Urs Tillmanns, 7. November 2011, 16:30 Uhr

Ab morgen: Vision 2011 in Stuttgart – Weltleitmesse der Bildverarbeitung

Es gibt Kameras, deren Bild zu Daten verarbeitet werden, mit denen Prozess überwacht, Teile geprüft und Arbeitsvorgänge gesteuert werden. Diese technischen Applikationen von Spezialkameras und die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten in den verschiedensten Branchen, ist das Thema auf der VISION 2011, die ab morgen in der Messe Stuttgart auf 7’000 interessierte Besucher wartet.

Die Bezeichnung «Bildverarbeitung» ist wahrscheinlich für die meisten fotografieorientierten Leser missverständlich: Es wird unter diesem technischen Begriff die Verarbeitung von Signaldaten von Kameras verstanden, um beispielsweise Objekte zu zählen, zu vermessen oder gar Prozesse zu steuern. Um solche Anwendungen geht es auf der Technikmesse «Vision», die ab morgen, 8. bis Donnerstag 10. November 2011, in der Messe Stuttgart stattfindet.

Schon das letzte Jahr hat uns die «Vision» fasziniert, um zu sehen, wozu Spezialkameras in hochtechnischen Bereichen eingesetzt werden, wie solche Kameras aussehen und wie sie funktionieren. Hier schon mal als Vorgeschmack ein Pressetext (gekürzt) der Messe Stuttgart:

Sie müssen nicht schön, sondern zweckmässig sein, die Digitalkameras, die in der Bildverarbeitung eingesetzt werden. Auf der VISION 2011 sind die neusten Modelle und Technologien zu sehen

Bereits heute zeichnet sich ab, dass die VISION 2011 als internationale Fachmesse für Bildverarbeitung, das Rekordergebnis des vergangenen Jahres mindestens wiederholen, wenn nicht sogar überbieten wird. Sowohl bei der Anzahl der angemeldeten Aussteller als auch bei der Ausstellungsfläche liegt die Weltleitmesse im Vergleich zum Anmeldestand vom Vorjahr im zweistelligen Plus.

Alle Keyplayer aus der Bildverarbeitungsbranche haben wieder zugesagt. Erstmals hatte die VISION letztes Jahr mit 323 Ausstellern die 300er-Marke überschritten. Zur VISION 2011 werden zwischen 330 und 340 Aussteller erwartet, die auf über 20’000 Quadratmetern Bruttoausstellungfläche ihre aktuellsten Kameras, Visionsensoren, Framegrabber, Softwaretools, Beleuchtungssysteme, Objektive, Zubehör sowie komplette Systeme, Anwendungslösungen und Dienstleitungen präsentieren werden.

Medizintechnik im Fokus der diesjährigen VISION 2011 :  Eine Vielzahl bildgebender medizintechnischer Geräte in einen OP-Saal zu installieren gilt als Herausforderung. «Stemmer Imaging» stellt sich dieser Aufgabe mit neu entwickelten Konzepten und innovativen Produkten 

Erstmals Medical Discovery Tour

Die VISION besteht aus zwei Hauptelementen: einer Hightech-Leistungsschau sowie einem hochwertigen und vielseitigen Rahmenprogramm, das der Wissensaktualisierung und der Weiterbildung der Besucher dienen soll. Die klar abgesteckte Themenfokussierung auf Bildverarbeitungsbelange ist ein Alleinstellungsmerkmal der Fachmesse VISION und meines Wissens weltweit so kein zweites Mal in der Messelandschaft zu finden. Die Inhalte der VISION werden stetig den Bedürfnissen des Marktes angepasst und entwickeln sich aus dem Besucher- und Aussteller-Feedback heraus weiter. Ein gutes Beispiel hierfür ist die erstmals stattfindende Sonderschau «Medical Discovery Tour» zum Thema Medizintechnik. Denn aufgrund von Messebesucher- und Ausstellerbefragungen hatte sich herauskristallisiert, dass das Interesse am Thema Bildverarbeitung in der Medizintechnik zunimmt. Aussteller schätzen mittlerweile die Medizintechnik als fünftwichtigste Besucherbranche ein und von den Besuchern ordnen sich bereits acht Prozent diesem Bereich zu.

