Urs Tillmanns, 4. März 2020, 16:00 Uhr

Ronald Pizzoferrato zeigt Bilder aus Caracas, der «Stadt der Sehnsucht»

Ronald Pizzoferrato ist ein venezolanischer Künstler und Fotograf, geboren 1988 und aufgewachsen in Caracas, Venezuela. Seit fünf Jahren lebt er in der Schweiz und hat sich der Dokumentation und Erforschung von gesellschaftlichen Ereignissen, sozialen Phänomenen und internen Konflikten in seiner venezolanischen Heimat verschrieben.

In seinem Vortrag präsentiert Ronald sein aktuelles Werk «una velocidad», welches das Leben in seiner Heimatstadt Caracas in eindrücklichen Bildern zeigt und dokumentiert.

«Seit rund fünf Jahren leidet Caracas unter einem drohenden sozialen und politischen Kollaps» stellt Ronald Pizzoferrato fest. «In diesem Sinne hat sich die Realität meiner Heimatstadt auf vielfältige Weise gezeigt, aber immer unter einem quantitativen Gesichtspunkt, etwas Statistischem in gewisser Weise, etwas, das sich zählen oder messen lässt. Für mich ist die Stadt Caracas jedoch mehr als nur Zahlen und eine Referenz eines gescheiterten Staates. Aus diesem Grund konzentriert sich meine Forschung darauf, die Identität von Caracas und die Art und Weise zu erforschen, wie die Einwohner von Caracas sich der Situation stellen und versuchen müssen, ein normales Leben zu führen, trotz der schwierigen Umstände wie der ständig steigenden Mordrate und der schlimmsten sozio-politischen Situationen in der Geschichte Venezuelas.

Aber wie ist es, ein Bürger von Caracas zu sein? Was sind die Träume der Menschen in Caracas? Die vorliegende Arbeit mit dem Titel ‘una velocidad’ zeigt, wie wir gewohnt sind, uns täglich neu zu erfinden, und wie wir einen Weg zum Überleben im Kontext von Caracas schaffen. Je mehr ich in dieser dunklen Oberfläche grabe, desto mehr magische und einzigartige Aspekte entdecke ich bezüglich unserer Identität und Kultur. Irgendwie hat es den Anschein, dass in Caracas die Metabolisierung tragischer Ereignisse zur Kunst geworden ist.»

Ronald arbeitet auf globaler Ebene an umfassenden Multimedia-Projekten zu den Themen Identität, Migration und Gewalt. Seine Werke wurden in Kunstmuseen in der Schweiz und in Venezuela ausgestellt und in Zusammenarbeit mit SRF, Reporter ohne Grenzen und verschiedenen renommierten Zeitschriften veröffentlicht. 2018 gewann er den Globetrotter World Photo Förderpreis. Zurzeit absolviert er einen Master of Arts in Design mit der Spezialisierung  ‚Trends & Identität‘ an der Zürcher Hochschule der Künste.

Der Vortrag dauert von 19:00 bis ca. 20:30 Uhr. Danach besteht die Möglichkeit mit Ronaldo zu diskutieren, ihm Fragen zu stellen und so mehr über das Leben in Caracas zu erfahren. Danach wartet ein Apéro auf Sie. Der Vortrag ist von Photo Vision Zumstein organisiert und wird auf Englisch gehalten.

Wann? Donnerstag, 12. März 2020 / 19:00 bis ca. 20:30 Uhr mit anschliessendem Apéro
Wo? Photeria, Vidmarhallen, Könizstrasse 161, CH-3097 Liebefeld b. Bern
Wie viel? Kostenlos (inkl. Apéro), Anmeldung hier erforderlich

UPDATE: Der Vortrag ist abgesagt und wird zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt

 

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