David Meili, 10. Mai 2009, 08:13 Uhr

Zeitungssterben beeindruckt Moritz Leuenberger nicht, Moreno Blumenthal wird an einem Sonntag getauft

Pressespiegel vom Wochenende zum 9./10 Mai 2009
090509_leuenbergerBundesrat Moritz Leuenberger zeigt sich in einem Interview in der Aargauer Zeitung unbeeindruckt vom Abbau von  Stellen und dem Verlust an Meinungsvielfalt in der Schweizer Presselandschaft. Mehr als sechzig Stellen weniger von qualifizierten, mehrheitlich jungen Kolleg/innen mit der Aufgabe von .ch und das nunmehr zementierte Duopol im Schlüsselmarkt der Pendlerzeitungen interessieren den sozialdemokratischen Medienminister nur am Rande.

Auf Widersprüche in der Medienpolitik des Bundesrates hat bereits früher Verleger Norbert Neininger in einer bemerkenswerten Podiumsdiskussion im März hingewiesen, deren Berichterstattung allerdings mehr als nur unvollständig war. Neininger hat seinen Standpunkt nachträglich in einem Blog verteidigt. Schön, dass einer der erfahrendsten Verleger in der Schweizer Presselandschaft mit uns Dumpfbeuteln (Originalzitat Michael Ringier) im gleichen Boot sitzt. Moritz Leuenberger hat im Interview mit der AZ noch eins draufgesetzt: „Eine Zeitung, die nur von Werbeeinnahmen lebt, hat keine Seele.“

Tatsächlich trat .ch als Auftraggeberin für Pressefotografen nur wenig Erscheinung, doch immerhin bot sich eine Alternative zu den beiden dominierenden Verlagshäusern. Mit der Vernetzung von weiteren Tageszeitungen und der Aufgabe von eigenständigen Projekten wie Cash (zumindest als Zeitung) verdünnte sich der Markt in weit grösserem Ausmass. So fragt man sich bereits, ob die Produktion von nationalen Inhalten durch TA-Media für den Bund Sinn macht und Bern nicht schon längst eine Zeitung zu viel hat. Wie sonntag.ch (Seite 53) vermutet, soll beim Bund die Redaktion halbiert und beim Tages-Anzeiger um etwa 25 Prozent abgebaut werden.

Die Herausgeber der gedruckten  Presse unterschätzen die Bedeutung anspruchsvoller Bildberichterstattung als Alleinstellungsmerkmal massiv. In der Schweiz leistet sich Le Temps fair bezahlte Aufträge für Fotografen. Auf der andern Seite des Spektrums steht die NZZ, die Auftragsfotografie etwa noch für das Lifestyle-Magazin „Z – Die schönen Seiten“ anbietet. Die von Chefredaktor

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