Urs Tillmanns, 26. Oktober 2009, 16:30 Uhr

Der Europäische Naturfotograf 2009 heisst Juan Tébar Carrera

Die Gesellschaft Deutscher Tierfotografen GDT hat am vergangenen Wochenende zum 17. Mal die Auszeichung «Europäischer Naturfotograf des Jahres» vergeben. Der mit 2000 Euro dotierte Preis ging an den spanischen Fotografen Tébar Carrera für ein Bild, das schockiert und den Überlebenskampf in der Natur symbolisiert..

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Knallige Farben. Action. Tod. Das Alles aus einer ungewohnten, schockierend direkten Perspektive. Mittendrin ein Geier, ein Vogel, der symbolisch für Vieles steht, das wir nur allzu gern aus unserem täglichen Leben ausklammern. Mit diesem ungewöhnlichen Bild konnte sich Tébar Carrera gegen eine hochkarätige Konkurrenz europäischer Naturfotografen durchsetzen. Carrera nahm den von der Firma Canon gesponserten und mit 2000 Euro dotierten Preis während des 17. Internationalen Naturfoto Festivals der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen GDT vom 23. bis 25. Oktober 2009 in Lünen entgegen. Mit seinem Bild setzte er sich gegen mehr als 8’500 eingereichte Arbeiten aus 29 Ländern durch. Der Preis wurde von der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen zum 9. Mal vergeben und richtet sich an Amateur- und Profifotografen aus ganz Europa.

Kevin Schafer. Amazon River Dolphins or Botos (Inia geoffrensis) Underwater, Ri
Den ebenfalls mit 2000 Euro dotierten, internationalen Sonderpreis «Fritz-Pölking-Preis», den die GDT in Kooperation mit dem Tecklenborg-Verlag auslobt, konnte der US-Amerikaner Kevin Schafer mit nach Hause nehmen. Seine fotografisch anspruchsvolle Reportage über nie zuvor Gesehenes aus dem Leben des Amazonas-Delfins beeindruckte die Jury nachhaltig.

Im Alcornocales Nationalpark, wo Juan Tébar Carrera sein preisgekröntes Bild fotografierte, beobachtete er Gänsegeier, die regelmäßig eine kleine Hügelgruppe anflogen. Neugierig machte er sich auf den Weg dorthin und fand den Kadaver einer Ziege, die dort verendet war. Er platzierte seine Ausrüstung im Kadaver, den Rest erledigten die Geier.
«Das diesjährige Gewinnerbild – ein Gänsegeier fressend in einem Kadaver – ist sicherlich eines, das zunächst schockiert» sagte Professor Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) und Schirmherrin des Wettbewerbs. «Gerade die Offenheit für andere Sichtweisen und die Bereitschaft zur Auseinandersetzung und zum Dialog, zu denen wir mit dem Bild eingeladen werden, sind es, auf die wir auch beim Schutz der biologischen Vielfalt nicht verzichten können! Hierzu bedarf es nicht nur schöner Bilder intakter Natur, sondern vor allem ehrlicher, dabei durchaus auch aufwühlender, ruhig auch polarisierender Bilder.»

Den mit 1000 Euro dotierten Fritz Pölking Jugend-Preis 2009 gewann der 17-jährige Fergus Gill mit einem naturfotografischen Portfolio aus seiner schottischen Heimat.

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Die Sieger der einzelnen Kategorien

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In der Kategorie «Vögel» gewann das Bild «Bergfinken am Schlafplatz» des Österreichers Ewald Neffe.

Mit der Aufnahme «Olifant bij Victoria Falls – Elefant an den Victoria-Fällen» konnte sich Marsel van Oosten in der Kategorie «Säugetiere» durchsetzen.

«Gelijkenis – Ähnlichkeit» heisst das Siegerbild des Niederländers Jasper Doest in der Kategorie «Andere Tiere».

Michel Roggo aus der Schweiz siegte mit seinem Bild «Giessenlandschaft» in der Kategorie «Pflanzen und Pilze».

Die Kategorie «Landschaften» entschied der Pole Mariusz Oszustowicz mit «Warkocze piasku – Sandrippeln» für sich.

In der Kategorie «Unter Wasser» siegte Christian Skauge aus Norwegen mit dem Bild «Krazy Krab».

«Rusakon rekiretki – Schlittenfahrt mit Hase» nannte der Finne Ilkka Niskanen sein Siegerbild in der Kategorie «Mensch und Natur». Im zweiten Rang dieser Kategorie ist das Bild «Die neuen Nachbarn graben schneller» des Schweizers Reto Puppetti platziert.

Mit «Fugledansen – Tanz der Vögel» gewann Pal Hermansen in der Kategorie «Atelier Natur».

Der Wettbewerb «Europäischer Naturfotografen des Jahres» wird von der GDT jährlich ausgeschrieben. In acht verschiedenen Kategorien sowie dem «Fritz Pölking Preis» und dem «Fritz Pölking Jugendpreis» konnten Arbeiten eingereicht werden. Die mit Theo Bosboom (Niederlande), Maurizio Biancarelli (Italien), Florian Möllers, Dr. Siegmar Bergfeld und Ariane Müller (alle Deutschland) hochkarätig besetzte Jury machte sich ihre Entscheidung auch in diesem Jahr nicht leicht.

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