Bis anhin weiss man nicht so genau, wie der Markt von sehr exquisiten Fotografien auf die Wirtschaftskrise reagiert. Erkennbar ist lediglich, dass klassische amerikanische Fotografie preisgünstiger geworden ist. Hamiltons Gallery in London will es nun wissen, und bietet ab dem 14. Mai Spitzenwerke von Helmut Newton an.
(Bild: Helmut Newton, Catherine Deneuve, Paris 1983).
Die Zeichen für positive Verkaufsergebnisse stehen nicht schlecht. Im Dezember 2008 erzielte das Bild „Sie kommen“ bei Christies einen Rekordpreis von $ 662 500. Newton, respektive seine Frau und Managerin konnten über lange Zeit den Verkauf der Fotografien gezielt kontrollieren. Obgleich der Meister (1920-2004) über eine lange Periode Bilder produzierte, ist sein Gesamtwerk durch die Helmut Newton Foundation wissenschaftlich weitgehend abgesichert. Sammler haben eine verlässliche Grundlage, welche Arbeiten allenfalls auf dem Markt sind und was sich in öffentlichen Sammlungen befindet.
Hamiltons Gallery kann aussergewöhnliche Werke anbieten, die längere Zeit nicht auf dem Kunstmarkt verfügbar waren. Dazu gibt es mehrere Hypothesen. Es ist wahrscheinlich, dass sich Sammler der Siebziger- und Achtzigerjahren aus Altersgründen von ihren Kollektionen trennen. Zudem spüren auch Fonds und Stiftungen die Wirtschaftskrise und veräussern wertvolle Stücke. Letztlich denken Kunsthändler stets in langen Zeiträumen und könnten durchaus Zeichen für einen Aufschwung in der Anlage in sichere Werte erkennen. Dass die Spitzenwerke von Helmut Newton auf dem internationalen Kunstmarkt dieses Niveau erreicht haben, dürfte kaum jemand bestreiten.
Bildnachweis: Die Aufnahmen von Helmut Newton stellt die Hamiltons Gallery, London ausschliesslich für die Berichterstattung über die Ausstellung zur Verfügung.