Urs Tillmanns, 17. März 2023, 14:00 Uhr

Novoflex Castel-M: Nützliches Zubehör für das Focus Stacking

Novoflex baut sein Zubehörsortiment für die Makrofotografie laufend aus. Dabei kommen auch Fotografen auf ihre Rechnung, die verstärkt im Makrobereich arbeiten und die Focus Stacking Technik anwenden. Für sie gibt es in Kürze einen neuen Einstellschlitten für hoch präzise Einstellungen.

Mit dem neuen Einstellschlitten Castel-M hat Novoflex ein nützliches Zubehör für das Focus Stacking mit Abbildungsmassstäben von 1:1 bis 5:1 entwickelt. Castel-M schliesst die Lücke zwischen dem Schrittmotorgesteuerten Schlitten Castel Micro und den anderen manuellen Einstellschlitten im Novoflex-Programm.

Die stetig geringer werdenden Schärfentiefen in Abbildungsmassstäben oberhalb von 1:1 erfordert absolut präzises Arbeiten. Nur so können die Abstände zwischen den Einzelaufnahmen einer Stackingreihe richtig gewählt und eingehalten werden. Das garantiert später den Erfolg innerhalb der Stackingsoftware. Objektive wie die Lupenobjektive Canon MP-E 2.8/65mm 1-5x Macro Photo oder das Laowa 2.8/25mm 2.5-5x Ultra Macro sind bei vielen Makrofotografen sehr beliebt, und werden häufig mit der Focus-Stacking-Technik kombiniert.

Mit dem neuen Einstellschlitten Castel-M von Novoflex kann die Kamera mit dem Makro-Objektiv millimetergenau durch den Motivraum gefahren werden

Um Makrofotografen das Eistellen in diesem Bereich zu erleichtern, ist der Castel-M nicht nur mit einer Spindel ausgestattet, die das Gleitstück äusserst präzise antreibt, sondern erstmals auch nutzbare Rastschritte für Abbildungsmassstäbe von 2:1; 3:1; 4:1 und 5:1. Diese werden über das hintere Fokusrad gesteuert und ermöglichen präzise und wiederholgenaue Rasterungen. Ab sofort muss nur noch bei jedem Rastschritt des Fokusrades eine Aufnahme gemacht werden. Denn der notwendige Vorschub und die Überlappung der Einzelaufnahmen werden über die Einzelschritte definiert.

 

Nahaufnahmen, von vorne bis hinten topscharf, gelingen nur mit der Focus Stacking Technik (Foto © Robert Thompson / Novoflex)

Ein weiterer Vorteil: Die einzelnen Raststufen sind genauso berechnet, dass das schärfereduzierende Eintreten von Beugungsunschärfe vermieden wird und hierbei auf den Einsatz von Kameras mit KB-Vollformatsensor (24×36) und angeschlossenen Objektiven mit einer Blendenöffnung f4.0 ausgerichtet. Die Rasterungen gestatten ausserdem die Verwendung von Kameras mit APS-C-Sensoren bis hin zum Abbildungsmassstab 4:1 und bei Kameras mit FourThirds-Sensor bis zum Abbildungsmassstab 3:1.

Alternativ lässt sich der Schlitten natürlich auch komplett ohne Rastschritte verwenden. Dafür muss lediglich mit der auf das Fokusrad gravierten Skala gearbeitet werden. Eine komplette Umdrehung des kugellagergeführten Rades entspricht dabei einem Vorschub des Gleitstücks um genau 0,8mm. Die Skalierung ermöglicht wiederholgenaue Schritte von 0,01mm Vorschub. Für ein grobe Vorfokussierung lässt sich das Gleitstück aus der Spindel aushängen und per Hand verschieben. Nach der Positionierung wird es mit Hilfe eines Schiebers wieder sicher in der Spindel eingehängt.

Zum Einsatz in der Produktfotografie kann der Castel-M mit dem Balgenaufsatz Castbal-Pro ausgestattet werden und verwandelt sich damit in eine technische Kamera. Die Stacking Schritte erfolgen hierbei über die Bewegung der Kamerastandarte, während die Objektivstandarte fest stehen bleibt. Das hat den Vorteil, dass die Position des Objektivs sich in Relation zum Motiv nicht verändert, was z.B. bei Schmuckaufnahmen für die Steuerung der Reflexe von Bedeutung sein kann.

