Markus Zitt, 16. September 2020, 06:01 Uhr

Nikkor Z 1,2/50 mm S: lichtstarkes Profi-Normalobjektiv

Nikon hat mit dem Nikkor Z 1:1,2/50 mm S ihr erstes Z-Objektiv mit einer Lichtstärke von 1:1,2 und dieses zusammen mit dem Ultraweitwinkelzoom Nikkor Z 1:2,8/14–24 mm S (siehe separate Meldung) für ihre spigellosen Vollformatkameras der Z-Reihe vorgestellt.

Das neue Normalobjektiv nimmt laut Nikon einen besonderen Platz in ihrer Nikon-Z-Objektivreihe ein. Es soll sich durch hohes Auflösungsvermögen, einen zuverlässigen Autofokus und die Möglichkeiten zur Kontrolle der Bildästhetik auszeichnen. Ob harmonisches Bokeh oder detailgetreue Punktlichtwiedergabe – Profifotografen können in Fotos und Filmen neue Dimensionen der Tiefenwirkung und Detailtreue bei einer klassischen Brennweite von 50 mm erreichen. Dieses Objektiv schöpft die faszinierende Lichtausbeute des Nikon-Z-Bajonetts aus und die Offenblende von 1:1,2 erlaubt eine umfassende Kontrolle der Tiefenschärfe.

Das lichtstarke 50-mm-Festbrennweiten-Objektiv ist laut Nikon mit einem Preis (UVP) von beinahe 2800 Franken eine «preisgünstigere» Wahl für Profis, die eine dem in mehrer Hinsicht extremen Z 1:0,95/58 mm S Noct (UVP: CHF 10’499.-) der S-Serie nahekommende optische Leistung suchen und nicht auf den Autofokus verzichten möchten.

Das lichtstarke 50-mm-Festbrennweiten-Objektiv soll eine besonders hohe optische Leistung bis in die Ecken sowie schnellen, präzisen Autofokus bieten. Es verfügt über eine konfigurierbare Funktionstaste (L-Fn) und ein OLED-Display zur Anzeige wichtiger Aufnahmeparameter.

 

Nikkor Z 1,2/50 mm S wichtigste Merkmale:

Professionelles 1:1,2-Festbrennweite: Vollkommenes Bokeh. Detailgetreue Punktlichtquellen. Sehr hohe Schärfe bis in die Bildecken. Grossartig bei schwachem Licht.
Fortschrittliche optische Konstruktion: 17 Linsen in 15 Gruppen, darunter 2 ED-Glas-Linsen und 3 asphärische Linsen.
Präziser Autofokus: Der Autofokus arbeitet schnell, gleichmässig und nahezu unhörbar. Das anvisierte Motiv wird gestochen scharf abgebildet, auch bei Nahaufnahmen oder geringer Tiefenschärfe.
Brillante Bilder: Nikons Nanokristall-Antireflexionsvergütung und die ARNEO-Vergütung wirken Geisterbildern und Streulicht auch bei Gegenlicht wirksam entgegen.
Filmsequenzen in Kinoqualität: Dank der grossen Offenblende kann die Tiefenschärfe umfassend kontrolliert werden. Focus Breathing wurde nahezu vollständig beseitigt.
Professionelle Bedienelemente: Der Einstellring ist leise und die Funktionstaste (Fn) kann individuell belegt werden. Auf dem OLED-Display lassen sich wichtige Aufnahmeparameter schnell und einfach ablesen.
Abgedichtet: Alle beweglichen Teile des Objektivtubus sind abgedichtet und auch das aus Metall bestehende Objektivbajonett ist mit einer Gummidichtung ausgestattet.

 

Das laut Nikon «kompakte» Normalobjektiv ist rund 150 mm lang, weist einen Durchmesser von rund 9 cm auf und wiegt ca. 1.1 Kilogramm. Es hat ein Filtergewinde von 82 mm.

 

Preis und Verfügbarkeit

Das Nikkor Z 1:1,2/50 mm S ist voraussichtlich ab Mitte Dezember 2020 zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 2‘799 Franken im Handel erhältlich.

