Urs Tillmanns, 18. Oktober 2020, 12:35 Uhr

Ein Klick in die Technik der Corviglia-Bahn

«7:58 Uhr, die RhB setzt sich von Chur Richtung Sankt Moritz in Gang. Im Rucksack habe ich neben Stirnband, Schal, Trinkflasche und dem ‚Spiegel‘ auch eine für mich neue Kamera – Lumix S1R, mit einem 50mm Objektiv und einem 24-105mm Zoom. Ich bin gespannt, das Topmodell von Panasonic zu erproben, aber noch zu müde, um mir Gedanken zu machen, was mich erwartet. Die zweistündige Zugreise eignet sich ideal um nochmals eine Runde zu Schlafen.

In Sankt Moritz ist es kalt. Sehr kalt. Eingewickelt in Stirnband und Schal gehe ich zu den Bergbahnen, die mich auf Corviglia bringen. Ausser mir ist nur noch ein Pärchen in Wanderausrüstung in der Bahn. Ich packe die Kamera aus und probiere mich zum ersten Mal daran.

Mein heutiges Ziel ist es, Detailaufnahmen der Technik der Bergbahn zu machen – dort, wo man normalerweise nicht hinkommt. Das lichtstarke 50mm Objektiv wächst mir bereits ans Herz. Bei der Bergstation Corviglia erwartet mich der Seilbahntechniker und zeigt mir zuerst den Kontrollraum. Mit modernster, computergesteuerter Technik wird hier die Bahn und ihre Sicherheit dauernd überwacht.

Weiter geht’s in den Keller. Dort befindet sich der Technikraum der Standseilbahn. Die Raumverhältnisse sind enger, und ich wechsle das Objektiv – das 24-105mm-Zoom kommt zum Einsatz.

Technische Stichworte zur St. Moritz – Chantarella – Corviglia-Bahn

Typ: Eingleisige Standseilbahn mit Ausweichstellen in zwei Abschnitten
Strecke: St. Moritz – Chantarella (eröffnet 1913), Chantarella – Corviglia (erweitert 1928)
Streckenlänge: 2,052 km, Höhendifferenz 641 m, max. Neigung: 456 ‰
Fassungsvermögen: 100 bzw. 200 Personen pro Wagen
Höchstgeschwindigkeit: 6,5 m/s = 23,4 km/h
Spurweiten: Abschnitt 1: 1200 mm, Abschnitt 2: 1600 mm

Die Lumix S1R liegt mir langsam sehr schwer in der Hand. Kein Wunder, denn der Body allein wiegt fast 900 Gramm. Ich fotografiere jedoch gerne mit der Kamera. Sie ist ergonomisch und komfortabel in der Handhabung und auch mit manuellem Fokus bin ich sehr schnell. Schon nach kurzer Zeit habe ich mich in der Bedienung zurechtgefunden und kann einfach zwischen den nötigen Einstellungen hin und her wechseln.

Die Blende habe ich meistens weit offen, um bei den Detailaufnahmen die Schärfe selektiv einzusetzen. Der Hintergrund löst sich in einem zarten Bokeh-Effekt auf. Mit weit geöffneter Blende kommt auch genügend Licht auf den Sensor, sodass ich den ISO-Wert nicht ins Unendliche treiben muss. Trotzdem: Da es im Keller der Bergstation keine Fenster hat und es dementsprechend sehr dunkel war, kam ich nicht um höhere ISO-Werte herum, was man den Bildern jedoch nicht ansieht.

Nach rund einer Stunde und einem interessanten Erlebnis sitze ich zufrieden in der Bahn talwärts. Ich habe einen spannenden Einblick in die aufwändige Technik dieser Bergbahn gehabt, der den Passagieren normalerweise nicht zugänglich ist. Das Pärchen ist auch wieder auf der gleichen Fahrt. War wohl doch nicht so das ideale Wanderwetter …»

 

Mein Fazit: Schnell und genau, aber schwer

Ich konnte mich beinahe sofort mit der Kamera anfreunden und habe mich im Menü gut zurechtgefunden. Der Auslöser ist super schnell und die Fokus-Vorschau sehr hilfreich wenn man, wie ich, vorwiegend mit manuellem Fokus arbeitet.

Mein einziger persönlicher Kritikpunkt an der Lumix S1R ist ihr Gewicht, welches ich mir nicht gewohnt bin. Aber Qualität hat halt eben ihr Gewicht – und ihren Preis. Für die Studiofotografie, oder überall dort, wo sie mit Stativ eingesetzt werden kann, ist die Lumix S1R eine Top-Wahl.

Text und Bilder: Corina Mühle

Weitere Informationen zur Lumix S1/S1R finden Sie unter www.panasonic.ch

 

Biografie

Corina Mühle studiert im 5. Semester an der Fachhochschule Chur Multimedia Production, zur Zeit mit dem Vertiefungsfach Journalismus. Vor dem Studium hat sie diverse journalistische Praktika absolviert und als freie Journalistin gearbeitet. Nebenbei fotografiert sie so viel wie möglich und bearbeitet dabei private Projekte. Diese teilt sie gerne auf Instagram, weil sie dort eine starke und inspirierende Fotografen-Community trifft.

Die gebürtige Schaffhauserin geniesst neben ihrem Studium die Bergwelt in Graubünden. Schreiben, Fotografieren und Filmen gehören zu ihren Lieblingsbeschäftigungen. In ihrer Freizeit liest sie viel und spielt E-Bass. 

 

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