 

Integration Area wächst

Auch die «Integration Area» und der «Application Park» sind Antworten auf die Bedürfnisse des Marktes, denn unter den Messebesuchern haben die Endanwender in den vergangenen Jahren zugenommen. 25 Prozent der VISION-Besucher bezeichnen sich als Endanwender und 23 Prozent suchen nach schlüsselfertigen Bildverarbeitungssystemen. Als thematisch klar abgegrenzter Bereich ist die «Integration Area» Systemintegratoren und Lösungsanbietern vorbehalten und wird bereits zum dritten Mal initiiert. Integratoren können hier Kontakte zu Endanwendern knüpfen und ihre Kompetenz zeigen.

 

Auf der VISION 2011 zu sehen: Ein kompaktes Handgerät von CTMV für die schnelle Stichprobenmessungen. Durch Aufsetzen und Knopfdruck wird die Tiefe von eingeschlossenen Fremdpartikeln bestimmt

Application Park

In die vierte Runde geht der «Application Park», der von über 30 Partnerfirmen unter dem Motto «Partners for Vision» initiiert und federführend von der Vereinigte Fachverlage GmbH organisiert wird. Auf rund 200 Quadratmetern findet Qualitätssicherung wie im wirklichen Produktionsalltag statt. Bildverarbeitungssysteme tragen dazu bei, dass auf wirtschaftliche Weise Produkte wie Playmobil-Figuren geprüft, beschriftet und verpackt werden. Dabei sind Fertigungs-, Handhabungs-, und Automatisierungsprozesse optimiert miteinander verknüpft. Im nächsten Jahr wird der Application Park dann wieder thematisch neu aufgestellt.

 

19. VISION Award

Innovationen sind auf der VISION gross geschrieben, denn für viele Aussteller ist sie das Hauptmesseereignis des Jahres. Der innovative Charakter der VISION zeigt sich auch durch den VISION Award, der Preis für angewandte Bildverarbeitung. Er ist mit 5’000,- Euro dotiert und wird dieses Jahr zum 19. Mal verliehen. Der Preis soll eine Anerkennung für engagierte Unternehmen sein, die Bildverarbeitungstechnologien einfallsreich und praxisnah vorantreiben.

VRmagic hat den Augenchirurgie-Simulator Eyesi entwickelt, mit dem angehende Augenchirurgen operative Eingriffe ohne Risiko für einen Patienten trainieren können 

Hochwertiges Rahmenprogramm fördert Weiterbildung

Die Attraktivität einer Fachmesse steigt enorm durch ein zusätzliches Angebot an Fortbildungsmöglichkeiten für den Besucher. Dazu bietet die VISION 2011 wieder reichlich Gelegenheit mit ihrem vielseitigen Rahmenprogramm.

 

Industrial VISION Days mit Expertenpanel

An erster Stelle sind hier die traditionellen Industrial VISION Days zu nennen, die an allen drei Messetagen stattfinden. Der Fachverband Industrielle Bildverarbeitung im VDMA organisiert die Vortragsreihe seit vielen Jahren. Seiner Kompetenz ist es zu verdanken, dass die Themen immer hoch aktuell sind. Wie bereits erwähnt wird beispielsweise der Einsatz von Bildverarbeitungssystemen in der Medizintechnik auf dem Programm stehen oder auch neue Schnittstellenstandards. Im Rahmen der Industrial Vision Days findet dann am zweiten Messetag ein Expertenpanel «The sharper image! What’s new in Image Acquisition?» in englischer Sprache statt. Im Mittelpunkt steht die Aufholjagd der CMOS-Bildsensoren gegenüber der CCD-Technologie. Bringt die CMOS-Technologie die besseren Bilder? Aspekte wie Kompression, Optik und Beleuchtung werden dabei berücksichtigt. Das Panel richtet die Zeitschrift INSPECT zusammen mit dem Fachverband Industrielle Bildverarbeitung im VDMA aus.

