Urs Tillmanns, 14. Mai 2012, 07:00 Uhr

Westlicht-Auktion: 2,16 Millionen Euro für eine Leica der Nullserie

Am letzten Freitag, 12. Mai 2012, hat die 21. WestLicht-Kamera-Auktion in hat einmal mehr alle Rekorde übertroffen: Mit einem Zuschlag von 2‘160‘000 Euro ging eine Leica der Nullserie, einem Testmuster von Oskar Barnack, an einen neuen Besitzer. Sie hält nun den Weltrekord der teuersten je verkauften Kamera..


Als drittes von insgesamt 629 Losen kam das enorm seltene Exemplar einer Leica 0-Serie, eine Vorserienkamera aus dem Jahr 1923, mit einem Startpreis von 300‘000 Euro zur Versteigerung. In einem spannenden Bietergefecht zwischen Saal-, Telefon- und Internetbietern, kletterte der Preis für die Kamera auf die neue Weltrekordmarke. Gesichert hat sich das seltene Exemplar ein Bieter der anonym bleiben möchte.

 

Weitere Highlights der Kamera-Auktion

Eine von insgesamt nur zwei existierenden Leica M3 Kameras (Los 113), die offiziell von Leitz vergoldet wurden, konnte bei 360‘000 Euro zugeschlagen werden (Startpreis 40‘000; Schätzpreis 70‘000 bis 90‘000 Euro).

Von einem Startpreis von 12‘000 auf 120‘000 Euro kletterte eine besondere Rarität der Auktion: Eine Leica 250 FF (Los 34). Dieses Exemplar einer Leica Reporter Kamera, ist eine der frühesten 250FF in 100% originalem und praktisch neuwertigem Zustand, die einzige Kamera, die mit den allerersten Nickel Knöpfen erhalten blieb.

Das extrem seltene Elcan 1:1,0/90mmm Objektiv (Los 186) war einem Sammler 228‘000 Euro wert (Startpreis 30‘000 Euro). Von diesem besonders lichtstarken Objektiv wurden für die US Navy eine Auflage von nur 10 Stück produziert. Das versteigerte Exemplar ist das erste dieser Serie.

Insgesamt wurden 95 Prozent der Kamera-Lose verkauft, der Gesamtumsatz der 21. Kamera-Auktion beläuft sich auf 5‘351‘000 Euro.

 


 

6. WestLicht-Auktion für Fotografie

Auch an der 6. WestLicht-Auktion für Fotografie wurden zahleiche Spitzenergebnisse erzielt.

Das Spitzenlos im Fotografie-Angebot, eine Daguerreotypie in Ganzplatten-Format (Los1004) von musealer Qualität, klettere von einem Startpreis von 90‘0000 Euro auf 228‘000 Euro brutto. Die um 1855 datierte Daguerreotypie ist einem der Pioniere des Verfahrens, dem Diplomaten Baron Jean-Baptiste Louis Gros, zugeschrieben und zeigt den Marché des Innocents in Paris.

Mit einem Zuschlag von 15‘600 Euro war auch eine Ikone des Österreichers Lothar Rübelt höchst erfolgreich (Startpreis: 2‘000). Der seltene Vintage-Abzug (Los 1058) zeigt die Turmspringerin und Olympiasiegerin Dorothy Poynton-Hill in Aktion bei den Olympische Sommerspielen 1936 in Berlin.

Ein anderes Higlight im Fotografie-Angebot: Studio Visages / Raymond Fabre, Vintage silver print, Pablo Picasso (Los 1107). Die Aufnahme von Raymond Fabre zeigt Picasso mit Barretina, einer typisch katalanischen Kopfbedeckung, die bis ins 19. Jahrhundert von der männlichen Landbevölkerung getragen wurde. Der aussergewöhnlich grossformatige Abzug wurde von Picasso signiert und dem Fotografen gewidmet. Das mit 8‘000 Euro ausgerufene Foto fand für 24‘000 Euro einen neuen Besitzer.

Ein dritter Höhepunkt war ein totaler Klassiker der Schwarzweissfotografie der den Zuschlag für 33’600 Euro erhielt: «Moonrise, Hernandez, New Mexico» von Ansel Adams (Lot 1075). Das begehrte Bild der kleinen mexikanischen Stadt Hernandez im Licht des aufgehenden Mondes mit fernen Bergen im Hintergrund und einer Reihe von schimmernden weissen Kreuzen vor den Häusern gelang dem grossen Schwarzweissmeisters im Jahre 1941 als Zufallstreffer. Der aufgezogene Gelatineprint aus den 1970er Jahren hat eine Grösse von 39,3 x 49 cmund ist von Ansel Adams signiert.

66 Prozent der Lose wurden verkauft. Das Gesamtergebnis beträgt 797‘000 Euro.

Die Ergebnisliste der 21. WestLicht Kamera-Auktion und der 6. WestLicht Foto-Auktion kann hier heruntergeladen werden (220 kb).

Mit einem Klick aufs Bild können Sie sich die Bieterschlacht noch einmal auf YouTube ansehen:

Zur Webseite der Westlicht-Auktionen geht es hier.

 

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