Weitere Infos

Nikkor Z 1:1,2/50mm S (Produktseite)

Nikkor Z-Objektive (Übersichtseite)

Nikon Z-System (Übersichtsseite)

Nikon Schweiz
CH-8132 Egg
Tel. 043 277 27 00
Fax 043 277 27 01

 

Nikkor Z 1:1,2/50mm S – Spezifikationen
Internationaler Name Nikkor Z 50 mm 1:1,2 S
Anschluss Nikon-Z-Bajonett
Format Nikon FX-Format (Kleinbild-Vollformat)
Brennweite 50 mm
Lichtstärke 1:1,2
Kleinste Blende 16
Optischer Aufbau 17 Linsen in 15 Gruppen (2 ED-Glas-Linsen und 3 asphärische Linsen)
Bildwinkel FX-Format: 31°30′, DX-Format: 47°
Fokussiersystem 2 STM
Fokussierung Autofokus, manueller Fokus
Max. Abbildungsmassstab 1:15x
Naheinstellgrenze 0.45 m ab Sensorebene
Anzahl Blendenlamellen 9 (Blendenöffnung mit abgerundeten Lamellen)
Vergütung Nanokristall- und ARNEO-Vergütung
Filterdurchmesser 82 mm (P = 0,75 mm)
Ø x Länge 89.5 mm maximal x 150 mm Länge (ab Bajonettauflage)
Gewicht ca. 1090 g
Mitgeliefertes Zubehör Objektivdeckel xx (vorderer Deckel), Objektivdeckel LF-N1 (hinterer Deckel), Gegenlichtblende xxx, Objektivtasche xx

 

11 Kommentare zu “Nikkor Z 1,2/50 mm S: lichtstarkes Profi-Normalobjektiv”

  1. Wohin soll das hinführen?
    Wer möchte sich dieses Normalobjektiv in der Praxis zumuten?
    Wer braucht diese Lichtstärken tatsächlich?

    Wurde mit der Einführung der spiegellosen Systemkameras nicht laut getönt dass es zukünftig möglich sein werde kleinere, leichtere und bessere Objektive zu bauen? Wenn ich mir das nunmehr zweite lichtstarke „Normalobjektiv“ von Nikon anschaue, welches größer als ein „klassisches“ 2,8/200mm-Teles ist und auch deutlich mehr als dieses wiegt, dann fange ich an die getroffenen Aussagen anzuzweifeln.

    1. z.B. Sternenhimmelfotografie, wenn man einen engeren Bildwinkel braucht (um mal ein anderes Beispiel als die immer gleichen zu nennen).
      Die Kompaktheit spiegelloser Systemen war nur eines von mehreren Argumenten und auch keine zwingende Vorgabe. Wer auf Kompaktheit fixiert ist, findet entsprechende Objektive auch bei Fremdherstellern.

    2. Tja, das ist reine Physik und die Passage „Leichter“ ist reines Marketing. Der Kleinbild Sensor kann keine „leichte“ Lichtstarke Objektive Realität werden lassen. Zumal das Licht viel korrekter auf den Sensor auftreffen muss als damals zu analog Zeiten. Schauen Sie mal zu Sony. Kleine Kamera RIESIGE Zeiss Objektive. Der einzige Weg zu einer Balance ist der Crop Sensor, egal ob nahe am Kleinbild ( Vollformat) oder MF ( Mittelformat). Noch was, anfangs der 2000er sagte Nikon dass sie nie mit einem Kleinbild Sensor in die digitale Fotografie einsteigen werden. Unter anderem wegen den von Ihnen erwähnten Punkte… Canon hatte dann den KB Sensor auf den Markt gebracht und SCHWUPS musste Nikon Nachzeihen. KB Digital wird NIE kleine, leichte Lichtstarke Objektive hervorzaubern….

  2. Zitat Roberto Garvellado: «KB Digital wird NIE kleine, leichte Lichtstarke Objektive hervorzaubern»

    Zum Glück kennen die Entwickler des Leica M-Systems oder des neuen SIGMA-fp-Systems nicht «Ihre» Physik und bauen weiterhin kompakte und lichtstarke Objektive für KB … 😉

    1. Welche wären das? Z.B. das 50mm F1.4 DG HSM welches 815 g, bei Abmessung 85.4 x 99 mm, auf die Waage bringt? Ein vergleichbares APC, z.B. Fuji XF 35mm F1.4 wiegt 187g, bei 65.0 x 50.4mm.

      Seit wann hat das Leica M-System Autofocus? Non-AF Objektive sind definitiv kleiner, da das ganze AF-Geraffel im Objektiv keinen Platz finden muss. Würden die anderen Hersteller auf den AF verzichten, könnten sie ihre Objektive auch kleiner und leichter bauen.

      Und selbst die Ingenieure von Leica kennen die „Physik“ von Roberto Carvellados:

      SUMMICRON-M 1:2/50 mm – 240g – 43.5 x 53mm
      SUMMILUX-M 1:1,4/50 mm ASPH. – 335g – 52.5 x 53.5mm
      NOCTILUX-M 1:0,95/50 mm ASPH. – 700g – 75.1 x 73

      Das war schon in analogen Zeiten so und wird sich auch in digitalen Zeiten nicht ändern.

