Die 1987 gegründete englische Software-Firma Serif hatte bereits über die Jahre diverse einfachere Bild- und Grafikprogramme für Windows in ihrem Sortiment, als sie im Herbst 2014 mit der Affinity-Reihe begann, drei hochwertige Kreativ-Programme für MacOS und Windows auf dem Markt zu bringen. Erst kam mit Affinity Designer ein Grafikprogramm für professionelle Designs mittels Vektorgrafik, danach folgte mit Affinity Photo ein Bildbearbeitungs- und pixelbasiertes Malprogramm und schliesslich kam mit Affinity Publisher ein Layoutprogramm zur Gestaltung von Karten bis Zeitschriften.
Jedes der drei Programme entsprach in hinsichtlich Funktionsumfang und Benutzungsoberfläche in etwa einem etabliertem Programm aus dem Sortiment von Adobe, nämlich Illustrator (Vektorgrafik), Photoshop (Bildbearbeitung) und InDesign (Layout). Dabei kosteten jedes der Affinity-Programme nur einen Bruchteil dessen, was ihre Adobe-Gegenparts einst als Kaufprogramme kosteten, wobei die Adobe-Programme schon damals nur noch im Rahmen eines Creative-Coud-Abonnements verfügbar waren.
Mit der offenen Preis- und Lizenzierungspolitik sowie als hochwertige, funktionsreiche Tools gewannen die drei Affinity-Programme rasch eine grosse Zahl an Anwendern. Besonders gefiel auch, dass die drei Programme, sofern man sie alle denn hatte/nutzt, beinahe nahtlos zusammenarbeiteten.
Im Frühjahr 2024 gab Serif bekannt, dass sie vom australischen Softwareunternehmen Canva übernommen werde. Canva bietet seinerseits viele Kreativ-Programme in seiner Visual Suite an. Diese sind allerdings rein als Online-Tools verfügbar und sehr auf Einfachheit getrimmt. Hat man sich registriert, können die Tools im Rahmen eines kostenlosen Abos genutzt werden. Ausgefeiltere Funktionen stehen in einem Premium- oder Business-Abo zur Verfügung.
Affinity drei Programme in einem und gratis
Ende letzter Woche hat Canva und deren Affinity-Abteilung die Verschmelzung der drei Programme in einem einzigen unter dem Namen «Affinity» bzw. «Affinity Studio» und unter dem Motto «Kreative Freiheit» vermeldet. Das Dateiformat trägt das Kürzel «af».
Doch ganz nebenbei ist aus den drei günstigen nicht Programmen nicht ein einziges entstanden, sondern dieses wurde zudem nun auch noch mehr als günstig, denn es ist gratis – und zwar ein Leben lang. Da Canva natürlich dennoch Geld verdienen will und muss, bekommt man das Programm zwar gratis, aber ohne AI/KI-Funktionen. Wer IA/KI-gestützte Funktion wie etwa «Auto-Refill» benötigt, um etwas Störendes aus einem Bild zu löschen und den gelöschten Bereich intelligent zu füllen, der muss ein entsprechendes Abo dafür lösen und so für moderne Zusatzfunktionen zahlen.
Preis und Verfügbarkeit
Das neue Affinity von Canva (ein Zusammenschluss der Programme Affinity Designer, Affinity Photo und Affinity Publisher) ist ab sofort kostenlos erhältlich.
Weitere Infos
Affinity (Studio) (Produktseite)
Canva AI (Produktseite)
Canva Visual Suite (Seite der Online-Tools)
Canva (Herstellerseite)