David Meili, 20. November 2010, 08:58 Uhr

Medientipp (für Frühaufsteher): Peter Knapp

Peter Knapp gilt nach wie vor als Schweizer Fotograf, doch bereits mit 21 Jahren wechselte er von der damaligen Kunstgewerbeschule Zürich an die Ecole des Beaux-Arts in Paris. Mit der Grossformatkamera bei Hans Finsler Eier zu fotografieren, war nicht seine Passion. Eine Dokumentation über Peter Knapp ist am Sonntag, dem 21. November um 7.00 Uhr auf arte zu sehen, allerdings zu einer Zeit, in der die Kids bereits Kika auf dem gleichen Kanal schauen.

Doch die Alternativen kennt man, den Film digital aufzuzeichnen und eine Runde weiterschlafen. Peter Knapp hat stets gemalt. Seine Entwicklung als Maler wie als Fotograf ist einzigartig, und auch jene als Art Director. Mit Unterbrüchen arbeitete er bis 1977 für „Elle“ und später bei „Courrèges„. Seit 1984 wirkt er als Dozent an der „Ecole Supérieure d’Art Graphique“ und wird in hohem Alter dort geschätzt.

Für die Modefotografie war Knapp lange Zeit wegweisend. Als einer der ersten Fotografen arbeitete er mit sequentiellen Bildern und fotografierte immer wieder mit Film- und Videokameras. Im Kopf hatte er bereits das Layout. Über mehrere Jahre nahm er die Landschaft auf dem Flüelapass auf, klebte die Bilder zusammen, überlagerte sie. Auch seine Serie aus „Heize“, Strohpuppen um 1989 entstand in der Schweiz.

Es wäre längst an der Zeit, das „verlorene Kind“ mit einer Ausstellung ins Museum für Gestaltung zurückzuholen und den 1931 geborenen nicht eines Jahres postum ehren zu müssen.

Peter Knapp. Film von Sylvain Berger
Sonntag, 21. November um 7.00 Uhr auf arte
Hervorragende Monographie zu (und von Peter Knapp):
Peter Knapp: 50 ans de création en graphisme, photographie, mode, peinture&vidéo. Editions du Chêne, Hachette 2008.

6 Kommentare zu “Medientipp (für Frühaufsteher): Peter Knapp”

  1. Er hatte mal bei Gallerie Littmann Basel eine Fotoausstellung(oder mehrere). Seine angeschnittenen CH-Fahnen haben mich irritiert(Saich). Mittlerweile kann ich diese Bildsprache verstehen. Ich bewundere jene welche mit der Kamera Aussagen orchestrieren können. Interessant ist wenn man anhand von eigenen Aufnahmen auf den Lebensweg schliessen kann. Eine Art Photolyse. Ist das Wort schon anderswie vergeben? Habe leider nur noch ein paar Minuten des Knapp-Films mitbekommen, als er in Klosters Langlauf lief. Kann jemand bitte die Wiederholung ausfindig machen?

  2. Apropos posthum. Ausser Kurt Wyss, Ex-Bildredaktor, sind mit Peter Armbruster und Hannes-Dirk Flury die letzten Baz(rsp Basler Nachrichten)-Fotografen gestorben. Dauerstress fordert seinen Tribut. Hoffentlich ist das eine Lehre nicht nur für Medienschaffende. Das Rotationsprinzip ist eine guten Sache, siehe FCB.

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