 

Vision-Sensoren Checker von für die Produkteprüfung. Der neue Checker 4G ist mit farbigen Beleuchtungs- und Polarisierungsoptionen erhältlich. 

Sonderschau Internationale Bildverarbeitungsstandards zum Anfassen

Neue Schnittstellenstandards wie etwa CoaXPress und Cameralink HS sowie Gigabit-Ethernet-Vision 2.0 und USB 3.0 stehen in den Startlöchern. Je mehr Schnittstellenstandards es gibt, umso schwieriger wird es jedoch für den Applikationsingenieur, das optimale Interface auszuwählen. Hierzu muss er die Leistungsfähigkeit der einzelnen Schnittstellen gut kennen. Mit der Sonderschau Internationale Bildverarbeitungsstandards in Halle 6 wollen Vereinigungen wie die Automated Imaging Association (AIA), die European Machine Vision Association (EMVA) und die Japan Industrial Imaging Association (JIIA) gemeinsam Aufklärungsarbeit leisten. Die Sonderschau findet zum vierten Mal auf der VISION statt und wird «Standards zum Anfassen präsentieren», das heisst, konkrete Applikationen und Demonstratoren. Außerdem können die Messebesucher direkt mit den Entwicklern sprechen.

 

Erneut VISION ACADEMY: Seminare für Newcomer und Wissensdurstige

Dass es an Fachkräften in der Bildverarbeitungsbranche mangelt, liess sich in den vergangenen drei Jahren auch am regen Anklang der Grundlagenseminare der VISION ACADEMY feststellen. Deshalb finden sie auch heuer wieder statt. An allen drei Messetagen werden jeweils vier Seminare gegeben, die Technologie-Know-how für Newcomer in der Bildverarbeitung, für Endanwender aus der Produktion, Systemhäuser und Maschinenbauer vermitteln. Die Seminare zeigen Wege auf, wie mit vorhandenen Personalressourcen betriebliches Wissen aufgebaut und somit Unternehmen wettbewerbsfähiger gemacht werden können. Sie werden in Kooperation mit der VISION ACADEMY, Erfurt, veranstaltet.

Eine Matrix-Kamera-Serie HXG von Baumer. Der CMOS-Sensor hat eine Auflösung von 2048 x 2048 Pixel erlaubt die Inspektion kleinster Details. 

Besucherzahl von 7’000 angepeilt

Da die Anforderungen an die Qualität von Produkten aus den unterschiedlichsten Branchen stetig steigen und Bildverarbeitungssysteme hier Schlüsselelemente für wirtschaftliche Lösungen zur Qualitätskontrolle sind, spricht die Leistungsschau VISION 2011erneut Besucher aus sehr unterschiedlichen Abnehmerbranchen an: Dazu gehören Automobilindustrie sowie Zulieferindustrien, Maschinenbau, Elektrotechnik/Elektronik, Feinmechanik und Optik, Druck-, Glas-, Holz-, Gummiindustrie, Pharmazie, Kosmetik-, und Nahrungsmittelindustrie und viele mehr. Zunehmend wichtiger werden auch Besucherzielgruppen, die sich für

Anwendungen aus dem nicht-industriellen Bildverarbeitungssektor interessieren. Hierzu zählen Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Sicherheitstechnik, Verkehrsleittechnik, Sport, Werbung, Unterhaltung. Und ein Ende ist noch nicht abzusehen, denn immer mehr Branchen entdecken für ihre Zwecke die Bildverarbeitung. Nach dem Besucherrekord auf der letzten VISION 2010 mit 6.752 Besuchern wird zur VISION 2011 eine Zielmarke von 7’000 angepeilt.

Die VISION 2011 findet vom 8. bis 10. November 2011 auf der Messe Stuttgart direkt beim Flughafen statt. Geöffnet ist täglich von 09:00 bis 17:00 Uhr. Der Eintritt beträgt 25 Euro

 

Weitere Informationen finden Sie hier.

 

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