenes Filmmaterial und wird mit besonderen Farb- und Kontrasteffekten belohnt. «Ein abgelaufener Polaroid-Film erzeugt Unvollkommenheiten, die die Fragilität von Umwelt und Individuum widerspiegeln …» kommentiert Stefanie Schneider ihre Bilder.
Halbformatkameras kommen wieder in Mode. Einmal, weil damit doppelt so viele Fotos auf einen Film passen, dann aber auch, weil das Hochformat auch durch den Smartphone-Trend populär wird. Thomas Gade hat sich dieser Kameraklasse angenommen und die wichtigsten analogen Modelle mit vielen Praxistipps unter die Lupe genommen.
Auch Lochkameras sind immer stärker im Trend. Jetzt gibt es eine spannende Neuheit in diesem Bereich: Die Mania MZ. Die «Multi Format Zoom-Kamera» ist modular aufgebaut und ermöglicht die beliebige Kombination von Kamerarückteilen, Zwischenrahmen und Frontpanels, um so beispielsweise Bildwinkel und perspektivische Wirkung individuell und kreativ zu steuern.
Warum ist die Farbfilmproduktion so kompliziert. Müsste sie mit dem heutigen Mitteln nicht sehr viel einfacher und toleranzsicherer sein? Steffen Schüngel gibt einen interessanten Einblick in die Farbfilmherstellung von heute und vermittelt uns sehr viel Hintergrundwissen zu diesem selten behandelten Thema.
«Fotografinnen auf Reisen», so der Titel einer Ausstellung auf den Internationalen Tagen in Ingelheim (noch bis 13. Juli 2025). Die mehr als 170 ausgestellten Arbeiten von 21 Fotografinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz entstanden in den letzten 100 Jahren. Darunter viele bekannte Namen, wie Barbara Klemm, Fee Schlappe, Herlinde Koelbl, Julie Boehringer oder Marianne Breslauer.
Das Schlussportfolio zeigt «Erinnerungen an eine vergangene Epoche» mit einem Bildteil und der Besprechung des Buches über die von Edward S. Curtis fotografierten indigenen Völker Nordamerikas, das im Taschen-Verlag erschienen ist (siehe auch Fotointern). Curtis dokumentierte über drei Jahrzehnte hinweg in rund 40’000 Fotografien das Leben und die Traditionen der amerikanischen Ureinwohner.
Der Inhalt
Editorial: «Wir sind Kulturerbe(n)!» von Wolfgang Heinen
Kameras & Objektive
Reisen im Idealformat: Marktübersicht 6 x7-Messsucherkameras / Die besten Kameras für Analogfotografen: Teil 2: Das goldene Zeitalter der Spiegelreflex / Kamerageschichte(n): Die Ur-Leica / Werkstattgeflüster: Blenden- und Verschlusslamellen richtig reinigen / Historische Kino-Objektive: Mit Filmkamera-Objektiven fotografieren
Aufnahme & Belichtung
Zwei oder drei Beine? Das Rollei Lion Rock Traveller Pro / Warum Halbformat? / In der Praxis getestet: Analoge Filter von Omni / Mania MFZ: Neues Lochkamera-System
Film & Dunkelkammer
Feinkontrast im Negativ: Pu ll-Entwicklung / Jobo SilverBase Expert / Markt, Unternehmen, Wirtschaft: Farbfilmproduktion 2025
Präsentation & Archivierung
Valoi easy120: Scannen mit der Digitalkamera / 135 Autocarrier Filmomat: Tempo und edle Technik
Kultur & Portfolio
Steffen Schüngel / Stefanie Schneider / Fotografinnen auf Reisen: Neugier, Mut und Abenteuer / Edward S. Curtis: The North American Indian / Randnotizen zur Fotokunst
Augenblick / Magazin / Impressum / Advertorial CEWE / Schluss
Die Printausgabe von PhotoKlassik erscheint vierteljährlich mit 98 Seiten im Verlag der IMH Imaging Media House, New.C. GmbH & Co. KG. Das Magazin ist sowohl bei Ars-Imago in Zürich als auch bei Fotomedia in Jegenstorf erhältlich. Das Heft kostet CHF 18.90 zuzüglich Versandspesen. Es kann auch im Digitalabo zu 24,90 Euro im Jahr hier bestellt werden.