David Meili, 6. Oktober 2009, 08:00 Uhr

Kulturtipp am Dienstag: Unser Wilder Westen

Man erinnert sich an das Chanson Le cow-boy d’Aubervilliers von Michel Mallory, wenn man dem mutigen Mopedfahrer im American Style in die Augen schaut. Tatsächlich hat Yann Gross unseren Wilden Westen, das Wallis selbst mit Moped und Anhänger bereist und verwirrende Bilder zurückgebracht.

0901006_gross_introAuch wer sich bei der Durchfahrt durch das Wallis sich nur an die Hauptstrassen hält, stösst immer wieder auf Western Bars, Tankstellen und Motels im amerikanischen Stil, auf Pferdekoppeln und Geländewagen mit grossem Hubraum. Für seine erste umfassende Arbeit hat sich Yann Gross als Absolvent der EPAL 2005 diesem Thema angenommen und sich auch in die Welt hinter den Kulissen eingelebt. Vor einem Jahr wurde Gross mit dem bedeutenden Preis  „Photo España Descubrimientos“ ausgezeichnet und gilt gemäss dem American Photo Magazine als einer der 13 interessantesten jungen Fotografen.

0901006_gross_2Die Verbindung zwischen Wallis und dem Wilden Westen hat historische Wurzeln. Viel Walliser sind in die USA ausgewandert, manche zurückgekommen und die meisten Familien haben Verwandte jenseits des Atlantik. Das Tal, das erst nach dem Zweiten Weltkrieg den Anschluss an die Moderne fand, entwickelte eine eigene Kultur im Kontrast von Tradition und Moderne. Neben Heuschobern steht eine futuristische Dorfkirche, und das Bistro findet seinen Ersatz im Western Saloon.

0901006_gross_3Yann Gross wechselt die Perspektive zwischen Landschaft, Architektur und Menschen, denen er mit Neugier und Respekt begegnet. Er findet sie beim Line Dancing, Autowaschen und im Pferdestall. Sie zeigen ihm, wie sie leben und ihren eigenen Traum von Amerika verwirklichen.

0901006_gross_4Die Ausstellung in der Coalmine fotogalerie in Winterthur ist nach internationalen Erfolgen auch in der Deutschschweiz angekommen. Gross hat inzwischen mehrere weitere Reportagen, so auch in Afrika realisiert.  Mit Interesse verfolgt man sein Langzeitprojekt über Lawinen, doch diese lassen sich nicht inszenieren.

Yann Gross. Horizonville. Coalmine fotogalerie, Winterthur
Ausstellung bis 19. Dezember 2009.

Website von Yann Gross mit weiteren Projekten.

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