Urs Tillmanns, 25. April 2019, 16:00 Uhr

Am Sonntag ist «Tag der Lochkamera» – was gibt es dazu in der Schweiz?

Das Fotografieren mit einer Kamera ohne Objektiv ist faszinierend. Ihr Prinzip wurde schon im Mittelalter erklärt: Es besteht darin, dass Licht, das durch ein kleines Loch in eine dunkle Kammer einfällt, auf der gegenüberliegenden Seite ein seitenverkehrtes und kopfstehendes Bild darstellt.

Die Lochkamera-Fotografie hat ihren ganz besonderen Reiz, weil die leicht unscharfen Bilder mit ihren weichen Übergängen ihren ganz eigenen Charm haben. Zudem ist es faszinierend, selbst mit einfachsten Mitteln eine Lochkamera zu bauen und damit zu experimentieren.

 

Der «Pinhole-Day»

Vor 18 Jahren haben sich ein paar Fanatiker der Lochkamera-Fotografie zusammengetan und haben den internationalen Pinhole-Day ausgerufen, der seither jedes Jahr am letzten Sonntag im April weltweit stattfindet. In vielen Ländern gibt es Veranstaltungen, um diese urtümliche Art der Fotografie bekannt zu machen und mit Kameras ohne Objektiv zu experimentieren. In der Schweiz gibt es dieses Jahr vier solche Events, auf die wir nachstehend hinweisen:

 

Stadtmuseum Aarau

Am Internationalen Lockkamera-Tag führt das Stadtmuseum Aarau von 11 bis 17 Uhr einen spannenden Workshop durch. Jacqueline Weiss erklärt das Prinzip der Camera obscura und zeigt, wie man selber eine kleine Kamerabox zusammenbauen und damit erste Lichtbilder einfangen kann. Zudem ist ein Gruppenbild mit der Camera obscura Installation von Jacqueline Weiss vorgesehen.

Details und den Programmablauf finden Sie auf www.stadtmuseum.ch

Das Fotografieren mit der Lochkamera, das Entwickeln in der Dunkelkamera und zu Schluss das fertige Bild, macht grossen Spass. (Fotos: Peter Koehl und Walter Schär / Stadtmuseum Aarau)

Übrigens ist eine festeingebaute Camera obscura im Alten Turm des Stadtmuseums Aarau zu sehen. Der Besuch lohnt sich.

 

Fotomuseum und Fotostiftung, Winterthur

Im Fotomuseum und der Fotostiftung in Winterthur gibt es von 11 bis 18 Uhr gleich mehrere Workshops zu verschiedenen Zeiten. Es wird gezeigt wie man eine Lochkamera baut und wie man damit fotografiert. Zudem besteht die Möglichkeit Lochkamerabilder in der Sammlung der Fotostiftung zu besichtigen.

Lochkamera-Aufnahme aus dem Workshop «Camera obscura – zurück zu den Ursprüngen der Fotografie» 2018, der auch dieses Jahr wieder durchgeführt wird. © Fotostiftung Schweiz/Fotomuseum Winterthur 2018

Workshop: «Camera obscura – Zurück zu den Ursprüngen der Fotografie»
Dieser Workshop führt Sie zurück zu den Ursprüngen der Fotografie. Gehen Sie dem Phänomen der dunklen Kammer auf die Spur, mit einer kurzen Einführung in die Geschichte der Fotografie inklusive dem Besuch einer begehbaren Camera obscura,
11.15–13.15 Uhr / 13.30–15.30 Uhr / 16–18 Uhr

Offener Workshop: «Bau deine eigene Lochkamera!» 11.15–16 Uhr
In diesem offenen Workshop kann jede und jeder die eigene Lochkamera bauen. Eine Workshopleitung steht mit Rat und Tat zur Seite und unterstützt Sie bei der Verwandlung von Schuhschachteln, Keksdosen oder Teebüchsen in eine Lochkamera.

Kurzführungen mit der Lochkamera-Künstlerin Andrea Good 13.30 Uhr / 15.30 Uhr (Dauer 20-30 Min.)
Andrea Good (*1968) arbeitet seit ihrer Ausbildung als Fotografin mit Lochkameras. Um ihre grossformatigen Fotopapiere zu belichten, verwandelt sie grosse Räume, vom Schiffscontainer über Hotelzimmer bis zur Kirchenhalle, in eine Camera Obscura. Anhand von Werken aus der Sammlung der Fotostiftung Schweiz gibt sie Einblick in ihr Schaffen und zeigt die Möglichkeiten und Herausforderungen der Lochkamera-Fotografie auf.

Detailbeschreibungen der verschiedenen Veranstaltungen finden Sie unter www.fotostiftung.ch

 

Ars-Imago Workshop Lochkameras

Bereits zum zweiten Mal bietet Ars Imago am Sonntag ab 11:00 Uhr Gelegenheit verschiedene Lochkameras aus dem Sortiment auszuprobieren und an einem Workshop teilzunehmen. Zwar ist die offizielle Anmeldefrist abgelaufen, doch kann man auch spontan noch an dem Event teilnehmen.

Ars-Imago bietet eine breite Auswahl an Lochkameras an

Wer bereits in Besitz einer Lochkamera ist, kann diese gerne mitbringen. Die Dunkelkammer von Ars-Imago steht zur Verfügung um die belichteten Papiere selber zu entwickeln. Bei Fragen stehen kompetente Fachleute zur Verfügung. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht der Austausch zwischen den Teilnehmern. Eine Auswahl der an diesem Tag gemachten Bilder werden eingescannt und auf der Webseite von Ars-Imago veröffentlicht. Treffpunkt: Ars-imago, Badenerstrasse 211, CH-8003 Zürich

Ars-Imago ist übrigens das einzige Verkaufsgeschäft der Schweiz, das ausschliesslich Bedarfsartikel für die analoge Fotografie in einem umfassenden Sortiment verkauft.

Details zum Event finden Sie hier auf der Webseite www.ars-imago.ch

 

«Initiation à la foto povera» in Fribourg

Patrick Caloz, der sich mit seiner Fotografie ganz der Lochkamera verschrieben hat, führt am Sonntag ebenfalls zwei Workshops auf Französisch durch, einen vormittags von 8 bis 12 Uhr und einen am Nachmittag von 13:30 bis17:30 Uhr. Auch hier geht es nach der Erkärung des Selbstbaus einer Lochkamera darum damit zu fotografieren und danach das belichtete Material zu entwickeln.

Patrick Galoz betreibt die Webseite www.stenopes.com auf welcher beeindruckende Lochkamerabilder von verschiedenen Städten und Landschaften zu sehen sind.

Details und Anmeldung gibt es auf Facebook

 

Allgemeine Informationen über den internbationalen Pinhole-Day

Zum Pinhole-Day und die Lochkamera-Fotografie gibt es die sehr informative Webseite www.pinholeday.org. Sie bietet unter anderem eine Übersicht weiterer Veranstaltungen weltweit, sowie eine genaue Anleitung zum Bau und Gebrauch einer Lochkamera.

 

Sollten Ihnen weitere Events zum Pinhole-Day in der Schweiz bekannt sein – schreiben Sie uns auf mail [at] fotointern.ch

 

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