Urs Tillmanns, 18. September 2009, 13:00 Uhr

AstroScope – Restlichtverstärker für Canon- und Nikon-DSLRs

Die amerikanische Electrophysics, ein Unternehmen der Sofradir-Gruppe, stellt Nachsicht-Module für Nikon D3 und D700 sowie für Canon EOS-Kameras her, welche minimes vorhandenes Licht um bis zu acht und zehn Belichtungsstufen verstärken. Als militärische Geräte konzipiert ist ihre Anschaffung allerdings an eine amerikanische Ausfuhrbewilligung geknüpft.

Die beiden Restlichtmodule AstroScope 9350EOS (für Canon) und AstroScope 9350NIK (für Nikon) werden zwischen Objektiv und Gehäuse gesetzt und übertragen damit sämtliche Elektronikfunktionen, darunter auch die Bildstabilisierung. Die automatische Verstärkungsregelung ermöglicht eine Verstärkung des vorhandenen Restlichtes um acht bis zehn Belichtungsstufen. In der Regel reicht die Lichtstrahlung des Mondes oder der Sterne, um nachts unbeleuchtete Szenen zu fotografieren. Wie alle Restlichtverstärker arbeiten auch das AstroScope 9350NIK und das AstroScope 9350EOS monochrom und zeigen das typische Grünbild.

Astroscope für Canon EOS

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Astroscope für Nikon

Wie funktioniert der Restlichtverstärker?Die Technologie der Restlichtverstärkung wird seit rund 40 Jahren in militärisch und zivil eingesetzten Nachtsichtgeräten genutzt. Sie arbeitet grundsätzlich nach folgendem Prinzip: Das geringe Licht (Photonen) fällt durch das Objektiv auf die Photokathode des Restlichtverstärkers. Die Elektronen dieser Lichtenergie werden in einem elektrischen Feld beschleunigt und treffen auf eine Mikrokanalplatte, die aus mikroskopischen, speziell beschichteten Kanälen besteht. Innerhalb dieser Kanäle werden die Elektronen mehrfach reflektiert und dadurch um etwa den Faktor 1000 vervielfacht. Nach einer weiteren elektrischen Beschleunigung werden die Elektronen auf den Detektor gelenkt, ein phosphreszierender Leuchtschirm, dessen Bild auf den Sensor der Kamera gelangt. Da der Leuchtschirm mit grünen Phosphor arbeitet, weil das menschliche Auge sehr viele Grüntöne differenzieren kann, erscheint das Bild monochrom grün. In den letzten Jahren konnte diese Technik noch weiter verfeinert werden, so dass die heutigen Restlichtverstärker der dritten Generation auch in modernen Digitalkameras zu qualitativ nutzbaren Bildern führen.

Dennoch gibt es einige Punkte zu beachten:
Restlichtverstärker können nur mit gewissen Beschränkungen eingesetzt werden: Erstens muss eine geringe Menge Licht von ca 0,0001 Lux vorhanden sein, und zweitens ergeben sie unter normalen Tageslichtbedingungen ein qualitativ schlechtes Bild. Das Abbilden von Lichtquellen sollte vermieden werden, weil diese überstrahlen und die hohe Lichtstrahlung dem Gerät schadet.
Obwohl grundsätzlich sämtliche Funktionen der Kamera durch den zwischen Objektiv und Gehäuse geschalteten Restlichtverstärker gewährleistet sind, empfiehlt der Hersteller die manuelle Einstellung mit einer Verschlusszeit von 1/30s bei ISO 800 und manueller Scharfeinstellung.

Die Produktebeschreibung finden Sie hier.
Weitere technische Details gibt es hier.
Die AstroScope Restlichtverstärker sind auch für verschiedene professionelle Videokameras lieferbar. Details gibt es hier.

Preis und Lieferbedingungen
Der Preis für ein AstroScope 9350 liegt bei ca EUR 10’000. Da diese Geräte vorwiegend militärisch eingesetzt werden, ist der Verkauf an Privatpersonen von einer Endverbrauchererklärung und der Erteilung der amerikanischen Exportgenehmigung abhängig. Der Import ist nach Aussagen des SECO nicht bewilligungspflichtig.

Kontaktadresse für Deutschland und die Schweiz ist:

Jabsco GmbH, Ralf Lange, D-22844 Norderstedt
Tel. +49 40 53 53 73 – 23, Fax.+49 40 53 53 73 – 11
ralf.lange [at] itt.com, www.jabsco.de

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Ein Kommentar zu “AstroScope – Restlichtverstärker für Canon- und Nikon-DSLRs”

  1. Von Carl Zeiss Oberkochen gab es für die Yashica/Contax-Kameras das N-Mirotar (Spiegelobjektiv mit Restlichtverstärker) mit 210 mm Brennweite und einer effektiven Lichtstärke von 1:0,03 – auf Schwarzweißfilm stört das grünliche Bild nicht.

    Nur 43 Exemplare sollen gebaut worden sein – ideal für Privatdetektive…

    Dr. Heinz Anderle, Klosterneuburg/AT

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