    2. @ Abgehängt, also wenn für Sie 800 gramm +- leicht sein sollte… stellen Sie doch bitte Ihr Equipement auf die Wage, dann stellen Sie das Äquivallente analoge System auf die Wage…

      Zudem, lange habe ich gesagt, dass das F Bajonett nicht für das digitale Zeitalter gebaut wurde. Zu knapp und zu weit vom Sensor entfernt…. Die Bildecken waren teils alles andere als gut…. Das brachte viele Nikon „Fan Boys“ in Rage…. nun seit dem Z System sagt selbst Nikon. “ Schärfe bis an die Ränder“

      Verstehen Sie mich nicht falsch, aber sie können es gerne „meine“ Physik nennen… denn die ist die Physik der allermeisten… bis auf wenige wie sie welche wahrscheinlich mit einer „Wunschphysik“ leben.

      1. Um es kurz zu machen: ein anschaulicher Gewichtsvergleich zwischen den lichtstärksten KB-Objektiven (beide ohne AF). 

        2000 g · NIKKOR Z 58 mm 1:0,95 S Noct  
        700 g · Leica Noctilux-M 50 mm 1:0,95 ASPH

        Dazu ein Vergleichstest: https://youtu.be/tcSbvLWNaH8

        * * * *   

        Sigma weiss, dass deren bisherigen Art-Glasklötze kleiner werden müssen. Darum haben sie kürzlich für spiegellose Kameras ein kleineres 85 mm f1,4 Art herausgebracht:

        1130 g · Sigma 85mm f/1.4 DG HSM ART (Sony-Version von 2018)
        625 g · Sigma 85mm f/1,4 DG DN Art, Sony-E (Sony-Version von 2020)

        Schauen Sie sich dieses Video ab 21:40 an: https://youtu.be/kA6mIvFCP6Q

        * * * *   

        Nun erklären Sie mir nach dem Anschauen der Videos, wo in der Praxis der signifikante Unterschied zwischen leicht und schwer liegt … 😉

  3. Nikon macht das richtig: Besitze das Z 50mm f1.8: ein sehr gutes, nicht zu grosses, nicht zu schweres, nicht zu teueres Objektiv, das schon bei Offenblende eine sehr gute Abbildungsleistung hat: genau was ich brauche. Es würde keinen Sinn machen, müsste man das 1.2er erst abblenden, um ein scharfes und kontrastreiches Bild zu erhalten. Wenig optische Kompromisse zu machen, hat zur Folge, dass ein 50mm 1.2 Objektiv, dessen Autofokus schnell und das gegen Wettereinflüsse gut abgedichtet sein soll, aufwändig konstruiert, gross und schwer sein wird – und zwangsläufig teuer. Nikon Fotografinnen und Fotografen haben nun die Wahl. Wo ist das Problem?

    1. @Foto Dominik „Wo ist das Problem?““

      Das sich auch hier zeigt, dass 35mm AF Objektive immer noch grösser und schwerer sind als vergleichbare Non-AF bzw. APS Objektive. Das 1.8er Z50 ist immerhin 76 x 86.5mm gross und wiegt dabei 415g. Zur Erinnerung: Fuji XF 35mm F1.4, 187g, bei 65.0 x 50.4mm.

      1. @ Hans-Jörg Fritsch: Jede und jeder soll nach seiner façon glücklich werden. Bin zufrieden mit der Grösse und dem Gewicht der Nikon Vollformat-Kameras und der Objektive: In den Schärfe/Unschärfe-Verläufen und bei hoher ISO-Zahl finde ich KB-Sensor stark: Bin einen Monat durch die schottischen Highlands gereist mit einer Z6, dem 24-70 Z und der neuesten Version des 70-300 Nikon P (F-Anschluss und Adapter). Für eine Städtereise oder Street, ist oft nur meine Fuji X100 F dabei. Wenn es ganz leicht und klein sein soll, ist die Sony RX100 VI der absolute Hammer. Ja und ein iPhone habe ich ja immer dabei. Für einen kommerzielen Auftrag mit Video, Ton und Licht kommt dann schon mal 20 bis 30 kg Ausrüstung zusammen, da sind dann Kameras und Objektive nur noch ein kleiner Teil vom Ganzen.

  4. Kann die Reaktionen auf Frau Müller’s Beitrag nicht nachvollziehen. Es ging ja un ein generelles „Versprechen“ der Hersteller und mal kann wohl nicht behaupten, dass es eingehalten wurde.

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