Markus Zitt, 31. August 2018, 15:00 Uhr

Aus für die Bildverwaltung: Phase One stellt Software Media Pro ein

Per E-Mail sind Käufer der Software «Media Pro» darüber informiert worden, dass Phase One ihre Software zur Bildverwaltung nicht mehr weiterführen wird und seit dem 30. August 2018 keine Lizenzen mehr gekauft werden können. Ein entsprechender englischsprachiger Hinweis ist online zudem auf der Website von Phase One publiziert worden, wohingegen die «Media Pro»-Produktseite inzwischen nicht mehr erreichbar ist.

Das Programm kann von seinen bisherigen Nutzern aber weiterhin verwendet werden. Allerdings wird die Software nicht mehr weiter entwickelt. Es wird also keine Updates und somit auch keine Anpassungen an kommende neue Versionen der Betriebssysteme macOS und Windows mehr geben.

Phase One will aber weiterhin einen technischen Support für bestehende Kunden bieten.

Als Alternative schlägt Phase One vor die «Media Pro SE»–Kataloge in Capture One zu übernehmen, da die Bildbearbeitung inzwischen viele Funktionen von Media Pro erhalten hat. Wie sich Media-Pro-Kataloge in Capture One übernehmen lassen, zeigt ein Video-Tutorial auf YouTube. Leider bietet Phase One den Media-Pro-Käufern keinen kostenlosen oder vergünstigten Kauf von Capture One.

Media Pro ist ein Programm zur Verwaltung von Foto-, Video- und Multimediasammlungen, was auch als DAM-Lösung (Digital Asset Management, Verwaltung digitaler Vermögennswerte) bezeichnet wird. Media Pro unterstützt digitale Bilder in Form von PSD, TIFF, JPEG und PNG sowie – dank Capture-One-Knowhow – über 500 Raw-Formate.

 

Mit dieser Ankündigung endet die wechselvolle Geschichte des Programms, das ursprünglich von iView Multimedia als reine Bilddatenbank für Mac OS (Classic) begonnen worden war und dann zur professionellen DAM-Lösung ausgebaut worden ist und ab dann auch andere Mediendateien verwalten konnte.

Angeboten wurde die Software anfänglich als kostenloses iView Media sowie als leistungsfähigere Profi- und Kaufversion iView Media Pro. Viele Fotografen und Verlage setzten damals das Programm auf ihren Macs ein, sodass es sich rasch zur Konkurrenz zu den damals etablierten DAM-Lösungen wie Canto Cumulus, Extensis Portfolio und Fotoware Fotostation aufschwingen konnte. Die iView-Entwickler arbeiteten damals auch an einer Windows-Version sowie an einer Server-Version, als Microsoft die Software übernahm und sie unter dem Namen Expression Media in ihr professionnelles Kreativ-Softwarepaket für Web und Video Expression Studio integrierte. Bei Microsoft führte das Programm – eigentlich das ganze Expression-Paket – ein Schattendasein und erfuhr keine nennenswerte Weiterentwicklung.

Anfangs 2011 hat dann Phase One das Programm quasi «frei gekauft» und unter dem Namen Media Pro in ihr kleines Software-Sortiment übernommen. Das Programm wurde danach noch geringfügig weiter entwickelt, aber gleichzeitig wurden Funktionen in das Raw-Entwicklungs- und Bildbearbeitungsprogramm Capture One integriert.

 

 

2 Kommentare zu “Aus für die Bildverwaltung: Phase One stellt Software Media Pro ein”

  1. Die iView Pro Ur-Version aus dem Jahre 2006(!) ist immer noch die beste und schnellste Bildbetrachungssoftware die ich kenne, und sie läuft immer noch auf den aktuellen Rechnern. Mit dem Verkauf an Microsoft wurde dieses geniale Programm in erster Linie langsamer, komplizierter und dann nicht mehr verwendbar. Schade, dass es auch Phase One nicht geschafft hat das Programm wieder zur alten Stärke zu führen.

  2. Wie Recht Sie haben! Es läuft immer noch schnell, und für schnelle Bildauswahlen unerreicht! Ich verwende Microsoft Expression Media Pro auf Mac, und bin immer noch wächst zufrieden. Es ist auf jeden Fall viel schneller und einfacher als Lightroom, und die Bildbenennung ist genial einfach.

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