In der Produktfotografie können auf diese Weise auch Objekte mit einer grösseren Tiefe als 10 cm problemlos gestackt werden, da nur der Fokus verstellt wird und damit, im Gegensatz zu den üblichen Stacking-Verfahren, nicht die gesamte Distanz abgefahren werden muss.

Der Vorteil des Stacking-Verfahrens im Vergleich zur klassischen Tilt-Verstellung nach Scheimpflug liegt auf der Hand. Beim Stacking wird eine gleichmässige, maximale Schärfe über den ganzen Motivbereich (von vorn bis hinten und gleichzeitig von oben bis unten) erreicht, während bei der Scheimpflug-Methode trotz Verstellung immer nur in einer Ebene die maximale Schärfe erreicht werden kann. Darüber hinaus ist der Schlitten auf der Ober- und Unterseite natürlich komplett in das Arca-UniQ/C-kompatible Q-System eingebunden. Das bedeutet, dass der Castel-M kompatible Wechselplatten, Novoflex-Balgengeräte sowie Novoflex-Einstellschlitten zum Aufbau eines Kreuzschlittensystems in der um 90 Grad umsetzbaren Schnellkupplung aufnimmt und gleichzeitig direkt in passende Kupplungsaufnahmen eingesetzt und geklemmt werden kann.

Der Novoflex Castel-M Einstellschlitten ist ab sofort verfügbar und kostet CHF 756.00.

Novoflex-Produkte werden in der Schweiz vertrieben durch
Perrot Image SA
CH-2560 Nidau
Tel. 032 332 79 79

 

Novoflex Einstellschlitten Castel-M – Spezifikationen
Produkteart: Hilfsmittel für die Kameraeinstellung bei Nahaufnahmen
Fahrweg des Gleitstücks: 10 cm (eine volle Umdrehung des Fokusrades entspricht 0,8mm Vorschub)
Skala auf dem Fokusrad: Lasergraviert mit 0,01mm-Teilung
Spindel: M5 DIN13
Max. Belastung: 4kg (in vertikaler Montage)
Kupplungsaufnahme: Arca/ UniQ/c-kompatibel, um 90° drehbar, mit Libelle, Safety-Pin für Novoflex-Kupplungsplatten
Schiene: auf der Unterseite Arca/ UniQ/c-kompatibel über die komplette Länge
Stativgewinde: 1/4“ und 3/8“
Länge: 20,5cm
Breite: 6,5cm am Gleitstück, 5cm an der Schiene, 5,5cm am Fokusrad
Höhe: 5,5cm gemessen am Fokusrad, 4,5cm Schiene mit Gleitstück und Kupplung
Gewicht: 679g
Preis CHF 756.00

 

4 Kommentare zu “Novoflex Castel-M: Nützliches Zubehör für das Focus Stacking”

  1. nermt aber schweineteuer und vor allem uberflüssig wann mann ein Lumix oder Olympus Kamera hat

    999 raw bilder in kleine variabel einstellbare Abschnitte

    1. @Vlutters
      Alles ist eine Frage der Qualität, was die Schiene und auch die Qualität des Focus Bracketings anbelangt. Eine hohe Fertigungsqualität schlägt sich im Preis nieder. Auch das Focus Bracketing und aas nschliessende Stacking ist hochwertiger mit einer Makroschiene als mit einer kamerainternen Funktion.
      @GJW
      Blende 8 ist zwar komfortabel, aber unter dem Aspekt der Qualität nicht unbedingt die beste Blende. Das ist die, die je nach Objektiv die beste Qualität bietet (Sweet Spot).

      1. Theoretisch ist Bl. 8 das Optimum, wenn die Konstruktion hochwertig ist. Je schlechter das Objektiv, desto kleiner kann die Blende sein, bevor die Beugungs-Unschärfe sichtbar wird.

  2. Wie von Novoflex seit Jahrzehnten gewohnt, selten günstig, aber meist preiswerte und gut durchdachte Mechanik.
    Da Beugungs-Unschärfen bei Kleinbild erst hinter Blende 8 auftreten, kann man beim Stacking mit Bl. 8 jeden zweiten Schritt überspringen.

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